Ukraine-Krieg Samstag Stadtrat von Mariupol: Tausende Bewohner nach Russland verschleppt 

Agenturen/red

19.3.2022

An einer Kundgebung auf dem Berner Bundesplatz haben mehrere Tausend Menschen den Worten des ukrainischen Präsidenten Selenskyj gelauscht. Seit Beginn des Ukraine-Krieges berichtet Russland erstmals vom Einsatz der Hyperschall-Rakete «Kinschal». Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

19.3.2022

Auf dem Berner Bundesplatz wendete sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Live-Schaltung höchstpersönlich an die Schweizer Bevölkerung.

«We are one», «wir gehören alle zusammen», skandierte die Menge, als Selenskyj aus Kiew zugeschaltet wurde. Die Menschen jubelten, als Selenskyj zu hören war, und der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis begrüsste «Mr. President» herzlich und duzte ihn gleich. «Hier auf dem Bundesplatz in Bern sind mehrere Tausend Menschen, lieber Wladimir», sagte Cassis. «Sie alle wollen Dir zeigen, dass Dein Volk nicht alleine ist».

«Wir sind dankbar, dass sie uns unterstützen und nicht abseits stehen», sagte Selenskyj zu den Teilnehmenden auf dem Bundesplatz. Er kritisierte aber, dass Schweizer Unternehmen weiterhin Geschäfte in Russland tätigen.

Hyperschall-Rakete eingesetzt

Zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine berichtet Moskau vom Einsatz der Hyperschall-Rakete «Kinschal». Mit der auch als Dolch bezeichneten ballistische Rakete habe die russische Luftwaffe ein ukrainisches Raketenarsenal im Gebiet Iwano-Frankiwsk zerstört. Die Ukraine meldete mehrere Tote und Verletzte bei erneuten russischen Angriffen.

Durch die Hyperschall-Rakete sei das unterirdische Munitionsdepot der ukrainischen Luftwaffe in Deljatyn im Südwesten der Ukraine am Freitag vernichtet worden, teilte die russische Seite am Samstag mit. Es sei der erste Einsatz im Kampf überhaupt, hieß es. Im Gebiet Odessa am Schwarzen Meer seien zwei Stützpunkte der militärischen Aufklärung zerstört worden. Überprüfbar waren die Angaben nicht.

Ukraine meldet weitere Tote bei russischen Angriffen

Die Ukraine berichtete über mehrere Tote und Verletzte bei erneuten russischen Angriffen. Im Ort Butscha nordwestlich der Hauptstadt Kiew seien durch Beschuss am Freitag sieben Zivilisten ums Leben gekommen, teilte die Polizei der Region Kiew mit. In der ostukrainischen Region Donezk sprach die regionale Polizeibehörde von Dutzenden Toten und Verletzten ebenfalls bei Angriffen am Freitag. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Für die bedrängte Zivilbevölkerung in den Kriegsgebieten seien zehn Fluchtkorridore eingerichtet worden. Einer führe aus der seit Tagen besonders schwer umkämpften Stadt Mariupol im Süden in Richtung der zentralukrainischen Stadt Saporischschja. Aus dem umkämpften Gebiet Luhansk im Osten des Landes führten vier Korridore in die Stadt Bachmut. Weitere Fluchtrouten wurden demnach aus Dörfern und Städten um die Hauptstadt Kiew eingerichtet.

USA schicken Militärkontingent nach Bulgarien

Zur Stärkung der Nato-Ostflanke wollen die USA ein Truppenkontingent nach Bulgarien entsenden. Das sagte der bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkow nach Gesprächen mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Samstag in Sofia. Dieses Kontingent soll unter dem Kommando des Nato-Oberbefehlshabers in Europa stehen.

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki forderte härtere Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland. Sein Land schlage eine Handelsblockade vor, die so schnell wie möglich in Kraft treten müsse, sagte er nach Angaben der Agentur PAP. Diese müsse sowohl ein Einfahrverbot russischer Schiffe mit russischen Waren in europäischen Seehäfen als auch ein Verbot des Handels auf dem Landweg umfassen.

Das Wichtigste im Überblick

  • An einer Kundgebung auf dem Berner Bundesplatz haben mehrere Tausend Menschen, darunter viele Ukrainerinnen und Ukrainer, den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gelauscht.
  • Die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine sowie ihre staatliche Unabhängigkeit sind und bleiben für Kiew die sogenannten roten Linien bei den aktuellen Friedensverhandlungen mit Russland. Diese seien «unverrückbar», betonte der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk.
  • Die Ukraine hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs den Zugang zum Asowschen Meer während der russischen Belagerung der Hafenstadt Mariupol verloren.
  • Nach der erfolgreichen Rettung von mindestens 50'000 Zivilisten aus Kampfgebieten nördlich und nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew bemühen sich die Behörden nunmehr um die Evakuierung der meistgefährdeten Brennpunkte.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert den russischen Präsidenten Wladimir Putin erneut zu einem persönlichen Treffen auf.
  • Sechs westliche Länder haben Russland einen Missbrauch des UN-Sicherheitsrats für Lügen über seinen Krieg in der Ukraine vorgeworfen.
  • Belgien will den Atomausstieg um zehn Jahre verschieben. Durch die Laufzeitverlängerung soll die Energiesicherheit gewährleistet werden. Dabei spielt auch der Krieg in der Ukraine eine Rolle.
  • Die Entwicklungen vom Freitag findest Du hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren heutigen Ticker vom 19.03.2022

  • 21.51 Uhr

    Stadtrat von Mariupol: Tausende Bewohner nach Russland verschleppt

    Mehrere tausend Einwohner von Mariupol sind nach Angaben des Stadtrates nach Russland verschleppt worden. Vor allem Frauen und Kinder seien mit Gewalt weggebracht worden, teilte der Stadtrat am Samstagabend mit. Wohin in Russland die Bewohner geschafft worden sein sollen, wurde nicht erwähnt. Unabhängig waren die Angaben nicht überprüfbar.

    Die russischen Truppen hatten zuvor deutliche Bodengewinne in Mariupol erzielt. Olexij Arestowytsch, ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, hatte am Freitagabend gesagt, die Verteidiger der Stadt am Asowschen Meer könnten nicht auf Verstärkung hoffen.

  • 21.32 Uhr

    Kiew und Moskau berichten von Evakuierung Tausender Zivilisten

    Kiew und Moskau haben jeweils die Evakuierung Tausender weiterer Zivilisten aus besonders umkämpften Gebieten in der Ukraine gemeldet. Aus der belagerten Hafenstadt Mariupol seien am Samstag mehr als 4100 Menschen geflohen, schrieb der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, auf Telegram. Knapp 2500 weitere Zivilisten seien aus den Regionen Kiew und Luhansk über so genannte Fluchtkorridore in Sicherheit gebracht worden.

    Die russische Seite berichtete am Abend über die Evakuierung von knapp 16’400 Menschen aus den selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk und anderen Teilen der Ukraine nach Russland. Aus dem Verteidigungsministerium in Moskau hiess es zudem, dass Hunderttausende Ukrainer den Wunsch geäussert hätten, nach Russland fliehen zu können. Der Stadtrat von Mariupol hingegen warf Moskau vor, bereits Tausende Zivilisten - vor allem Frauen und Kinder - gegen ihren Willen nach Russland gebracht zu haben.

  • 21.11 Uhr

    Polizist aus Mariupol bittet Biden und Macron um Hilfe

    Ein Polizist aus Mariupol hat in einer Videobotschaft Hilfe für die Bewohner der umkämpften ukrainischen Stadt gefordert. «Kinder, alte Leute sterben», sagte Michail Werschnin in dem Video, das von der Nachrichtenagentur AP verifiziert wurde. «Die Stadt ist zerstört und vom Erdboden getilgt worden.» Werschnin zeichnete das Video am Freitag in einer mit Trümmern übersäten Strasse auf und richtete seine Worte direkt an US-Präsident Joe Biden und dessen französischen Amtskollegen Emmanuel Macron und bat sie um ein Luftabwehrsystem. «Ich habt uns versprochen, dass es Hilfe geben wird. Gebt uns diese Hilfe. Biden, Macron ist seid grosse Staatschefs. Seid es bis zum Ende.»

    Werschnin sagte weiter, Mariupol drohe ein ähnliches Schicksal wie der syrischen Stadt Aleppo, die bei einer Belagerung mit russischer Unterstützung 2016 zerstört worden war. Während er sprach, war zu sehen, wie es in Gebäuden hinter ihm brannte. Es waren auch Explosionen zu hören.

  • 20.57 Uhr

    Japan und Indien fordern sofortiges Ende der Gewalt in der Ukraine

    Die Regierungschefs von Indien und Japan haben ein sofortiges Ende der Gewalt in der Ukraine gefordert. Es gebe «keine andere Wahl als den Weg von Dialog und Diplomatie zur Lösung des Konflikts», hiess es in einem gemeinsamen schriftlichen Statement nach dem Besuch von Japans Ministerpräsident Fumio Kishida bei seinem indischen Kollegen Narendra Modi am Samstag in Neu Delhi. Die Regierungschefs versprachen zudem humanitäre Hilfe für das vom russischen Angriffskrieg getroffene Land.

