Corona-Übersicht R-Wert sinkt auf 0,82 +++ Bürgerliche wollen Restaurants früher öffnen

Agenturen/sob/toko

19.2.2021 - 21:44

Restaurants, Kultur- und Freizeitbetriebe sollen schon in einem Monat wieder öffnen dürfen. Das fordert die Gesundheitskommission des Nationalrats mit seiner bürgerlichen Mehrheit. Unterdessen sinkt der R-Wert auf 0,82. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Restaurants, Kultur- und Freizeitbetriebe sollen schon in einem Monat wieder öffnen dürfen. Das fordert die Gesundheitskommission des Nationalrats (SGK-N).

Neben der SVP, dem Gewerbeverband, Gastrosuisse und einzelnen Kantonen verlangt nun auch eine Mehrheit der SGK-N schnellere Öffnungsschritte. Restaurants sollen bereits am 22. März öffnen. Der Entschied fiel an einer ausserordentlichen Sitzung mit 14 zu 10 Stimmen bei einer Enthaltung, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten.

Betriebe in den Bereichen Kultur, Unterhaltung, Freizeit und Sport seien ebenfalls spätestens ab dem 22. März 2021 offen zu halten, fordert eine Kommissionsmehrheit von 14 zu 9 Stimmen bei einer Enthaltung.

Die Gesundheitskommission des Nationalrats will, dass Restaurants bereits am 22. März wieder öffnen dürfen.
Die Gesundheitskommission des Nationalrats will, dass Restaurants bereits am 22. März wieder öffnen dürfen.
KEYSTONE/Urs Flueeler (Symbolbild)

Terrassennutzung zulassen

Dabei seien entsprechende Schutzkonzepte einzuhalten - wie die Beschränkung der maximalen Besucherzahl, die maximale Platzzahl pro Tisch oder die Festlegung der Sperrstunden nach 22 Uhr. Diese Vorgaben sollen nach Ansicht der Kommission vom Bundesrat kommen.

Die SGK-N fordert den Bundesrat in einem Schreiben zudem auf, den Kantonen zu ermöglichen, «eine massvolle Nutzung der Terrassen für den Take-away-Betrieb zu erlauben», beispielsweise in den Skigebieten. Der Bund hatte eine solche Nutzung bisher als rechtswidrig beurteilt.

Die Kommissionsmehrheit erachtet es gemäss Mitteilung als angezeigt, dass die stark von der Krise betroffenen Branchen eine Perspektive erhalten, die über die aktuell geplanten Öffnungsschritte des Bundesrats hinausgeht.

R-Wert sinkt auf 0,82

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innert 24 Stunden 1021 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 31'027 Tests gemeldet. Dies entspricht einer Positivitätsrate von 3,3 Prozent.

Zudem registrierte das BAG 10 neue Todesfälle und 54 Spitaleintritte. Am Freitag vor Wochenfrist waren dem BAG 1253 positiv getestete Fälle gemeldet worden.

Die Zahl der nachgewiesenen mutierten Varianten des Virus steigt weiterhin steil an. Am Freitag meldete das BAG 7320 Fälle, 1771 mehr als vor Wochenfrist. Am Freitag vor einer Woche waren es 5549 Fälle. Der gesamte Anteil der Virusvarianten wird vom BAG mittlerweile auf 50 Prozent geschätzt.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Finanzminister Ueli Maurer hat laut eigenen Angaben auf die zweite Corona-Impfung verzichtet.
  • Die Regierung des Kantons Appenzell Innerrhoden drängt auf eine Öffnung der Restaurants am 1. März.
  • Das BAG meldet 1021 Neuinfizierte bei einer Positivitätsrate von 3,3 Prozent. Zehn Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben.
  • Seit Beginn der Impfkampagne geht die Ansteckungsrate bei Hochbetagten stark zurück.
  • Die Reisebeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie haben der Schweizer Hotellerie einen historischen Einbruch beschert. Die Zahl der Logiernächte ging 2020 im Vergleich zu Vorjahr um 40 Prozent zurück.
  • Die Wirkung des Impfstoffs von Biontech und Pfizer ist gegen die südafrikanische Variante um etwa zwei Drittel reduziert.
  • US-Präsident Joe Biden will die weltweite Corona-Impfinitiative Covax mit bis zu vier Milliarden US-Dollar unterstützen.
  • In London sind im Januar dank hartem Lockdown die Infektionen um 80 Prozent zurückgegangen.

21.44 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Freitag

21.21 Uhr: Dänemark verschärft Grenzkontrollen wegen Corona-Lage in Flensburg

Angesichts der angespannten Corona-Lage in der norddeutschen Stadt Flensburg verschärft Dänemark die Kontrollen an der Grenze. In der Nacht zum Samstag sollen die Polizeikontrollen intensiviert und 13 Grenzübergänge geschlossen werden, erklärte das dänische Justizministerium. In Flensburg gilt ab Samstag wegen hoher Corona-Infektionszahlen und der Ausbreitung der britischen Virus-Variante eine nächtliche Ausgangssperre.

Aufgrund der Informationen über die Situation in Flensburg müsse Dänemark reagieren, um die Bemühungen gegen die Ausbreitung des Virus zu verstärken, sagte Justizminister Nick Haekkerup. Dänemark mit seinen 5,8 Millionen Einwohnern befindet sich seit Weihnachten im Lockdown. Seit Januar müssen Reisende einen negativen Test vorweisen, um ins Land einzureisen.

20.48 Uhr: Hoffnung für deutsche Urlauber: Spanien kein Corona-Hochrisikogebiet mehr

Wegen sinkender Corona-Neuinfektionszahlen wird Spanien ab Sonntag von der deutschen Bundesregierung nicht mehr als Hochrisikogebiet angesehen. Das Robert Koch-Institut gab im Internet bekannt, dass das beliebteste Urlaubsland der Deutschen dann nur noch «normales» Risikogebiet ist.

