Lebensqualität trotz Corona Europa stürzt im Städteranking ab, doch die Schweiz bleibt Spitze

tafi/AFP

9.6.2021

Europäische Metropolen haben durch die Corona-Pandemie spürbar an Lebensqualität eingebüsst. Lediglich zwei Schweizer Städte halten sich in einer Rangliste der lebenswertesten Städte in den Top Ten.

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9.6.2021

Die «lebenswertesten Städte der Welt» sind nicht mehr in Europa – bis auf zwei Schweizer Ausnahmen. Im jährlichen Ranking der Economist Intelligence Unit (EIU) sind nur noch Zürich (Platz sieben) und Genf (Platz acht) in den Top Ten vertreten. Alle anderen europäischen Metropolen haben spürbar an Attraktivität eingebüsst und schneiden deutlich schlechter ab, als in den vergangenen Jahren.

Wien etwa – immerhin Spitzenreiter der Rangliste von 2018 bis 2020 – fiel auf Rang zwölf zurück. Hamburg sackte sogar um 13 Plätze auf Rang 47 ab. «Acht der zehn grössten Absteiger im Ranking sind europäische Städte», erklärten die Herausgeber.

Als Grund dafür gelten die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Im Detail nennt die EIU insbesondere für deutsche und französische Städte die «Belastung der Krankenhaussysteme» und die damit einhergehende «verschlechterte Bewertung der Gesundheitsversorgung» als Grund für das schwache Abschneiden.

Die Pandemie habe sich in Europa zudem besonders stark auf den Kulturbereich und die allgemeine Lebensqualität ausgewirkt. Dass Zürich und Genf trotzdem sehr gut abschneiden, dürfte demzufolge mit der vergleichsweise lockeren Corona-Strategie des Bundes zusammenhängen. 

Zürich gehört auch in der Corona-Krise zu den lebenswertesten Städten der Welt.
Zürich gehört auch in der Corona-Krise zu den lebenswertesten Städten der Welt.
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Südhalbkugel dominiert die Top Ten

Die Top Ten werden von Städten in Australien und Neuseeland dominiert. Den Titel «lebenswerteste Stadt der Welt» sicherte sich in diesem Jahr die neuseeländische Hafenstadt Auckland. Massgeblich dazu beigetragen habe der Erfolg bei der Eindämmung der Covid-19-Pandemie, erklärte die EIU. Auf Platz zwei folgte das japanische Osaka, Platz drei belegt Adelaide in Australien. Neuseelands Hauptstadt Wellington landete auf Platz vier.

Die grösste Verbesserung im Ranking verzeichnete die Hauptstadt der US-Pazifikinsel Hawaii: Honolulu bekam die Ausbreitung des Coronavirus besonders schnell in den Griff und stieg daher im Ranking um 46 Plätze auf Rang 14. Die syrische Hauptstadt Damaskus bleibt der Studie zufolge hingegen die Stadt, in der das Leben aufgrund des anhaltenden Bürgerkriegs am schwierigsten ist.