Gewerkschaftsbund warnt Mehr als 4000 Lohn-Millionäre in der Schweiz – die Lohnschere geht weiter auf

mabe, sda

29.4.2024 - 10:00

Die hohe Entlöhnung von UBS-Chef Sergio Ermotti hat an der Generalversammlung zu viel Kritik von Kleinaktionären geführt. Die Zustimmung zum Vergütungsbericht fiel verhältnismässig schwach aus. (Archivbild)
Die hohe Entlöhnung von UBS-Chef Sergio Ermotti hat an der Generalversammlung zu viel Kritik von Kleinaktionären geführt. Die Zustimmung zum Vergütungsbericht fiel verhältnismässig schwach aus. (Archivbild)
sda

Während Spitzengehälter weiter steigen, stagnieren die niedrigen und mittleren Löhne real, heisst es in einem Bericht des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes.

Keystone-SDA, mabe, sda

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  • Der Gewerkschaftsbund beklagt, dass es immer mehr Lohn-Millionäre gibt.
  • Menschen in der Schweiz haben heute nach Abzug aller Fixkosten weniger Geld zum Leben haben als 2016.
  • Die Situation der Reichen verbessere sich hingegen, heisst es weiter.

Für neun Monate Arbeit erhilt UBS-CEO Sergio Ermotti 14,4 Millionen Franken. Andere verdienen in einem Jahr so viel wie Ermotti an einem einzigen Tag.

Der Gewerkschaftsbund schreibt, dass es im Jahr 2021 genau 4120 Personen gab, die über eine Million pro Jahr verdienten. Innert eines Jahres entspricht dies einer Zunahme von 12 Prozent.

Nach Zahlung von Steuern und Miete haben Menschen mit mittleren und niedrigen Einkommen heute weniger zum Leben als 2016, beklagt der Gewerkschaftsbund (SGB). Bei den unteren und mittleren Reallöhnen drohe ein «verlorenes Jahrzehnt», heisst es im Bericht, der die Verteilung von Löhnen, Vermögen und Steuerlast in der Schweiz untersucht hat.

Parallel dazu verbessere sich die Situation der Reichsten. Die hohen Löhne stiegen, während die Kantone die Einkommens- und Vermögenssteuern für Gutsituierte senkten.

Der SGB fordert daher eine substanzielle Erhöhung der unteren und mittleren Einkommen. Der Handlungsbedarf bei den sogenannten Frauenberufen mit zu tiefen Löhnen sei gross. In der Abgabenpolitik müssten zudem die «Kopfsteuern» bei den Krankenkassenprämien gesenkt werden.