Das bedeutet, dass bei der Einreise aus Spanien kein negativer Test mehr nachgewiesen werden muss. Man muss sich allerdings 48 Stunden nach der Einreise in Deutschland testen lassen. Die Pflicht zu einer zehntägigen Quarantäne, von der man sich erst nach fünf Tagen durch einen weiteren Test befreien kann, bleibt.

Die praktischen Auswirkungen für Spanien-Urlauber halten sich also noch in Grenzen. Allerdings dürfte die Entscheidung der deutschen Regierung mit Blick auf den Osterurlaub Hoffnungen bei Fans der Ferieninsel Mallorca oder der Kanaren wecken.

Die Corona-Lage in Spanien hat sich seit Ende Januar nach strengen Einschränkungen der Bewegungs- und Versammlungsfreiheit stark verbessert. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen lag zuletzt bei 111. Damit ist diese sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz zwar noch fast doppelt so hoch wie in Deutschland (aktuell rund 57), liegt aber unter dem Grenzwert von 200 für die Einstufung als «Hochinzidenzgebiet».

20.17 Uhr: Ueli Maurer verzichtet bislang auf zweite Impfung 

Ueli Maurer hat nach eigenen Angaben nach der ersten Impfung offenbar auf die zweite verzichtet. Dies sagte der Finanzminister laut übereinstimmenden Medienberichten in einem Livestream der SVP, in dem er Fragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortete. «Ich bin ja zäh», erklärte er zu dem Verzicht.

Findet sich zäh: Finanzminister Ueli Maurer verzichtete laut eigenen Angaben auf die zweite Corona-Impfung.
Findet sich zäh: Finanzminister Ueli Maurer verzichtete laut eigenen Angaben auf die zweite Corona-Impfung.
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER (Archivbild)

19.54 Uhr: BAG-Statistik durch Massentests offenbar künstlich erhöht

Seit kurzem übernimmt der Bund die Kosten für präventive Massentests, welche asymptomatische Infektionen aufspüren sollen. Allerdings fliessen mitunter nur die positiven Fälle in die offizielle Statistik des BAG ein, wodurch die Positivitätsrate künstlich erhöht wird. 

Dies berichtet nau.ch unter Berufung auf BAG-Sprecher Jonas Montani. Demnach gelte die Meldepflicht nur für medizinische Einrichtungen. Somit seien negative Resultate aus Altersheimen, Schulen oder Hotels nicht in der Statistik erfasst.

«Infolgedessen ist die derzeit messbare Positivitätsrate eine Überschätzung der tatsächlichen Positivitätsrate», heisst es vom BAG.

19.33 Uhr:  Macron: Sollten 13 Millionen Impfdosen nach Afrika spenden

Der französische Staatschef Emmanuel Macron hat eine Spende von 13 Millionen Dosen Corona-Impfstoff nach Afrika ins Spiel gebracht. «Wenn wir, Europäer, Amerikaner, diese 13 Millionen Dosen so schnell wie möglich liefern können, wäre das enorm viel wert», sagte er am Freitag in einer Videoschalte der Münchner Sicherheitskonferenz. Insgesamt seien das nur 0,43 Prozent der georderten Dosen. Damit, so Macron, sollten die sechseinhalb Millionen Pflegekräfte auf dem afrikanischen Kontinent geimpft werden.

Die sieben grossen Wirtschaftsmächte (G7), zu denen auch Frankreich gehört, hatten zusätzliche Milliarden für die globale Impfkampagne angekündigt. Macron mahnte: «Wenn wir heute Milliarden ankündigen, um Dosen in sechs Monaten, in acht Monaten, in einem Jahr zu liefern, werden unsere afrikanischen Freunde (...) Dosen bei den Chinesen, bei den Russen oder direkt von anderen Laboren kaufen».

Mit einer Lieferung von Impfdosen würde der Westen in Afrika eine Präsenz haben, so Macron. Wolle man einen effektiven Multilateralismus erreichen, sei es an den Europäern und Amerikanern, armen und Schwellenländern so schnell wie möglich Tests, Impfungen und Behandlungen zu ermöglichen.

19.12 Uhr: Bulgarien beschleunigt Impfungen

Bulgarien hat seine Corona-Impfaktion beschleunigt. Es wurden auch Menschen geimpft, die laut Plan erst in einer späteren Phase an der Reihe gewesen wären. «Jeder, der eine Impfung gegen das Coronavirus möchte, soll sie erhalten», sagte Regierungschef Boiko Borissow. Bulgarien erwäge auch Corona-Impfstoff aus Russland bestellen, sollten sich die Lieferungen der in der EU zugelassenen Impfstoffe verzögern, sagte Gesundheitsminister Kostadin Angelow.

Vor der Notfallklinik in Sofia sowie in der zweitgrössten Stadt Plowdiw bildeten sich schnell Warteschlangen von Impfwilligen wie Menschen über 65 und chronisch Kranke, die erst im März an der Reihe gewesen wären. Freie Kapazitäten gab es, weil in den vergangenen Tagen nicht alle für vorrangige Phasen angemeldete Bulgaren zur Impfung erschienen. Diese umfassen unter anderem Ärzte und Apotheker sowie Beschäftigte in lebenswichtigen Bereichen.

Die am Ende Dezember in Bulgarien begonnene Impfaktion kam bisher nur schleppend voran. Bei einer Bevölkerung von 6,9 Millionen Menschen wurden bis Freitag früh rund 90'500 Impfdosen verabreicht. Gegen die Impfungen kursieren viele Vorurteile. Umfragen zufolge will sich nur etwa die Hälfte der Bulgaren impfen lassen, obwohl die Fallzahlen kontinuierlich steigen.

