Nato-Beitritt Erdogan deutet Ja zu Finnland an, bleibt bei Schweden aber hart

SDA/amo

30.1.2023 - 08:17

Ohne Schweden: Erdogan will nur Finnland bei Nato-Beitritt unterstützen

Ohne Schweden: Erdogan will nur Finnland bei Nato-Beitritt unterstützen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Schweden gedroht, nur Finnland den Beitritt in die Nato zu erlauben. «Wir könnten Finnland eine andere Botschaft übermitteln. Schweden wird schockiert sein, wenn es unsere Antwort sieht», so Erdogan.

30.01.2023

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan deutet Zustimmung zur Aufnahme Finnlands in die Nato an. Allerdings ohne Schweden. Zugleich warnt er Finnland, nicht dieselben «Fehler» zu machen wie der Nachbar.

30.1.2023 - 08:17

Wenn es nach dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan geht, zieht Schweden bei einem möglichen Nato-Beitritt den Kürzeren. Die Aufnahme Finnlands deutet Erdogan dagegen an. «Wenn nötig, können wir eine andere Botschaft in Bezug auf Finnland geben», sagte Erdogan nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntagabend in einer Rede vor Jugendlichen. Er fügte hinzu: «Schweden wird schockiert sein, wenn wir bezüglich Finnland eine andere Aussage machen.»

ARCHIV - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Foto: Markus Schreiber/AP/dpa/Archiv
ARCHIV - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Foto: Markus Schreiber/AP/dpa/Archiv
Keystone

Die beiden nordischen Länder hatten vergangenes Jahr infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beschlossen, nach Jahrzehnten ohne Zugehörigkeit zu einem Militärbündnis Mitglied der Nato werden zu wollen. Dazu müssen alle 30 jetzigen Mitglieder der Allianz die Anträge ratifizieren, also auch die Türkei.

Erdogan blockiert eine Aufnahme jedoch seit Monaten. Er wirft Schweden Unterstützung von «Terrororganisationen» wie der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vor. Zudem fordert er die Auslieferung von 130 vermeintlichen «Terroristen».

Vergangene Woche hatte Erdogan gesagt, Schweden könne nicht mit der Unterstützung seines Landes rechnen, nachdem ein islamfeindlicher Politiker nahe der türkischen Botschaft in Stockholm einen Koran verbrannt hatte. Der türkische Präsident befindet sich derzeit im Wahlkampf: Bei der Wahl im Mai bemüht sich Erdogan um eine drittte Amtszeit. Auch das Nato-Mitglied Ungarn hat einer Aufnahme der beiden nordischen Staaten noch nicht zugestimmt.

SDA/amo