Brückeneinsturz in Baltimore Container-Managerin: «Schiff hätte so nicht auslaufen dürfen»

Agenturen/red

28.3.2024

Nach Brückeneinsturz in Baltimore: Taucher bergen zwei Leichen

Nach Brückeneinsturz in Baltimore: Taucher bergen zwei Leichen

Einsatzkräfte konnten zwei Tote aus dem Wasser bergen, wie die Polizei des Bundesstaates Maryland am Mittwochabend mitteilte. Taucher hätten demnach die Leichen der 26 und 35 Jahre alten Männer aus einem Pickup-Truck in sieben Meter Tiefe gezogen.

28.03.2024

In Baltimore an der US-Ostküste hat ein Frachtschiff eine Brücke zum Einsturz gebracht. Dabei sind mindestens vier Menschen gestorben. Sie haben sich vor dem Unfall auf der Brücke gefunden. Die Entwicklungen im Ticker. 

Agenturen/red

28.3.2024

Das Wichtigste im Überblick

  • In Baltimore im US-Bundesstaat Maryland ist die für die Region wichtige Francis-Scott-Key-Brücke eingestürzt – Sekunden nachdem einer ihrer Pfeiler von einem riesigen Containerschiff gerammt wurde.
  • Die Polizei geht vom Tod von sechs Bauarbeitern aus, die in den Patapsco River gefallen sind, den die Brücke überquerte.
  • Zwei der Männer sind am Mittwoch tot geborgen worden.
  • Auf der «Dali», die den Unfall verursacht hat, ist kurz vor dem Aufprall der Strom ausgefallen.
  • Das Schiff soll an den Tagen
  • Hinweise auf eine vorsätzliche Tat oder gar einen Terroranschlag gibt es Behörden zufolge nicht.
  • Der Hafen von Baltimore und die nun zerstörte Francis Scott Key Bridge sind bedeutend für die US-Wirtschaft.
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  • 10.31 Uhr

    Technische Probleme an Bord der «Dali» an den Tagen vor dem Unfall

    Mehrere Tage lag die «Dali» vor dem Unfall im Hafen von Baltimore. Eine Mitarbeiterin eines Container-Unternehmens hat US-Medien erzählt, es seien an diesen Tagen schwerwiegende technische Probleme an Bord des Frachtschiffes aufgetreten.

    An den zwei Tagen vor dem Auslaufen seien an Bord des Frachtschiffs der Strom, Maschinen, «einfach alles» ausgefallen. Die Frau, deren Name mit Julie Mitchell angegeben wird, erklärt, das Schiff hätte in diesem Zustand nicht auslaufen dürfen. Sie räumt dann aber ein, dass sie nicht wisse, ob die Verantwortlichen überzeugt gewesen seien, die Probleme behoben zu haben.

    Die «Dali» soll schon früher technische Probleme gehabt haben. So einen Stromausfall im Juni 2023, während sie vor Chile lag. Der schwerwiegendste Zwischenfall ist eine Kollision mit der Hafenmauer in Antwerpen 2016 wegen eines unsauberen Manövers. Der Rumpf haben damals ernsthaften Schaden davon getragen. Menschen und Umwelt seien aber nicht zu Schaden gekommen. Für Abklärungen sei die Dali damals von der Hafenbehörde festgehalten worden.

    Sie hat jedoch auch immer wieder Tests bestanden, um in der Hochsee-Frachtschifffahrt eingesetzt werden zu können. Zuletzt sei sie im September 2023 in New York im «Standard-Zertifizierungs-Verfahren» überprüft worden. Die dortige Hafenbehörde habe keine Unstimmigkeiten festgestellt. 

    In this image taken from video released by the National Transportation and Safety Board, the cargo ship Dali is stuck under part of the structure of the Francis Scott Key Bridge after the ship hit the bridge, Tuesday, March 26, 2024, in Baltimore. (NTSB via AP)
    KEYSTONE
  • 4 Uhr

    Zwei Tote aus Wasser geborgen

    Nach dem Einsturz einer grossen Autobahnbrücke im Hafen der US-Stadt Baltimore haben Einsatzkräfte zwei Tote aus dem Wasser geborgen. Die Polizei des Bundesstaates Maryland teilte am Mittwochabend (Ortszeit) mit, Taucher hätten die Leichen der 26 und 35 Jahre alten Männer aus einem Pickup-Truck in sieben Meter Tiefe gezogen. Unterdessen wurde bekannt, dass sich an Bord des havarierten Frachtschiffs, das die Brücke zum Einsturz gebracht hatte, grosse Mengen gefährlicher Stoffe befinden.