    Zuvor hatte Kishida an Modis Seite betont, dass gewaltsame Änderungen des Status Quo in keiner Region der Welt erlaubt sein sollten. Man sei sich einig, dass eine friedliche Lösung des Konflikts auf der Basis des Völkerrechts nötig sei. «Japan wird gemeinsam mit Indien weiter versuchen, den Krieg zu beenden und Ukraine und seine Nachbarstaaten zu unterstützen», sagte Kishida.

    Der indische Premierminister Narendra Modi (rechts) und der japanische Premierminister Fumio Kishida rufen Russland zur Beendigung der Gewalt in der Ukraine auf.
    Der indische Premierminister Narendra Modi (rechts) und der japanische Premierminister Fumio Kishida rufen Russland zur Beendigung der Gewalt in der Ukraine auf.
    Bild: EPA
  • 20.12 Uhr

    Letzte belarussische Diplomaten verlassen Ukraine

    Die letzten Diplomaten aus der autoritär geführten Republik Belarus haben Angaben aus Minsk zufolge die Ukraine verlassen. Hintergrund seien zuletzt «unerträgliche Zustände» für die Belarussen in der Ukraine gewesen, sagte Igor Sokol, der bislang als Botschafter in Kiew gewesen war, am Samstag im belarussischen Staatsfernsehen. Er verwies etwa auf gesperrte Bankkonten. Belarus gilt als enger Verbündeter Russlands, das seit dem 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt.

  • 19.48 Uhr

    Gouverneur: Zahlreiche Luftangriffe erschüttern südukrainische Stadt Mykolajiw

    Die russischen Streitkräfte haben am Samstag nach Angaben der Regionalregierung ihre Luftangriffe auf die südukrainische Stadt Mykolajiw verstärkt. Die Attacken erfolgten in so rascher Abfolge, dass kein Alarm ausgelöst werden könne, erklärte Gouverneur Vitali Kim am Samstag in den Online-Netzwerken. «Denn bis wir diesen Tornado ankündigen, ist er bereits da.»

    Die Warnnachrichten und die Bombenangriffe kämen «zur gleichen Zeit», fügte Kim hinzu. Zum Ausmass der Schäden oder zur Zahl möglicher Opfer machte er keine Angaben.

    Unterdessen durchkämmten Rettungskräfte weiter Trümmer einer Militärkaserne im Norden der Stadt, die am Freitag von sechs Raketen getroffen worden war. Nach Angaben von Augenzeugen schliefen zum Zeitpunkt des Angriffs rund 200 Soldaten in den Baracken. Es werden dutzende Tote befürchtet. Ein Soldat sprach von 50 Leichen, die geborgen worden seien.

  • 19.36 Uhr

    Moskau: Ukraine plant Angriff auf diplomatische Einrichtungen in Lwiw

    Russland hat der Ukraine vorgeworfen, unter falscher Flagge Angriffe auf Einrichtungen westlicher Diplomaten in der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg) vorzubereiten. «Das nationalistische Kiewer Regime plant, Angriffe auf diplomatische Objekte der USA und westlicher Länder als angeblichen «gezielten Angriff der russischen Streitkräfte» darzustellen», sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstagabend. So solle Druck auf die Nato erzeugt werden, um weitere Waffenlieferungen und eine Flugverbotszone über der Ukraine zu erwirken.

    Belege für diese Aussagen gab es nicht. Die Ukraine wirft ihrerseits Russland immer wieder vor, Unwahrheiten über angeblich geplante Provokationen zu verbreiten, um dann wiederum selbst unter falscher Flagge angreifen zu können.

  • 18.43 Uhr

    Ukraine-Friedenskundgebung in Basel mit 300 Menschen

    Rund 300 Menschen haben sich am Samstagnachmittag in Basel versammelt, um «Gegen Krieg und Militarisierung» in der Ukraine zu demonstrieren.

    Die Kundgebung forderte sofortiges Kriegsende und den Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine. Zudem verlangten die Teilnehmenden, dass die Grenzen in Europa für geflüchtete Menschen geöffnet werden.

    Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelten sich auf dem Barfüsserplatz und zogen vor das Basler Rathaus, um ihre Forderungen zu präsentieren. Danach zogen sie über die Mittlere Brücke zum Claraplatz.

  • 18.15 Uhr

    «Schwer traumatisierte» Tiger und Löwen aus der Ukraine gerettet

    Eine Tierschutz-Organisation hat zwei «schwer traumatisierte» und unterernährte Löwen und zwei Tiger aus dem ukrainischen Kriegsgebiet gerettet und in einer niederländischen Auffangstation untergebracht. Die Tiere im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren seien am Freitagabend an der polnisch-ukrainischen Grenze abgeholt worden, teilte die Organisation «Stichting Leeuw» (Stiftung Löwe) auf Facebook mit. Demnach wurden die Raubkatzen möglicherweise seit ein oder zwei Wochen nicht mehr gefüttert.

    Die vier Tiere hätten eine «schwere» Reise hinter sich, sagte der Chef von «Stichting Leeuw», Robert Kruijff. Unklar ist demnach auch, woher die Tiere in der Ukraine kamen. Die grössten Sorgen machen sich die Tierschützer um ein fünfjähriges Tigerweibchen. «Wir wissen nicht, ob sie überleben wird», sagte Kruijff.

  • 18.09 Uhr

    Ukraine: China muss «russische Barbarei» verurteilen

    Die Regierung in Kiew hat an China appelliert, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verurteilen. «China kann ein wichtiges Element des globalen Sicherheitssystems sein, wenn es die richtige Entscheidung trifft, die Koalition der zivilisierten Länder zu unterstützen und die russische Barbarei zu verurteilen», schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak am Samstag im Onlinedienst Twitter.

    China steht unter starkem Druck seitens der Vereinigten Staaten und ihrer europäischen Verbündeten, sich von Moskau zu distanzieren. US-Präsident Joe Biden warnte Peking am Freitag vor einer Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg. Nach Angaben des Weissen Hauses wies Biden den chinesischen Präsidenten Xi Jinping in einem Videotelefonat auf die drohenden «Konsequenzen» hin, falls Peking Moskau «materiell» unterstützen sollte, während Russland «brutale Angriffe auf ukrainische Städte und Zivilisten führt».

  • 17.29 Uhr

    Angeblich Seeminen im Schwarzen Meer vor ukrainischer Küste

    Wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine wächst im nordwestlichen Schwarzen Meer vor der ukrainischen Küste die Gefahr durch Seeminen. Beide Seiten machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

    Die ukrainische Marine habe die Häfen Odessa, Otschakiw, Tschornomorsk und Piwdenny vermint, teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB am Samstag in Moskau mit. Einige der mehr als 420 verankerten Seeminen hätten sich im Sturm aber losgerissen. Das bedrohe Schiffe auf dem Schwarzen Meer. Schlimmstenfalls könnten Minen durch die türkischen Meerengen ins Mittelmeer treiben, hiess es in der FSB-Mitteilung.

    Das auf Schifffahrt spezialisierte ukrainische Portal BlackSeaNews zitierte am Samstag ebenfalls die russische Warnung vor treibenden Seeminen. Es berichtete aber unter Berufung auf eigene Quellen, die russische Schwarzmeerflotte habe die Seeminen auf der Route zwischen Odessa und dem Bosporus gelegt. Unabhängige Bestätigungen dafür gab es nicht.

  • 16.22 Uhr

    Belgien will Atomausstieg um zehn Jahre verschieben

    Zwei belgische Atomkraftwerke sollen zehn Jahre länger laufen als geplant. Mängel hatten in der Vergangenheit Besorgnis geweckt.

    Das nahe der deutschen Grenze gelegene Kernkraftwerk Tihange 3 sowie das bei Antwerpen gelegene Kernkraftwerk Doel 4 sollen so bis mindestens Ende 2035 weiterlaufen können. Das bestätigte der belgische Premierminister Alexander De Croo nach Beratungen der Regierung.

    Durch die Laufzeitverlängerung soll die Energiesicherheit in Belgien gewährleistet werden. Dabei spielen auch der Krieg in der Ukraine und die zuletzt stark angestiegenen Energiepreisen eine Rolle. Die geplante Laufzeitverlängerung muss nun noch mit dem Betreiber Engie verhandelt werden. Er hatte sich eigentlich darauf eingestellt, die Kraftwerke spätestens Ende 2025 abzuschalten und dürfte nun viel Geld für die Planänderung verlangen.

