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Interview Stefan Gubser: «Das würde ich am Schweizer ‹Tatort› ändern»
Cilgia Grass
11.9.2017
Stefan Gubser ermittelt wieder als Kommissar Flückiger. «Bluewin» hat den Schauspieler im «Leue» in Meilen ZH getroffen und mit ihm über den neuen Fall «Zwei Leben» (Sonntag, 20.05 Uhr, SRF 1), den Umgang mit Kritik und sein Fast-Burnout gesprochen.
«Bluewin»: Heute wäre eigentlich ein guter Tag, um einen Schweizer «Tatort» zu drehen. Die Wolken sind so düster wie so manche Folge …
Stefan Gubser: Sie werden lachen: Zum Drehen ist gemischtes Wetter immer besser. Es gibt viel schönere Bilder, als wenn die Sonne direkt runterbrennt.
Sterbehilfe, Kriegsverbrecher: Im Schweizer «Tatort» geht es oft um schwere Themen. Warum?
Das müssen Sie die fragen, die die Themen aussuchen. Das ist nicht unter meiner Obhut. Das macht die Redaktion, das Schweizer Fernsehen. Da habe ich nichts zu sagen. Ich bin Schauspieler, ich gebe meinen Input zu einem Drehbuch, wenn ich finde, dass etwa von den Figuren her nicht stimmt. Aber auch da ist mein Einfluss sehr beschränkt. Oft wird Delia Mayer und mir da Zeug an den Kopf geworfen, mit dem wir nichts zu tun haben.
Der neue «Tatort» ergreift Partei für die Lokführer, die darunter zu leiden haben, dass Menschen sich vor den Zug werfen. Was ist der Hintergrund?
Es geht eigentlich um Trauma, um traumatisierte Leute. Ich habe den Ansatz gut gefunden. Suizide vor Zügen sind wirklich ein Thema. Ich habe vor dem Dreh mit einem Lokführer geredet, der das erlebt hat. Das ist ein Albtraum. Leute, die das tun, wissen gar nicht, was sie jemandem aufbürden – und das lebenslang. Die Betroffenen bringen diese Bilder zum Teil nie mehr weg. Das finde ich höchst problematisch. Das nervt mich, ehrlich gesagt. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand nicht mehr will. Das soll jeder für sich entscheiden. Ich denke da sehr liberal. Aber dann soll man es so machen, dass niemand sonst davon beeinträchtigt wird.
Schlagen die schweren Themen beim Dreh eigentlich manchmal aufs Gemüt?
Nicht wirklich. Klar, man beschäftigt sich damit. Und manchmal träume ich davon. Es gibt einen Film, den ich gemacht habe, «Hello Goodbye», da ging es um Sterbehilfe. Um die wahre Geschichte eines Krebskranken, der sich das Leben nimmt und seine Tochter fragt, ob sie dabei ist. Ich habe nicht nur mitgespielt, sondern auch produziert und am Drehbuch mitgewirkt. Da bin ich so intensiv in das Thema eingetaucht, dass es mich psychisch mitgenommen hat. Es hat mich aber auch weitergebracht, muss ich sagen.
Inwiefern?
Es hat mir viele Ängste genommen. Ich habe mit sehr vielen Betroffenen geredet und konnte danach bestimmte Sachen eher loslassen.
Die Angst vor dem Tod zum Beispiel?
Eher die Angst vor Krankheit. Ich habe Leute getroffen, die sehr gut akzeptieren konnten, dass sie krank waren. Das hat mir Eindruck gemacht. Es hat mir geholfen zu lernen, dass man da einfach loslassen muss. Loslassen ist ja bekanntlich nicht das einfachste, das es gibt auf dieser Welt.
Unter dem Strich ist der neue «Tatort» ein ziemlich klassischer Krimi. Etwas konstruiert vielleicht, aber unterhaltsam. Mit was für Kritiken rechnen Sie?
Ich rechne mit gar nichts. Ich bin jetzt seit knapp 35 Jahren im Geschäft. Gerade mit dem «Tatort» habe ich gelernt, wie die Medien funktionieren. Wenn man das irgendwann begreift, dann nimmt man das alles nicht mehr so wahnsinnig ernst. Früher habe ich immer alles gelesen, das mache ich nicht mehr.