    Das rund 290 Meter lange Containerschiff «Dali» hatte in der Nacht zu Dienstag einen Stützpfeiler der vierspurigen Francis Scott Key Bridge gerammt und das mehr als 2,5 Kilometer lange Bauwerk so zum Einsturz gebracht. Nach Angaben des Verkehrsministers von Maryland, Paul Wiedefeld, befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks acht Bauarbeiter auf der Brücke, um Schlaglöcher auszubessern. Zwei von ihnen wurden am Dienstag gerettet. Von den sechs anderen – die laut Polizei aus Mexiko, Guatemala, El Salvador und Honduras stammen – fehlte bislang jede Spur.

    Das Containerschiff «Dali» mit den Brückentrümmern und dem Rest der  Francis Scott Key Bridge in Baltimore. (27. März 2024)
    Das Containerschiff «Dali» mit den Brückentrümmern und dem Rest der  Francis Scott Key Bridge in Baltimore. (27. März 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Matt Rourke

    Bei den Toten, die nun gefunden wurden, handelt es sich um zwei dieser vermissten Bauarbeiter, wie die «Washington Post» unter Berufung auf deren Arbeitgeber berichtete. Die Behörden gehen davon aus, dass auch die anderen Vermissten tot sind und ihre Leichen vorerst nicht geborgen werden können. «Wir haben alle Suchbemühungen in der Umgebung dieses Einsatzortes ausgeschöpft», sagte Roland Butler von der Polizei von Maryland am Mittwochabend. Der Einsatz von Solartechnik habe gezeigt, dass weitere ins Wasser gestürzte Fahrzeuge von Trümmern und Beton umschlossen und daher nicht zugänglich seien. Die Bedingungen im Wasser rund um die gewaltigen Trümmerteile seien inzwischen derart gefährlich, dass Taucher sich dort nicht mehr sicher bewegen könnten.

    Zwar hatte die Schiffsbesatzung vor dem Zusammenprall noch einen Notruf abgesetzt, was vermutlich Leben rettete – denn Beamte an Land stoppten den Verkehr und verhinderten so, dass weitere Autos auf die Brücke gelangten. Trotzdem brachen grosse Teile der Brücke in sich zusammen.

    Einsatzkräfte konzentrierten sich in den Stunden nach dem Unglück zunächst auf die Suche nach Überlebenden. Inzwischen sind jedoch auch intensive Ermittlungen zum Hergang des Unglücks angelaufen. Vertreter der für Transportsicherheit zuständigen US-Behörde NTSB gingen am Mittwoch erstmals an Bord des Frachters. Behördenchefin Jennifer Homendy stellte am Abend (Ortszeit) erste Details der Untersuchungen vor.

  • Donnerstag, 28. März 2024, 3.55 Uhr

    Ermittlern steht «gewaltige Unternehmung» bevor

    Nach dem Einsturz einer vierspurigen Autobahnbrücke im Hafen von Baltimore haben Ermittler unter anderem den sogenannten Schiffsdatenschreiber gesichert. Dieser ist besonders wichtig für die Ursachenforschung. Den Aufzeichnungen darauf zufolge meldeten Besatzungsmitglieder kurz vor der Kollision, dass der Frachter Probleme mit der Stromversorgung und keinen Antrieb mehr hatte. Wie es dazu kam, ist aber noch unklar.

    Laut Jennifer Homendy, Chefin der für Transportsicherheit zuständigen US-Behörde NTSB, waren zum Zeitpunkt des Unglücks 23 Besatzungsmitglieder an Bord des Frachters. Zur Schiffsladung gehörten 56 Container mit gefährlichen Materialien, etwa ätzende oder entzündliche Stoffe – mit einem Gewicht von insgesamt 764 Tonnen. Einige der Gefahrgutbehälter seien beschädigt.

    Homendy betonte, zunächst würden Informationen zusammengetragen, Schlussfolgerungen und Einschätzungen zur Ursache des Unglücks werde es erst später geben. Bei den Ermittlungen handele sich um eine «gewaltige Unternehmung», die viele Monate dauern dürfte. Ein erster vorläufiger Bericht solle aber in zwei bis vier Wochen präsentiert werden.

