Stichwahl in der Türkei Erdogan erklärt sich zum Sieger der Präsidentenwahl

SDA/AFP/tpfi

28.5.2023 - 20:10

Türkei: Erdogan erklärt sich zum Sieger der Präsidentenstichwahl

Türkei: Erdogan erklärt sich zum Sieger der Präsidentenstichwahl

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat sich zum Sieger der Stichwahl um das Präsidentenamt erklärt. Nach Auszählung fast aller Stimmzettel erhielt der religiös-konservative Amtsinhaber gut 52 Prozent der Stimmen.

28.05.2023

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat sich noch vor Auszählung aller Stimmen zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt. Er danke allen, die es ihm ermöglicht hätten, die nächsten fünf Jahre zu regieren, sagte Erdogan am Sonntag vor jubelnden Anhängern in Istanbul.

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  • Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan führt laut Hochrechnungen bei der Präsidentschaftswahl in der Türkei.
  • Laut der staatlichen Nachrichtenagentur kommt der türkische Präsident nach Auszählung von knapp 99 Prozent der Stimmen auf 52 Prozent
  • Sein Herausforderer Kemal Kilicdaroglu verzeichnet 48 Prozent.

Erdogan habe bislang rund 55,41 Prozent der Stimmen erhalten, sagte der Chef der Wahlbehörde Ahmet Yener am Sonntag in Ankara. Sein Herausforderer Kemal Kilicdaroglu komme auf 46,59 Prozent der Stimmen. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur kam der türkische Präsident nach Auszählung von knapp 99 Prozent der Stimmen auf 52 Prozent, sein Herausforderer Kemal Kilicdaroglu auf 48 Prozent. Die oppositionsnahe Agentur Anka verzeichnete fast gleiche Werte.

Die Nachrichtenagenturen beziehen ihre Daten aus abgeschlossenen Auszählungen von Wahlurnen, deren Ergebnisse von Personal vor Ort gesammelt werden. Je nach Region fallen die inoffiziellen Resultate unterschiedlich aus.

Kopf-an-Kopf-Rennen

Erdogan führt die Türkei seit 20 Jahren. Seit Einführung eines Präsidialsystems 2018 hat er so viel Macht wie nie zuvor. Befürchtet wird deshalb, dass er nach der Wahl noch autoritärer regieren wird. Die Türkei ist Nato-Mitglied, pflegt enge Beziehungen zu Russland ebenso zur Ukraine und ist Akteurin im syrischen Bürgerkrieg. Die Wahl wurde entsprechend auch international mit grosser Aufmerksamkeit verfolgt.

Anhänger des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan auf einer Wahlkampfveranstaltung.
Anhänger des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan auf einer Wahlkampfveranstaltung.
Archivbild: Francisco Seco/AP

In der ersten Wahlrunde am 14. Mai waren die Zahlen von Anadolu von Oppositionspolitikern in Zweifel gezogen worden. Sie warfen der Nachrichtenagentur Voreingenommenheit zugunsten von Erdogan vor. Dies wies Anadolu zurück. Das Endergebnis der ersten Wahlrunde wies keine Diskrepanz auf.

Die türkische Wahlbehörde übermittelt ihre eigenen Daten während der Stimmenauszählung den jeweiligen Parteien, veröffentlicht offizielle Resultate in der Regel jedoch erst Tage später. In Istanbul feierten Anhänger Erdogans bereits, noch ehe die Endergebnisse vorlagen. Sie schwenkten türkische Flaggen und Fahnen der Regierungspartei AKP und hupten in Autokorsos.

Favorit Erdogan

Erdogan ging als Favorit ins Rennen. In der ersten Wahlrunde am 14. Mai hatte der 69-Jährige die für eine Wiederwahl nötige Mehrheit von über 50 Prozent der Stimmen knapp verfehlt und musste daher in die Stichwahl gegen den 74-jährigen Kemal Kilicdaroglu, den Kandidaten eines Sechs-Parteien-Bündnisses und Führer der grössten türkischen Mitte-Links-Oppositionspartei CHP.

Mehr als 64 Millionen Menschen waren zur Stimmabgabe aufgerufen. Bei der Wahl am 14. Mai hatte die Wahlbeteiligung bei 87 Prozent gelegen, und auch am Sonntag wurde mit einer hohen Beteiligung gerechnet. Beobachtern zufolge zeigte dies, dass die Wähler der Abstimmung in einem Land, in dem die Meinungs- und Versammlungsfreiheit unterdrückt wird, grosse Bedeutung beimessen.

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