Bundesrat Berset betont die Rolle der Gesundheit für den Frieden

sn, sda

22.5.2022 - 16:06

Gesundheitsminister Alain Berset bei seiner Eröffnungsrede an der 75. Weltgesundheitsversammlung am Sonntag in Genf.
Gesundheitsminister Alain Berset bei seiner Eröffnungsrede an der 75. Weltgesundheitsversammlung am Sonntag in Genf.
Keystone

Gesundheitsversorgung auch in Konflikten: In seiner Eröffnungsrede zur Weltgesundheitsversammlung stellte Alain Berset die Bedeutung der Gesundheit für den Frieden heraus.

Bundesrat Alain Berset hat am Sonntag in Genf in seiner Eröffnungsrede zur 75. Weltgesundheitsversammlung die Rolle der Gesundheit für den Frieden betont. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung müsse auch in Konflikten sichergestellt sein.

Der Schweizer Gesundheitsminister sagte dies insbesondere mit Blick auf die hunderten von Angriffen, die im Krieg in der Ukraine auf Gesundheitszentren verübt wurden. Der Konflikt und seine Folgen für die Gesundheit stehen im Mittelpunkt der Versammlung der 194 Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation WHO, die erstmals seit der Corona-Pandemie wieder physisch stattfindet.

Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) verurteilte die «inakzeptablen Angriffe» gegen Zivilisten. Diese verstiessen gegen das humanitäre Völkerrecht. Er rief alle Mitgliedstaaten und Konfliktparteien dazu auf, die Regeln einzuhalten.

Die Versammlung entscheidet in Genf auch über eine Initiative, die die Schweiz und der Oman seit mehreren Jahren lanciert haben. Diese hat zum Ziel, die Gesundheit zu einer wichtigen Komponente für den Frieden in aufkommenden Konflikten oder in Zeiten nach Konflikten zu machen.

Schweiz möchte WHO stärken

Neben dem Krieg in der Ukraine beschäftigt die Weltgesundheitsversammlung bis zum kommenden Samstag auch die Frage, wie die globale Gesundheit im Hinblick auf eine nächste Pandemie gestärkt werden könnte. Die Schweiz sieht die Versammlung als «Zentrum der globalen Gesundheitssteuerung», deren Rolle noch ausgeweitet werden müsse.

Berset betonte schliesslich erneut die Rolle der Schweiz für eine nachhaltigere Finanzierung der WHO. Der heutige Anteil der Pflichtbeiträge von 20 Prozent könnte in etwa zehn Jahren auf 50 Prozent erhöht werden. Das Gesamtbudget der WHO liegt bei 5,8 Milliarden Franken.

«Wir alle zusammen haben verstanden, dass es eine starke WHO braucht», sagte Berset. Diese müsse mit genügend Mitteln und Autorität ausgestattet sein, damit sie sich auf Pandemien vorbereiten und darauf reagieren könne.

Ein weiteres Traktandum der Weltgesundheitsversammlung ist die Verlängerung des Mandates des WHO-Generaldirektors Adhanom Ghebreyesus. Der Äthiopier soll am Dienstag für eine zweite Amtszeit wiedergewählt werden.

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