    Die 1976 gebaute Brücke sei vor dem Unfall in «zufriedenstellendem Zustand» gewesen, sagte Homendy. Die letzte grundlegende Inspektion habe im Mai 2023 stattgefunden. Allerdings sei die Brücke in einer Bauweise errichtet, bei der das Versagen eines kritischen Bauteils den kompletten oder teilweisen Einsturz verursachen könne. Heutzutage würden andere Methoden zum Brückenbau bevorzugt.

    Als Teil der überregionalen Verkehrsader Interstate 695 überspannte die Francis Scott Key Bridge den Hafen der Ostküsten-Metropole Baltimore. Homendy sagte, im Schnitt hätten pro Tag mehr als 30'000 Fahrzeuge die Brücke überquert.

  • Wir beenden den Ticker am Mittwoch, 27. März 2024

  • 3.19 Uhr

    Trauer um sechs nach Brückeneinsturz für tot erklärte Bauarbeiter

    Nach dem Einsturz einer vierspurigen Strassenbrücke in Baltimore im US-Teilstaat Maryland geht die Polizei vom Tod von sechs Bauarbeitern aus, die in einen Fluss gefallen waren und seitdem vermisst werden. Die Suche nach ihnen wurde bis Mittwochmorgen ausgesetzt. Taucher würden um 6 Uhr (Ortszeit) an die Unglücksstelle zurückkehren, teilte Roland L. Butler Jr. von der Maryland State Police am Dienstagabend mit. Es gehe jedoch nicht mehr um eine Rettungs-, sondern um eine Bergungsaktion.

    Die Brückentrümmer liegen auf dem Containerschiff «Dali». Die Brücke war nach einer Kollision eingestürzt. (26. März 2024)
    Die Brückentrümmer liegen auf dem Containerschiff «Dali». Die Brücke war nach einer Kollision eingestürzt. (26. März 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Steve Helber

    Die sechs Vermissten gehörten zu einem Bautrupp, der in der Unglücksnacht damit beauftragt war, Schlaglöcher auf der Francis-Scott-Key-Brücke zu füllen, wie der Verkehrsminister von Maryland, Paul Wiedefeld, sagte. Das Konsulat von Guatemala in Maryland teilte mit, dass zwei von ihnen guatemaltekische Staatsbürger seien.

    Jeffrey Pritzker, stellvertretender Geschäftsführer von Brawner Builders, sagte, die Angestellten seiner Firma hätten in der Mitte der Brücke gearbeitet, als diese einstürzte. Man lege grossen Wert auf die Sicherheit, etwa indem man Absperrungen errichte und Leitkegel, Schilder sowie Signallichter aufstelle. Mit einem Brückenkollaps habe aber niemand gerechnet. «Das war so völlig unvorhergesehen», so Pritzker.

    Er habe gehört, dass die Vermissten gerade eine Pause gemacht und einige in ihren Lastwagen gesessen hätten, sagte Jesus Campos, der für Brawner Builders auf der Brücke gearbeitet hat und Mitglieder der verunglückten Mannschaft kennt. «Stellen Sie sich vor, Sie wissen, dass Sie fallen. Es ist so schwer. Man weiss nicht, was man tun soll.» Der römisch-katholische Priester Ako Walker sagte, er habe Zeit mit den Familien der vermissten Arbeiter verbracht, während sie auf Nachrichten über ihre Angehörigen warteten. «Man kann den Schmerz in ihren Gesichtern sehen», so Walker.

    Ein Frachter hatte die Brücke am frühen Dienstagmorgen gerammt und zum Einsturz gebracht. Etliche Fahrzeuge fielen in den kalten Patapsco River – und mit ihnen Menschen.

  • 3.04 Uhr

    Vermisste vermutlich tot – Küstenwache stellt Suche ein

    «Wir werden unsere aktiven Such- und Rettungsbemühungen einstellen»: Mit diesen Worten nahm ein Vertreter der US-Küstenwache am Dienstagabend (Ortszeit) jede Hoffnung, dass nach dem Einsturz einer Autobahnbrücke in Baltimore im Bundesstaat Maryland noch Überlebende zu finden sein könnten. Angesichts der Temperaturen sei nach so vielen Stunden nicht mehr damit zu rechnen, dass noch jemand lebend aus dem kalten Wasser geborgen werde.

