Überblick Totale Ausgangssperre an Silvester in Frankreich – Referendum gegen Covid-Gesetz kommt wohl zustande 

Agenturen/red

10.12.2020 - 21:50

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag innerhalb von 24 Stunden 5041 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 87 neue Todesfälle und 212 Spitaleintritte.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 17,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 608,44 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Wegen der anhaltend hohen Fallzahlen verbietet die Luzerner Stadtregierung die beiden geplanten Sonntagsverkäufe vom 13. und 20. Dezember. Diese Massnahme sei unumgänglich, um die Verbreitung des Coronavirus zu bremsen. Auch die beiden Handwerksmärkte auf dem Weinmarkt sind abgesagt.

Das Basler Fasnachts-Comité hat bekanntgegeben, dass die ursprünglich zwischen 22. und 25. Februar geplanten Fasnachtsveranstaltungen wegen der Corona Pandemie nicht stattfinden können. Man habe lange gehofft, dass eine eingeschränkte Fasnacht durchführbar wäre. Allerdings würde die aktuelle Pandemie-Lage und die verschärften Auflagen des Bundesrats auch das nicht zulassen.

Silvester Zuhause in Frankreich

Wegen der Corona-Pandemie dürfen die Franzosen den Jahreswechsel nicht im Freien feiern: Die Regierung verhängte für Silvester eine nächtliche Ausgangssperre, wie Premierminister Jean Castex am Donnerstagabend mitteilte. Als Grund nannte er die zu hohen Neuinfektionszahlen.

In den USA hat unterdessen die Zahl der binnen 24 Stunden erfassten Corona-Toten einen Höchststand erreicht. Am Mittwoch wurden 3124 Verstorbene mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion registriert, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MEZ) hervorging.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das BAG meldet 5041 neue Corona-Infektionen bei 33'067 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 15,2 Prozent. 87 Personen sind an Covid-19 gestorben – 212 wurden hospitalisiert.
  • Bei einem Hacker-Angriff auf die Europäische Arzneimittel-Behörde (EMA) werden Daten zum Antrag auf Zulassung des Impfstoffs von Pfizer und Biontech gestohlen.
  • In Grossbritannien entwickelten zwei Geimpfte allergische Reaktionen. Nun sollen Menschen mit einer «signifikanten» Allergiegeschichte erst einmal nicht geimpft werden.

22.00 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Donnerstag

21.16 Uhr: US-Haushaltsdefizit auf Rekordwert

Die Coronavirus-Krise wirkt sich weiter massiv auf das US-Defizit aus. In den ersten zwei Monaten des neuen Haushaltsjahres stieg es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 25,1 Prozent, wie das US-Finanzministerium am Donnerstag bekannt gab. Das Defizit habe für Oktober und November bei 429,3 Milliarden Dollar gelegen, während es 2019 im gleichen Zeitraum 343,3 Milliarden Dollar betrug.

Das neue US-Haushaltsjahr begann am 1. Oktober. Beim Defizit geht es um den Fehlbetrag zwischen dem, was die Regierung an Steuern einnimmt und ihren Ausgaben - an Ausgaben verzeichnete Washington einen Anstieg um 8,9 Prozent auf 886,6 Milliarden Dollar. Bei den Steuern dagegen einen Rückgang um 2,9 Prozent auf 457,3 Milliarden Dollar.

20.20 Uhr: EU-Gipfel macht Weg für Corona-Milliarden frei

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich auf einen Deal über ihren 1,8 Billionen Euro starken Langzeit-Haushalt und Corona-Hilfen geeinigt. EU-Ratschef Charles Michel verkündete am Donnerstag den Durchbruch, nachdem die EU Einwände von Ungarn und Polen überwunden hatte. Nun könne man mit der Durchsetzung beginnen und die Wirtschaft in den Ländern wieder aufbauen, twitterte Michel während des EU-Gipfels. Das Konjunkturpaket werde den grünen und digitalen Wandel vorantreiben.

Das Coronavirus hat die Wirtschaft in vielen EU-Ländern stark geschwächt, daher werden der Sieben-Jahres-Haushalt im Umfang von 1,82 Billionen Euro und die Corona-Hilfen als wesentlich betrachtet. Polen und Ungarn hatten sich im Juli einverstanden gezeigt, dann aber wegen eines neuen Rechtsstaatsmechanismus ihr Veto eingelegt. Der Mechanismus wurde entworfen, um Ländern EU-Mittel zu verweigern, die gegen europäische demokratische Standards verstossen.

19.34 Uhr: Spanien revidiert Corona-Zahlen: Über 18’000 Tote mehr

In Spanien hat das nationale Statistikamt die Zahl der Todesopfer während der ersten Corona-Welle zwischen März und Mai am Donnerstag deutlich nach oben revidiert - um mehr als 18’500 Fälle auf nunmehr 45’684. Das Gesundheitsministerium kam für diesen Zeitraum bislang auf 27’127 Tote. Die Zeitung «El País» schrieb, bei den nun zusätzlich als Corona-Tote gewerteten Opfern handele es sich um Fälle, deren Krankheitsbild auf eine Infektion schliessen lasse, die aber nicht auf das Virus getestet worden waren. Deshalb seien sie vom Ministerium nicht mitgezählt worden.

