Swisscom Nachhaltigkeitsblog Sieben Tipps, wie Sie Handy-Strahlung reduzieren

Von Jürg Studerus

29.7.2020

Die Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung von Handys und anderen Geräten auf den menschlichen Körper sind viel diskutiert. Wir zeigen, wie Sie sich vorsorglich etwas abschirmen.
Die Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung von Handys und anderen Geräten auf den menschlichen Körper sind viel diskutiert. Wir zeigen, wie Sie sich vorsorglich etwas abschirmen.
Bild: AdobeStock

Rund die Hälfte der Menschen in der Schweiz hält Mobilfunkantennen für gefährlich. Fakt ist aber: 90 Prozent der vom Menschen absorbierten Strahlung geht vom eigenen Handy aus. Wir geben Antworten zum Thema Mobilfunk und Gesundheit.

Ob elektromagnetische Strahlung gesundheitsschädigend ist oder nicht, wird seit Jahren heiss diskutiert. Mit der Einführung des 5G-Netzes hat das Thema an Brisanz gewonnen. Viele Studien und Medienberichte nehmen das Thema auf, allerdings ohne ein eindeutiges Ergebnis hervorzubringen. 

Trotz der Besorgnis um gesundheitliche Folgen der Strahlung wird das Handy im Alltag immer zentraler. Über 90 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer besitzen ein Smartphone und nutzen dieses immer intensiver: Heute beziehen und verschicken wir in einer Woche so viele Daten wie im ganzen Jahr 2011.

Was ist Handy-Strahlung genau, welche Geräte strahlen wie stark? Und wie schützen Sie sich am besten, wenn Sie Bedenken haben? Wir haben Antworten und Tipps:

Handy-Strahlung messen

Der Mensch ist im Alltag verschiedenen Strahlungen ausgesetzt: von der Sonne, der Erde, dem Kosmos sowie von technischen Geräten. Handys senden und empfangen Daten via elektromagnetische Strahlung. Entscheidend ist, wie viel von dieser Strahlung der menschliche Körper absorbiert.

Um die Strahlung von Handys zu messen, wurde als Standard die sogenannte spezifische Absorptionsrate, kurz SAR-Wert, eingeführt. Der Wert gibt an, wie viel Energie (in Watt) pro Kilogramm Körpergewebe der Mensch aufnimmt.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat einen Grenzwert von 2 Watt pro Kilogramm SAR festgelegt. Ein Gerät darf also nur so stark strahlen, dass pro Kilogramm Körpergewicht maximal 2 Watt Energie absorbiert werden.

Handys strahlen intelligent

Verschiedene Faktoren beeinflussen, wann und wie stark ein Gerät sendet. Neuere Handys strahlen beim Übermitteln von Daten viel weniger als ihre Vorgänger-Modelle. Vergleicht man die Entwicklung mit jener des Autos, würde heute ein Deziliter Benzin für 100 Kilometer reichen. Zudem senden die neuen Geräte nur so stark wie gerade nötig, dies abhängig von Datenmenge und Empfang. Die effektive Strahlung liegt dadurch meistens weit unter dem Grenzwert.

Gerade in abgelegenen Gebieten, zum Beispiel in den Bergen, ist das Netz manchmal schwach. Wenn Sie hier Ihr Handy benutzen, sind Sie vermutlich stärkerer Strahlung ausgesetzt als in der Stadt.
Gerade in abgelegenen Gebieten, zum Beispiel in den Bergen, ist das Netz manchmal schwach. Wenn Sie hier Ihr Handy benutzen, sind Sie vermutlich stärkerer Strahlung ausgesetzt als in der Stadt.
Bild: AdobeStock

Audio- und Videotelefonie generieren mehr Daten als Textnachrichten und erzeugen somit mehr Strahlung. Aber auch der Empfang ist entscheidend: Je schlechter das Netz, desto intensiver muss das Gerät senden und die Strahlung nimmt zu.