    Nach Angaben des Verkehrsministers von Maryland, Paul Wiedefeld, befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks acht Bauarbeiter auf der Brücke, die dort Schlaglöcher reparierten. Zwei Menschen konnten gerettet werden. Eine Person wurde laut US-Medien zunächst in ein Spital eingeliefert und kurze Zeit später wieder entlassen. Die verbliebenen sechs Menschen galten über viele Stunden hinweg als vermisst.

    Gegen 1.40 Uhr (Ortszeit) am Dienstag waren offiziellen Angaben zufolge erste Notrufe eingegangen. Wenige Minuten später kamen die ersten Einsatzkräfte am Unglücksort an. Über den ganzen Dienstag hinweg suchten Polizisten und Rettungskräfte im Wasser, aus der Luft und an Land nach den sechs Vermissten. Dabei kam neben Dutzenden Tauchern auch Infrarot- und Sonartechnik zum Einsatz. Zunächst wurden auf diese Weise fünf Fahrzeuge im Wasser identifiziert, darunter drei Autos und ein Betonmischer. Menschen wurden aber nicht gefunden.

    Die Vermissten lebend zu finden, wurde mit voranschreitender Zeit immer unwahrscheinlicher. US-Medien berichteten unter Berufung auf einen örtlichen Behördenmitarbeiter, dass das Wasser an der Stelle rund 15 Meter tief sei und es starke Strömungen gebe. Die Wassertemperatur lag demnach bei etwas unter zehn Grad.

    Am Dienstagabend teilte dann der Vertreter der Küstenwache mit, dass die aktive Suche nach Überlebenden eingestellt werde. Die Strömung und Trümmerteile im Wasser seien gefährlich für die Rettungskräfte. Man wolle deren Gesundheit nicht aus Spiel setzen. Ein Vertreter der Polizei erklärte, über Nacht würden weiterhin Schiffe unterwegs seien. Am frühen Morgen würden dann erneut Taucher ins Wasser geschickt. Es gehe dabei jedoch nur noch um die mögliche Bergung von Leichen.

  • 3 Uhr

    Keine Hinweise auf vorsätzliche Tat oder Terroranschlag

    Hinweise auf eine vorsätzliche Tat oder gar einen Terroranschlag im Zusammenhang mit dem Aufprall des riesigen Containerschiffs auf einen der Stützpfeiler der Francis Scott Key Bridge gibt es Behörden zufolge nicht. US-Präsident Joe Biden sprach von einem «schrecklichen Unfall». Ersten Erkenntnissen zufolge könnte ein Problem mit der Stromversorgung die Ursache gewesen sein. Nach Angaben aus Singapur kam es wohl zu einem «vorübergehenden Antriebsverlust», weshalb das Schiff seinen Kurs nicht halten konnte.

    Die Vorsitzende der Behörde für Transportsicherheit NTSB, Jennifer Homendy, äusserte sich zunächst nicht zu den möglichen Ursachen. «Die NTSB spekuliert nicht, wir liefern Fakten», sagte sie. Bei den Untersuchungen würden sich zwei Dutzend Ermittler sowohl die Bauweise der Brücke als auch das Schiff und dessen Historie genau anschauen. Von besonderer Bedeutung sei dabei der sogenannte Schiffsdatenschreiber.

    Zwar hatte die Schiffsbesatzung vor dem Zusammenprall in der Nacht auf Dienstag noch einen Notruf abgesetzt, was womöglich Leben rettete – denn Beamte an Land stoppten den Verkehr und verhinderten so, dass weitere Autos auf die Brücke gelangten. Trotzdem brachen grosse Teile der Brücke in sich zusammen, da tonnenschwere Stahlträger durch die gewaltige Krafteinwirkung wie dünner Draht verbogen, Menschen und Autos in die Tiefe gerissen wurden.

    Das unter singapurischer Flagge fahrende, rund 290 Meter lange Containerschiff «Dali» war nach Angaben von Marylands Gouverneur Wes Moore «mit acht Knoten, also mit rasanter Geschwindigkeit» auf die Brücke zugesteuert – das sind etwa 15 Kilometer pro Stunde. Die Kollision liess die vierspurige, mehr als 2,5 Kilometer lange Brücke einstürzen. Als Teil der überregionalen Verkehrsader Interstate 695 überspannte sie den Hafen der Ostküsten-Metropole Baltimore.