19.16 Uhr: Frankreich bremst bei Corona-Lockerungen

Frankreich bremst bei der Lockerung seiner coronabedingten Beschränkungen. Museen, Kinos und Theater müssen nun bis Januar geschlossen bleiben - drei Wochen länger als in Aussicht gestellt. Premierminister Jean Castex begründete dies am Donnerstagabend in Paris mit den Worten: «Wir sind noch nicht am Ende der zweiten Welle angekommen.» Frankreich ist innerhalb der Europäischen Union von der Pandemie besonders hart getroffen.

Nach wochenlangem Lockdown hält die Regierung daran fest, dass von Dienstag die bisher obligatorischen Passierscheine für Bürger nicht mehr erforderlich sind. Es gilt dann aber eine nächtliche Ausgangssperre von 20.00 Uhr bis 06.00 Uhr. Die Regelung gelte auch für den Silvesterabend, sagte Castex. «Wir müssen vernünftig sein», mahnte der Regierungschef. Eine Ausnahme werde es lediglich für Heiligabend geben.

18.35 Uhr: Frankreich verhängt Ausgangssperre für Silvesterfeier

Wegen der Corona-Pandemie dürfen die Franzosen den Jahreswechsel nicht im Freien feiern: Die Regierung verhängte für Silvester eine nächtliche Ausgangssperre, wie Premierminister Jean Castex am Donnerstagabend mitteilte. Als Grund nannte er die zu hohen Neuinfektionszahlen.

Abertausende Franzosen strömten 2019 zu den Neujahrsfeierlichkeiten auf der Champs-Elysees. (Archivbild)
Abertausende Franzosen strömten 2019 zu den Neujahrsfeierlichkeiten auf der Champs-Elysees. (Archivbild)
Bild: Michel Euler/AP/dpa

18.17 Uhr: Moderna testet Corona-Impfstoff nun auch an Jugendlichen

Das US-Pharmaunternehmen Moderna hat damit begonnen, seinen Corona-Impfstoff auch an Jugendlichen zu testen. Die Studie solle 3000 gesunde Teilnehmer im Alter von 12 bis 17 Jahren in den USA umfassen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Es gehe darum, die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffes in dieser Altersgruppe zu ermitteln.

Ziel sei es, bis zum Frühjahr 2021 ausreichend Daten zu haben, um den Impfstoff bei Jugendlichen einsetzen zu können, sagte Moderna-Chef Stéphane Bancel laut Mitteilung. «Wir hoffen, dass es uns gelingen wird, einen sicheren Impfstoff bereitzustellen, der Jugendliche schützt und es ihnen ermöglicht, in einen normalen Schulalltag zurückzukehren.»

Das Unternehmen hatte Ende November auf Grundlage seiner Phase-III-Studie mitgeteilt, dass sein Impfstoff «mRNA-1273» eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent habe. Diese Studie hatte Patienten ab 18 Jahren umfasst. Moderna hat die Zulassung seines Vakzins unter anderem in den USA und bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA beantragt.

Eine Krankenschwester bereitet eine Spritze mit einem potenziellen Impfstoff der US-Biotech-Firma Moderna gegen Covid-19 vor.
Eine Krankenschwester bereitet eine Spritze mit einem potenziellen Impfstoff der US-Biotech-Firma Moderna gegen Covid-19 vor.
Bild: Hans Pennink/AP/dpa

17.25 Uhr: Cyberattacke auf EMA wird Zeitplan für Impfstoff-Auslieferung «nicht» beeinflussen

Der Cyberangriff auf die Europäische Arzneimittelagentur EMA wird nach Angaben der Behörde keine Auswirkungen auf die Lieferung von Corona-Impfstoffen haben. Der Zeitplan für die Auslieferung von Impfstoffen sei durch den Angriff «nicht» beeinflusst worden, erklärte EMA-Direktorin Emer Cooke am Donnerstag. Hackern war es gelungen, über die EMA auf Dokumente im Zusammenhang mit dem Zulassungsantrag für den Biontech-Pfizer- Impfstoff zuzugreifen.

Nach Angaben von Cooke dauerte der Cyberangriff auf die EMA zwei Wochen. Dennoch könne sie versichern, dass der Vorfall «keinen Einfluss auf den Zeitplan für die Impfstoffauslieferung haben wird und wir voll einsatzfähig sind», erklärte die EMA-Chefin.

Nach dem Angriff sei eine Untersuchung eingeleitet worden, bei der die Arzneimittelagentur mit Experten von Cybersicherheitsbehörden aus der EU, Justizbehörden und der niederländischen Polizei zusammenarbeite. Pfizer hatte zuvor mitgeteilt, dass bei dem Cyberangriff «keine Systeme von Biontech oder Pfizer verletzt worden» seien.

Die EMA steht zurzeit im Fokus der Aufmerksamkeit, da sie eine Zulassung des Corona-Impfstoffs des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer bis Ende Dezember anstrebt, für das Mittel von US-Konkurrent Moderna Mitte Januar.

