Taliban-Regime Afghanische Mädchen dürfen nicht in die Oberstufe

25.3.2022

«An jeder Ecke stehen bewaffnete Taliban-Kämpfer»

«An jeder Ecke stehen bewaffnete Taliban-Kämpfer»

Seit über einem halben Jahr leben die Menschen in Afghanistan wieder unter Taliban-Regime. Die Journalistin Natalie Amiri hat das Land bereist und berichtet von der Situation der Frauen – und erschreckender Armut.

24.02.2022

Das Taliban-Regime untersagt Mädchen ab der siebten Klasse, die Schule zu besuchen. Aussenministerinnen aus 16 Staaten wenden sich nun an das Regime.

Aussenministerinnen aus 16 Staaten haben das Vorgehen der Taliban gegen einen Schulbesuch von Mädchen ab der siebten Klasse scharf kritisiert. «Als Frauen und Aussenministerinnen sind wir zutiefst enttäuscht und besorgt, dass Mädchen in Afghanistan in diesem Frühjahr der Zugang zu Sekundarschulen verwehrt bleibt», heisst es in einer gemeinsamen Erklärung, die am Freitag vom Auswärtigen Amt in Berlin verbreitet wurde.

Die Entscheidung der Taliban, den weiterführenden Unterricht auszusetzen, sei vor allem deswegen beunruhigend, da die Taliban wiederholt die Zusicherungen gegeben hätten, alle Schulen für alle Kinder öffnen zu wollen.

«Wir rufen die Taliban dazu auf, ihre vor Kurzem getroffene Entscheidung rückgängig zu machen.»

«Wir fordern die Taliban auf, ihre Zusagen gegenüber den Menschen Afghanistans einzuhalten und den von Afghanistan unterzeichneten internationalen Übereinkommen nachzukommen», heisst es in der Erklärung. «Wir rufen die Taliban dazu auf, ihre vor Kurzem getroffene Entscheidung rückgängig zu machen und in allen Provinzen des Landes gleichberechtigten Zugang auf allen Bildungsstufen zu gestatten. Praktische Schwierigkeiten bei der Umsetzung einer diskriminierungsfreien Bildungspolitik müssen überwunden werden.»

Die Ministerinnen wollen demnach «aufmerksam verfolgen, wie die Taliban ihre Zusicherungen einhalten». Das Ausmass des Engagements in Afghanistan über humanitäre Hilfe hinaus werde an «diesbezügliche Ergebnisse» geknüpft sein, heisst es in der Erklärung von Albanien, Andorra, Australien, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Estland, Island, Kanada, Kosovo, Malawi, der Mongolei, Neuseeland, Schweden, Tonga und Grossbritannien.