Fo' Shizzle So wurde Snoop Dogg vom Kult-Kiffer zur lebenden Legende

Von Benno Schwinghammer, dpa

20.10.2021 - 00:00

Viele Legenden kursieren um Snoop. Unter anderem soll er einen Angestellten haben, der nur fürs Joint rollen zuständig ist.
Viele Legenden kursieren um Snoop. Unter anderem soll er einen Angestellten haben, der nur fürs Joint rollen zuständig ist.
KEYSTONE

Er startete als Gangster-Rapper, wurde zur Ikone des Westküsten-Hip-Hop und bleibt bis heute seine ganz eigene Marke. Und Snoop Doggs nächster Meilenstein steht kurz bevor.

20.10.2021 - 00:00

Wenn man es als Rapper schafft, seinen Slang bis ins ehrwürdige Oxford Dictionary zu bringen, hat man wohl ganz offiziell den Status «Institution» erreicht. Vor gut drei Jahrzehnten wurde Snoop Dogg zum Inbegriff des Hip-Hops an der US-Westküste und ist mittlerweile auch zu einer unverwechselbaren Marke im internationalen Show-Business geworden.

«Fo' Shizzle», würde er dazu vielleicht sagen – und Millionen Menschen auf der ganzen Welt wüssten, dass er damit auf seine ganz eigene Weise «aber natürlich» meint. Am 20. Oktober wird die lebende Legende 50 Jahre alt. Einen seiner grössten Auftritte hat er aber noch vor sich.

Sein Name kommt von Snoopy

Cordozar Calvin Broadus Junior ist ein Kind Kaliforniens. Am 20. Oktober 1971 in Long Beach geboren, wuchs er in Gegenden auf, in denen Bandenkriminalität zum Alltag gehörte. Seine Mutter gab Broadus den Spitznamen Snoop nach der Cartoon-Figur Snoopy. 

Der Junge nahm sich folgerichtig vor, den Namen Snoop Dogg «zu den Sternen zu tragen», wie er einst der «Los Angeles Times» sagte. Sein Talent als Musiker zeigte sich schon früh in der Kirche, während seiner Schulzeit dann fing er an zu rappen.

Snoop Doggy Dogg und Tupac Shakur an den 1996 MTV Video Music Awards in der Radio City Music Hall. 
Snoop Doggy Dogg und Tupac Shakur an den 1996 MTV Video Music Awards in der Radio City Music Hall. 
Corbis/VCG via Getty Images

«Wenn ich in der Schule auf den Fluren rappte, zog ich eine so grosse Menschenmenge an, dass der Direktor dachte, es sei ein Kampf im Gange», erzählte Snoop der Zeitung. Die Inspiration für seine Texte zog er oft aus seinen Erlebnissen mit der Polizei, von denen er vor allem in seiner Zeit nach der Highschool einige hatte. Mehrere Jahre lang musste er immer wieder wegen verschiedener Delikte ins Gefängnis.

Erste Platte auf Nummer eins

Dann allerdings macht Snoop Dogg die vielleicht wichtigste Begegnung seines Lebens. Der einflussreiche Rapper und Produzent Dr. Dre war von seinen Künsten so begeistert, dass er den Song «Deep Cover» mit ihm aufnahm. Es folgten weitere Songs und schliesslich Snoop Doggs erstes Soloalbum «Doggystyle», mit dem er 1993 von null auf eins in die amerikanischen Billboard-Charts einstieg und als «OG» («Original Gangster») zum Star wurde.

Es folgten weitere Alben, doch in der zweiten Hälfte der 90er liess das Interesse an Gangster-Rap nach. Snoop Dogg aber war mehr als nur einer unter vielen und profilierte sich mit seiner humorvollen, manchmal tatsächlich zeichentrickhaften Art, als fester Bestandteil der US-Promiszene und schliesslich als Ikone der Unterhaltungsszene. Anders als andere Rapper hatte er auch nie Probleme, Wärme und Zuneigung auszudrücken.

Auftritt bei den Simpsons

«Fo' Shizzle» und andere Snoop-Wörter wurden beliebt, daneben spielte der Musiker in einer Reihe von Filmen mit, lieh seine Stimme den Simpsons, hatte eine eigene Reality-Show und eine Kochsendung mit «Amerikas bester Hausfrau» Martha Stewart.

Doch auch mit seiner Musik – zwischendurch sogar mit einem Ausflug zum Reggae – hatte Snoop Dogg immer wieder Erfolg, einer seiner bekanntesten Hits ist «Drop It Like It's Hot» von 2004, bekannt auch durch das langgezogene «Snoooooooop» zu Beginn des Songs.

Zuletzt wurde «Young, Wild & Free» mit Sänger Bruno Mars und Rapper Wiz Khalifa zu einem weltweiten Superhit. Der Musikpreis Grammy blieb ihm bislang allerdings verwehrt.

Super Bowl – grösser geht's nicht

Einer der grössten Auftritte seiner Karriere steht Snoop noch bevor: Im Februar wird er unter anderem mit Rapper Eminem beim Super Bowl auftreten. Die Halbzeitshow ist das Highlight beim grossen US-Footballfinale und übersteigt locker die 100 Millionen Zuschauer alleine in den USA. «12 Minuten unvergessliche Grossartigkeit» kündigten die Veranstalter bereits an. 

Kendrick Lamar, Mary J. Blige, Snoop Dogg, Eminem und Dr. Dre werden am 13. Februar 2022 die Zuschauer in der Halbzeit des Super Bowl anheizen.
Kendrick Lamar, Mary J. Blige, Snoop Dogg, Eminem und Dr. Dre werden am 13. Februar 2022 die Zuschauer in der Halbzeit des Super Bowl anheizen.
AP

Von Benno Schwinghammer, dpa