Emer Cooke leite die Europäische Arzneimittelagentur EMA.
Emer Cooke leite die Europäische Arzneimittelagentur EMA.
Bild: Keystone

17.01 Uhr: Afrikas Seuchenschutzchef beklagt unfaire Impfstoff-Verteilung

Top-Gesundheitsbeamte in Afrika haben einen fairen Zugang zu Corona-Impfstoffen für den Kontinent gefordert und dem Westen eine Bunkermentalität vorgeworfen. Wenn reiche Länder Vakzine gegen Covid-19 erhielten, während afrikanische Länder leer ausgingen, werde das «extrem furchtbar» sein, warnte John Nkengasong, Direktor der Afrika-Zentren für Seuchenschutz und Prävention mit Sitz in Addis Abeba. Dies gelte vor allem vor dem Hintergrund der neuen Welle von Neuinfektionen auf dem Kontinent. Es sei sogar möglich, dass es für Afrika vor dem zweiten Quartal 2021 keine Impfstoffe geben könnte.

Nkengasong forderte die Vereinten Nationen zur Einberufung einer Sondersitzung über eine ethische, faire Verteilung auf, um «dieses Misstrauen zwischen Nord und Süd hinsichtlich Impfstoffen, die ja Allgemeingut sind», zu vermeiden. Schliesslich werde nicht allein im Westen Covid-19 bezwungen. Doch sei der Dialog aktuell von Argwohn geprägt. Reiche Länder kauften «über ihren Bedarf hinaus» Vakzine ein, «während wir in Afrika noch immer mit der Covax-Einrichtung kämpfen». Damit meinte Nkengasong die länderübergreifende Initiative, durch die zumindest einige Impfstoffe an weniger entwickelte Länder geliefert werden sollen.

Afrika werde über Covax nicht annähernd genug Dosen bekommen, um das Ziel einer Impfung von 60 Prozent der Bevölkerung und einer Herdenimmunität zu erreichen, erläuterte Nkengasong. Er appellierte an Länder, ihre überschüssigen Dosen an Covax oder unter Engpässen leidende Staaten weiterzugeben. Nkengasong hat bereits gewarnt, dass Corona in Afrika endemisch werden könnte, wenn es auf dem Kontinent mit den Impfungen zu lange dauere.

Auf dem afrikanischen Kontinent mit seinen 54 Ländern sind mehr als 2,3 Millionen Corona-Fälle nachgewiesen worden, allein 100'000 in der vergangenen Woche.

Virus-Graffiti in einer Township bei Johannesburg: Auch Südafrika ist von der Pandemie betroffen.
Virus-Graffiti in einer Township bei Johannesburg: Auch Südafrika ist von der Pandemie betroffen.
Bild: Keystone

16.40 Uhr: Referendum gegen Covid-Gesetz kommt laut Komitee zustande

Das Referendum gegen das Covid-19-Gesetz dürfte zustande kommen. Laut dem Verein «Freunde der Verfassung» wurden innerhalb von knapp zwei Monaten die nötigen 50'000 Unterschriften gesammelt. Es würden laufend weitere Unterschriftenbögen eintreffen.

Der Sprecher des Vereins, Christoph Pfluger, bestätigte am Donnerstag auf Anfrage entsprechende Informationen von «Blick.ch». «Ich bin sicher, dass wir das Referendum schaffen», sagte er. Dafür seien erfahrungsgemäss rund 55'000 Unterschriften notwendig, die danach von der Bundeskanzlei geprüft würden.

Das Referendumskomitee will verhindern, dass notrechtliche Kompetenzen des Bundesrates während der Pandemie nachträglich legitimiert und bis Ende 2021 verlängert werden. Das Covid-19-Gesetz ist bereits in Kraft, das Parlament berät in diesen Tagen bereits über erste Änderungen.

Das Covid-19-Gesetz sei unnötig, betonen die Kritiker. Der grösste Teil des Gesetzes befasse sich nämlich mit Finanzierungsleistungen, die der Bundesrat auch ohne notrechtliche Kompetenzen mit Bundesbeschlüssen regeln könnte. Ausserdem könnte der Bundesrat bei einem erneuten Aufflammen der Pandemie wieder Notverordnungen erlassen.

Nach Ansicht der «Freunde der Verfassung» wird mit dem Covid-19-Gesetz ein Obligatorium mit schwach geprüften Impfstoffen möglich. Medikamente könnten im Schnellverfahren zugelassen werden. Der Souverän werde so zum Versuchskaninchen degradiert. Der Bund bestreitet dies vehement.

15.34 Uhr: Giuliani verlässt Spital nach Covid-Erkrankung

Donald Trumps Anwalt Rudy Giuliani ist bei seiner Covid-19-Erkrankung genauso wie der US-Präsident mit speziellen Medikamenten behandelt worden und konnte das Krankenhaus nach wenigen Tagen verlassen.

Er habe wie Trump ein experimentelles Antikörper-Mittel sowie das Medikament Remdesivir erhalten, sagte der frühere New Yorker Bürgermeister in einem Radiointerview. «Ich kam mit ernsthaften Symptomen, als ich rausging, fühlte ich mich besser denn je», schrieb Giuliani am Donnerstag bei Twitter.

Sein Prominenten-Status habe seine Behandlung verbessert, sagte er in dem Radiointerview. «Wenn man berühmt ist, haben sie manchmal mehr Angst, dass einem etwas passiert und sind gründlicher und machen alles richtig.» Giuliani ist der nächste aus dem inneren Kreis des Präsidenten, der eine Covid-Behandlung bekommt, die für gewöhnliche Amerikaner nicht zugänglich ist. Zuvor wurden auch der frühere Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, und Wohnungsbauminister Ben Carson schnell geheilt.