Experten in Sofia befürchten, dass es in dem Balkanland binnen Wochen zu einer dritten Corona-Welle kommen könnte. Zum Freitag galten amtlichen Angaben zufolge 25'010 Menschen als akut infiziert, rund 3000 mehr als vor einer Woche. Binnen 24 Stunden gab es am Donnerstag 1086 Neuansteckungen. 9786 Infizierte starben bislang.

18.53 Uhr: Task Force zurückhaltend bei Impfzertifikat für bestimmte Tätigkeiten

Impfkampagnen gegen Covid-19 werfen aus Sicht der Task Force des Bundes die Frage auf, ob Einschränkungen wie das Tragen von Masken für Geimpfte aufzuheben sind oder nicht. Eine Ungleichbehandlung von Geimpften und Ungeimpften berge jedoch die Gefahr der Stigmatisierung und der ungerechtfertigten Diskriminierung.

Jede Ungleichbehandlung von Geimpften und Nicht-Geimpften setze voraus, dass die Virusübertragung durch die Impfung reduziert werde, schrieb die wissenschaftliche Task Force in einer Stellungnahme. Ob dies der Fall ist, sei zurzeit noch offen.

Impfkampagnen werfen laut Task Force auch die Frage auf, ob für bestimmte Tätigkeiten oder Aktivitäten wie etwa das Fliegen oder die Einreise in andere Länder ein Impfzertifikat erforderlich sein solle oder eher nicht.

Sollte sich zeigen, dass die Impfung die Übertragung tatsächlich wesentlich einschränke, liesse sich die Ungleichbehandlung von Nicht-Geimpften und Geimpften aus Sicht der Task Force rechtfertigen. Es wäre dann nicht mehr legitim, Beschränkungen auch für Geimpfte aufrechtzuerhalten, was eine Wiederaufnahme der sozialen und wirtschaftlichen Aktivitäten ermöglichen würde.

18.36 Uhr: 103-Jähriger auf den Spuren von «Captain Tom»: Senior sammelt Spenden

Auf die Spuren von Rekord-Spendensammler «Captain Tom» hat sich Tom Jones (seit kurzem 103) begeben. Seit seinem Geburtstag am Dienstag absolviert der Urgrossvater eine Runde nach der anderen im Garten seines Altersheims, wie die Nachrichtenagentur PA meldete. Bilder zeigen Jones — «nicht der Sänger», wie er sagte — im gestreiften Anzug und mit Krawatte. Bisher hat er knapp 2000 Pfund (rund 2500 Franken) an Spenden für ein örtliches Hospiz eingenommen — noch etwas weniger als sein Vorbild Sir Tom Moore.

«Captain Tom», der Anfang Februar im Alter von 100 Jahren starb, hatte im Vorjahr mit 100 Runden an seinem Rollator mehr als 30 Millionen Pfund für den nationalen Gesundheitsdienst NHS gesammelt und war dafür von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen worden.

Auch Jones, der seit neun Jahren im Altersheim in Bexleyheath rund 70 Kilometer südöstlich von London lebt, will mit seiner Aktion die Arbeit des Gesundheits- und Pflegepersonals würdigen. «Ich war so glücklich, dass ich irgendwie helfen kann», sagte er der PA. «Am Mittwoch habe ich 1,44 Meilen (2,3 Kilometer) geschafft, das ist nicht schlecht für einen 103-Jährigen», sagte er.

18.15 Uhr: Appenzell Innerrhoden drängt auf Öffnung der Restaurants am 1. März

Die Regierung des Kantons Appenzell Innerrhoden drängt auf eine Öffnung der Restaurants am 1. März. Sie fordert den Bundesrat dringlich auf, die Innen- und Aussenbereiche der Restaurants an diesem Datum zu öffnen.

Die Standeskommission (Regierung) ist mit der vom Bundesrat vorgeschlagenen Lockerung der Corona-Massnahmen nur teilweise einverstanden, wie die Ratskanzlei des Kantons mitteilte.

Nachdem die Zahl der Neuansteckungen in den letzten Monaten gesunken ist, schlägt der Bundesrat eine vorsichtige, schrittweise Öffnung vor. Für die Standeskommission gehen die Massnahmen zu wenig weit. Die aktuelle Lage lasse die Öffnung der Restaurants zu, hiess es. Unter Einhaltung strenger Schutzkonzepte sei dieser Schritt möglich und richtig.

Weiter beantragt die Standeskommission, die Altersgrenze im Bereich Sport und Kultur von 18 auf 20 Jahre anzuheben, zumal die Altersgrenze von 20 Jahren jener im Jugend und Sport-Bereich entspreche. Zudem soll der Bundesrat zügig eine Öffnungsstrategie erarbeiten, die über den Sommer 2021 hinausreicht.

Der Kanton Appenzell Innerrhoden drängt auf eine Öffnung der Restaurants bereits ab 1. März.
Der Kanton Appenzell Innerrhoden drängt auf eine Öffnung der Restaurants bereits ab 1. März.
KEYSTONE/Gian Ehrenzeller (Symbolbild)

18.02 Uhr: Ärzte in Bolivien streiken trotz Coronakrise gegen Gesetz

Inmitten der Coronakrise sind Ärzte in Bolivien gegen ein umstrittenes Gesetz in den Streik getreten. Sie werden zunächst bis zum 28. Februar streiken, um die Aufhebung des Gesetzes zu fordern, wie bolivianische Medien berichteten. Notfälle und Patienten mit Verdacht auf Covid-19 würden weiterbehandelt werden, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Mitarbeiter im öffentlichen Gesundheitswesen von La Paz, Fernando Romero, laut der Zeitung «La Razón».

