«World Press Photo» Schweizer für das beste Pressefoto des Jahres nominiert

dpa/tmxh

14.3.2021

Emotional, relevant, beeindruckend: «World Press Photo» zeichnet jährlich die besten Pressefotos aus. Nun stehen die Nominierten für 2021 fest. Mit dabei: Ein Schweizer Fotograf, der die Coronakrise dokumentiert.

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14.3.2021

Klimakrise, Konflikte, Kampf um Menschenrechte und Corona – diese Motive haben es in die Endauswahl für das «World Press Photo» geschafft. Sechs Fotografen aus fünf Ländern sind für den Hauptpreis nominiert. Die Bilder zeigten eine Vielfalt an Themen, wie die Jury des Wettbewerbs World Press Photo in Amsterdam mitteilte.

Die Juroren zeigten sich beeindruckt von der erzählerischen Kraft der eingereichten Fotos. «Zu den Nominierten gehörten bemerkenswerte Geschichten von Hoffnung, Widerstandsfähigkeit und sozialem Wandel», sagte die Direktorin der Stiftung World Press Photo, Joumana El Zein Khoury.

Flüchtlinge und Corona-Liebe an der Grenze

Die amerikanische Fotografin Evelyn Hockstein ist mit einem Foto zum Streit um eine Lincoln-Statue in den USA nominiert. Der russische Fotograf Valery Melnikov bildete eine armenische Flüchtlingsfamilie aus der Konfliktregion Nagorny-Karabach ab. 

Der Spanier Luis Tato ist im Rennen mit einem Bild zur Heuschreckenplage in Ostafrika. Die verheerende Explosion im Hafen von Beirut ist Thema des nominierten Fotos des Italieners Lorenzo Tugnoli. Der dänische Fotograf Mads Nissen fotografierte eine alte Frau, die dank einem sterilen Plastikumhang erstmals seit Monaten wieder umarmt werden konnte.

Auch der Basler Fotograf Roland Schmid gehört zu den Nominierten. Schmid hat in verschmitzten Vignetten die Situation an der Deutsch-Schweizer Grenze  eingefangen, die wegen der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder geschlossen wurde. Liebe aber, so entdeckte Schmid, lässt sich weder von Mauern noch von Grenzzäunen aufhalten.

In finanzieller Bedrängnis

An dem Wettbewerb hatten sich mehr als 4300 Fotografen aus 130 Ländern mit mehr als 74'000 Fotos beteiligt. Preise werden in acht Kategorien vergeben. Die Preisträger sollen am 15. April in Amsterdam bekanntgegeben werden.

Die Corona-Pandemie hat auch den Wettbewerb in finanzielle Bedrängnis gebracht, wie eine Sprecherin mitteilte. Da zahlreiche Ausstellungen mit den Siegerfotos aus dem vergangenen Jahr annulliert worden waren, gingen Einnahmen stark zurück. Als eine Folge wurde das Preis-Geld für den Sieger um die Hälfte auf 5000 Euro (rund 5500 Franken) gesenkt, wie die Sprecherin sagte.