    Das Atomkraftwerk Tihange. Belgien will den Atomausstieg um zehn Jahre verschieben.
    Das Atomkraftwerk Tihange. Belgien will den Atomausstieg um zehn Jahre verschieben.
    dpa
  • 16.11 Uhr

    Lange Ausgangssperre in ukrainischer Stadt Saporischschja verhängt

    In der zentralukrainischen Stadt Saporischschja ist angesichts des russischen Angriffskriegs eine anderthalbtägige Ausgangssperre verhängt worden. Bis Montagmorgen um 6.00 Uhr (5.00 Uhr MEZ) stelle auch der Bahnhof der Stadt seinen Betrieb ein, teilte die ukrainische Eisenbahngesellschaft am Samstag mit. Nach Saporischschja waren in den vergangenen Tagen viele Menschen etwa aus der belagerten Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer geflüchtet.

  • 15.57 Uhr

    Selenskyj fordert noch mehr Engagement von der Schweiz

    «Wir sind dankbar, dass sie uns unterstützen und nicht abseits stehen», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu den Teilnehmenden einer Friedens-Demonstration in Bern über eine Live-Schaltung von Kiew. Er kritisierte aber, dass Schweizer Unternehmen weiterhin Geschäfte in Russland tätigen.

    Der Slogan von Nestlé, einer Schweizer Firma, laute «gutes Essen, gutes Leben», sagte Selenskyj. Und dieses Unternehmen wolle Russland nicht verlassen. «Geschäfte in Russland funktionieren, obwohl unsere Kinder sterben und unsere Städte zerstört werden.»

    Dass die Schweiz sich gegen den Krieg stelle und auch Sanktionen mittrage, begrüsste Selenskyj. Wenn im 21. Jahrhundert mitten in Europa hunderte Bomben fallen, dürfe man nicht einfach nur zuschauen. Er forderte, dass die Schweiz noch mehr tue - wenn das Geld von Oligarchen bei den Banken eingefroren würde und ihnen deren Privilegien genommen würden, sei das auch ein Kampf gegen das Böse.

    An einer Kundgebung auf dem Berner Bundesplatz haben mehrere Tausend Menschen, darunter viele Ukrainerinnen und Ukrainer, den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gelauscht. «We are one», «wir gehören alle zusammen», skandierte die Menge, als Selenskyj aus Kiew zugeschaltet wurde.
    An einer Kundgebung auf dem Berner Bundesplatz haben mehrere Tausend Menschen, darunter viele Ukrainerinnen und Ukrainer, den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gelauscht. «We are one», «wir gehören alle zusammen», skandierte die Menge, als Selenskyj aus Kiew zugeschaltet wurde.
    Bild: EPA

    Bundespräsident Ignazio Cassis hat sich an der Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine ausgesprochen. «Wir fühlen mit, wenn das Leid dein Land trifft», sagte er zum ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskyj.

    Cassis sagte vor einigen Tausend Demonstrierenden, er freue sich, die Stimme Selenskyjs zu hören. «Mehrere Tausend Menschen sind hier, die zeigen wollen, dass dein Volk nicht alleine ist». Es seien Schweizerinnen und Schweizer und Menschen aus der ganzen Welt und viele ukrainische Landsleute, die hier Aufnahme gefunden hätten.

    Die Menschen seien zutiefst beeindruckt vom Mut des ukrainischen Volkes, wie es für Demokratie und Freiheit kämpfe. Beeindruckt sei man auch von der Entschlossenheit, wie es gegen Unterdrückung aufstehe und Grundwerte der freien Welt verteidige, die auch Werte der Schweiz seien.

    Ein Demonstrant hält während der Demonstration gegen die russische Invasion in die Ukraine vor dem Bundeshaus ein Schild mit der Aufschrift «Nestle Raiffeisen Bayer Samsung LG Sanofi Unilever Johnson & Johnson - Hört auf in den Genozid der Ukrainer zu investieren».
    Ein Demonstrant hält während der Demonstration gegen die russische Invasion in die Ukraine vor dem Bundeshaus ein Schild mit der Aufschrift «Nestle Raiffeisen Bayer Samsung LG Sanofi Unilever Johnson & Johnson - Hört auf in den Genozid der Ukrainer zu investieren».
    Bild: Keystone
  • 15.20 Uhr

    Rund 1000 Personen demonstrieren in Winterthur für den Frieden

    In Winterthur ZH haben sich am Samstagnachmittag rund 1000 Personen zu einer Kundgebung gegen den Krieg in der Ukraine versammelt. Die Demonstration verlief friedlich.

    Als Redner angekündigt waren neben verschiedenen Zürcher Politikern auch der Schriftsteller und Kabarettist Franz Hohler sowie Volodymyr Didukh, Vizebotschafter der Ukraine in der Schweiz.

    Zur Kundgebung aufgerufen hatten die Parteien SP, AL, EVP, FDP, GLP, Grüne sowie der Schweizerische Gewerkschaftsbund und die Unia.Zwischenfälle sind keine bekannt geworden. Der Umzug führte in Winterthur vorübergehend zu Verkehrsbehinderungen.

  • 15.01 Uhr

    Bosch schränkt Russlandgeschäft massiv ein

    Angesichts des Ukraine-Krieges hat der Autozulieferer Bosch sein Russlandgeschäft massiv eingeschränkt.

    Das betreffe sowohl Lieferungen in das Land als auch die dortige Fertigung, teilt der Technologiekonzern in Gerlingen bei Stuttgart mit. Der Handel mit Ersatzteilen sei bereits zum Erliegen gekommen.

    Der Konzern liefere auch keine Lastwagen-Komponenten mehr in Russland und an russische Kunden. Nachdem es Hinweise gegeben habe, dass Bosch-Teile missbräuchlich «in nicht-zivilen Anwendungen» verbaut worden seien, laufe eine Überprüfung.

    Bosch hat den Vorwurf des ukrainischen Aussenministers Dmytro Kuleba zurückgewiesen, Komponenenten für russische Infanteriefahrzeuge geliefert zu haben.
    Bosch hat den Vorwurf des ukrainischen Aussenministers Dmytro Kuleba zurückgewiesen, Komponenenten für russische Infanteriefahrzeuge geliefert zu haben.
    Bild: dpa
  • 14.56 Uhr

    S&P senkt Russlands Bonitätsnote

    Nach dem Angriff auf die Ukraine und zahlreicher Sanktionen schwindet für Russland die wirtschaftliche Bewegungsfreiheit. Zahlungsausfälle drohen. S&P stuft das Land herab.

    Die Bewertung befindet sich damit zwei Stufen über «Zahlungsausfall». Hintergrund ist die Frage, ob Russland aufgrund von Finanzsanktionen wegen des Einmarschs in die Ukraine fällige Zinszahlungen aus Staatsanleihen leisten kann.

    S&P sieht die Zahlungsfähigkeit Russlands gefährdet. Das Land sei «sehr anfällig für Zahlungsausfälle», urteilten die Bonitätsprüfer. Zumindest jüngste Zinszahlungen hat Russland eigenen Angaben zufolge aber geleistet. Es geht um Zinsen in Höhe von 117 Millionen US-Dollar, die auf russische Staatsanleihen fällig sind. Die Zahlung befinde sich bei der für die Auszahlung zuständigen Bank Citigroup, erklärte das russische Finanzministerium. Man sei damit seinen Verpflichtungen nachgekommen.

    Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat Russlands Kreditwürdigkeit aufgrund neuer westlicher Sanktionen wegen des Krieges gegen die Ukraine weiter abgestuft.
    Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat Russlands Kreditwürdigkeit aufgrund neuer westlicher Sanktionen wegen des Krieges gegen die Ukraine weiter abgestuft.
    Bild: dpa
  • 14.35 Uhr

    Polen fordert Handelsblockade gegen Russland

    Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat wegen des Kriegs in der Ukraine härtere Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland gefordert. Sein Land schlage eine Handelsblockade vor, die so schnell wie möglich in Kraft treten müsste, sagte der 53-Jährige nach Angaben der Agentur PAP am Samstag bei einem Besuch in Lubiczow bei Warschau.

    Diese müsse sowohl ein Einfahrverbot russischer Schiffe mit russischen Waren in europäischen Seehäfen als auch ein Verbot des Handels auf dem Landweg umfassen, führte Morawiecki weiter aus. Ein solcher Schritt könne Russland «dazu zwingen zu überlegen, ob es nicht besser wäre, diesen grausamen Krieg zu beenden», sagte der nationalkonservative Politiker.

  • 14.22 Uhr

    USA schicken Militärkontingent nach Bulgarien

    Zur Stärkung der Nato-Ostflanke werden die USA ein Truppenkontingent nach Bulgarien entsenden. Das sagte der bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkow nach Gesprächen mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Samstag in Sofia. Dieses Kontingent soll unter dem Kommando des Nato-Oberbefehlshabers in Europa stehen. Petkow versicherte, es werde keine Waffenlieferungen aus Bulgarien in die Ukraine geben. «Wir haben in keiner Weise über eine militärische Unterstützung der Ukraine gesprochen», sagte er während einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz.