Sie surfen also am Montagmorgen nach einem Schweizer «Tatort» nicht die Newsportale und Sozialen Medien nach Kritik ab?
Es gibt Sachen, die mir in die Hände fallen oder die mir die Redaktion schickt. Aber ich suche nicht mehr aktiv. Früher hatte ich einen Google-Alert eingerichtet und habe alles durchforstet. Und ich habe immer gelacht über die Schauspieler, die gesagt haben, sie würden keine Kritiken lesen. «Stimmt doch gar nicht», habe ich mir gedacht. «Der lügt». Jetzt mache ich es selber auch so. Man kann von «Super 'Tatort'! Das war der Beste!» bis zu «Totaler Quatsch!» mit allen Grautönen dazwischen alles lesen. Warum soll ich mir das antun? Es macht einen nur «stigelisinnig». Und Kommentare in den Sozialen Medien lese ich schon gar nicht. Das ist das Allerschlimmste. Das habe ich früher gemacht. Ich bin weder auf Facebook noch auf Twitter noch sonst irgendwo. Es interessiert mich einfach nicht. Ich habe genug damit zu tun, meine SMS und Mails zu beantworten.
Konnten Sie aus Kritiken auch schon etwas für sich rausziehen?
Klar. Wenn es eine kompetente Kritik ist, lese ich die gerne. Und nehme sie mir auch zu Herzen. In meinem Beruf muss man damit leben. Es gehört dazu. Es ist wie bei den Fussballern: Da sitzen zu Hause auch lauter Trainer, die es besser wissen. Beim Fernsehen sind es einfach lauter Regisseure.
Gerade in Deutschland geht man ja immer wieder hart mit dem Schweizer «Tatort» ins Gericht. Er sei langweilig, heisst es. Und manche sagen, durch die Synchronisation gehe viel verloren.
Ja, die Synchronisation ist ein Handicap. Aber: Wir haben im Juli mit Dani Levy in Luzern einen One-Take-«Tatort» gedreht [d.h. 90 Minuten am Stück ohne einen einzigen Schnitt, Anm.d.Red.]. Wir haben eine schweizerdeutsche und eine hochdeutsche Version gedreht. Dieser «Tatort» wird also in Deutschland in der Originalfassung ausgestrahlt. Es nimmt mich sehr Wunder, wie das ankommt. Worüber übrigens in der Schweiz kaum geschrieben wurde: Unsere «Tatort»-Folge «Ihr werdet gerichtet» wurde in Deutschland von 400'000 T-Online-Usern zum beliebtesten «Tatort» 2015 gewählt. Wenn etwas Negatives in der «Bild»- Zeitung steht, greifen es alle auf. Aber etwas Positives? Darüber wird nicht geschrieben. Ich musste deswegen schmunzeln. Das ist so ein Mechanismus. Mittlerweile stehe ich da drüber.
Wie war der Dreh mit Dani Levy?
Super! Man hatte die Möglichkeit, mal den ganzen Film durchzuspielen. Sonst wird man ja ständig unterbrochen. Man dreht am Abend, man dreht am Morgen. Oder nach der Mittagspause, und da ist man müde. Und, und, und. Diese 90 Minuten haben wir durchgedreht. Das gibt einen Adrenalinschub wie beim Theater vor der Vorstellung. Und der trägt einen durch den ganzen Prozess. Man bleibt in der Rolle, muss sich nicht immer wieder reinfinden. Ich habe zu Dani gesagt: «Du, wenn es nach mir ginge, würde ich am liebsten nur noch so drehen.» 4 Wochen Proben, 90 Minuten aufzeichnen. Ich fands mega.
Bild: «Bluewin»
Haben Sie das Endergebnis schon gesehen?
Nein, aber ich gehe jetzt dann ins Studio, um den Ton nachzureparieren. Also gewisse Stellen zu reparieren, bei denen zum Beispiel eine zufallende Tür ein Wort übertönt.
Was würden Sie am Schweizer «Tatort» ändern, wenn Sie könnten?
Ich würde zum Teil noch mehr Privates reinbringen von den Figuren.
Flückiger hat jetzt ja eine Freundin. Ich finde das super, mein Freund findet es unnötig ...