Die linke Regierung von Präsident Luis Arce hatte am Mittwoch ein Gesundheitsnotstandsgesetz verabschiedet, ohne mit dem Nationalen Gesundheitsrat, einem Gremium, das Ärzte und anderes Gesundheitspersonal zusammenbringt, über den Inhalt übereingekommen zu sein. Die Ärzte lehnen vor allem einen Artikel ab, der die «Unterbrechung der medizinischen Dienste» verbietet, womit sie ihr Demonstrations- und Streikrecht eingeschränkt sehen.

In Bolivien, einem Staat mit etwa 11 Millionen Einwohnern, haben sich fast 240'000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert; rund 11'400 Infizierte sind gestorben. Wegen Streiks gegen das Gesetz war zeitweise bereits der Betrieb der Friedhöfe zusammengebrochen.

17.45 Uhr: Italien verhängt wieder schärfere Corona-Regeln in einigen Regionen

In Italien kommen auf die Menschen in einigen Teilen des Landes wegen der Corona-Lage wieder strengere Regeln zu. Die Regionen Kampanien und Molise im Süden sowie Emilia Romagna im Norden werden ab Sonntag wieder in die Orangene Zone eingeteilt, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag in Rom mitteilte. Restaurants und Bars dürfen dann nur Essen und Trinken zum Mitnehmen verkaufen. Museen haben wieder dauerhaft geschlossen. Zwölf Regionen bleiben in der Gelben Zone mit den lockersten Corona-Regeln.

In ihrem wöchentlichen Corona-Lagebericht zeigten sich die Experten des Gesundheitsministeriums besorgt über die kursierenden Corona-Varianten. Es gebe einige Infektionsherde an der Adriaküste, die wohl auf die ansteckendere Variante aus Grossbritannien zurückzuführen seien, hiess es. Die brasilianische Variante zirkuliere vor allem in der mittelitalienischen Provinz Perugia und in der Toskana. Auch die Südafrika-Variante wurde den Angaben zufolge bereits entdeckt.

17.25 Uhr: Labors rüsten für Speicheltests auf

Wie das BAG auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekannt gab, erhöhen die Labors derzeit ihre Kapazitäten für die Analyse von Speicheltests auf Covid-19. Innerhalb von wenigen Wochen könnten die entsprechenden Kapazitäten mit jenen für PCR-Tests in Nase und Rachen gleichziehen, also rund 47'000 Tests pro Tag.

16 Labors hätten ihre Speichelproben bereits validiert, sechs weitere seien dabei, dies zu tun, so das BAG. Derzeit liege die maximale Kapazität für Speichelproben bei täglich rund 28'000. Bei den Nasen-Rachen-Abstrichen wäre eine Spitzenkapazität von 70'000 möglich.

16.55 Uhr: BAG meldet 7320 Fälle von mutierten Coronaviren

In der Schweiz sind bisher 7320 Fälle mit mutierten Coronavirus-Varianten festgestellt worden, 1771 mehr als vor einer Woche. Die meisten davon sind keiner der bekannten Mutationen zuzuschreiben.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die neuesten Zahlen am Freitag auf seiner Onlineplattform aufgeschaltet. Am Freitag vergangener Woche hatte das BAG noch insgesamt 5549 Ansteckungen mit mutierten Varianten gemeldet.

Laut den neusten Zahlen wurden bisher 2794 Fälle der britischen Variante (B.1.1.7) zugeschrieben und 116 der südafrikanischen (B.1.351). Auch fünf Fälle der brasilianischen Mutation (P.1) sind bekannt. Zwei davon wurden im Kanton Genf, einer in Zürich, einer in Glarus und einer im Kanton Thurgau festgestellt.

Bei den übrigen 4405 Fällen war zwar eine Mutation vorhanden, die Linie aber unklar. Viren mutieren ständig. Der gesamte Anteil der Virusvarianten wird vom BAG auf 50 Prozent geschätzt.

Die Zunahme der mutierten Fälle steigt im Gegensatz zum alten Virenstamm exponentiell. Das BAG weist darauf hin, dass die Zahlen nicht repräsentativ seien. Grund seien starke Unterschätzungen in Kantonen, in denen nur wenig oder kein Material sequenziert worden sei.

16.40 Uhr: Biontech-Impfstoff kann auch bei höheren Temperaturen gelagert werden

Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer könnte bald auch in Hausarztpraxen verabreicht werden. Laut neuen Erkenntnissen der Unternehmen aus Deutschland und den USA könne das Vakzin bei deutlich höheren Temperaturen gelagert werden als bisher. Wie Biontech in einer Medienmitteilung berichtet, prüfe die US-Medikamentenaufsicht FDA derzeit die entsprechenden Daten. Demnach sei der Impfstoff auch zwischen -25 und -15 Grad Celsius langfristig stabil, und damit bei Temperaturen, die «die in pharmazeutischen Tiefkühltruhen und Kühlschränken verbreiteter sind».

Bislang musste das Vakzin bei mindestens -60 Grad Celsius gelagert werden, was die Logistik bei der Impfstoffverteilung erheblich erschwert. «Die neu eingereichten Daten können den Umgang mit unserem Impfstoff in den Apotheken erleichtern und den Impfstellen eine noch grössere Flexibilität bieten», lässt sich Biontech-CEO Ugur Sahin in der Medienmitteilung zitieren. Die entsprechenden Daten sollen auch europäischen Behörden zur Verfügung gestellt werden, mit dem Ziel, die Lagerungsvorschriften in der aktuellen Zulassung anzupassen.