    Die 22-köpfige Besatzung ist laut Singapurs See- und Hafenbehörde in Sicherheit. Das dänische Reedereiunternehmen Maersk bestätigte, es habe das Schiff von der Chartergesellschaft Synergy Group gemietet und darauf Fracht von Kunden transportiert.

  • Mittwoch, 27. März 2024, 2.30 Uhr

    Auswirkungen auf Umwelt und Wirtschaft

    Wie US-Medien unter Berufung auf die Küstenwache berichteten, wurden Vorkehrungen getroffen, um Umweltschäden so gering wie möglich zu halten. Demnach war auf dem Wasser ein Ölschimmer zu sehen. Verkehrsminister Pete Buttigieg teilte zudem mit, man stelle sich auf Lieferkettenprobleme ein. Diese beträfen nicht nur die Region um Baltimore, «sondern die gesamte US-Wirtschaft». Die zuständige Behörde setzte den Schiffsverkehr in den Hafen bis auf Weiteres aus, grössere Frachter wurden in einen Hafen des benachbarten Bundesstaats Virginia umgeleitet.

    Wie US-Präsident Joe Biden erklärte, handelt es sich beim Hafen von Baltimore um eine der wichtigsten maritimen Anlaufstellen der USA - insbesondere für den Import und Export von Autos und Kleinlastern. Demnach werden rund 850'000 Fahrzeuge pro Jahr darüber verschifft. Rund 15'000 Arbeitsplätze hängen davon ab. Biden will den Wiederaufbau der Brücke mit Geld vom Bund finanzieren.

    Auf die Frage, ob Amerikaner*innen sich um die Stabilität der Brücken des Landes sorgen müssten, entgegnete Buttigieg: «Ich kenne keine Brücke, die dem direkten Aufprall eines Schiffes dieser Grösse standhält.» Man müsse jedoch aus dem Unglück die richtigen Schlüsse ziehen und daraus lernen.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 26. März 2024

  • 22.05 Uhr

    Nach Brückeneinsturz drohen Lieferkettenprobleme

    Der Einsturz der Autobrücke in Baltimore hat nach Angaben von US-Verkehrsminister Pete Buttigieg auch wirtschaftliche Folgen. Man stelle sich wegen der Bedeutung des dahinter liegenden Hafens schon jetzt auf Lieferkettenprobleme ein, «von denen wir wissen, dass sie kommen werden», sagte Buttigieg am Dienstagnachmittag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz vor Ort. Diese beträfen dann nicht nur die Region um Baltimore, «sondern die gesamte US-Wirtschaft».

    Die zuständige Hafenbehörde hatte den Schiffsverkehr nach dem Vorfall bis auf Weiteres ausgesetzt. Der Hauptteil des Hafens liegt nach Angaben Buttigiegs hinter der eingestürzten Brücke. Nach Angaben von US-Präsident Joe Biden handelt es sich um eine der wichtigsten maritimen Anlaufstellen der USA - insbesondere für den Import und Export von Autos und Kleinlastern. Demnach werden rund 850’000 Fahrzeuge pro Jahr über den Hafen von Baltimore verschifft. Rund 15’000 Arbeitsplätze hängen davon ab.

  • 20.29 Uhr

    Unglücksschiff hatte bereits 2016 einen schweren Hafenunfall

    Das Frachtschiff, das die Brücke in Baltimore zum Einsturz brachte, war bereits 2016 in eine verwickelt, berichten der englische «Guardian» und andere Medien. Die Dali rammte in Antwerpen beim Verlassen des Hafens die Kante des Kais und wurde daraufhin in Belgien vorübergehend festgesetzt.  Der Unfall ereignete sich damals bei gutem Wetter, ein Teil des Rumpfes der Dali wurde dabei erheblich beschädigt.

  • 18.32 Uhr

    Der Einsturz der Key Bridge im Minutenprotokoll

    0.28 Uhr (alle Zeiten Ortszeit): Das Containerschiff Dali verlässt den Hafen und setzt sich in Bewegung. Das zeigen von CNN analysierte MarineTraffic-Daten.

    1.24 Uhr: Die Lichter der Dali beginnen zu flackern, während das Schiff den Patapsco River hinunterfährt, wie ein Video vom Unglücksort zeigt.