Ja, sehen Sie, schon da gehen die Meinungen auseinander. Ich persönlich finde es gut, wenn es Konflikte gibt. Wenn es Reibungsfläche gibt. Film kommt ja aus dem griechischen Drama. Und Drama heisst Konflikt. Für mich kann es nicht genug Konflikte geben.
Hat es jetzt zu wenige?
Das sage ich nicht. Billy Wilder wurde mal gefragt, was es für einen guten Film braucht. Da sagte er: «Erstens ein gutes Drehbuch. Zweitens ein gutes Drehbuch. Und drittens ein gutes Drehbuch.» Nach 35 Jahren im Geschäft kann ich diesen Satz nur unterschreiben. Mit Grossbuchstaben. Wenns dort hapert, dann steht die Fahne schon auf Halbmast. Eine Geschichte muss berühren, spannend sein, einen reinziehen, einem nahegehen. Es muss wie einen Sog geben. Das gelingt mal besser, mal schlechter.
Es heisst, Sie seien selber ein grosser «Tatort»-Fan, hätten sich als Kind unerlaubt Folgen angeschaut …
Ja, das habe ich. Meine Eltern waren manchmal eingeladen. Sie haben rausgefunden, dass meine Schwester und ich dann immer vor die Kiste sitzen. Das wollten sie nicht, deshalb haben sie die Stube abgeschlossen und den Schlüssel mitgenommen, wenn sie weggingen. Da habe ich zu meiner Schwester gesagt: «Lass uns am Fenster ein doppelseitiges Klebeband anbringen. Da bleibt es selbst bei Wind zu, aber wir können von aussen rein und auch wieder so raus. Und am Morgen entfernen wir das Klebeband wieder und machen das Fenster zu.» Das haben wir dann so gemacht. Wir wohnten in einem Einfamilienhaus, parterre.
Sind Sie nie aufgeflogen?
Nein, ich glaube nicht. Aber ich kann mich erinnern, dass wir bei einem «Tatort» – ich glaube mit Sieghardt Rupp – so Schiss gehabt haben, weil der Fall so brutal war und es um Kinder ging, dass wir uns fast nicht getraut haben, aus dem Fenster zu steigen und ums Haus rumzulaufen. Wir habens dann irgendwann gewagt, aber es hat lange gedauert.
Welches war Ihr Lieblingsermittler?
Damals Sieghardt Rupp. Er war ein Haudegen. Politisch absolut unkorrekt, ein rauher Typ, der «geschlotet» hat. Er hatte eine raue Schale und einen weichen Kern.
Und wen von mögen Sie von den aktuellen «Tatort»-Kommissaren?
Axel Milberg vom Team Kiel, der gefällt mir. Und extrem gefällt mir Ulrich Tukur [Team Wiesbaden, Anm.d.Red.]. Den finde ich als Schauspieler total interessant. Und ich finde auch sehr interessant, was die machen. Die gehen Risiken ein. Das finde ich wichtig. Und das gefällt mir zum Beispiel auch an unserer Redaktion beim SRF: dass sie auf das Experiment mit Dani Levy eingegangen sind.
Das wird aber auch wieder Kritik geben, nicht?
Ich weiss es nicht. Ja, sicher, die einen werden es gut finden, die anderen nicht. Aber wir haben etwas gemacht, etwas riskiert. Dani Levy ist eine kreative Tischbombe. Er ist ein irrer Typ. Und sie haben ihn machen lassen. Haben ihm nicht die ganze Zeit reingeredet. Das rechne ich ihnen hoch an. Vielfach wird im Filmwesen zu viel reingeredet.
Sehen Sie eigentlich manchmal die anderen Ermittlerteams? Zum Beispiel bei einer «Tatort»-Weihnachts- oder Betriebsfeier?
Im letzten Oktober haben wir uns alle zum 1000. Tatort in Hamburg getroffen. Da gabs ein Riesenfest. Und es wurde der 1000. Tatort gezeigt. Er hiess «Taxi nach Leipzig» und war eine Hommage an den allerersten «Tatort», der auch so hiess.
Wurde da über den «Tatort» geredet?
[lacht] Nein, da redet man über alles andere.
Und wie ist das mit den Fans, erkennen die Sie auf der Strasse?
Ja, klar.
Müssen Sie dann Autogramme geben?