Sollte der Impfstoff wie angestrebt bis zu zwei Wochen bei herkömmlichen Tiefkühltemperaturen gelagert werden können, könnte er auch in Hausarztpraxen gespritzt werden.

15.48 Uhr: «Covid-Arm» tritt nach Impfungen nur vereinzelt auf

Das Heilmittelinstitut Swissmedic hat nach Impfungen gegen das Coronavirus Meldungen über vereinzelte Rötungen und Schwellungen etwa eine Woche nach der Verabreichungen erhalten. Die lokalen Reaktionen am gespritzten Arm traten beim Moderna-Impfstoff öfters auf als bei der Impfung von Pfizer/Biontech.

Die Lokalreaktionen sind als «Covid-Arm» bekannt und werden auch in anderen Ländern beobachtet, wie Swissmedic am Freitag mitteilte. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich um ein vorübergehendes Phänomen wegen des Aufbaus des körpereigenen Immunsystems. Gesundheitsschädlich ist es nicht und verschwindet von selbst nach einigen Tagen,

In einigen Fällen sind die gut abgegrenzten Rötungen oder Schwellungen mit Schmerzen oder Juckreiz verbunden. Auch das verschwindet. In schlimmeren Fällen kann eine Behandlung mit Analgetika oder Antihistaminika angezeigt sein. 

Wie die Arzneimittelbehörde weiter mitteilte, entstanden Zweifel, ob Personen mit den Lokalreaktionen die zweite Impfdosis erhalten sollten. Die zweite Dosis sei für den wirksamen Schutz wichtig, ruft Swissmedic in Erinnerung. Es gebe keinen Grund darauf zu verzichten. Gegebenenfalls könnte die zweite Dosis in den anderen Arm gespritzt werden.

15.09 Uhr: Alle Hotelangestellten in Wengen müssen sich testen lassen

Im Berner Oberländer Tourismusort Wengen müssen am Samstag die Angestellten sämtlicher Hotels zum Coronatest antraben. Grund dafür ist, dass sich mehrere Angestellte mit der südafrikanischen oder der brasilianische Variante des Coronavirus infiziert haben.

Der kantonsärztliche Dienst hat die Massentestung angeordnet, wie die bernische Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) am Freitag mitteilte. Wie GSI-Mediensprecher Gundekar Giebel auf Anfrage sagte, betrifft die Massnahme 300 Personen.

Ob das brasilianische Virus im Berner Oberland zirkuliert, ist laut Giebel noch nicht klar. Die vorhandenen Proben müssen noch sequenziert werden. Derzeit gilt weiterhin, dass das brasilianische Virus im Kanton Bern nicht nachgewiesen ist.

Bereits vor ein paar Tagen verfügten die Behörden, dass nach einem Corona-Ausbruch ein Wengener Hotel für zehn Tage schliessen muss. Dies, nachdem zwei Hotelangestellte und vier Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Tests in diesem Hotel und in weiteren Unterkünften fielen negativ aus.

Wie Giebel sagt, können aber die Berner Gesundheitsbehörden zwischen neuen Fällen und diesen Fällen keine Verbindung herstellen. Die Übertragungsketten könnten nicht nachvollzogen werden, heisst es in der Mitteilung. Deshalb verfügten die Behörden den Massentest.

14.42 Uhr: Wieder Präsenzunterricht für Aargauer Mittel- und Berufsfachschüler

Die Aargauer Mittel- und Berufsfachschülerinnen und -schüler werden ab dem 1. März wieder vor Ort in der Schule unterrichtet. Der Fernunterricht für die Sekundarstufe II zur Eindämmung der Corona-Pandemie endet wie vorgesehen nach fünf Wochen.

Die Maskentragepflicht für alle Personen auf den Schularealen gelte weiterhin, teilte das kantonale Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) am Freitag mit. Die Lage habe sich in der ganzen Schweiz und auch im Aargau weiter stabilisiert, und der Bundesrat habe Lockerungen seiner Massnahmen ab März in Aussicht gestellt, hiess es zur Begründung des Abschlusses des Fernunterrichts.

Eine Ausnahme gilt an der Berufsfachschule Gesundheit und Soziales: Weil deren Lernende regelmässigen Kontakt mit verletzlichen Personen haben, wird dort bis zum 9. April und damit bis zum Beginn der Frühlingsferien reduzierter Präsenzunterricht durchgeführt.

Die Maskenpflicht gilt weiterhin. (Archivbild)
Die Maskenpflicht gilt weiterhin. (Archivbild)
KEYSTONE/URS FLUEELER

14.05 Uhr: BAG registriert 130'923 Impfungen in einer Woche

Bis und mit Mittwoch sind in der Schweiz innert Wochenfrist 130'923 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag auf seiner Website veröffentlichte.

Pro Tag wurden damit durchschnittlich 18'703 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor stieg die Impfkadenz um 16 Prozent. Insgesamt wurden bis Mittwoch 613'346 Impfungen durchgeführt. Aktuell sind damit pro 100 Einwohner in der Schweiz und in Liechtenstein 7,1 Impfdosen verabreicht worden.

Um gegen eine Erkrankung an Covid-19 optimal geschützt zu sein, sind pro Person zwei Impfdosen notwendig. Bereits an die Kantone ausgeliefert, aber noch nicht eingesetzt, sind momentan 234'554 Impfdosen. Zudem sind noch 36'125 Impfdosen beim Bund gelagert.

13.34 Uhr: BAG meldet 1021 Neuinfektionen und 10 Tote

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag 1021 Coronavirus-Ansteckungen bei 31'027 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 3,3 Prozent. Zehn Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 54 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Am Freitag vor Wochenfrist waren dem BAG 1253 positiv getestete Fälle gemeldet worden. Am Donnerstag waren es deren 1219.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 5 Prozent bei den PCR-Tests und bei 4,4 Prozent bei den Schnelltests. Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 176,57 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 9. Februar bei 0,82.

