TodesfallLuzerner Ex-Nationalrätin und Frauenrechtlerin Judith Stamm ist tot
tl, sda
20.7.2022 - 22:56
Die Luzerner alt Nationalratspräsidentin Judith Stamm ist tot. Die Politikerin starb im Alter von 88 Jahren, wie die Mitte-Partei Luzern am Mittwochabend mitteilte. Die langjährige CVP-Nationalrätin hatte sich hervorgetan im Kampf um die Gleichstellung der Frauen.
20.7.2022 - 22:56
SDA
Die 1934 in Schaffhausen geboren und in Zürich aufgewachsene Stamm war Kriminalbeamtin, Jugendanwältin und Richterin. Von 1983 bis 1999 sass die promovierte Juristin im Nationalrat. 1996/97 präsidierte sie die grosse Kammer und war und war damit höchste Schweizerin.
In ihrer politischen Arbeit setzte Stamm Schwerpunkte im Sozial- und Umweltbereich sowie in der Rechtsetzung. Stamm reichte 1986 eine Motion für die Durchsetzung des Gleichstellungsartikels der Bundesverfassung ein und erreichte so zwei Jahre später die Schaffung des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Mann und Frau.
Die Linksbürgerliche zeigte immer wieder Mut zu eigenwilligen Positionen. Sie setzte sich für die Fristenlösung als strafrechtliche Regelung des Schwangerschaftsabbruches ein und vertrat eine Herabsetzung des Schutzalters. Ländliche und konservative Parteikreise stiess Stamm damit vor den Kopf. Doch in der Stadt und Agglomeration erzielte sie bei den Wahlen Spitzenergebnisse.
«Zuerst musste ich herausfinden, was mit Emanze genau gemeint war», sagte die ledige Stamm einmal. «Mit der Zeit habe ich dieses Etikett als Auszeichnung betrachtet, weil die Menschen meinen klaren Standpunkt auch schätzen gelernt haben.»
Präsidentin für Frauenfragen
Nach der Einführung des Frauenstimmrechts im Kanton Luzern im Jahr 1970 wurden Stamm als 37-Jährige und eine Kollegin als erste Frauen in den damaligen Grossen Rat – heute Kantonsrat – gewählt. Stamm vertrat dort von 1971 bis 1984 die CVP (heute Mitte). 1983 wurde sie schliesslich in den Nationalrat gewählt.
1986 war sie erfolglos Bundesratskandidatin für die Nachfolge von Kurt Furgler und Alfons Egli. Für sie war es inakzeptabel, dass ihre Partei der Bundesversammlung keine Frau zur Wahl vorschlagen hatte.
1989 wählte der Bundesrat sie zur Präsidentin der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen. Vom selben Jahr an bis 2007 war sie auch Zentralpräsidentin der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft sowie Präsidentin der Rütlikommission.
Stamm wurde für ihre Verdienste um das Wohl der Stadt Luzern 2002 mit der Ehrennadel der Stadt ausgezeichnet. 2008 erschien ihre Biografie unter dem Titel «Beherzt und unerschrocken. Wie Judith Stamm den Frauen den Weg ebnete».
«Ihrer Zeit weit voraus»
Ihre Partei würdigte Stamm in einer Stellungnahme als Vorbild für viele. «Mit ihrem Tatendrang und unermüdlichen Engagement zu Gunsten der Gesellschaft war sie eine prägende Figur in der Schweizer Politik», teilte die Mitte Kanton Luzern im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.
Mehrere Parteikolleginnen strichen Stamms Taten zugunsten der Frauen hervor. Die Luzerner Ständerätin Andrea Gmür nannte sie auf Twitter «eine mutige, geradlinige Frau», die «ihrer Zeit weit voraus» gewesen sei.
Mit Stamm sei «eine grosse Politikerin, ein Vorbild für viele Frauen, auch für mich und eine grosse und unermüdliche Kämpferin für Gleichstellung» verstorben, schrieb Nationalrätin Ida Glanzmann (LU). «Viele ihrer Spuren werden uns auch in Zukunft begleiten.»
Einzigartige Vorfälle // Dieser Flitzer stürmt während dem ESC-Finale die Bühne
Hast du gewusst, dass einmal bei einer Eurovision Song Contest-Kandidatin das Alter absichtlich verheimlicht wurde? Oder: Im 2010 stürmte ein Flitzer auf die Bühne. Im Video erfährst du über fünf einzigartige ESC-Ereignisse.
30.04.2024
Überraschende Entdeckung in Thailand // Würdest du es schaffen, diese Pythonschlange einzufangen?
Stell dir vor, du entdeckst eine zwei Meter lange Pythonschlange unter deinem Haus. Was würdest du machen? In diesem Video siehst du, wie drei Männer versuchen, das Tier einzufangen.
25.04.2024
Trotz neuer Ukraine-Hilfen der USA: Scholz bleibt bei Nein zu Taurus
Bundeskanzler Olaf Scholz bleit bei seinem Nein zur Lieferung der deutschen Taurus-Raketen. Auch die neuen Hilfszusagen der USA an die Ukraine bringen ihn nicht davon ab. Der britische Premier Rishi Sunak und Scholz versprechen dem von Russland angegriffenen Land aber weiterhin in ihrer Hilfe nicht nachzulassen.
O-Ton Rishi Sunak,
«Heute gehen wir noch weiter, eröffnen ein neues Kapitel in der Sicherheits-Beziehung unserer Nationen.»
Die Regierungschefs haben eine Rüstungskooperation vereinbart. Sie wollen eine ferngesteuerte Haubitze entwickeln, die 155-Millimeter-Geschosse 40 Kilometer weit feuern können soll.
Grossbritannien und Deutschland stünden zu diesem gefährlichen Zeitpunkt für die Welt Seite an Seite, um Sicherheit und Wohlstand zu Hause und auf dem ganzen europäischen Kontinent zu erhalten.
Sunak hat seinerseits gerade das bisher grösste britische Militärpaket für die Ukraine zugesagt. Neben 60 Kampfbooten und Hunderten gepanzerten Fahrzeugen umfasst es auch weitere Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow.
25.04.2024
Einzigartige Vorfälle // Dieser Flitzer stürmt während dem ESC-Finale die Bühne
Überraschende Entdeckung in Thailand // Würdest du es schaffen, diese Pythonschlange einzufangen?
Trotz neuer Ukraine-Hilfen der USA: Scholz bleibt bei Nein zu Taurus