Peter Reber am Tag vor seinem 75. Geburtstag in Bern.
Peter Reber am Tag vor seinem 75. Geburtstag vor einem Plakat des Musicals "Io senza te", das 2015 uraufgeführt wurde und auf den Liedern der Gruppe Peter, Sue & Marc basiert.
Musiker Peter Reber ist auch mit 75 noch neugierig - Gallery
Peter Reber am Tag vor seinem 75. Geburtstag in Bern.
Peter Reber am Tag vor seinem 75. Geburtstag vor einem Plakat des Musicals "Io senza te", das 2015 uraufgeführt wurde und auf den Liedern der Gruppe Peter, Sue & Marc basiert.
Peter Reber wird am 28. April 75 Jahre alt. Der Berner ist einer der erfolgreichsten Schweizer Musiker aller Zeiten. Im Spätherbst geht er nochmals auf Tournee.
Speziell ist dieser 75. Geburtstag nicht für ihn, wie Peter Reber im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagt. Man habe ja jedes Jahr Geburtstag. «Das Alter ist eine Geisteshaltung. Ich bin noch immer neugierig, und solange ich das bin, fühle ich mich nicht alt.»
Reber ist zweifacher Grossvater und mitten im Herzen von Bern wohnhaft. Er sei ein Familienmensch, sagt er von sich selber. Er führt einen eigenen Musikverlag und arbeitet an seinen Projekten: Von Oktober bis Dezember wird er mit seiner Tochter Nina eine Tour absolvieren, wenn auch etwas kürzer als früher – acht Konzerte spielen sie: «Jeden Tag auf der Bühne stehen – das mache ich heute nicht mehr. Zwischendurch muss ich meine Beine strecken», sagt er.
«Ich bin eigentlich keine Rampensau», sagt Reber. «Ich singe meine Lieder gerne. Wenn ich es nicht beruflich machen würde, dann für mich selber. Oder für meine Frau oder meine Freunde.»
Peter Reber aber hat ein breites Publikum gefunden für seine Musik: Mit dem Trio «Peter, Sue & Marc» und später als Solokünstler verkaufte er in der Schweiz über zwei Millionen Tonträger, nach eigenen Angaben spielte er über 2000 Konzerte. Das macht ihn zu einem der erfolgreichsten Künstler des Landes.
2016 erhielt Reber den Swiss Music Award für sein Lebenswerk und 2017 den Ehren-Prix-Walo.
Surfen auf der Abba-Welle
Die Musik begleitet Reber schon ein Leben lang. Aufgewachsen in Bern-Bümpliz, kam er früh mit ihr in Kontakt. Am Konservatorium Bern erhielt er Klavierunterricht, bald kam die Gitarre hinzu. Am Atlantic College in Wales engagierte er sich in Band und Orchester. 1968 und nach abgelegter Matura in die Schweiz zurückgekehrt, gründete er zusammen mit Sue Schell und Marc Dietrich Peter, Sue & Marc. Erste Erfolge stellten sich für das Trio rasch ein, und so surfte auch die Schweiz mit einer eigenen Band auf der Abba-Welle.
1971 vertrat das Trio die Schweiz erstmals am Concours Eurovision de la Chanson, dem heutigen Eurovision Song Contest (ESC). 1976 erreichten Peter, Sue & Marc am ESC mit «Djambo Djambo» den vierten Rang. Die gleiche Platzierung schaute 1981 mit «Io senza te» heraus.
Insgesamt nahm Peter Reber sechsmal am ESC teil: Viermal mit Peter, Sue & Marc, zweimal als Komponist, unter anderem mit «Swiss Lady» für Pepe Lienhard. Nach der letzten Teilnahme 1981 löste sich das Trio auf und Reber erfüllte sich mit seiner Frau einen langersehnten und gut vorbereiteten Traum: Das Paar kaufte sich ein Schiff und segelte über den Atlantik. Seine ersten Segelversuche hatte Reber einst auf dem Murtensee unternommen.
ESC fasziniert ihn immer noch
Das Segelschiff war während sieben Jahren das Zuhause und führte Reber bis nach Alaska, danach liess sich die unterdessen vierköpfige Familie auf den Bahamas nieder. 1995 kehrten die Rebers in die Schweiz zurück. In der Zwischenzeit machte Reber, nun Solokünstler, weiterhin erfolgreich Musik. Zahlreiche seiner Alben wurden in der Schweiz mehrfach ausgezeichnet, Lieder wie «Ds Hippigschpängschtli» erreichten Kultstatus.
Danach verfolgte Reber weitere Soloprojekte und war erfolgreich als Komponist und Texter für andere Musikschaffende tätig, die Liste seiner Kollaborationen ist lang. Diese Arbeit habe ihn auch jung gehalten, sagt er: «In meinem Tonstudio ist alles digital, da ist es mir leichtgefallen, Schritt zu halten.»
Den ESC, der 2024 vom 7. bis am 11. Mai stattfindet, verfolgt er noch immer, wenn auch nicht mehr ganz so eng: «Der Wettbewerb hat sich stark gewandelt, die Show wurde wichtiger. Früher war die Musik stärker im Fokus», sagt er. «Aber die Teilnahme ist für die Künstlerinnen und Künstler noch immer eine grosse Ehre.» Er entdecke jedes Jahr Lieder, die ihm gefallen: «Der ESC hat seine Faszination behalten.»