15.21 Uhr: Genfer Flughafen rechnet mit 130 Millionen Franken Verlust 

Der Flughafen Genf wird aufgrund der negativen Auswirkungen des Coronavirus auf den Flugverkehr im laufenden Jahr einen hohen Verlust einfahren. Der Fehlbetrag wird auf rund 130 Millionen Franken geschätzt. Bisher könne aber aufgrund von Sparmassnahmen auf Entlassungen verzichtet werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Der Flughafen habe seine Ausgaben während des Jahres um 22 Prozent gesenkt, hiess es weiter. Und die Flughafenbetreiberin sei bestrebt, im nächsten Jahr die Kosten im Vergleich zu 2020 stabil zu halten. Zudem soll auf Investitionen in Höhe von rund 30 Millionen Franken verzichtet werden.

Den Passagierrückgang für 2020 beziffert der Flughafen Genf auf «mindestens 68 Prozent», was einem Minus von rund 6 Millionen entsprechen würde. Allein im November habe der Einbruch bei den Passagieren gegenüber dem Vorjahr rund 91 Prozent betragen.

Schwer von der Corona-Krise getroffen wird der Flughafen Genf: Hier geht man von einem Verlust von 130 Millionen Franken für das letzte Jahr aus. (Archiv) 
Schwer von der Corona-Krise getroffen wird der Flughafen Genf: Hier geht man von einem Verlust von 130 Millionen Franken für das letzte Jahr aus. (Archiv) 
Bild: Keystone

14.55 Uhr: Erstmals mehr als 500 neue Fälle im Aargau

Der Kanton Aargau hat innert 24 Stunden 503 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Das ist der höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie.

An Covid-19 starben im gleichen Zeitraum drei Personen, insgesamt 173 Erkrankte werden stationär behandelt. Das sind 25 weniger als am Dienstag. Allerdings liegen im Vergleich zum Vortag zwei Patienten mehr auf einer Intensivstation. Insgesamt sind dort 28 Patienten in Behandlung. Laut den Informationen des Kantons sind auf den Intensivstationen derzeit noch 23 Betten frei.

Ärzte und Pflegende kümmern sich Ende November in einem Schweizer Spital um einen Covid-19-Patienten. (Symbolbild)
Ärzte und Pflegende kümmern sich Ende November in einem Schweizer Spital um einen Covid-19-Patienten. (Symbolbild)
Bild: Keystone

14.25 Uhr: 619 Neuansteckungen im Kanton Bern 

Im Kanton Bern ist es seit Mittwoch zu 619 weiteren Ansteckungen mit dem Coronavirus gekommen. Das teilte der Kanton Bern am Donnerstag mit. Damit ist die Zahl der Neuinfektionen den dritten Tag hintereinander angestiegen.

Am Montag hatte der Kanton Bern noch 218 Neuinfektionen registriert, in den Folgetagen waren es 448, 576 und nun eben 619. Einen ähnlich hohen Wert verzeichnete der Kanton Bern letztmals am 25. November, als 614 Neuinfektionen gemeldet wurden.

Auch die Zahl der Personen mit einer Coronainfektion in einem Spital stieg von Mittwoch auf Donnerstag an, nämlich von 308 auf 318 Menschen. 56 davon liegen auf der Intensivstation, 47 werden künstlich beatmet.

14.05 Uhr: Definitiv keine Basler Fasnacht 2021

Das Basler Fasnachts-Comité hat bekanntgegeben, dass die ursprünglich zwischen 22. und 25. Februar geplanten Fasnachtsveranstaltungen wegen der Corona Pandemie nicht stattfinden können. Man habe lange gehofft, dass eine eingeschränkte Fasnacht durchführbar wäre. Allerdings würde die aktuelle Pandemie-Lage und die verschärften Auflagen des Bundesrats auch das nicht zulassen.

Im Unterschied zur Absage der Fasnacht 2020 handle es sich diesmal jedoch um kein generelles Fasnachtsverbot, heisst es in der Mitteilung weiter. Man prüfe deshalb die Rahmenbedingungen, «um fasnächtliche Aktivitäten mit und für die Jungen Garden und den Nachwuchs zu ermöglichen und so etwas Fasnachtsluft in die Stadt zu bringen.»

13.57 Uhr: EZB weitet Massnahmen aus

Europas Währungshüter stemmen sich mit weiteren Milliarden gegen die wirtschaftlichen Folgen der zweiten Corona-Welle. Das Notkaufprogramm für Staatsanleihen und Wertpapiere von Unternehmen wird um 500 Milliarden auf 1,85 Billionen ausgeweitet. Das beschloss der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt.

Die Laufzeit des Programms wird zudem um neun Monate bis mindestens Ende März 2022 verlängert. Zugleich versorgt die EZB Geschäftsbanken mit weiteren besonders günstigen Langfristkrediten (PELTROs) und lockert die Bedingungen für bereits laufende Langfristkredite.