Insgesamt wurden bis Mittwochabend 847'900 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden bis am vergangenen Mittwoch 613'346 Dosen verabreicht. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 4'857'927 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 547'775 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

Medizinisches Personal nach der Entnahme eine Corona-Probe. (Symbolbild)
Medizinisches Personal nach der Entnahme eine Corona-Probe. (Symbolbild)
Bild: Keystone

13.20 Uhr: Institut rechnet mit mehr Corona-Ausbrüchen in Deutschland

In Deutschland rechnet das Robert-Koch-Institut in den kommenden Wochen mit mehr Corona-Ausbrüchen. «Wir stehen möglicherweise erneut an einem Wendepunkt. Der rückläufige Trend der letzten Wochen setzt sich offenbar nicht mehr fort», sagte Präsident Lothar Wieler am Freitag.

Die Fallzahlen stagnierten, in vielen Bundesländern sei ein Plateau entstanden. Doch das sei zu hoch. «Wir wissen noch nicht genau, ob die besorgniserregenden Varianten dabei eine Rolle spielen», sagte Wieler. Der Anteil der Variante B 1.1.7. steige jedoch rasant an. Deshalb erwarte er in den kommenden Wochen mehr Ausbrüche. «Auch unter jüngeren Menschen. Es werden auch mehr junge Erwachsene, Jugendliche und auch Kinder erkranken.»

«Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Bekämpfung der Pandemie dadurch auch schwieriger wird», sagte Wieler. Es werde schwieriger, das Ziel eines niedrigen Inzidenz-Niveaus zu erreichen. «Jede unbedachte Lockerung beschleunigt das Virus und wirft uns zurück. Dann stehen wir in ein paar Wochen genau wieder an dem Punkt, wo wir Weihnachten waren.»

12.17 Uhr: Weniger Ansteckungen bei hochbetagten Menschen

Seit dem Impfstart stecken sich nach Angaben von SRF immer weniger hochbetagte Personen an. Die Inzidenzrate sei bei den über 80-Jährigen in den letzten Wochen im Vergleich zu jüngeren Altersgruppen stärker gesunken.

Ob dieser Rückgang ursächlich mit der erfolgreichen Impfkampagne in Alters- und Pflegeheimen zusammenhänge, liesse sich allerdings noch nicht sagen. Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärzte, findet es verfrüht, darüber zu spekulieren. «Es sind viele Faktoren, die beim Rückgang der Infektionen bei den Hochbetagten mitspielen», so Hauri bei SRF. Es sei immer noch nicht geklärt, ob Geimpfte auch vor Ansteckungen geschützt seien.

Hauri weist darauf hin, dass sich in Pflegeinstitutionen bereits viele Menschen angesteckt und dadurch eine «Teilimmunität erreicht haben». Der oberste Kantonsarzt könne den Wunsch nach Lockerungen des Besucherregimes angesichts der sinkenden Inzidenz bei älteren Personen nachvollziehen, wie sie etwa der Kanton Freiburg ab 1. März geimpften Heimbewohnenden gewähren will: «Wenn alle die Personen in den Heimen geimpft sind, die dies auch wollen, dann steht der Diskussion und der Umsetzung von Lockerungen eigentlich nichts im Wege.»

Die Ansteckungsrate bei über 80-Jährigen ist in den letzten Wochen stärker gesunken als in anderen Altersgruppen. (Symbolbild)
Die Ansteckungsrate bei über 80-Jährigen ist in den letzten Wochen stärker gesunken als in anderen Altersgruppen. (Symbolbild)
KEYSTONE/Laurent Gillieron

11.58 Uhr: Historischer Einbruch bei Logiernächten 2020

Die Übernachtungen in Schweizer Hotels haben vergangenes Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent abgenommen. Damit haben die Logiernächte einen historischen Tiefststand erreicht, wie das Bundesamt für Statistik am Freitag mitteilte. Die Schweizer Hotellerie wurde in das Jahr 1950 zurückkatapultiert.

Grund dafür ist die Corona-Pandemie. Wegen der Einreiserestriktionen blieben vor allem die Gäste aus dem Ausland aus. Die Hotelübernachtungen von ausländischen Gästen sank um zwei Drittel auf nur noch 7,3 Millionen Nächte ab.

Bei den Schweizer Gästen fiel der Einbruch etwas weniger drastisch aus, die Logiernächte von Schweizer Gästen gingen gesamthaft um 1,5 Millionen zurück (-8,6 Prozent). Weil die Schweizer diesen Sommer allerdings weniger ins Ausland gereist sind, wurde von Juli bis Oktober eine rekordhohe Nachfrage aus dem Inland verzeichnet. Dies kompensierte den allgemeinen Rückgang allerdings nicht.

Leere Betten überall: Die Übernachtungen in Schweizer Hotels sind 2020 um 40 Prozent zurückgegangen. (Archiv)
Leere Betten überall: Die Übernachtungen in Schweizer Hotels sind 2020 um 40 Prozent zurückgegangen. (Archiv)
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

10.39 Uhr: Neuinfektionen in Europa gehen weiter zurück

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Europa geht nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiter zurück. Sie sei in der fünften Woche in Serie rückläufig gewesen, teilte der Direktor des WHO-Regionalbüros Europa, Hans Kluge, mit. Erstmals seit September 2020 habe die Zahl der gemeldeten Fälle in einer Woche unter einer Million gelegen. Auch wenn die Todeszahlen in Verbindung mit Corona-Infektionen weiterhin hoch seien, sei dieser Wert ebenfalls zurückgegangen, und zwar in drei Wochen nacheinander.