So minimeren Sie Handy-Strahlung

Zahlreiche Studien haben gesundheitliche Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung untersucht und bis heute nicht nachgewiesen. Trotzdem ist Vorbeugen bekanntlich besser als Heilen. Deshalb hier einige Tipps, wie Sie Strahlung vermindern.

1. Neue Handys vor GSM/2G-Geräten

Anders als bei neuen Mobiltelefonen ist die Intensität der Strahlung bei älteren GSM- oder 2G-Geräten von der Datenmenge unabhängig. Steigen Sie also spätestens jetzt auf ein aktuelles Modell um.

2. Mit Freisprecheinrichtung telefonieren

Je näher sich das Handy an Ihrem Körper befindet, desto höher ist die einwirkende Strahlung. Deshalb empfiehlt es sich, für längere Telefonate ein Headset oder Kopfhörer zu verwenden. Damit verringern Sie die Immissionen um Faktor 100 und mehr.

3. An Orten mit gutem Empfang telefonieren

Vielleicht ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass Ihr Akku bei schlechtem Netz schneller zur Neige geht. Das Handy leistet dann mehr, um den Datenaustausch sicherzustellen, und strahlt dementsprechend stärker. Deshalb gilt: je besser die Verbindung zu einer Mobilfunkantenne, desto schwächer die Strahlung Ihres Smartphones.

Aber wie steht es um die Mobilfunkantennen selbst? Sie übermitteln Informationen über elektromagnetische Felder. Es ist nachgewiesen, dass im Schnitt 90 Prozent der vom Menschen absorbierten Strahlung vom eigenen Handy ausgeht. Die Strahlung von Mobilfunkantennen macht nur noch einen Teil der restlichen 10 Prozent aus und ist damit sehr gering.

Im Vergleich strahlen Mobilfunkantennen viel weniger als Smartphones.
Im Vergleich strahlen Mobilfunkantennen viel weniger als Smartphones.
Bild:  Swisscom

4. Handy aus dem Schlafzimmer verbannen

Was machen Sie am Abend im Bett als Letztes und am Morgen als Erstes? Vermutlich Ihr Smartphone checken. Gönnen Sie sich zumindest nachts etwas Abstand vom Rest der Welt und lassen Sie das Handy im Wohnzimmer.

5. Das richtige Gerät wählen

Der SAR-Wert eines neuen Geräts ist in den Produktdetails ausgewiesen. Falls Sie unsicher sind, welches Modell Sie möchten, hilft Ihnen dieses Kriterium vielleicht beim Entscheiden. Natürlich halten alle Geräte den SAR-Grenzwert von 2 W/kg ein. Darunter gibt es aber grosse Unterschiede.

6. Unnötige Strahlungsblocker meiden

Hübsche Aufkleber für das Smartphone versprechen Schutz vor Strahlung. Im besten Fall bewirken sie aber nichts, im schlimmsten Fall schirmen sie Wellen ab und erhöhen so die Sendeleistung des Handys. Ergo: mehr Strahlung.

7. Richtig telefonieren im Zug

Für längere Telefonate im Zug empfiehlt es sich, in einem modernen Wagen Platz zu nehmen. Diese sind mit sogenannten Repeatern ausgestattet. Sie nehmen schwache Signale mit geringer Sendeleistung auf und leiten sie optimal weiter. So muss Ihr Smartphone nicht extra stark senden und strahlt weniger.

Vorbeugen ist besser als Heilen

Als grösste Mobilfunkanbieterin der Schweiz befasst sich Swisscom intensiv mit möglichen gesundheitlichen Auswirkungen von Mobilfunk. Sie unterstützt und beteiligt sich an der Forschung zum Thema, leistet Aufklärungs- und Präventionsarbeit und hält sich selbstverständlich an sämtliche Grenzwerte. Mehr zum Thema finden Sie hier.

Über den Swisscom-Nachhaltigkeitsblog

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Jürg Studerus ist Senior Communications Manager im Bereich Corporate Responsibility bei Swisscom.
Jürg Studerus ist Senior Communications Manager im Bereich Corporate Responsibility bei Swisscom.
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