Bei den Zinsen bleibt alles beim Alten: Der Leitzins im Euroraum liegt seit fast fünf Jahren auf dem Rekordtief von null Prozent. Geschäftsbanken müssen weiterhin 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. Freibeträge für bestimmte Summen sollen die Institute bei den Kosten dafür entlasten.

13.17 Uhr: Gates-Stiftung stellt 250 Millionen Dollar bereit

m Kampf gegen die Corona-Pandemie will die Gates-Stiftung 250 Millionen Dollar (222 Millionen Franken) zusätzlich bereitstellen. Das Geld solle unter anderem für die Beschaffung und Verteilung von Impfstoff in ärmeren Ländern in Afrika und Südasien genutzt werden, hiess es am Donnerstag in einer Erklärung. «Wir werden Anfang des Jahres mehr neue Medikamente und potenzielle Impfstoffe haben als ursprünglich erwartet», erklärte Bill Gates. «Aber diese Erfindungen werden nur Leben retten, wenn sie in der ganzen Welt verteilt werden.»

Um die potenziellen Corona-Impfstoffe ist ein weltweites Wettrennen entbrannt; reichere Länder haben bereits dutzende Millionen Dosen geordert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere Experten warnen, dass Milliarden Menschen in Entwicklungsländern aus finanziellen und logistischen Gründen von der Schutzimpfung ausgeschlossen bleiben könnten.

12.35 Uhr: Experten besorgt über Anstieg in Deutschland 

Die Corona-Lage in Deutschland hat sich nach Einschätzung des staatlichen Robert Koch-Instituts (RKI) seit vergangener Woche verschlechtert und könnte schnell kippen.

Nachdem die Fallzahlen seit Wochen auf einem hohen Plateau gelegen hätten, sehe man aktuell wieder einen Anstieg, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin. Das sei besorgniserregend. «Immer noch infizieren sich zu viele Menschen mit Sars-CoV-2.»

Das Plateau, auf dem man sich befinde, sei «äusserst fragil», das Infektionsgeschehen könne schnell wieder kippen, so Wieler. Die Fallzahlen könnten rasch wieder exponentiell ansteigen, dafür reichten wenige zusätzliche Fälle aus. «Das müssen wir verhindern.» Die Kontakte in der Bevölkerung seien noch nicht ausreichend reduziert worden.

Die Gesundheitsämter seien zunehmend erschöpft, in einigen Regionen hätten Krankenhäuser ihre Belastungsgrenze erreicht. «Wir sehen immer mehr Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen», sagte er. Und auch die Zahl der schweren Verläufe und Todesfälle nehme zu. Das Virus zirkuliert den Angaben nach zunehmend in Risikogruppen. Mehr als 13'000 der insgesamt 20'372 Toten nach Corona-Infektionen in Deutschland seien 80 Jahre und älter.

Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), äussert sich auf einer Pressekonferenz zur aktuellen Covid-19-Lage in Deutschland. 
Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), äussert sich auf einer Pressekonferenz zur aktuellen Covid-19-Lage in Deutschland. 
Bild: dpa

11.45 Uhr: 5041 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Donnerstag 5041 Coronavirus-Ansteckungen bei 33'067 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 15,2 Prozent. 87 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 212 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 17,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 608,44 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 2'985'976 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 368'695 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

14'965 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 5290. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 21'657 Menschen in Isolation und 28'309 Menschen in Quarantäne. Zusätzlich befanden sich 183 Personen in Quarantäne, die aus einem Risikoland heimgekehrt waren.

Personen mit Schutzmasken und Einkaufstaschen gehen Ende November über die Zürcher Bahnhofstrasse. (Archiv)
Personen mit Schutzmasken und Einkaufstaschen gehen Ende November über die Zürcher Bahnhofstrasse. (Archiv)
Bild: Keystone

11.26 Uhr: Kommission mahnt Bundesrat zur Zurückhaltung 

Die Gesundheitskommission des Nationalrats (SGK-N) appelliert vor der morgigen Bundesratssitzung an die Landesregierung, die Kantone «nicht unnötig zu übersteuern». Der Bundesrat solle strengere Massnahmen auf jene Kantone beschränken, in denen sich die Epidemie besorgniserregend entwickle.

Die SGK-N spricht sich unter anderem dagegen aus, dass Restaurants, Bars und Clubs sowie der Detailhandel um 19 Uhr schliessen sowie an Sonn- und den Festtagen geschlossen bleiben sollen, wie die Parlamentsdienste am Donnerstag mitteilten. Das empfehle die Kommission dem Bundesrat in einem Schreiben. Die Gastronomie und der Detailhandel müssten mindestens bis 22 Uhr geöffnet bleiben können.

Die Regierung solle die Bemühungen der Kantone zur Eindämmung des Coronavirus und damit den Föderalismus stärker respektieren, heisst es im Schreiben weiter. Bevor der Bundesrat selber Massnahmen ergreife, solle er überprüfen, ob die in den vergangenen Tagen angekündigten kantonalen Massnahmen nicht schon genügend wirkten. In den Kantonen, in denen die Epidemie unter Kontrolle sei, müssten die kantonalen Behörden zuständig bleiben.