Trotz der positiven Trends sei es nicht der richtige Zeitpunkt, um nachlässig zu werden, mahnte Kluge an. Gesundheitsbehörden bekämen durch die niedrigeren Fallzahlen vielmehr die Gelegenheit, sich darauf zu konzentrieren, ihr Vorgehen zu bewerten und Nachbesserungen vorzunehmen. Zugleich sei es auch eine Zeit, um das Gesundheitswesen über den Kampf gegen Covid-19 hinaus wieder auf Kurs zu bringen. Auch andere gesundheitliche Angelegenheiten wie etwa Krebsbehandlungen, psychische Folgen der Pandemie und aufgeschobene Operationen müssten angegangen werden.

Die WHO zählt zur europäischen Region insgesamt 53 Länder, darunter die Türkei, Russland und weitere Staaten östlich der EU. Sie kommt auf mehr als 37 Millionen bestätigte Corona-Fälle und fast 830'000 Tote.

9.54 Uhr: 6000 junge Firmen bekommen keine Nothilfe

Jungen Firmen droht in der Corona-Krise das Geld auszugehen. Weil sie erst nach dem 1. März gegründet worden sind, haben rund 6000 Unternehmen keinen Anspruch auf Härtefallgeld, schätzt der «Tages-Anzeiger». Betroffen seien vor allem das Gastgewerbe, der Fachhandel, sowie der Sport-, Event- und Kulturbereich.

Der Bundesrat hat zuletzt die Gelder für die Härtefälle innerhalb von zwei Wochen verdoppelt. «Wir sind wieder in diesem Rhythmus – leider», sagte Finanzminister Ueli Maurer am Mittwoch vor den Medien in Bern. Der Bundesrat will den Betrag für Härtefälle aus dem Covid-19-Gesetz herauslösen und in einer neuen Verordnung regeln. Nach der Vernehmlassung soll sie am 5. März verabschiedet werden.

Junge Firmen seien darin nicht berücksichtigt, so der «Tages-Anzeiger», der ich auf das Eidgenössische Finanzdepartment beruft: «Für Härtefallentschädigungen gilt nach wie vor der Gründungszeitpunkt vor 1. März 2020.»

Unternehmen, die nach dem 1. März 2020 gegründet wurden, haben weiterhin keinen Anspruch auf Härtefallgeld. (Symbolbild)
Unternehmen, die nach dem 1. März 2020 gegründet wurden, haben weiterhin keinen Anspruch auf Härtefallgeld. (Symbolbild)
KEYSTONE/ENNIO LEANZA

9.26 Uhr: Vorzeigestaat Neuseeland startet Impfungen – mit einer anderen Strategie

Das im Kampf gegen Corona extrem erfolgreiche Neuseeland hat mit Impfungen gegen das Virus begonnen. Zunächst hätten rund zwei Dutzend Impfärzte das Mittel von Biontech/Pfizer gespritzt bekommen, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit.

Ab dem Wochenende sollten dann etwa 12'000 Beschäftigte an den Landesgrenzen, etwa an Flughäfen und Häfen, sowie in Quarantäneeinrichtungen die erste Dosis erhalten. Erst anschliessend werde nach und nach der Rest der Bevölkerung geimpft, sagte der Chef der Gesundheitsbehörde, Ashley Bloomfield.

Mit diesem Vorgehen unterscheidet sich die neuseeländische Impfstrategie von der der meisten anderen Länder, in denen zunächst ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen geimpft werden. Es werde etwa ein Jahr dauern, alle etwa fünf Millionen Einwohner Neuseelands zu impfen. Das Mittel von Biontech und Pfizer ist bislang das einzige, das im Land zugelassen ist.

Wegen extrem strenger Massnahmen und genauer Kontaktverfolgungen ist Neuseeland bislang sehr glimpflich durch die Pandemie gekommen. Die meisten Infizierten werden nach der Einreise während einer vorgeschriebenen Quarantäne entdeckt. Lokal übertragene Fälle gibt es kaum noch. Ein zuletzt in Auckland entdeckter Mini-Ausbruch der britischen Coronavirus-Variante wurde mit einem kurzen, harten Lockdown im Keim erstickt.

8 Uhr: 85-prozentige Wirksamkeit

Der Impfstoff von Pfizer und Biontech zeigt eine 85-prozentige Wirksamkeit gegen das Coronavirus nach Verabreichung der ersten Dosis. Dies berichtet die medizinische Fachzeitschrift «The Lancet» am Freitag.

Die Zeitschrift beruft sich dabei auf eine Studie aus Israel. Die Untersuchung wurde demnach an mehr als 7000 Beschäftigten im israelischen Gesundheitswesen durchgeführt.

Arbeiter in der Impfstoffproduktionsanlage von Biontech in Marburg.
Arbeiter in der Impfstoffproduktionsanlage von Biontech in Marburg.
dpa

5.55 Uhr: In USA sind schon zehn Millionen Jobs weg

Trotz erster Entspannungstendenzen in der Corona-Pandemie ist die Zahl der US-Bürger gestiegen, die sich um Arbeitslosenhilfe bewerben. Die rund 861'000 Anträge innerhalb einer Woche machen deutlich, dass die Zahl der Entlassungen in der US-Wirtschaft weiter auf einem hohen Niveau rangiert. Der Anstieg im Vergleich zur Vorwoche betrug etwa 13'000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte.

Vor dem Virusausbruch lag die Zahl der wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung nie über 700'000, auch nicht während der Wirtschaftskrise 2008/2009. Etwa zehn Millionen Jobs sind in den USA in der Pandemie bislang abgebaut worden.

