Belarus Doppelbürgerin aus St. Gallen in Minsk verhaftet

sda/toko

26.9.2020

Frauen mit alten belarussischen Nationalflaggen bei der Demonstration in Minsk. Die Polizei nahm insgesamt mehr als 300 Personen fest.
Frauen mit alten belarussischen Nationalflaggen bei der Demonstration in Minsk. Die Polizei nahm insgesamt mehr als 300 Personen fest.
Uncredited/TUT.by/dpa

In Belarus (Weissrussland) ist vergangenen Samstag eine schweizerisch-belarussische St. Gallerin verhaftet worden.

In Belarus (Weissrussland) ist vergangenen Samstag eine schweizerisch-belarussische Doppelbürgerin verhaftet worden. Die Schweizer Botschaft in Minsk steht in Kontakt mit den lokalen Behörden und der Familie vor Ort.

Das Aussendepartement (EDA) bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Artikel des "St. Galler Tagblatts". Weitere Angaben dürfe das EDA aus Gründen des Daten- und Personenschutzes keine machen. Laut der Samstagsausgabe der Zeitung handelt es sich um eine St. Gallerin, die vergangenen Samstag an der Frauendemonstration teilgenommen hatte.

Bei der Protestaktion von Frauen in Belarus (Weissrussland) gegen Staatschef Alexander Lukaschenko vom 19. September hat es nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mehr als 300 Festnahmen gegeben. Das Bürgerrechtsportal spring96.org veröffentlichte die Namen von 314 Frauen, die bei der Aktion in der Hauptstadt Minsk in Gewahrsam kamen.



Seit der Präsidentenwahl am 9. August kommt es in Belarus täglich zu Protesten. Lukaschenko hatte sich mit 80,1 Prozent der Stimmen nach 26 Jahren im Amt zum Wahlsieger erklären lassen. Der 66-Jährige strebt eine sechste Amtszeit an. Die Opposition hält dagegen Swetlana Tichanowskaja für die wahre Siegerin.

Das EDA bestätigte, bereits im Anschluss an die umstrittenen Präsidentschaftswahlen seine Sorge über die angespannte Lage Ausdruck verliehen zu haben. Man habe die Behörden mehrmals unmissverständlich aufgerufen, die Menschenrechtsverpflichtungen zu achten, friedliche Demonstrationen zuzulassen und inhaftierte Demonstranten wieder freizulassen, so das EDA.

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