Lambrecht-Nachfolge Boris Pistorius wird neuer deutscher Verteidigungsminister

uri

17.1.2023

Der Innenminister des Landes Niedersachsen, Boris Pistorius (SPD), soll die Lambrecht-Nachfolge im deutschen Verteidigungsministerium antreten.
Der Innenminister des Landes Niedersachsen, Boris Pistorius (SPD), soll die Lambrecht-Nachfolge im deutschen Verteidigungsministerium antreten.
Archivbild: Lino Mirgeler/dpa

Boris Pistorius soll künftig das deutsche Verteidigungsministerium führen. Niedersachsens Innenminister übernimmt nach übereinstimmenden Medienberichten das Ressort von Christine Lambrecht.

uri

17.1.2023

Nach dem Rücktritt der deutschen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht wird der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (beide SPD) ihr Nachfolger. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Regierungskreisen. Zuvor hatten mehrere andere Medien darüber berichtet.

Lambrecht hatte am Montag nach gut einem Jahr im Amt ihren Rücktritt erklärt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will die Nachfolge an diesem Dienstag offiziell verkünden. Der niedersächsische Innenminister gilt als erfahrener Polit-Manager.

Alter als Vorteil

Im Kreis der Innenminister von Bund und Ländern hat sich Pistorius in den vergangenen Jahren einen Ruf als kenntnisreicher Fachpolitiker erworben. Auch wenn er stets in Niedersachsen blieb, war er an der innenpolitischen Positionierung der Bundes-SPD in Wahlkämpfen und an Koalitionsverhandlungen beteiligt.

Bei den Innenministerkonferenzen machte es dem als pragmatisch geltenden Pistorius immer sichtlich Freude, sich auf offener Bühne zu streiten, schlagfertig, mit spitzen Bemerkungen, aber nie respektlos.

Zur Idealbesetzung für den Posten des Verteidigungsministers macht Pistorius vielleicht auch sein Alter. Mit 62 Jahren kann ein Politiker schliesslich ganz entspannt das Chefbüro im Berliner Bendlerblock beziehen, das gemeinhin als Schleudersitz und damit auch als potenzieller Karrierekiller gilt.

Seit 2013 Innenminister in Niedersachsen

Pistorius wurden immer wieder Ambitionen für ein politisches Amt auf Bundesebene nachgesagt. Er machte eine Lehre zum Gross- und Aussenhandelskaufmann. Von 1980 bis 1981 leistete er seinen Wehrdienst, anschliessend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster.

Pistorius ist bereits seit 2013 Innenminister in Niedersachsen, vor wenigen Monaten begann seine dritte Amtszeit. Zuvor war er von 2006 bis 2013 Oberbürgermeister in Osnabrück. Pistorius ist verwitwet und hat zwei Töchter.

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