    Allerdings werde Bulgarien die Ukrainer weiter humanitär unterstützen, betonte Petkow. US-Verteidigungsminister Austin lobte Bulgariens humanitäre Hilfe für die Ukraine.

    Austin erörterte mit dem bulgarischen Verteidigungsminister Dragomir Sakow die von Bulgarien aufgestellte multinationale Kampfgruppe, die unter Nato-Kommando steht, wie das Verteidigungsministerium in Sofia mitteilte. Das angekündigte US-Kontingent soll Teil dieser Kampfgruppe werden. Beide Minister hatten am Freitag bulgarische und US-amerikanische Militärangehörige beim Training auf einem Gelände in Ostbulgarien besucht.

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (links) mit dem bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkowam während der Pressekonferenz am Samstag in Sofia.
    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (links) mit dem bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkowam während der Pressekonferenz am Samstag in Sofia.
    Bild: AP
  • 14.10 Uhr

    Ukraine meldet weitere Tote bei russischen Angriffen

    Die Ukraine hat über mehrere Tote und Verletzte bei erneuten russischen Angriffen berichtet. Im Ort Butscha nordwestlich der Hauptstadt Kiew seien durch Beschuss am Freitag sieben Zivilisten ums Leben gekommen, teilte die Polizei der Region Kiew am Samstag mit. In der ostukrainischen Region Donezk sprach die regionale Polizeibehörde von Dutzenden Toten und Verletzten ebenfalls bei Angriffen am Freitag. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Es seien erneut Wohngebiete beschossen worden, hiess es von ukrainischer Seite. Kiew wirft Moskau immer wieder vor, gezielt zivile Gebäude anzugreifen. Russland weist das zurück, auch wenn die Zerstörungen ziviler Infrastruktur augenfällig sind.

    Ein Mann in Butscha schiebt sein Fahrrad an den Überresten eines russischen Militärfahrzeugs vorbei.
    Ein Mann in Butscha schiebt sein Fahrrad an den Überresten eines russischen Militärfahrzeugs vorbei.
    Archivbild vom 3. März: Serhii Nuzhnenko/AP/dpa
  • 13.50 Uhr

    Ca. 15.15 Uhr spricht Selenskyj spricht per Video zu Demo in Bern

    Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskyj wird an der Solidaritäts-Demonstration für die Ukraine in Bern live zugeschaltet werden. Eingeführt wird seine Rede von Bundespräsident Ignazio Cassis.

    Eine entsprechende Anfrage habe die ukrainische Botschaft in Bern gestellt, sagte Michael Steiner, der Kommunikationschef des Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das EDA und die Botschaft hätten sich dann auf dieses Vorgehen geeinigt.

    Zuerst war geplant gewesen, dass Selenskyj lediglich in einer Video-Botschaft zu den Anwesenden spricht. Die Demonstration «Solidarität mit Ukraine, stoppt den Krieg jetzt!» soll um 15 Uhr beginnen. Cassis werde die Einführungsrede um 15.15 Uhr halten, sagte Steiner. Danach werde Selenskyj zu den Anwesenden sprechen.

    Demonstration gegen die russische Invasion der Ukraine am 5. März 2022 in Bern.
    Demonstration gegen die russische Invasion der Ukraine am 5. März 2022 in Bern.
    KEYSTONE / Anthony Anex
  • 13.13 Uhr

    Russische Kosmonauten in der ISS tragen Ukraine-Farben

    Ein Foto der drei am Freitag in der Internationalen Raumstation ISS angekommenen russischen Kosmonauten zeigt: Statt der üblichen blauen Anzüge tragen sie Blau-Gelb, die Farbkombination der ukrainischen Flagge und der Solidarität mit dem Land, in dem seit dem Einfall Russlands Krieg herrscht.

  • 12.49 Uhr

    Britische Aussministerin: «Putin nutzt Gespräche um Gewalt zu verschleiern»

    Die britische Außenministerin Liz Truss hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeworfen, die Gespräche mit der Ukraine zu benutzen, um die Verstärkung der Gewalt gegen das Land zu verschleiern. Der Zeitung «The Times» sagte sie, sie sei «sehr skeptisch» mit Blick auf die Ernsthaftigkeit Russlands in den Gesprächen. Dem russischen Militär warf sie vor, zu versuchen, Raum zu schaffen, um sich neu zu formieren und die festgefahrene Offensive wieder in Gang zu bringen.

    Sie sagte, «wir sehen keinen ernsthaften Rückzug russischer Truppen oder ernsthafte Vorschläge auf dem Tisch». Russland greife zu immer schlimmerer Gewalt, während die Militärkampagne ins Stocken gerate. Der Chef des britischen Militärgeheimdiensts, Generalleutnant Jim Hockenhull, hat erklärt, die russischen Streitkräfte hätten sich auf eine «Strategie der Zermürbung» verlagert, nachdem es nicht gelungen sei, während der dreiwöchigen Invasion wichtige ukrainische Städte einzunehmen.

    Beim Angriff auf dieses Kiewer Wohngebäude am 18. März 2022 sollen mindestens eine Person getötet und 19 weitere verletzt worden sein. 
    Beim Angriff auf dieses Kiewer Wohngebäude am 18. März 2022 sollen mindestens eine Person getötet und 19 weitere verletzt worden sein. 
    KEYSTONE / EPA / ROMAN PILIPEY
  • 12.18 Uhr

    Keine bulgarische Militärhilfe für die Ukraine

    Der bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkow hat die Bereitstellung von Militärhilfe für die Ukraine ausgeschlossen. Sein Land, das Mitglied der Nato ist, werde jedoch weiterhin humanitäre Hilfe leisten, sagte er am Samstag. «Da wir dem Konflikt so nahe sind, muss ich jetzt sagen, dass wir derzeit keine Militärhilfe in die Ukraine schicken können. Dies wird nicht möglich sein», erklärte er bei einer Presskonferenz in der bulgarischen Hauptstadt Sofia mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.

    Bulgarien, das nicht an die Ukraine grenzt, hat Tausende Menschen aufgenommen, die vor dem russischen Angriff auf die Ukraine geflüchtet sind. Im Rahmen der Verstärkung der östlichen Flanke der Nato hat Bulgarien ein neues Kontingent von Nato-Truppen aufgenommen. Dieses beinhaltet etwa 150 Infanteriesoldaten der US-Armee.

  • 11.05 Uhr

    Zehn Fluchtkorridore aus umkämpften Städten

    Für die bedrängte Zivilbevölkerung in den Kriegsgebieten der Ukraine sind für Samstag nach Angaben der Kiewer Führung zehn Fluchtkorridore eingerichtet worden. Einer führe aus der seit Tagen besonders schwer umkämpften Stadt Mariupol im Süden in Richtung der Stadt Saporischschja, sagte Vizeregierungschefin Irina Wereschtschuk. An der Zwischenstation Berdjansk sollten die Flüchtlinge mit Bussen abgeholt werden, dort würden auch Hilfsgüter übergeben.

    Aus dem umkämpften Gebiet Luhansk im Osten des Landes führten vier Korridore in die Stadt Bachmut, sagte Wereschtschuk in einem Video. Weitere Fluchtrouten wurden aus Dörfern und Städten um die Hauptstadt Kiew eingerichtet. Die Routen werden für jeden Tag neu angekündigt.

    Ein Mann sucht am 18. März in seiner durch Beschuss zerstörten Garage in Kiew nach seinen Habseligkeiten. 
    Ein Mann sucht am 18. März in seiner durch Beschuss zerstörten Garage in Kiew nach seinen Habseligkeiten. 
    KEYSTONE / EPA / MIGUEL A. LOPES
  • 11.01 Uhr 

    FSB soll ukrainische Journalistin entführt haben

    Das ukrainische Nachrichtenportal Hromadske International meldet, die Journalistin Victoria Roshchyna sei vom russischen Geheimdienst entführt worden. Seit dem 12. März könne die Redaktion keinen Kontakt mehr zur Reporterin herstellen, die von der Front des Kriegs in der Ukraine berichte. Unterstützung kommt von Reporter Ohne Grenzen.  

  • 9.52 Uhr

    Ukraine: «Zivile Opfer übersteigen Verluste des Militärs»

    Die Zahl der zivilen Opfer im Krieg in der Ukraine übersteigt nach Angaben des ukrainischen Innenministers deutlich die Verluste des Militärs. «Ich muss sagen, dass die Opfer unter Zivilisten unsere militärischen Verluste um ein Vielfaches übersteigen», erklärte Denys Monastyrskyj am Freitag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP. «Die kommenden Tage werden eine humanitäre Krise in kritischen Gebieten verschärfen», warnte er mit Blick auf die Situation der ukrainischen Zivilbevölkerung nach dem russischen Angriff auf das Land.

