Bayern München wird sich deutschen Medienberichten zufolge am Freitag von seinem Trainer Julian Nagelsmann trennen. Thomas Tuchel soll als Nachfolger bereitstehen. Eine Bestätigung steht noch aus.
Unter dem 35-jährigen Nagelsmann ist Bayern München in dieser Saison mit acht Siegen aus acht Spielen in die Viertelfinals der Champions League eingezogen, wo als nächstes Manchester City wartet. In der Bundesliga schwankten die Leistungen jedoch stark. Am letzten Wochenende musste die Mannschaft die Tabellenführung durch ein 1:2 gegen Bayer Leverkusen an Borussia Dortmund abtreten, das seit dem Jahreswechsel zehn Punkte mehr geholt hat und nach der Länderspiel-Pause Bayerns nächster Gegner ist.
Auch die Leistung gab intern zu reden. Sportchef Hasan Salihamidzic sagte nach der Partie: «Das ist nicht das, was Bayern bedeutet. So wenig Antrieb, Mentalität, Zweikampfführung, Durchsetzungsvermögen – das habe ich so selten erlebt.» Für Unruhe sorgte auch die Entlassung von Manuel Neuers langjährigem Goalietrainer Toni Tapalovic, mit dem sich Nagelsmann nicht verstanden haben soll.
Trotzdem kommt die Trennung überraschend, die die «Bild»-Zeitung und der italienische Transfer-Experte Fabrizio Romano am Donnerstagabend als erste vermeldeten. Nagelsmann avancierte im Sommer 2021 mit 33 Jahren und einem Fünfjahresvertrag zum jüngsten Trainer von Bayern München. Er kam von RB Leipzig, das laut Geschäftsführer Oliver Mintzlaff 25 Millionen Euro vom Rekordmeister für den Trainer überwiesen bekam. Zuvor hatte Nagelsmann Hoffenheim vor dem sicher geglaubten Abstieg bewahrt.
Zum Verhängnis wurde Nagelsmann möglicherweise, dass mit Tuchel ein zweiter hochkarätiger deutscher Trainer zurzeit auf dem Markt ist. Der 49-jährige ehemalige Trainer von Borussia Dortmund und Paris Saint-Germain ist seit seiner Freistellung bei Chelsea im September letzten Jahres ohne Job. Auch Real Madrid und Tottenham galten zuletzt als mögliche neue Stationen Tuchels, der Chelsea 2021 zum Triumph in der Champions League geführt hatte.