«The Eternals» Rettet Angelina Jolie das Marvel-Universum?

Von Lukas Rüttimann

30.5.2021

Angelina Jolie spielt in den «Eternals» eine Figur einer Alienrasse, die nach den Ereignissen von «Avengers: Endgame» auf die Erde zurückkehrt.
Angelina Jolie spielt in den «Eternals» eine Figur einer Alienrasse, die nach den Ereignissen von «Avengers: Endgame» auf die Erde zurückkehrt.
Marvel Studios

Der Teaser-Trailer zu «Eternals» deutet an, wohin die Reise im Marvel-Universum geht. Für Angelina Jolie ist es die Gelegenheit, endlich wieder in einem Blockbuster mitzuwirken.

Von Lukas Rüttimann

30.5.2021

Zuletzt war sie fast schon ein Fall für die «Was macht eigentlich?»-Rubriken. Jedenfalls war es seit ihrem Auftritt im «Maleficent»-Sequel «Mistress of Evil» (2019) verdächtig ruhig um Angelina Jolie. In den letzten Tagen jedoch hat die US-Schauspielerin wieder mit mehr als nur dem Sorgerechtsstreit um ihre Kinder Schlagzeilen gemacht.

Tatsächlich konnte man Jolie dank des Actionfilms «Those Who Wish Me Dead» auch mal wieder auf der Leinwand oder einem Screen bewundern. Der Film kam in den USA ins Kino und wurde gleichzeitig auf dem Streamingdienst HBO Max angeboten. Der westernartige Thriller konnte gute Kritiken verbuchen, auch wenn vielen Fans die aktuell sehr hagere Erscheinung der Filmschönheit ins Auge stach. Diese Woche nun hatte Jolie mit dem ersten Teaser-Trailer zum Marvel-Blockbuster «Eternals» erneut einen vielbeachteten Auftritt.

Unmut im Netz

Für Euphorie gesorgt hat das filmische Appetithäppchen indes nicht überall. Die Reaktionen im Netz fielen gelinde gesagt gespalten aus. Das hat zum einen damit zu tun, dass der Teaser bloss einen Vorgeschmack gibt, in Sachen Handlung jedoch kaum etwas enthüllt.

Zudem mokierten sich einige Beobachter über die Tagline: Die Eternals – eine Gruppe von Superwesen – habe die Menschheit über Jahrtausende überwacht, aber nie eingegriffen. «Bis jetzt», weiss die Stimme aus dem Off. Das sorgte bei Fans für einige Verwunderung. Schliesslich ist das Comic-Haus bekannt dafür, dass alle Geschichten inhaltlich verbunden sind – und das bedeutet, dass die Eternals die ganze «Avengers»-Geschichte inklusive Ausrottung der Hälfte aller Wesen im Universum (siehe «Infinity War») einfach so geschehen liessen.

Sei’s drum. Marvel ist schliesslich Hollywood, keine politische Partei. Der Backlash gegen den «Eternals»-Trailer kommt jedoch nicht völlig unerwartet. Denn mit dem grossen «Avengers»-Finale wurde ein langes und ungemein erfolgreiches Kapitel des Comic-Universums abgeschlossen. Seither versucht sich das Marvel Cinematic Universe (MCU) an einem Reboot – mit neuen Heldenfiguren, TV-Serien und Kinofilmen.

«WandaVision» und «The Falcon and the Winter Soldies», die neuen Serien-Produktionen auf Disney plus von Anfang Jahr, waren einigermassen erfolgreich, konnte aber nicht den grossen Wow-Effekt bei den Fans auslösen. Dafür sollen nun unter Angelina Jolie, Salma Hayek oder Richard «King of the North» Madden mit der Blockbuster-Produktion «Eternals» sorgen.

Superhelden mit Oscar-Weihen

Der neue Hoffnungsträger im Marvel-Universum könnte jedoch etwas anderes bieten, als viele Fans erwarten. Denn der Trailer liefert Indizien dafür, dass Chefproduzent Kevin Feige mit dem 26. Marvel-Film neues Terrain betreten will – inhaltlich wie visuell. Klar, ein Teaser fährt oft noch nicht die grossen Special Effects auf; doch die ruhige Tonalität, der Mangel an Action und nicht zuletzt die Besetzung deuten darauf hin, dass «Eternals» eine andere Art von Blockbuster wird. Ein Film möglicherweise, der mehr auf Inhalt statt Spektakel setzt.

Dazu passt, dass hinter der Kamera eine Oscar-Preisträgerin steht. Chloé Zhao sorgte unlängst als erste asiatischstämmige Gewinnerin in den Kategorien «bester Film» und «beste Regie» für Furore. Die ruhige Tonalität ihrer Filme ist im «Eternals»-Trailer durchaus spürbar. Gut möglich also, dass das neue Marvel-Universum ein wenig anders daherkommt, als sich das so manch ein Fan vorstellt. Angelina Jolie dürfte es recht sein – Gewissheit wird es allerdings erst im November geben, wenn «Eternals» auch bei ins Kino kommt.