    Seinen Angaben zufolge versucht das Innenministerium, gegen Gruppen russischer Saboteure vorzugehen, die auf Brücken, Gas-Pipelines und andere Infrastruktur abzielten. Dutzende solcher Gruppen seien in der Ukraine aktiv gewesen. «Wir erkennen, dass Sabotage ein Schlüsselinstrument in dem Krieg ist», sagte er. Ukrainische Kräfte seien durch die Nachverfolgung russischer Mobiltelefone Saboteuren auf die Schliche gekommen. «Wir haben unverzüglich reagiert... indem wir Orte durchsucht haben, an denen diese Telefone bemerkt wurden, und sind gegen diese Gruppen vorgegangen.»

    Über 100 Kinderwagen erinnern an die mehr als hundert Kinder, die bei der Invasion der Ukraine durch Russland getötet worden sind. Lwiw, 18. März 2022. 
    Über 100 Kinderwagen erinnern an die mehr als hundert Kinder, die bei der Invasion der Ukraine durch Russland getötet worden sind. Lwiw, 18. März 2022. 
    KEYSTONE
  • 9.24 Uhr

    Russland: «Hyperschall-Rakete zerstört Waffenarsenal in Südwest-Ukraine»

    Die russische Luftwaffe hat in ihrem Krieg gegen die Ukraine nach Angaben aus Moskau mit der Hyperschall-Rakete «Kinschal» (Dolch) ein Raketenarsenal im Gebiet Iwano-Frankiwsk zerstört. Das unterirdische Munitionsdepot der ukrainischen Luftwaffe in Deljatyn im Südwesten der Ukraine sei am Freitag durch die ballistische Rakete vernichtet worden. Das sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konoschenkow, am Samstag. Im Gebiet Odessa am Schwarzen Meer seien zwei Stützpunkte der militärischen Aufklärung zerstört worden. Überprüfbar waren die Angaben nicht.

  • 8.40 Uhr

    Ukraine: «Zugang zum Meer in Mariupol vorübergehend verloren»

    Die Ukraine hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs vom Freitagabend den Zugang zum Asowschen Meer während der russischen Belagerung der Hafenstadt Mariupol vorübergehend verloren. Russische Truppen versuchten weiter, die Stadt selbst zu stürmen und die Kämpfe dauerten an, hieß es weiter. Mariupol ist ein wichtiger Handelshafen am Asowschen Meer.

    Es gibt aktuell keine konkreten Hinweise darauf, dass die ukrainische Armee den Zugang zum Asowschen Meer zurückgewonnen hat, was die Formulierung «vorübergehend» impliziert.

  • 7 Uhr

    Ukrainische Botschaft kündigt Video-Botschaft von Selenskyj in Bern an

    In der Schweiz sind auch am heutigen Samstag wieder in mehreren Städt (Bern, Winterthur, Bellinzona) Kundgebungen gegen den Krieg in der Ukraine geplant. In Bern soll es gemäss der Organisatorin, der ukrainischen Botschaft in Bern, auch eine Videobotschaft des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ausgestrahlt werden. Die Kundgebung steht unter dem Titel «Solidarität mit Ukraine, stoppt den Krieg jetzt!»

  • 6.52 Uhr

    Bill Clinton und George W. Bush zeigen Solidarität mit der Ukraine

    Mit dem gemeinsamen Besuch einer ukrainischen Kirche in Chicago haben die beiden ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush am Freitag ihrer Solidarität mit der Ukraine Ausdruck verliehen. Beide trugen Schleifen in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb und legten Sträusse aus Sonnenblumen vor der Katholischen Kirche Sankt Wolodymyr und Olha nieder, bevor sie einen Moment innehielten.

    Die Initiative solle ihre «Solidarität mit den Menschen in der Ukraine» zeigen, nachdem das Land im vergangenen Monat von Russland angegriffen worden sei, hiess es in einem auf Clintons Twitter-Account veröffentlichten Video. «Amerika ist vereint mit dem ukrainischen Volk in seinem Kampf für Freiheit und gegen Unterdrückung», hiess es weiter.

    Der 42. und der 43. US-Präsident setzen sich damit deutlich von Donald Trump ab, dem 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Dieser hatte das Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin kurz vor Beginn des Angriffskriegs gelobt. Putins Ankündigung, die Separatistengebiete in der Ostukraine anzuerkennen und Soldaten in die Region zu entsenden, bezeichnete Trump als «genial». Der russische Präsident sei «smart» und «ausgebufft», sagte Trump in einem Radiointerview.

  • 5.53 Uhr

    Deutsche Bank: Russland-Sanktionen nicht vorschnell verschärfen

    Der Vorstandschef der Deutschen Bank, Christian Sewing, warnt davor, zu früh neue Sanktionen gegen Russland zu verhängen. «Wir sollten die verkündeten Sanktionen zunächst einmal wirken lassen», sagte der Chef von Deutschlands grösster Bank der «Welt am Sonntag».

    Ob es schärfere Sanktionen brauche, müsse immer wieder neu überprüft werden. Denn: «Diese Sanktionen haben aber eben auch einen negativen Effekt auf uns, und das müssen wir durchhalten.» Sewing machte aber gleichzeitig deutlich: Wenn es die deutsche Regierung für nötig halten sollte, werde die Bank das mittragen.

    In der vergangenen Woche hatte die Deutsche Bank angekündigt, angesichts der russischen Invasion in die Ukraine ihr Geschäft in Russland herunterzufahren. Auch werde dort kein Neugeschäft mehr gemacht. Der Zeitung sagte Sewing nun: «Mit dem Wissen von heute hätten wir uns in den vergangenen Jahren sicher noch schneller zurückgezogen.»

  • 5.32 Uhr

    Selenskyj an Russen: Stellen Sie sich 14'000 Leichen im Stadion vor

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Auftritt von Kremlchef Wladimir Putin im Luschniki-Stadion in Moskau mit einem Zahlenvergleich zur Invasion der russischen Armee in die Ukraine gekontert. Knapp 100'000 Menschen vor dem Stadion, in der Arena selbst 95 000 Menschen ' dies entspreche zusammen etwa der Zahl der russischen Soldaten, die in die Ukraine eingefallen seien, sagte Selenskyj am Samstagmorgen in einer Videoansprache. «Und jetzt stellen Sie sich 14'000 Leichen in diesem Stadion vor, dazu noch Zehntausende verwundete und verstümmelte Menschen.» Dies entspreche den Verlusten der russischen Seite seit Beginn des Kriegs.

    Selenskyj nahm diese Zahlen, die sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen lassen, zum Anlass, einmal mehr das sofortige Ende der Kampfhandlungen zu fordern. «Der Krieg muss beendet werden, die Vorschläge der Ukraine liegen auf dem Tisch», wurde er von der «Ukrajinska Prawda» zitiert.

    Putin hatte am Freitag bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit dem Einmarsch in die Ukraine Russlands Armee für ihren «heldenhaften» Einsatz gelobt. Alle Pläne würden umgesetzt, sagte Putin in einer Rede vor Zehntausenden Menschen im Luschniki-Stadion. Der Auftritt sorgte aber vor allem für Aufsehen, weil die Übertragung im Staatsfernsehen plötzlich unterbrochen wurde. Später wurden technische Probleme dafür geltend gemacht.

    Anlass für Putins Auftritt war der achte Jahrestag der Einverleibung der Schwarzmeer-Halbinsel Krim durch Russland am 18. März 2014.

    Eine Frau weint vor einem bei russischen Angriffen zerstörten Wohngebäude in Kiew. (18. März 2022). 
    Eine Frau weint vor einem bei russischen Angriffen zerstörten Wohngebäude in Kiew. (18. März 2022). 
    Bild: Keystone/EPA/Miguel A. Lopes
  • 5.23 Uhr

    Unicef-Appell an Putin: «Kinder können nichts für Krieg»

    Die Direktorin des Uno-Kinderhilfswerks Unicef, Catherine Russell, appelliert angesichts der humanitären Notlage in der Ukraine an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Angriffe seiner Armee sofort zu beenden. «Sie müssen diesen Krieg stoppen! Er ist furchtbar. Seine Auswirkungen auf Kinder sind inakzeptabel und abscheulich», sagte Russell der Nachrichtenagentur DPA. Die US-Amerikanerin ist seit Februar neu im Amt. Die Menschen vor Ort und die fliehenden Frauen und Kinder seien «vollkommen unschuldig» und hätten mit dem Konflikt nichts zu tun, sagte Russell. «Sie haben das nicht verdient.»

    Russell äusserte sich sehr besorgt über die Entwicklung in der Ukraine, wo die russischen Angriffe auch drei Wochen nach Kriegsbeginn am 24. Februar weitergehen. 148 Mitarbeiter von Unicef seien noch im Land, um die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen, berichtete Russell.

    Entlang der Fluchtrouten hat das Hilfswerk nach eigenen Angaben 26 Anlaufstellen, sogenannte «Blue Dots», eingerichtet, um geflüchtete Menschen zu versorgen und bei bürokratischen Hürden zu vermitteln. Dabei gehe es auch darum, die Menschen zu registrieren, erklärte Russell. Die Hilfsorganisation achte darüber hinaus darauf, dass es nicht zu Menschenhandel und zur Mitnahme von Kindern durch Fremde komme.