Eher weniger. Die Leute in der Schweiz sind sehr diskret. Sie winken oder sagen «Super gsi!». Also sehr nett, sehr höflich, überhaupt nicht aufdringlich. Ich sehe es immer an den Augen, wenn ich an jemandem vorbeilaufe. Die werden plötzlich grösser, und dann höre ich, wie es tuschelt: «Das isch doch de Gusber gsi».
Wie viel Flückiger steckt in Gubser?
Oder wie viel Gubser im Flückiger, müsste man vielleicht fragen. Einiges. Aber einiges auch gar nicht. Was gar nicht stimmt: Flückiger ist ein bisschen beziehungsunfähig. Ich bin seit 21 Jahren verheiratet und würde mich gar nicht als beziehungsunfähig bezeichnen. Im Gegenteil: Ich bin ein Beziehungsmensch, arbeite gerne in einem Team. Ich finde filmen so lässig, weil ich mit guten Leute zu tun habe, zu denen ich auch eine emotionale Bindung habe. Die meisten, die bei uns arbeiten, kenne ich über Jahre. Man verbringt so viel Zeit miteinander, hat lange Tage, da muss man sich verstehen. Das liebe ich. Ich bin jedes Mal traurig, wenn die Dreharbeiten vorbei sind und man wieder auseinandergeht. Es ist ein Teamplay. Wenn Leute im Team nicht funktionieren, machen sie zwei Filme, dann sind sie weg und werden nicht mehr engagiert. In der Schweizer Filmbranche herrscht ein extrem guter Groove.
Kein Neid?
Nein, glaube ich nicht. Ich finde es extrem angenehm.
Zurück zu Flückiger …
Was mich auch noch mit ihm verbindet, ist, dass er naturverbunden ist. Das bin ich auch. Und von ihm habe ich segeln gelernt. Als ich in der Charakterbeschreibung gelesen habe, dass er segelt, dachte ich mir: «Auf gehts, jetzt musst du das lernen!». Ich habe dann in Stäfa den Schein gemacht. Dann dachte ich mir, ich müsse mal aufs Meer segeln gehen. Und dann war ich völlig angefressen. Das ist genau mein Ding: Auf dem Boot schlafen, kochen, segeln, Stille, Sonne, Wasser, baden – super! Dann habe ich mich hinter den Hochseeschein geklemmt. Lago mio, das ist ein anderes paar Schuhe als auf dem See! Da hat man eine 7-stündige Theorieprüfung. Da musste ich mich böse dahinterklemmen. Ich nahm mir einen Privatlehrer. Und ich habe bestanden.
Sie hätten 2015 beinahe ein Burnout gehabt. Sie haben dann eine Auszeit genommen und sind mit Ihrer Frau um die Welt gesegelt. Wie geht es Ihnen heute?
Mir gehts super.
Gibt es etwas, das Sie jetzt anders machen?
Ja. Ich habe gelernt, Nein zu sagen. Das war ganz schwierig für mich. Aber ich habe gemerkt, dass ich das einfach muss. Und jetzt mache ich es. Es war lustig zu merken: Es fällt mir kein Zacken aus der Krone, und es nimmts mir auch niemand übel. Du sagst klar, was du willst und was nicht. Und machst nicht mehr Sachen, die du nicht machen willst, nur um zu gefallen und geliebt zu werden. Ich bin zum Teil sehr geradlinig geworden. Das hat mir extrem geholfen und war für mich etwas vom Wichtigsten.
Ihre Empfehlung ist also: Man lernt Nein sagen, indem man es einfach macht.
Ja. Ausprobieren! Wenn jemand fragt: «Kannst du, würdest du?» einfach sagen: «Nein, will ich nicht.» «Nein, finde ich nicht gut.» Zum Beispiel bei all den Einladungen, die man so bekommt. Ich finde es ganz wichtig, dass man sich Auszeiten nimmt und Freiräume schafft. Auch im Alltag. Ein Sabbatical ist natürlich super, weil man mal Abstand bekommt und merkt: Es ist alles nicht so wichtig. Die Welt geht nicht unter, wenn man mal einen Film nicht macht oder irgendwo nicht dabei ist. Und ich habe dabei deutlich gemerkt, wo meine Grenzen sind. Auch körperlich.
Was hatten Sie denn für Probleme?