11.08 Uhr: 6000 Anmeldungen zu Flächentests in Südbünden

Seit Mittwochmorgen können sich Einwohnerinnen und Einwohner sowie Touristen in den Regionen Bernina (Puschlav), Unterengadin/Münstertal sowie Maloja (Bergell und Oberengadin) für freiwillige Corona-Flächentests melden. Insgesamt 35'000 Personen inklusive Touristen sind in den 18 Gemeinden angesprochen.

Gemeldet haben sich bis am Donnerstagmorgen 6000 Personen, wie Martin Bühler, Chef des kantonalen Führungsstabes, vor den Medien in Chur sagte. Ziel sei es, von Freitag bis Sonntag 20'000 Schnelltests zu machen. Ob sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben oder nicht, wissen die Leute dann 20 Minuten später.

Die Massentests in Südbünden sind für den Kanton Graubünden auch eine grosse logistische Herausforderung. 1000 Mitarbeitende sind involviert. Zudem sind der Zivilschutz, die Feuerwehr und Samaritervereine am Pilotprojekt beteiligt.

Das Projekt Flächentests soll einerseits ein Bild über die Verbreitung von Covid-19 in der Bevölkerung abgeben. Andererseits erhoffen sich die Behörden davon wichtige Erkenntnisse über Logistik, Technik und Abläufe für gross angelegte Teststrategien.

10.34 Uhr: Ständerat verschiebt Härtefallhilfe-Diskussion

Die Räte sind einverstanden mit der Aufstockung der Geldmittel für die Härtefallhilfe in der Corona-Pandemie. Noch sind aber Details im angepassten Covid-19-Gesetz umstritten. Die Ständeratskommission hat am Donnerstag entschieden, die Differenzbereinigung erst in der kommenden Woche fortzusetzen. Grund dafür sind die bevorstehenden Entscheide des Bundesrats, die dieser voraussichtlich am Freitag treffen wird. Verschiedene Branchen müssen in den kommenden Wochen mit weiteren Corona-Einschränkungen rechnen, was für diese negative wirtschaftliche Folgen hat.

Kommisisonspräsident Christian Levrat (SP/FR) sagte, dass sich die Wirtschaftskommissionen beider Räte am Montag über das weitere Vorgehen einigen wollen. Das Ziel sei, in der dritten und letzten Sessionswoche auf mögliche Entwicklungen reagieren zu können.

Das Parlament hatte in den vergangenen Tagen die finanziellen Hilfen für Unternehmen in Härtefallsituationen von 400 Millionen auf eine Milliarde Franken aufgestockt. Der Bund leistet Hilfe, wenn sich auch die Kantone beteiligen. Gedacht sind diese Hilfen zum Beispiel für die Eventbranche, Schausteller, die Reise- und Gastronomiebranche.

9.50 Uhr: Nachfrage zu Schweizer Büroflächen schrumpft

Die Corona-Pandemie hat dem Homeoffice definitiv zum Durchbruch verholfen. Das bleibt nicht ohne Folgen für den Büroflächenmarkt Schweiz. Die Credit Suisse rechnet in einer Studie von Donnerstag mit einer Abnahme der Nachfrage und damit mit steigenden Leerständen.

Das Arbeiten von zu Hause aus dürfte in Zukunft einen fixen Anteil am Arbeitspensum vieler Beschäftigter einnehmen, schreiben die Studienautoren. Sie gehen davon aus, dass die Büroflächennachfrage deshalb in den nächsten zehn Jahren um rund 15 Prozent sinken wird. Kurzfristig, das heisst für das aktuelle und das kommende Jahr, erwarten sie eine Abnahme der Nachfrage um rund 700'000 Quadratmeter.

Die krisenbedingt schwache Nachfrage dürfte somit zu einem weiteren Anstieg des zuletzt auf hohem Niveau verharrenden Flächenangebots führen. Insbesondere in den Randgebieten warte viel Bürofläche auf Mieter, heisst es weiter. Die Covid-19-Pandemie dürfte die Präferenz nach zentralen Innenstadtlagen noch verstärken und damit das Gefälle zwischen Innenstädten und den Rändern der Grosszentren weiter erhöhen, folgert die Credit Suisse.

Wie hier in Zürich sinkt in der ganzen Schweiz die Nachfrage nach Büroflächen.
Wie hier in Zürich sinkt in der ganzen Schweiz die Nachfrage nach Büroflächen.
Bild: Keystone

9.12 Uhr: USA verzeichnen erstmals mehr als 3000 Tote

In den USA hat die Zahl der binnen 24 Stunden erfassten Corona-Toten einen Höchststand erreicht. Am Mittwoch wurden 3124 Verstorbene mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion registriert, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MEZ) hervorging.

Der bislang höchste Wert mit 2879 Toten war vor rund einer Woche am 3. Dezember verzeichnet worden. Die Zahl der Neuinfektionen innerhalb eines Tages überschritt erneut die Marke von 200'000 und lag am Mittwoch bei 221'267. Der bisher höchste Wert wurde mit 227'828 in der vergangenen Woche registriert.

9 Uhr: Luzern verbietet Sonntagsverkäufe im Advent

Die Luzerner Stadtregierung verbietet die beiden geplanten Sonntagsverkäufe vom 13. und 20. Dezember. Diese Massnahme sei unumgänglich, um die Verbreitung des Coronavirus zu bremsen. Auch die beiden Handwerksmärkte auf dem Weinmarkt sind abgesagt.

