Liebe kennt keine (geschlossenen) Grenzen: Mit Fotos über die im Zuge der Corona-Pandemie erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg geschlossen Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland ist der Basler Fotograf Roland Schmid für den World Press Photo Award 2021 nominiert.
Josephina H. aus Arbon TG und Josef B. aus Singen am Hohentwiel (Deutschland) sind seit 30 Jahren ein Paar. Während der Corona-Grenzschliessung haben sie sich dreimal pro Woche an der Grenze in Kreuzlingen getroffen – mit Sicherheitsabstand.
Gute Freundinnen: Leonie H. (im weissen Top) auf der Schweizer Seite und Janina W. auf der deutschen haben sich über den Zaunhinweg viel zu erzählen.
Vom 16. März bis zum 15. Juni 2020 waren die Grenzen zwischen der Schweiz und Deutschland geschlossen. Die Freunde Sergio C., Sami K. und David C. trafen sich am 25. April auf der Bischoffhöhe nahe Riehen BL trotzdem.
Oleg Ponomarev porträtierte Ignat, einen Transgender-Mann, mit seiner Freundin Maria im russischen St. Petersburg.
Als wäre das Coronavirus nicht Plage genug, suchten immense Heuschreckenschwärme im April 2020 Kenia heim. Henry Lenayasa, Bürgermeister in Archers Post in Kenia, versucht die gefrässigen Insekten zu vertreiben. Vergeblich.
Die Frau und der Mann streiten darüber, ob ein Denkmal von Abraham Lincoln, vor dem ein Schwarzer kniet, bleiben oder abgerissen werden soll.
Die gigantische Explosion eines Lagerhauses im Hafen von Beirut hat im August die halbe Stadt verwüstet – und bei den Bewohnern bleibende Narben hinterlassen.
In der Palliativstation des Spitals im französischen Calais werden Tiere zu Therapiezwecken eingesetzt: Pferd Peyo soll einer 24-jährigen Krebspatientin und ihrem Sohn Kraft und Trost spenden.
Not macht erfinderisch. Im Lockdown wird ein Stapel Baumstämme zur Boulderplattform im bayerischen Kochel am See.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Torrell Jasper, a.k.a. Black Rambo, präsentiert seine Waffensammlung stolz auf Instagram. Sein Sohn hilft ihm dabei und probiert auch mal einen Flammenwerfer aus.
Die vom Aussterben bedrohten Florida Panther müssen sich zunehmend durch Hindernisse kämpfen, um zu ihrer Nahrung zu gelangen.
Dass in Sacha (auch Jakutien) relativ viele Filme gedreht werden, mag erstaunlich sein. Immerhin leben auf mehr als drei Millionen Quadratkilometern gerade einmal 950'000 Menschen. Doch bis zu zehn Streifen bringt die lokale Filmindustrie jedes Jahr auf die Leinwand: In einem davon, dem Märchen «The Old Beyberikeen» haben die Zwillinge Semyon and Stepan ihre erste Rolle ergattert.
Die Corona-Krise erreicht die Meere: Im kalifornischen Monterrey spielt ein Seelöwe mit einer FFP2-Maske.
Nach fünf Monaten ohne jeden Körperkontakt: Dank eines sterilen Plastikumhangs kann die 85-jährige Brasilianerin Rosa Luzia Lunardi von der Krankenschwester Adriana Silva da Costa Souza umarmt werden.
Nominierte für die «World Press Photo Awards 2021»
Liebe kennt keine (geschlossenen) Grenzen: Mit Fotos über die im Zuge der Corona-Pandemie erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg geschlossen Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland ist der Basler Fotograf Roland Schmid für den World Press Photo Award 2021 nominiert.
Josephina H. aus Arbon TG und Josef B. aus Singen am Hohentwiel (Deutschland) sind seit 30 Jahren ein Paar. Während der Corona-Grenzschliessung haben sie sich dreimal pro Woche an der Grenze in Kreuzlingen getroffen – mit Sicherheitsabstand.
Gute Freundinnen: Leonie H. (im weissen Top) auf der Schweizer Seite und Janina W. auf der deutschen haben sich über den Zaunhinweg viel zu erzählen.
Vom 16. März bis zum 15. Juni 2020 waren die Grenzen zwischen der Schweiz und Deutschland geschlossen. Die Freunde Sergio C., Sami K. und David C. trafen sich am 25. April auf der Bischoffhöhe nahe Riehen BL trotzdem.
Oleg Ponomarev porträtierte Ignat, einen Transgender-Mann, mit seiner Freundin Maria im russischen St. Petersburg.
Als wäre das Coronavirus nicht Plage genug, suchten immense Heuschreckenschwärme im April 2020 Kenia heim. Henry Lenayasa, Bürgermeister in Archers Post in Kenia, versucht die gefrässigen Insekten zu vertreiben. Vergeblich.