    «Es handelt sich um den schnellsten Flüchtlingszustrom seit dem Zweiten Weltkrieg. Das ist eine grosse Herausforderung für die aufnehmenden Länder», sagte Russell. Sie habe in Gesprächen an der ukrainischen Grenze zu Rumänien öfter gehört, dass die Geflüchteten «bald wieder nach Hause» wollten. Aber das sei erfahrungsgemäss nicht sehr realistisch, sagte Russell.

    Die Unicef-Chefin erinnerte auch an die Lage von Kindern in anderen Krisengebieten wie Afghanistan und Jemen, die aktuell nicht mehr so im Fokus der Öffentlichkeit stünden. In Afghanistan etwa gebe es aktuell eine «schreckliche humanitäre Krise». Kinder drohten zu verhungern. «Wir gehen davon aus, dass in den nächsten zwei, drei Monaten 95 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze leben werden», sagte Russell.

  • 4.10 Uhr

    Vier der neu sanktionierten Russen leben in der Schweiz

    Von den rund 900 von der Schweiz wegen des Ukraine-Kriegs mit Sanktionen belegten Personen haben mindestens vier ihren offiziellen Wohnsitz in der Schweiz, darunter der Rohstoff-Magnat Andrei Melnitschenko in St. Moritz GR. Das berichtet der «Tages-Anzeiger». Keinen Hinweis auf eine Präsenz in der Schweiz habe das Justiz- und Polizeidepartement zu Wladimir Putins angeblicher Geliebten. Medien hatten berichtet, die Ex-Gymnastik-Olympiasiegerin Alina Kabajewa halte sich im Tessin auf. 

  • 3.54 Uhr

    Selenskyj: Russische Taktik soll humanitäre Katastrophe herbeiführen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den russischen Invasoren eine «vorsätzliche Taktik» vorgeworfen, mit der eine humanitäre Katastrophe herbeigeführt werden solle. Erreicht werden solle das mit der Blockade der grössten Städte, um die Ukraine zur Kooperation zu zwingen, sagte er in einer Videobotschaft in der Nacht zum Samstag. Gefilmt wurde sie in Kiew mit dem Präsidialamt im Laternenlicht hinter ihm.

    Am Freitag sei es 9000 Menschen gelungen, die belagerte Stadt Mariupol zu verlassen. Insgesamt seien damit bisher mehr als 180'000 Menschen durch humanitäre Korridore in Sicherheit gelangt.

    Selenskyj forderte den russischen Präsidenten Wladimir Putin erneut zu einem persönlichen Treffen auf. «Es ist Zeit, sich zu treffen, zu reden», sagte er. «Ich möchte von jedem gehört werden, besonders in Moskau.»

    Selenskyj bemerkte, das 200'000 Menschen am Freitag zu einer Kundgebung Putins in ein Moskauer Stadion gekommen seien. Das sei ungefähr die Zahl Soldaten, die von Putin in den Krieg gegen die Ukraine geschickt worden seien. Er bat sein Publikum, sich das Stadion gefüllt mit den Tausenden Soldaten vorzustellen, die in den Kämpfen getötet, verwundet oder verstümmelt worden seien.

  • 3.33 Uhr

    Ukraine: Schwere Kämpfe um Flughafen bei Cherson

    Der Flughafen Tschornobajewka bei Cherson im Süden der Ukraine steht nach ukrainischer Darstellung weiterhin im Mittelpunkt erbitterter Kämpfe. «Wir haben sie dort schon wieder getroffen», schrieb Olexij Arestowitsch, Berater des Büroleiters von Präsident Wolodymyr Selenskyj, am frühen Samstagmorgen auf Facebook mit Blick auf die russischen Truppen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten das russische Militär an diesem Flughafen bereits das sechste Mal überfallen und dem Gegner dort schwere Verluste zugefügt. In einer Serie von lokalen Gegenangriffen und Attacken mit Kampfdrohnen seien seit Ende Februar mehrere Dutzend russische Kampfhubschrauber sowie zuletzt auch ein Gefechtsstand mit ranghohen Offizieren zerstört worden. Diese Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 3 Uhr

    EU-Kommission warnt vor Hungersnot in der Ukraine

    Angesichts der anhaltenden Kämpfe in der Ukraine warnt die EU-Kommission vor einer Hungersnot in dem Land. «Die Menschen in den belagerten Städten sind apokalyptischen Zuständen ausgesetzt – keine Nahrung, kein Wasser, keine medizinische Versorgung und kein Ausweg», sagte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic für humanitäre Hilfe und Krisenschutz der «Welt am Sonntag». Die humanitäre Krise in der Ukraine sei heute schon kritisch, sie könne aber noch schlimmer werden. «Diese rücksichtslose Invasion hat vor mehr als drei Wochen begonnen, aber wir beginnen bereits zu sehen, dass eine Hungersnot entsteht.»

    Schon jetzt leiden Menschen besonders in belagerten Städten wie der Hafenstadt Mariupol unter Hunger. Augenzeugen hatten von geplünderten Supermärkten berichtet.

    Lenarcic sagte, medizinische Einrichtungen hätten grosse Schwierigkeiten, die lebensnotwendigen Lieferungen, die sie benötigen, zu erhalten. «Das Riesenproblem ist der Zugang. Es ist eine Verpflichtung, humanitären Zugang zu gewähren, ohne jedes Hindernis», sagte Lenarcic. Die Europäische Kommission baue ihre humanitäre Hilfe mit den Partnern vor Ort aus. «Aber solange die Gefechte anhalten und es keine Waffenpause gibt, können die Menschen, die lebensrettende Hilfen benötigen, nicht erreicht werden.»

  • 2.36 Uhr

    Cassis erwartet für die Schweiz anhaltende wirtschaftliche Folgen

    Bundespräsident Ignazio Cassis hat aufgrund des Ukraine-Krieges und der Sanktionen gegen Russland Schweizer Firmen und Haushalten im Alltag anhaltende wirtschaftliche Folgen vorausgesagt. Man müsse mit längerfristigen Auswirkungen rechnen. Cassis schrieb in einem am Samstag erschienenen Gastbeitrag für die Zeitungen «Schweiz am Wochenende» und «Le Temps», die Abhängigkeit von russischem Öl, Gas und anderen Rohstoffen wiege geopolitisch schwer und treffe zunehmend auch die Schweiz. Das Land werde die Inflation und den Anstieg der Energiepreise deutlich spüren. «Und drittens wird der Franken eine Fluchtwährung bleiben, was wiederum den Export erschwert.»

    Es sei «unvorhersehbar», für wie lange, wie schwer und wo am meisten die Schweiz betroffen sein werde, schrieb der FDP-Bundesrat. «Es wird keine Lösung geben, die die Schweiz wie von Zauberhand davon dispensiert, die Folgen mitzutragen.» Von Konjunktureinbrüchen oder einer wirtschaftlichen Depression ging der Bundespräsident «Stand heute» aber nicht aus.

    Der Schweizer Aussenminister verteidigte die Sanktionen gegen Russland. «Die Welt hat sich seit dem 24. Februar geändert – und das nicht zum Guten. Freiheit, Demokratie müssen stets aufs Neue mutig verteidigt werden. Das hat seinen Preis.» Der Krieg sei von einer Zerstörungskraft getrieben, die alle Prinzipien der Zivilisation sprenge.

    Cassis wiederholte auch die Überzeugung des Bundesrats, wonach die Übernahme der EU-Sanktionen gegen Russland mit der Neutralität der Schweiz vereinbar sei. Die Neutralitätspolitik sei kein Dogma, sondern «ein flexibles Instrument» der Aussen- und Sicherheitspolitik, schrieb Cassis.

    Die Schweiz unterstütze keine Kriegspartei militärisch, weder mit Truppen noch mit Waffen, hielt Cassis fest. Neutral heisse jedoch nicht, untätig zu sein. «Russland hat das im Völkerrecht verankerte Gewaltverbot derart schwerwiegend verletzt, dass ein Nichthandeln der Schweiz dem Aggressor in die Hände gespielt hätte.»

  • 2.26 Uhr

    Ringen um Rettung von Zivilisten aus Brennpunkten bei Kiew

    Nach der erfolgreichen Rettung von mindestens 50'000 Zivilisten aus Kampfgebieten nördlich und nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew bemühen sich die Behörden nunmehr um die Evakuierung der meistgefährdeten Brennpunkte. «Die Besatzungstruppen erlauben uns nicht, die Evakuierung aus den Brennpunkten fortzusetzen», teilte Olexij Kuleba, Leiter des humanitären Stabes der Region Kiew, in der Nacht zum Samstag auf Facebook mit. «Aber trotz des Zynismus des Feindes tun wir weiterhin alles, um das Leben unseres Volkes zu schützen.»