Ich hatte zum Teil aus dem Blauen heraus Panikattacken. Das ist gar nicht lässig. Ich bin sofort ins Spital gegangen, weil ich dachte, ich hätte einen Herzinfarkt und mein letztes Stündlein hätte geschlagen. Die haben da nur gesagt: «Das Herz pumpt, Sie sind kerngesund. Sie haben sich zu viel zugemutet und sind erschöpft.» Da wusste ich: Ich muss etwas tun, etwas in meinem Leben ändern. Meine Frau hat mir damals immer gesagt: «Du wirst sehen, wenn das vorbei ist, geht es dir besser als jemals zuvor.» Und ich: «Das sagst du so. Blabla.» Aber genau so war es. Weil ich etwas geändert habe. Mehr Bewegung, ausreichend Schlaf, auf die Ernährung achten, alles ruhiger angehen und weniger machen: Das hats total gebracht. Aber am meisten geholfen hat das Nein-Sagen.
Es ist stark, dass Sie so offen darüber reden. Gerade Männer haben ja manchmal Mühe damit, wenn sie an ihre Grenzen kommen und brechen lieber zusammen, als dass sie sagen, dass es ihnen nicht gut geht.
Ich koche auch nur mit Wasser. Als das angefangen hat, hätte ich nie mit einem Journalisten darüber geredet. Wenn mich jetzt jemand fragt, gebe ich Auskunft. Es ist gut, das nach aussen zu tragen. Damit die Leute, die auch davon betroffen sind – und von denen gibt es mehr, als man meint –, wissen, dass sie nicht alleine sind. Dass es andere gibt, die das auch erlebt haben. Und dass es Wege gibt, um da wieder rauszukommen. Viele Menschen, die da drinstecken, sehen das Ende des Tunnels nicht mehr. Und das ist schlimm.
Sie haben im neuen «Tatort» auch eine berührende Szene, in der Sie Ihren traumatisierten Freund in den Arm nehmen und trösten.
Ich habe einen Vorteil: Es ist Teil meines Berufs, Gefühle zu zeigen. Und ich habe gelernt, mit Emotionen umzugehen und dass sie nichts Schlechtes sind. Dass auch Schwäche zu zeigen nichts Schlechtes ist, im Gegenteil: Es wird zu einer Stärke, wenn man das kann.
Wie lange wollen Sie den Flückiger noch spielen?
Ich lasse das ganz gelassen auf mich zukommen. Auf jeden Fall haben wir nächstes Jahr wieder zwei «Tatorte» geplant, für die ich mich verpflichtet habe.
Der Luzerner «Tatort» mit dem Titel «Zwei Leben» läuft am Sonntag, 17. September, um 20.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Zur Person
Stefan Gubser (60) lernte das Schauspieler-Handwerk am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Bevor er anno 2007 zum «Tatort»-Kommissar wurde, spielte er unter anderem am Burgtheater in Wien und wirkte in der Krimiserie «Eurocops» mit. Ausserdem war er in Kinofilmen wie «Beresina», «Snow White», «Grounding» und «Hello Goodbye» zu sehen. Der gebürtige Winterthurer ist auch als Filmproduzent tätig. Er ist seit 21 Jahren mit seiner Frau Brigitte (56) verheiratet und wohnt in Meilen am Zürichsee. Seine neusten Projekte: Zusammen mit seiner Tochter Stefanie (36) bringt er Ende Oktober das Buch «Di gschtifleti Gans – Grimm-Märli und Schlafliedli zum Läse und Lose» heraus. «Ich habe mit meiner Frau die Märchen auf Schweizerdeutsch übersetzt und lese sie, meine Tochter singt Schlaflieder dazu», so Gubser. Als Co-Autor wirkte Frank Baumann mit. Im November steht dann für Stefan Gubser bereits der nächste «Tatort»-Dreh an. Ab Januar spielt er ausserdem in Dornach SO Theater. «'Heilig Abend' von Daniel Kehlmann, ein Zwei-Personen-Stück mit Emanuela von Frankenberg. Wir haben zusammen die Schauspielschule gemacht. Es ist ein Verhör, und es geht um Terrorismus.» Nächstes Jahr soll es auch eine Fortsetzung von «The Beatles: Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band» im Theater Rigiblick in Zürich geben.
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