    1.26 Uhr: Laut CNN-Analyse beginnt das Schiff, seinen Kurs in Richtung des Pfeilers der Key Bridge zu ändern.

    1.26 bis 1.27 Uhr: Die Lichter des Schiffes flackern weiterhin, wie ein Video des Schiffes zeigt.

    1.27 Uhr: Das Schiff trifft auf die Key Bridge und bringt sie zum Einsturz, so die US-Küstenwache. Die Küstenwache entsendet sofort Einsatzkräfte an den Ort des Geschehens.

  • 17.56 Uhr

    «Wir werden die Brücke wieder aufbauen»

    In einem kurzem Statement hat sie Joe Biden vor Medienvertretern zum Brückenunglück in Baltimore geäussert. Der US-Präsident drückte den Opfern und Hinterbliebenen sein Beileid aus. Er plane so schnell wie möglich nach Baltimore zu reisen, um sich vor Ort ein Bild zu machen.

    Washington werde die finanziellen Mittel für den Wiederaufbau der Brücke bereitstellen, versprach Biden. «Ich habe die Absicht, dass die Bundesregierung die gesamten Kosten für den Wiederaufbau der Brücke übernimmt», sagte Biden im Weissen Haus. «Ich erwarte, dass der Kongress meine Bemühungen unterstützt – das wird einige Zeit dauern.»

  • 17.12 Uhr

    US-Präsident Joe Biden gibt schnelle finanzielle Hilfe frei

    US-Präsident Joe Biden hat Bundesmittel für die Suche und Rettung von sechs vermissten Bauarbeitern in Baltimore bereitgestellt. Dies berichten die Nachrichtenagentur Associated Press und andere Medien.

    Demnach habe sich Biden am Dienstagmorgen mit hochrangigen Beamten zu einem Gespräch über den Brückeneinsturz getroffen und lasse sich über aktuelle Entwicklungen berichten. Mitglieder seiner Regierung stehen in engem Kontakt mit staatlichen und lokalen Beamten.

    Um 17.30 Uhr will sich Joe Biden bei einer Medienkonferenz zu dem Unglück äussern.

  • 16.29 Uhr

    Neue Bilder zeigen Brücke und zerstörtes Schiff

    Kurz nach dem Notruf in der Nacht auf Dienstag rückten zahlreiche Rettungskräfte zur zusammengestürzten Brücke in Baltimore auf. Die Rettungskräfte fertigten dabei auch Aufnahmen an, welche die Situation unmittelbar nach der Zerstörung zeigen.

    Brückenelemente liegen auf der «Dali», mehrere Container wurden eingedrückt. 
    Brückenelemente liegen auf der «Dali», mehrere Container wurden eingedrückt. 
    Bild: BCFD Rescue 1 team

    Die Fotos zeigen den aufgerissenen Bug und eingedrückte Container auf der «Dali», die auf dem Weg von Baltimore nach Sri Lanka war. 

    Der Bug der «Dali» wurde durch den Unfall völlig zerstört. 
    Der Bug der «Dali» wurde durch den Unfall völlig zerstört. 
    BCFD Rescue 1 team
  • 16.23 Uhr

    Arbeiter besserten Schlaglöcher aus

    Laut dem Transportminister von Maryland besserten die Arbeiter auf der Brücke Schlaglöcher aus, als es zur Kollision kam. Es habe keine Hinweise auf Schäden innerhalb der Brückenstruktur gegeben, die Brücke sei stabil gewesen.

  • 16.08 Uhr

    Notruf verhinderte grössere Katastrophe

    Der Gouverneur von Maryland, Wes Moore, sagte an einer Medienkonferenz am Dienstag, dank des Notsignals von der Schiffscrew wären Beamte in der Lage gewesen, den Verkehr zu stoppen. So habe man verhindern können, dass nicht noch mehr Autos auf die Brücke gelangten.

    Gemäss aktuellen Angaben befinden sich fünf Autos unter Wasser. Wie viele Personen in den Wagen sitzen, ist derzeit noch nicht klar. Laut den Behörden werden noch sechs Menschen vermisst.

  • 15.40 Uhr

    Falschmeldung über Tote nach Brückeneinsturz

    In diversen Medien kursieren derzeit Meldungen, wonach einer der Arbeiter beim Brückeneinsturz von Baltimore ums Leben gekommen sei. Diese Meldung ist allerdings falsch. Die Nachrichtenagentur Reuters hat einen ursprünglichen Bericht zurückgezogen. Der Mann befinde sich noch immer in kritischem Zustand, eine Aussage der Behörden sei missverstanden worden. blue News hat die ursprüngliche Reuters-Meldung nicht aufgenommen, da sie nicht verifiziert werden konnte. 