    Es werde weiterhin alles versucht, die von Kampfhandlungen bedrohten Menschen zu retten. «Wir haben ja immerhin schon 50'000 Menschen aus dem Gebiet evakuiert», ergänzte Kuleba.

    In Absprache mit der russischen Seite sind in den vergangenen Tagen wiederholt sogenannte Fluchtkorridore geöffnet worden, über die Zivilisten umkämpfte Städte und Ortschaften verlassen konnten. Die Vereinbarungen wurden nicht immer eingehalten, immer wieder gerieten Zivilisten auch unter Beschuss.

  • 2.08 Uhr

    Ukrainischer Generalstab: Zugang zum Asowschen Meer verloren

    Die Ukraine hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs vom Freitagabend den Zugang zum Asowschen Meer während der russischen Belagerung der Hafenstadt Mariupol verloren. Russische Truppen versuchten weiter, die Stadt selbst zu stürmen und die Kämpfe dauerten an, hiess es weiter. Mariupol ist ein wichtiger Handelshafen am Asowschen Meer.

  • 1.09 Uhr

    Selenskyj fordert von Moskau ehrliche Verhandlungen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland nachdrücklich zu ernsthaften und ehrlichen Gesprächen über eine Friedenslösung aufgerufen. «Sinnvolle Verhandlungen über Frieden und Sicherheit für die Ukraine, ehrliche Verhandlungen und ohne Verzögerungen, sind die einzige Chance für Russland, seinen Schaden durch eigene Fehler zu verringern», sagte Selenskyj am späten Freitagabend in einer Videoansprache. Sollte die territoriale Unversehrtheit der Ukraine nicht wiederhergestellt werden, so werde Russland «ernsthafte Verluste» erleiden.

    «Es ist an der Zeit, die territoriale Einheit und Gerechtigkeit für die Ukraine herzustellen», sagte der ukrainische Staatschef. «Ansonsten wird Russland derartige Verluste erleiden, dass es mehrere Generationen brauchen wird, um sich wieder aufzurichten.»

    Selenskyj bekräftigte seine Forderung nach direkten Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über eine Friedenslösung. «Es ist Zeit, zu reden», sagte er. Der Kreml lehnt dies bisher ab, will vorher bei den Verhandlungen mit Kiew den eigenen Vorstellungen entsprechende Inhalte für ein derartiges Treffen schaffen.

    Die Kriegsparteien führen seit dem 28. Februar Verhandlungen über eine Friedenslösung, zuletzt beinahe täglich über eine Videoschalte. Während Moskau von erkennbaren Kompromissen vor allem bei der Frage eines neutralen Status der Ukraine spricht, sieht Kiew keine grösseren Fortschritte. Russland strebt neben einem neutralen Status der Ukraine unter anderem eine Demilitarisierung des Landes an. Die Ukraine wiederum fordert neben einer sofortigen Waffenruhe den Abzug der russischen Truppen sowie anschliessende konkrete Sicherheitsgarantien.

  • 0.52 Uhr

    «Zwischenfall» mit US-Militärflugzeug bei Übungsmanöver in Norwegen

    Rettungsteams suchen in Norwegen nach einem möglicherweise abgestürzten Flugzeug der US-Luftwaffe, das an einer Militärübung von Nato-Staaten teilgenommen hat. An Bord seien vier Marinesoldaten gewesen, berichteten US-Medien am Freitagabend (Ortszeit). Ein Sprecher der US-Marine bestätigte lediglich einen «Zwischenfall», nannte aber keine weiteren Details dazu. Seinen Worten nach befand sich das Flugzeug im Rahmen der grossen Verteidigungsübung «Cold Response» in Norwegen, das eine gemeinsame Grenze mit Russland hat.

    Der Hauptteil der Verteidigungsübung hatte am Montag begonnen. Das Manöver, an dem Deutschland und zahlreiche weitere Nato-Mitglieder beteiligt sind, soll am 1. April enden. Die Hauptaktivitäten sollten zunächst zu Wasser und in der Luft vor sich gehen. «Cold Response» findet alle zwei Jahre unter winterlichen Bedingungen in Norwegen statt. Beteiligt sind rund 30'000 Soldaten aus 27 Nato-Staaten und Partnerländern, darunter jeweils Tausende Land-, See- und Luftkräfte.

  • 0.48 Uhr

    Twitter sperrt Konto von russischem UN-Diplomaten

    Twitter hat das Konto des stellvertretenden russischen UN-Botschafters Dmitri Poljanski gesperrt. Poljanski teilte am Freitag mit, ihm sei wegen eines Tweets zu einer Geburtsklinik in Mariupol «Missbrauch und Bedrohung» vorgeworfen worden. Das sei sehr bedauerlich und illustriere zugleich, wie sehr andere Ansichten, Pressefreiheit und Informationsfreiheit «von Twitter und in diesem Land geschätzt werden».

    Poljanski, der mehr als 22'000 Follower bei Twitter hatte, sagte, Twitter habe sich explizit auf seinen Tweet vom 7. März – drei Tage vor dem Beschuss – bezogen, in dem er geschrieben hatte, das Spital in Mariupol sei «von Radikalen zu einem militärischen Objekt» gemacht worden. «Sehr beunruhigend, dass die UN Falschinformationen ohne Überprüfung verbreiten», setzte er hinzu.

    AP-Journalisten in Mariupol hatten am 10. März den Angriff auf die Geburtsklinik aus erster Hand dokumentiert. Sie machten Videos und Fotos, die blutende, schwangere Frauen beim Verlassen der schwer getroffenen Klinik, weinende Kinder und medizinisches Personal zeigten.

  • 0.34 Uhr

    Inmitten Kriegs: Kosmonauten an ISS angekommen

    Russisch-amerikanische Jubel-Szenen gibt es derzeit wohl nur fernab der Erde: Inmitten schwerster Spannungen zwischen Russland und dem Westen ist eine rein russische Besatzung an der Internationalen Raumstation ISS mit Umarmungen in Empfang genommen worden. Die Kosmonauten Oleg Artemjew, Denis Matwejew und Sergej Korssakow dockten am Freitag mit ihrem Raumschiff vom Typ Sojus MS-21 an der ISS an, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten.

    Kurz darauf schwebten sie in die ISS und wurden dort von ihren Kollegen – den Russen Anton Schkaplerow und Pjotr Dubrow, den US-Amerikanern Mark Vande Hei, Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron und dem Deutschen Matthias Maurer - mit Jubel, Umarmungen, Händeschütteln, Klatschen, hochgestreckten Daumen und Erinnerungsfotos empfangen.

    Die drei Kosmonauten waren rund drei Stunden vor dem Andocken vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Das hatten Live-Bilder der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos gezeigt. Zu sehen war, wie die Rakete in den Nachthimmel über Zentralasien aufstieg.

    In der Vergangenheit war anders als diesmal meist ein US-Astronaut oder etwa ein Astronaut der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa bei Starts in der Sojus mitgeflogen. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa nutzt seit einiger Zeit wieder US-Raumschiffe zur ISS.

    Die wegen des Angriffs auf die Ukraine gegen Moskau verhängten Sanktionen haben auch die Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland in der Raumfahrt schwer belastet – auch wenn beide Seiten betonen, die Station zunächst weiter betreiben zu wollen. Roskosmos hatte zuletzt allerdings die Zukunft der ISS nach Auslaufen des Vertrags 2024 offen gelassen. Die Nasa strebt eine Laufzeit bis 2030 an.

  • 0.25 Uhr

    Ukraines Parlamentschef betont rote Linien für Verhandlungen

    Die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine sowie ihre staatliche Unabhängigkeit sind und bleiben für Kiew die sogenannten roten Linien bei den aktuellen Friedensverhandlungen mit Russland. Diese seien «unverrückbar», betonte der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk am Freitag in einem Beitrag auf der Website der Obersten Rada. Daher könne es nur ein Ergebnis geben: «Das ist unser Sieg.» Stefantschuk ist in die derzeitigen Verhandlungen mit dem Kriegsgegner und den damit verbundenen Entscheidungsprozess eingebunden.

    Auf dem Weg zu diesem «Sieg» gehe man «Schritt für Schritt» die wichtigen Punkte an. «Wir bewegen uns in die richtige Richtung», schrieb Stefantschuk. Aber das ukrainische Volk habe für seine Unabhängigkeit bereits mit dem Leben vieler Bürger bezahlt. «Und die Schuld daran trägt Russland.»

    «Es ist uns wichtig, die Sicherheit wiederherzustellen und Garantien für das sichere Funktionieren unseres Staates zu erhalten», fuhr Stefantschuk fort. Mit Blick auf die von Moskau geforderte Anerkennung der abtrünnigen Gebiete, der selbst ernannten «Volksrepubliken» Luhansk und Donezk, betonte er, diese lägen weiterhin innerhalb der international anerkannten Grenzen der Ukraine.