5.50 Uhr: Biontech-Vakzin schwach gegen Südafrika-Mutante

Neuen Untersuchungen zufolge schützt der Biontech-Impfstoff auch vor der südafrikanischen Virusvariante – jedoch mit Einschränkungen. Die Zahl der gebildeten Antikörper ist wohl geringer.

Das berichten Wissenschaftler im «The New England Journal of Medicine». Sie hatten im Labor überprüft, inwieweit sich mit dem Blutserum geimpfter Personen Viren mit verschiedenen Mutationen neutralisieren lassen. Bei der südafrikanischen Variante war die Zahl der neutralisierenden Antikörper geringer, die Neutralisierungsrate des Impfstoffs um etwa zwei Drittel reduziert.

Es sei noch unklar, welchen Effekt dies genau für die Wirkung der Impfung gegen die südafrikanische Virusvariante habe, schreiben die Wissenschaftler von der University of Texas Medical Branch. Für die Schutzwirkung eines Impfstoffes ist nicht allein die Menge der gebildeten Antikörper wichtig, das Immunsystem zeigt nach einer Impfung weitere schützende Reaktionen, etwa die Bildung von T-Zellen.

«Bisher gibt es keinerlei klinischen Daten, die darauf hinweisen, dass die südafrikanische Virusmutante nicht von dem Impfstoff-induzierten Schutz gegen Covid-19 abgedeckt wird», heisst es in einer Mitteilung von Biontech und Pfizer zu den Studienergebnissen. Man beobachte aber die Entwicklung und bereite sich darauf vor, einen angepassten Impfstoff oder einen Booster-Impfstoff zu entwickeln, sollte eine Variante auftauchen, vor der der Impfstoff nicht ausreichend schützt.

Die südafrikanische Variante des Coronavirus gilt als ansteckender, auch in Deutschland ist sie bereits nachgewiesen worden.

3.35 Uhr: USA gibt Milliarden für Covax-Impfinitiative

US-Präsident Joe Biden will die weltweite Corona-Impfinitiative Covax mit bis zu vier Milliarden US-Dollar unterstützen. Das Weisse Haus teilte am Vorabend des Online-Treffens der sieben grossen Wirtschaftsnationen (G7) an diesem Freitag mit, dass die USA zunächst zwei Milliarden Dollar bereitstellen wollten. Weitere zwei Milliarden Dollar will die US-Regierung über einen Zeitraum von zwei Jahren freigeben, wenn auch andere Geldgeber ihre Zusagen erfüllt haben.

US-Präsident Joe Biden und Vize Kamala Harris wollen die Pandemiekrise weltweit anpacken. Biden kündigte an, dass die USA bis zu vier Milliarden Dollar in die Impfinitiative Covax zugunsten ärmerer Länder investieren wollen. (Archivbild)
US-Präsident Joe Biden und Vize Kamala Harris wollen die Pandemiekrise weltweit anpacken. Biden kündigte an, dass die USA bis zu vier Milliarden Dollar in die Impfinitiative Covax zugunsten ärmerer Länder investieren wollen. (Archivbild)
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«Covid hat uns gezeigt, dass keine Nation im Angesicht einer Pandemie alleine handeln kann», erklärte das Weisse Haus. Deshalb ergreife Biden nun Massnahmen, um die Schwächsten der Welt zu unterstützen und die Amerikaner vor dem Coronavirus zu schützen.

Die Covax-Initiative der Impfallianz Gavi und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fördert die Forschung an zahlreichen Impfstoffkandidaten und soll eine faire Verteilung erfolgreicher Impfstoffe gewährleisten. Die USA waren der Initiative erst beigetreten, nachdem Biden im Januar Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten abgelöst hatte.

Biden werde bei dem G7-Treffen die Absicht der USA unterstreichen, sich für die weltweite Gesundheitssicherheit einzusetzen. «Alle Länder sollten in der Lage sein, Ausbrüche zu verhindern, zu erkennen und darauf zu reagieren», erklärte das Weisse Haus. Zu den G7-Staaten gehören neben den USA und Deutschland auch Grossbritannien, Frankreich, Italien, Kanada und Japan.

2.56 Uhr: Mehr als zehn Millionen Infizierte in Brasilien

Nach den USA und Indien hat Brasilien als drittes Land die Marke von zehn Millionen Corona-Infizierten überschritten. Dies geht aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasilia vom Donnerstag (Ortszeit) hervor. Die Zahl der Todesfälle stieg binnen 24 Stunden um 1367 auf 243'457.

Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und hat erst im Januar mit den Impfungen begonnen. Angesichts fehlenden Impfstoffs stoppten grosse Städte wie Rio de Janeiro oder Salvador diese Woche die Impfungen. Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hatte mit der Verharmlosung des Coronavirus Aufsehen erregt und zieht mittlerweile auch den Sinn einer Impfung in Zweifel.

1.42 Uhr: Der harte Lockdown in London wirkt Wunder

Eine grossangelegte Studie in Grossbritannien geht von einem Rückgang der Corona-Infektionen durch Lockdown-Massnahmen in London im vergangenen Monat um 80 Prozent aus. Das Imperial College London testete für die Studie landesweit 85'000 Menschen zwischen dem 4. und 13. Februar auf das Coronavirus. Dabei stellte sich den Angaben nach heraus, dass durchschnittlich etwa einer von 200 Menschen infiziert war – ein Rückgang um zwei Drittel im Vergleich zum Vormonat.

Am deutlichsten fiel der Rückgang in der Hauptstadt aus. Im Januar kam offiziellen Daten zufolge auf 30 Menschen ein Corona-Fall, zuletzt sei es nur noch ein Corona-Fall je 185 Menschen gewesen. Gesundheitsminister Matt Hancock nannte den Rückgang ermutigend, rief aber dazu auf, wachsam zu bleiben.

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Agenturen/sob/toko