Die Sonntagsverkäufe im Dezember hätten mittlerweile eine Art Eventcharakter. In der aktuellen epidemiologischen Lage sei ein vielseitiges Zusammenkommen aber nicht erwünscht, teilte der Stadtrat am Donnerstag mit. Die Zahl der Corona-Infektionen sei noch immer viel zu hoch.

In der Stadt Luzern müssen Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr unter der Woche eingekauft werden – die beiden Sonntagsverkäufe sind abgesagt. (Symbolbild)
In der Stadt Luzern müssen Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr unter der Woche eingekauft werden – die beiden Sonntagsverkäufe sind abgesagt. (Symbolbild)
Bild: Keystone

7.55 Uhr: Warnung vor Anaphylaxie-Risiko bei Impfung

Die britische Arzneimittelaufsicht MHRA konkretisiert ihre Warnung vor dem Pfizer/BioNTech-Coronavirus-Impfstoff für Personen mit einer erheblichen allergischen Vorgeschichte. «Personen mit einer Vorgeschichte eines anaphylaktischen Schocks bei Impfungen, Arznei- oder Lebensmitteln sollten den Pfizer/BioNTech-Impfstoff nicht erhalten.»

«Die zweite Dosis sollte zudem niemandem verabreicht werden, bei dem nach Verabreichung der ersten Dosis dieses Impfstoffs eine Anaphylaxie aufgetreten ist», sagte June Raine, Geschäftsführerin der MHRA in der Nacht zum Donnerstag. Die Warnung erfolgte am Mittwoch, nachdem zwei Fälle von schweren allergischen Reaktionen bei den ersten Coronavirus-Impfungen in Grossbritannien aufgetreten waren.

Eine Medizinerin bereitet am 8. Dezember 2020 in Glasgow, Schottland eine Impfung mit dem Pfizer/BionTech-Impfstoff vor. 
Eine Medizinerin bereitet am 8. Dezember 2020 in Glasgow, Schottland eine Impfung mit dem Pfizer/BionTech-Impfstoff vor. 
Bild: Keystone

7.46 Uhr: Flughafen Zürich erleidet beschleunigten Rückgang 

Der Betrieb am Flughafen Zürich hat auch im November unter der zweiten Corona-Welle gelitten. Nachdem die Passagierzahlen bereits im September und Oktober massiv eingebrochen waren, nahmen sie im traditionell schwachen November gegenüber dem Vorjahr noch stärker ab.

Gegenüber dem Vormonat Oktober hat sich die Zahl der abgefertigten Passagiere praktisch halbiert. Im November flogen 245'187 Passagiere über den Flughafen Zürich, wie die Flughafenbetreiberin am Donnerstag mitteilte. Das waren 89 Prozent weniger als im November des letzten Jahres.

Der Abwärtstrend hat sich damit gegenüber den beiden Vormonaten noch einmal um einen Tick beschleunigt. Dabei herrschte sowohl bei den Lokalpassagieren als auch bei den Umsteigepassagieren Flaute. Der Anteil letzterer lag noch bei 16 Prozent. Die Anzahl Flugbewegungen lag mit 5660 Starts oder Landungen um gut 71 Prozent unter dem Vorjahr, womit der Einbruch etwas weniger drastisch ausfiel als bei den Passagierzahlen. 

Der Flughafen Zürich erleidet im November einen beschleunigten Rückgang. (Archiv)
Der Flughafen Zürich erleidet im November einen beschleunigten Rückgang. (Archiv)
Bild:  Keystone

7.27 Uhr: Horrorjahr mit Milliardenverlust für Tui-Konzern

Die abgestürzten Buchungen in der Corona-Krise haben den weltgrössten Reisekonzern Tui im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gedrückt. Am Ende stand ein Verlust von mehr als 3,1 Milliarden Euro, nachdem 2018/2019 noch etwa 416 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet werden konnten. Der Umsatz des mit staatlichen Hilfen gestützten Unternehmens brach von 18,9 Milliarden auf zuletzt noch 7,9 Milliarden Euro ein, wie Tui am Donnerstag bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen mitteilte.

Beim Blick nach vorn gab sich das Management optimistischer: Es gebe «Licht am Ende des Tunnels, und die Perspektiven für den Tourismus und für Tui sind gut». Nach einem «Übergangsjahr» 2021 rechnet das Unternehmen mit Sitz in Hannover damit, dass 2022 das Niveau aus der Zeit vor der Pandemie wieder erreicht werden kann. Vorstandschef Fritz Joussen erklärte: «Die Aussicht auf Impfungen ab dem Jahresbeginn lässt die Nachfrage nach Sommerurlaub 2021 deutlich steigen.» Eine genauere Prognose für das neue Geschäftsjahr traut er sich aber noch nicht zu.

Am Boden: Maschinen des Ferienfliegers Tuifly. (Archiv) 
Am Boden: Maschinen des Ferienfliegers Tuifly. (Archiv) 
Bild: Keystone

6 Uhr: Deutschland mit Rekord bei Neuinfektionen

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 23'679 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden, wie aus Zahlen hervorgeht.