  • 14.50 Uhr 

    Schiff setzte offenbar noch Notruf ab

    Das Ministerium für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten hat einen ersten Bericht zum Kollaps der Brücke in Baltimore veröffentlicht. Darin werden neue Details bekannt: So habe das Schiff das Transportministerium von Maryland noch vor dem Aufprall informiert, dass nach der Ausfahrt aus dem Hafen die Antriebssysteme ausgefallen seien. Ausserdem sei der Strom ausgefallen. «Eine Kollision mit der Brücke ist möglich», habe die Crew gefunkt. 

    Zum Zeitpunkt des Aufpralls hätten sich rund 20 Personen auf der Brücke befunden, diese würden derzeit gesucht. Ein Brückenarbeiter habe gerettet werden können, sein Zustand sei unklar. Nicht bekannt ist, ob es sich bei dem geretteten Arbeiter um einen der zwei Personen handelt, die bereits am Morgen gerettet werden konnten oder ob es sich um eine neue Rettung handelt. 

  • 14.09 Uhr

    Kapitän war Baltimore-Profi

    Zum Zeitpunkt des Unglücks navigierte ein äusserst erfahrener Pilot das Schiff, wie der Transportminister von Maryland am Morgen an einer Pressekonferenz sagte. Diese Kapitäne seien spezifisch dafür ausgebildet, Hochseefrachter in und aus dem Hafen von Baltimore zu navigieren. Die Piloten würden vor der Küste auf den Frachtern abgesetzt und navigierten das Schiff anschliessend in den Hafen und wieder hinaus.

    Der Kapitän sei ein Profi gewesen und habe die Gefahrenstellen äusserst gut gekannt. Die genauen Hintergründe für den Unfall seien nach wie vor unklar.

  • 13.57 Uhr

    Bild zeigt Strasse, die im Nichts endet

    Parts of the Francis Scott Key Bridge remain after a container ship collided with a support Tuesday, March 26, 2024 in Baltimore. The major bridge in Baltimore snapped and collapsed after a container ship rammed into it early Tuesday, and several vehicles fell into the river below. Rescuers were searching for multiple people in the water. (AP Photo/Steve Ruark)
    Bild: Keystone

    Ein neues Bild von der eingestürzten Key Bridge zeigt die Auffahrt auf die Brücke, die im Nichts endet. Laut Berichten von ABC News kommt es rund um die Key Bridge zu Verkehrsproblemen, weil Autos umgeleitet werden müssen. 

  • 13.30 Uhr

    Sonar ortet mehrere Autos

    Laut den Behörden haben die Rettungskräfte mehrere Autos in rund 15 Meter Tiefe orten können. Diese seien bei der Zerstörung der Brücke ins Wasser gefallen. Ob sich in den Autos noch Menschen befinden, sei bislang unklar.

  • 12.18 Uhr

    Stromausfall kurz vor Aufprall?

    Ein Video auf X, früher Twitter, zeigt den Zeitraffer kurz vor dem Aufprall des Frachtschiffs auf der Key Bridge. Auf diesem Video ist zu sehen, wie vor dem Aufprall auf dem Schiff immer wieder die Lichter ausgehen. Dies deutet laut ABC News auf einen kompletten Stromausfall auf dem Schiff hin. Dabei würden auch Warnsensoren und Radarsysteme des Schiffs gestört. 

    Kurz vor dem Aufprall gehen die Lichter wieder an. Für eine Kurskorrektur dürfte es dann aber schon zu spät gewesen sein. 

  • 12.02 Uhr

    Erstes Bild zeigt Ausmass der Zerstörung

    Eine Aufnahme aus einem Helikopter zeigt das gesamte Ausmass der Zerstörung. Die Brücke ist auf einer Länge von mehreren hundert Metern komplett zusammengebrochen. Elemente der Brücke liegen im Wasser verteilt, in der Mitte ragt lediglich einer der Pfeiler noch in die Höhe.