Die Frau und der Mann streiten darüber, ob ein Denkmal von Abraham Lincoln, vor dem ein Schwarzer kniet, bleiben oder abgerissen werden soll.
Die gigantische Explosion eines Lagerhauses im Hafen von Beirut hat im August die halbe Stadt verwüstet – und bei den Bewohnern bleibende Narben hinterlassen.
In der Palliativstation des Spitals im französischen Calais werden Tiere zu Therapiezwecken eingesetzt: Pferd Peyo soll einer 24-jährigen Krebspatientin und ihrem Sohn Kraft und Trost spenden.
Not macht erfinderisch. Im Lockdown wird ein Stapel Baumstämme zur Boulderplattform im bayerischen Kochel am See.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Torrell Jasper, a.k.a. Black Rambo, präsentiert seine Waffensammlung stolz auf Instagram. Sein Sohn hilft ihm dabei und probiert auch mal einen Flammenwerfer aus.
Die vom Aussterben bedrohten Florida Panther müssen sich zunehmend durch Hindernisse kämpfen, um zu ihrer Nahrung zu gelangen.
Dass in Sacha (auch Jakutien) relativ viele Filme gedreht werden, mag erstaunlich sein. Immerhin leben auf mehr als drei Millionen Quadratkilometern gerade einmal 950'000 Menschen. Doch bis zu zehn Streifen bringt die lokale Filmindustrie jedes Jahr auf die Leinwand: In einem davon, dem Märchen «The Old Beyberikeen» haben die Zwillinge Semyon and Stepan ihre erste Rolle ergattert.
Die Corona-Krise erreicht die Meere: Im kalifornischen Monterrey spielt ein Seelöwe mit einer FFP2-Maske.
Nach fünf Monaten ohne jeden Körperkontakt: Dank eines sterilen Plastikumhangs kann die 85-jährige Brasilianerin Rosa Luzia Lunardi von der Krankenschwester Adriana Silva da Costa Souza umarmt werden.
Emotional, relevant, beeindruckend: «World Press Photo» zeichnet jährlich die besten Pressefotos aus. Nun stehen die Nominierten für 2021 fest. Mit dabei: Ein Schweizer Fotograf, der die Coronakrise dokumentiert.
Klimakrise, Konflikte, Kampf um Menschenrechte und Corona – diese Motive haben es in die Endauswahl für das «World Press Photo» geschafft. Sechs Fotografen aus fünf Ländern sind für den Hauptpreis nominiert. Die Bilder zeigten eine Vielfalt an Themen, wie die Jury des Wettbewerbs World Press Photo in Amsterdam mitteilte.
Die Juroren zeigten sich beeindruckt von der erzählerischen Kraft der eingereichten Fotos. «Zu den Nominierten gehörten bemerkenswerte Geschichten von Hoffnung, Widerstandsfähigkeit und sozialem Wandel», sagte die Direktorin der Stiftung World Press Photo, Joumana El Zein Khoury.
Flüchtlinge und Corona-Liebe an der Grenze
Die amerikanische Fotografin Evelyn Hockstein ist mit einem Foto zum Streit um eine Lincoln-Statue in den USA nominiert. Der russische Fotograf Valery Melnikov bildete eine armenische Flüchtlingsfamilie aus der Konfliktregion Nagorny-Karabach ab.
Der Spanier Luis Tato ist im Rennen mit einem Bild zur Heuschreckenplage in Ostafrika. Die verheerende Explosion im Hafen von Beirut ist Thema des nominierten Fotos des Italieners Lorenzo Tugnoli. Der dänische Fotograf Mads Nissen fotografierte eine alte Frau, die dank einem sterilen Plastikumhang erstmals seit Monaten wieder umarmt werden konnte.
Auch der Basler Fotograf Roland Schmid gehört zu den Nominierten. Schmid hat in verschmitzten Vignetten die Situation an der Deutsch-Schweizer Grenze eingefangen, die wegen der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder geschlossen wurde. Liebe aber, so entdeckte Schmid, lässt sich weder von Mauern noch von Grenzzäunen aufhalten.
In finanzieller Bedrängnis
An dem Wettbewerb hatten sich mehr als 4300 Fotografen aus 130 Ländern mit mehr als 74'000 Fotos beteiligt. Preise werden in acht Kategorien vergeben. Die Preisträger sollen am 15. April in Amsterdam bekanntgegeben werden.
Die Corona-Pandemie hat auch den Wettbewerb in finanzielle Bedrängnis gebracht, wie eine Sprecherin mitteilte. Da zahlreiche Ausstellungen mit den Siegerfotos aus dem vergangenen Jahr annulliert worden waren, gingen Einnahmen stark zurück. Als eine Folge wurde das Preis-Geld für den Sieger um die Hälfte auf 5000 Euro (rund 5500 Franken) gesenkt, wie die Sprecherin sagte.