Der bisherige Rekordwert war am 20. November mit 23'648 gemeldeten Fällen erreicht worden. In der Vorwoche waren es am Donnerstag 22'046 neue Fälle. Die Zahl der Todesfälle stieg über die Marke von 20'000. Das RKI verzeichnete am Donnerstag 440 neue Todesfälle binnen eines Tages. Am Vortag war mit 590 Toten ein Höchstwert gemeldet worden.

4.20 Uhr: Hacker holen sich Impfstoff-Daten

Bei einer Cyber-Attacke auf die Europäische Arzneimittel-Behörde EMA in Amsterdam sind Daten der Pharmaunternehmen Pfizer und Biontech abgegriffen worden. Das teilten die Unternehmen in einer Erklärung mit, nachdem sie von der EMA über die Attacke informiert worden waren.

Das deutsche Biotechnologie-Unternehmen Biontech ist an der Adresse «An der Goldgrube 12» in Mainz zu Hause und entwickelt gemeinsam mit dem US-Partner Pfizer einen Impfstoff gegen Covid-19. Bei einer Cyber-Attacke auf die Europäische Arzneimittel-Behörde EMA in Amsterdam sind Daten des Antrags auf Zulassung des Impfstoffs abgegriffen worden.
Das deutsche Biotechnologie-Unternehmen Biontech ist an der Adresse «An der Goldgrube 12» in Mainz zu Hause und entwickelt gemeinsam mit dem US-Partner Pfizer einen Impfstoff gegen Covid-19. Bei einer Cyber-Attacke auf die Europäische Arzneimittel-Behörde EMA in Amsterdam sind Daten des Antrags auf Zulassung des Impfstoffs abgegriffen worden.
Keystone

Demnach seien «einige Dokumente» im Zusammenhang mit dem Antrag der beiden Unternehmen auf Zulassung ihres Impfstoffs gegen das Coronavirus von dem Angriff erfasst worden. Pfizer und Biontech betonten zugleich, dass in diesem Zusammenhang ihre jeweiligen Systeme nicht angegriffen worden seien. Auch seien nach ihrem Wissen keine Daten über die Testpersonen zugänglich geworden. Die Pharmaunternehmen seien zudem von EMA informiert worden, dass der Angriff «keine Auswirkungen» auf das Zulassungsverfahren für den Impfstoff habe.

Die EMA selbst machte keine genaueren Angaben zu der Cyber-Attacke, weder über das Ausmass der angegriffenen Dateien noch über Vermutungen zu den Angreifern. Ein Sprecher der Behörde bestätigte am Mittwochnachmittag lediglich den Angriff, auch aus einer späteren Mitteilung der EMA ging nichts Genaueres hervor. Die Agentur teilte lediglich mit, dass eine umfassende Untersuchung eingeleitet worden sei. Während die Untersuchung andauere, könnten keine Details veröffentlicht werden.

EMA-Direktorin Emer Cooke äusserte sich unterdessen am Mittwochabend positiv über die mögliche Zulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech und Pfizer. «Wir sind immer überzeugter von den Testergebnissen, die uns vorliegen», sagte sie in einem Interview mit dem niederländischen TV-Nachrichtenmagazin Nieuwsuur. Ende Dezember werde darüber eine Entscheidung fallen. Der Impfstoff zeige eine hohe Wirksamkeit von fast 95 Prozent bei 30'000 Testpersonen und habe kaum Nebenwirkungen.

3.45 Uhr: Hälfte der US-Bürger sehen Impfung skeptisch

Die Hälfte der US-Bürger könnte sich einer aktuellen Umfrage zufolge nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Etwa ein Viertel der erwachsenen Einwohner des Landes ist mit Blick auf die Impfung unentschlossen, etwa ein weiteres Viertel hat bereits entschieden, sich nicht impfen zu lassen, wie aus der Befragung des Meinungsforschungszentrums NORC der Universität Boston im Auftrag der Nachrichtenagentur AP hervorgeht.

Sie wollen so rasch als möglich geimpft werden: Taxifahrer demonstrieren vor dem Hauptsitz des US-Pharmakonzerns Pfizer in Manhattan für 30'000 kostenlose Impfstoff-Dosen, weil sie bei der Ausübung ihres Berufs besonders gefährdet seien.
Sie wollen so rasch als möglich geimpft werden: Taxifahrer demonstrieren vor dem Hauptsitz des US-Pharmakonzerns Pfizer in Manhattan für 30'000 kostenlose Impfstoff-Dosen, weil sie bei der Ausübung ihres Berufs besonders gefährdet seien.
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Einige Skeptiker haben Sicherheitsbedenken: Sie wollen die ersten Impfungen in den USA abwarten und beobachten, ob es Probleme gibt. Die in der repräsentativen Befragung ermittelte weitreichende Impf-Skepsis könnte den Kampf gegen die Seuche behindern, der schon fast 290'000 Amerikaner zum Opfer gefallen sind.

Experten sind der Ansicht, dass für eine Herdenimmunität mindestens 70 Prozent der Bevölkerung geimpft werden müssen. In den USA rückt die Notfallzulassung eines ersten Corona-Impfstoffs immer näher. Nach einer Expertensitzung heute könnte die Arzneimittelbehörde FDA innerhalb weniger Tage grünes Licht für das Vakzin des Pharmakonzerns Pfizer und seines deutschen Partners Biontech geben.

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Agenturen/red