  • 11.57 Uhr

    Brücke liegt auf Schiff

    Erste Bilder zeigen das Ausmass des Brücken-Zusammenbruchs.
    Erste Bilder zeigen das Ausmass des Brücken-Zusammenbruchs.
    Bild: Keystone

    Langsam geht in den USA die Sonne auf. Erste Bilder zeigen die kollabierte Brücke, Teile der Konstruktion liegen auf den Containern auf dem Frachtschiff verteilt.

  • 11.45 Uhr

    Keine Hinweise auf Terrorangriff

    Dass das Schiff in die Brücke fuhr, dürfte laut dem Polizeichef ein Unglück gewesen sein. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Crew absichtlich in die Brücke gefahren sei. 

  • 11.39 Uhr

    «So etwas ist unvorstellbar»

    Bürgermeister Brandon M. Scott wird nach seinen persönlichen Gedanken über den Brückeneinsturz gefragt. «Niemals hätte ich gedacht, dass die Key Bridge einfach so einstürzt», sagt er. Es sei eine «unvorstellbare Tragödie», nun wolle man so viele Leben wie möglich retten.

  • 11.34 Uhr

    Crew befindet sich noch auf dem Schiff

    Laut Feuerwehr-Chef James Wallace befindet sich die Crew des Frachters noch auf dem Schiff. Man sei mit der Besatzung in Kontakt, es gebe Stand jetzt keine Verletzten auf dem Schiff.

  • 11.32 Uhr

    «Gigantische Tragödie»

    Bürgermeister Brandon M. Scott spricht an der Pressekonferenz von einer «gigantischen Tragödie». Man werde alles daran setzen, die restlichen Vermissten schnellstmöglich zu finden und hoffe auf den bestmöglichen Ausgang. 

  • 11.25 Uhr

    Mindestens eine Person lebensbedrohlich verletzt

    Laut dem Leiter der Rettungsaktion seien bislang zwei Personen geborgen werden. Eine der Personen sei unverletzt geborgen worden, eine weitere Person sei lebensbedrohlich verletzt. Man sei derzeit auf der Suche nach etwa 7 Personen. 

  • 11.04 Uhr

    Gouverneur ruft Notstand aus

    Nach dem Zusammensturz der Brücke in Baltimore hat Marylands Gouverneur Wes Moore den Notstand ausgerufen. Demnach sollen in Kürze Kräfte der US-Behörden zusammengezogen werden, um die lokalen Behörden zu unterstützen. Auch das FBI sei vor Ort. 

  • 11.00 Uhr

    Behörden informieren in wenigen Minuten

    Nach dem Brückeneinsturz in Baltimore wollen die Behörden noch vor Sonnenaufgang an einer Pressekonferenz informieren. Diese beginnt um 11.15 Uhr Schweizer Zeit, wie die Polizei auf X schreibt. 

In Baltimore im US-Bundesstaat Maryland ist in der Nacht auf Dienstag eine mehrspurige Brücke eingestürzt. Kurz zuvor rammte ein Containerschiff einen Pfeiler. 

Ein Video in den sozialen Medien zeigt den Einsturz der Brücke. Laut lokalen Medienberichten ereignete sich der Vorfall in der Nacht um 1.30 Uhr lokaler Zeit (6.30 Uhr Schweizer Zeit). Das Containerschiff soll als Folge des Unfalls gesunken sein, bestätigt ist das allerdings bislang nicht. Es war laut einem Bericht der «New York Times» auf dem Weg nach Sri Lanka. 

Die Brücke ist laut Berichten rund drei Kilometer lang und seit 1977 in Betrieb. 

Offenbar sollen mehrere Autos und möglicherweise auch ein Lastwagen ins Wasser gestürzt sein, wie Reuters berichtet. Laut einem Bericht von «CNN» stieg die Zahl der Vermissten zuletzt von 7 auf 20.  Allerdings könne die Zahl der Vermissten noch steigen, da auch Arbeiter zum Zeitpunkt des Zusammenstosses auf der Brücke gewesen sein sollen. 

Bestätigte Berichte über Verletzte oder Tote gibt es bislang nicht. Eine grosse Such- und Rettungsaktion läuft. Ein Sprecher der Feuerwehr sprach von einem «Massenunfallereignis». Es seien mehrere Tauch-Teams vor Ort, die nach den Vermissten suchten. Auch ein Helikopter sucht die Wasseroberfläche ab. 

Baltimores Bürgermeister Brandon M. Scott schrieb auf X, er sei auf dem Weg zu der eingestürzten Brücke.