    Delegationen Moskaus und Kiews verhandeln seit dem 28. Februar über eine mögliche Friedenslösung. Nach Darstellung des russischen Verhandlungsführers Wladimir Medinski habe man sich in der «Schlüsselfrage» einer möglichen Neutralität oder Nato-Mitgliedschaft der Ukraine angenähert. Es gebe aber noch einige offene Punkte wie etwa Sicherheitsgarantien für die Ukraine. In der Frage der von Moskau geforderten «Entmilitarisierung» der Ukraine sei man «irgendwo in der Mitte».

  • 0.06 Uhr

    109 leere Kinderwagen für im Krieg getöteten Kinder

    109 Kinderwagen und Buggys stehen fein säuberlich aufgereiht auf dem Marktplatz von Lwiw, dazwischen noch ein paar Kindersitze und Babyschalen. Auf einem Plakat steht «108», mit einem Filzstift ist die Zahl 8 durchgestrichen und durch eine 9 ersetzt – so viele Kinder sind seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine getötet worden. Wie viele das sind, machen die leeren Kinderwagen erschreckend deutlich.

    Noch ist das 75 Kilometer von der polnischen Grenze entfernte Lwiw von den russischen Angriffen weitgehend verschont geblieben, auch wenn es am Freitag einen Angriff nahe dem Flughafen gab. Doch die unzähligen Flüchtlinge aus den anderen Landesteilen, die zunehmend die Stadt bevölkern, haben oftmals Schlimmes erlebt – und immer wieder traf es dabei die Kleinen.

    Es gab Angriffe auf Schulen, Spitäler, ein Kinderhospital, eine Entbindungsstation. Zuletzt wurde ein Theater in Mariupol bombardiert, in dem hunderte Menschen Zuflucht gesucht hatten – und das, obwohl vor beiden Seiten des Gebäudes gut sichtbar das Wort «Kinder» auf Russisch auf den Boden gemalt war. Das von der ukrainischen Regierung organisierte Mahnmal aus leeren Kinderwagen auf Lwiws Marktplatz gibt den Menschen einen Ort zum Trauern.

    Kateryna Bandschanowa schaut sich gedankenverloren um. Sie schiebt selbst einen Kinderwagen, darin sitzt ihre elf Monate alte Tochter Solomja. Für einen Moment ist es der einzige besetzte Kinderwagen auf dem sonnigen, gepflasterten Platz.

    Vergeblich versucht die junge Mutter, ihre Tränen zurückzuhalten. «Ich bin voller Schmerz», sagt sie der Nachrichtenagentur AFP. Selbst die Zukunft ihres Landes bereite ihr Schmerzen, «denn die Kinder sind die Zukunft». «Mit den Kindern töten sie auch die Zukunft dieses Landes - sein Herz und seine Seele.»

  • 0.04 Uhr

    US-Verteidigungsminister: Russen machen militärische Fehler

    Das russische Militär hat nach Einschätzung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin taktische Fehler in der Ukraine gemacht. Es habe eine «Reihe von Fehltritten» gegeben, sagte Austin am Freitag in einem Interview des US-Senders CNN während seiner Reise nach Bulgarien. Die russischen Soldaten seien in der Ukraine nicht so schnell vorangekommen, wie sie sich das vorgestellt hätten.

    «Sie hatten sich vorgestellt, dass sie schnell vorankommen und sehr schnell die Hauptstadt einnehmen würden, aber sie waren nicht in der Lage, das zu tun», sagte Austin. Er gehe ausserdem davon aus, dass die Russen taktische Informationen nicht gut einsetzen würden. Auch die Zusammenarbeit der Luft- und Bodenstreitkräfte sei nicht gut. «Es gibt also eine Reihe von Dingen, die wir erwartet hätten, die wir aber einfach nicht gesehen haben.»

    Aus dem Pentagon heisst es immer wieder, dass das russische Militär in der Ukraine kaum Fortschritte mache. Nördlich und nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew würden die russischen Soldaten weiter keine «nennenswerten Vorstösse» auf die Stadt machen, sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter. Auch östlich von Kiew beobachte man keine Bewegung. Das Pentagon gehe davon aus, dass der ukrainische Luftraum weiter umkämpft ist und die Russen nicht die Oberhand gewonnen haben.

  • Freitag, 22.54 Uhr

    Vitali Klitschko wirft Russland Lügen vor

    Der frühere Box-Weltmeister und heutige Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, wirft Russland Lügen vor. «Es ist eine Lüge der Russischen Föderation zu behaupten, dass sie nur militärische Ziele angreifen», sagte Klitschko am Freitag im Gespräch mit «Bild». Vielmehr griffen die Russen die ukrainischen Städte an. «Städte wie Irpin, Butscha oder Borodjanka gibt es nicht mehr.»

    Aus Sicht Klitschkos sei es inzwischen Ziel des russischen Militärs, so viele Zivilisten wie nur möglich zu töten. «Nach solchen Angriffen kann man Russen nur Faschisten nennen, weil sie Frauen, Kinder und Zivilisten umbringen. Die Bilder sprechen für sich.»

    Klitschko unterstrich einmal mehr die Bereitschaft der Bürger Kiews, ihre Hauptstadt zu verteidigen. Die Mehrheit der Männer sei in der Stadt geblieben, weil dies ihre Heimat sei, in der ihre Verwandten und Familien lebten. Ihre Motivation dabei: «Wir werden unsere Stadt, unsere Familie und unsere Zukunft verteidigen.»

    An die Adresse der Gegner forderte Klitschko: «Russen raus aus der Ukraine!» Der sinnlose Krieg müsse gestoppt werden.

  • 22.53 Uhr

    Belgien will Atomausstieg um zehn Jahre verschieben

    Belgien will den Atomausstieg um zehn Jahre verschieben. Das nahe der deutschen Grenze gelegene Kernkraftwerk Tihange 3 sowie das bei Antwerpen gelegene Kernkraftwerk Doel 4 sollen so bis mindestens Ende 2035 weiterlaufen können. Das bestätigte der belgische Premierminister Alexander De Croo am Freitagabend nach Beratungen der Regierung.

    Durch die Laufzeitverlängerung soll die Energiesicherheit gewährleistet werden. Dabei spielen auch der Krieg in der Ukraine und die zuletzt stark angestiegenen Energiepreisen eine Rolle. Die geplante Laufzeitverlängerung muss nun noch mit dem Betreiber Engie verhandelt werden. Er hatte sich eigentlich darauf eingestellt, die Kraftwerke bis Ende 2025 abzuschalten und dürfte nun viel Geld für die Planänderung verlangen können.

    De Croo betonte, dass gleichzeitig der Umstieg auf erneuerbare Energien beschleunigt werde. Bis 2030 soll so nach Angaben von Energieministerin Tinne Van der Straeten 30 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen und der Öl- und Gasverbrauch um 15 Prozent gesenkt werden. 2021 wurde laut dem Netzbetreiber Elia noch mehr als die Hälfte der verbrauchten Elektrizität durch Kernkraft produziert.

    In Deutschland sorgen die derzeit noch sieben belgischen Atommeiler aus den 1970er und 80er Jahren immer wieder für Diskussionen. So wurden bei den Reaktoren im Nachbarland mehrfach Mängel festgestellt, etwa marode Betonteile. Die Stadt Aachen und die Bundesregierung haben in der Vergangenheit gefordert, die Kernkraftwerke stillzulegen. In Belgien wurde der Atomausstieg eigentlich schon 2003 gesetzlich festgelegt, doch die Debatte zieht sich seit Jahren.

  • 22.19 Uhr

    Westliche Länder werfen Russland Lügen im UN-Sicherheitsrat vor

    Sechs westliche Länder haben Russland einen Missbrauch des UN-Sicherheitsrats für Lügen über seinen Krieg in der Ukraine vorgeworfen. Russland wolle nur die Verantwortung für seinen Krieg «und die humanitäre Katastrophe, die er ausgelöst hat», abgeben, prangerten die USA, Grossbritannien, Frankreich, Albanien, Irland und Norwegen in einer gemeinsamen Erklärung vor einer Sicherheitsratssitzung am Freitag an.

    Russland hat behauptet, dass die USA Labore für biologische Kriegsführung in der Ukraine betreiben würden. Sowohl die USA als auch die Ukraine haben das bestritten.

    Russland habe seit langem ein Programm für biologische Waffen, obwohl das gegen das Völkerrecht verstosse, teilten die sechs Länder mit. Es sei gut dokumentiert, dass Russland Chemiewaffen eingesetzt habe – nicht die Ukraine.

    «Es gibt keine ukrainischen Labore für biologische Waffen - nicht nahe der Grenze zu Russland, nirgendwo», sagte die UN-Botschafterin der USA, Linda Thomas-Greenfield. Die USA hielten «es weiter für möglich, dass Russland vorhaben könnte, chemische oder biologische Kampfstoffe gegen das ukrainische Volk einzusetzen», sagte Thomas-Greenfield.

    Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte, Vorwürfe, dass Russland solche Waffen gegen die Ukraine einsetzen wolle, seien «echter Zynismus».