Ukraine-Übersicht Russisches Kriegsschiff in Krim-Hafen getroffen +++ Kiews Armee-Chef räumt Rückzug aus Marjinka ein 

red./Agenturen

26.12.2023

Ukraine greift Krim-Hafen Feodossija an

Ukraine greift Krim-Hafen Feodossija an

Laut Angaben der ukrainischen Luftwaffe wurde ein grosses russisches Marineschiff dabei zerstört. Russland räumte Schäden an dem Landungsschiff Nowocherkask ein.

26.12.2023

Die ukrainische Führung hat eigenen Angaben zufolge ein russisches Kriegsschiff im Schwarzen Meer zerstört. Zugleich räumt der ukrainische Oberbefehlshaber den weitgehenden Rückzug aus Marjinka ein. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

red./Agenturen

26.12.2023

Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben nach eigenen Angaben ein Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim zerstört. Das grosse Landungsschiff «Nowotscherkassk» sei mit Marschflugkörpern im Hafen der Stadt Feodossija auf der Schwarzmeer-Halbinsel getroffen worden, teilte der Kommandeur der ukrainischen Luftstreitkräfte, Mykola Oleschtschuk, am Dienstag mit. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte den Angriff, sprach aber nur von Schäden an dem Schiff. Ausserdem habe die russische Flugabwehr zwei Kampfjets der ukrainischen Luftwaffe abgeschossen bei der Attacke.

Ein Mensch sei bei dem «feindlichen Angriff» getötet worden, teilte der von Moskau eingesetzte Krim-Statthalter Sergej Aksjonow mit. Es gebe auch zwei Verletzte. Aksjonow bestätigte in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram auch eine Explosion und ein Feuer in der Region Feodossija. Sechs Gebäude wurden demnach durch die Wucht der Detonation beschädigt. Das Gebiet sei abgeriegelt worden, Bewohner einiger Häuser müssten woanders untergebracht werden, sagte Aksjonow. Er forderte die Menschen auf, Ruhe zu bewahren.

In sozialen Netzwerken waren Fotos und Videos einer grossen Explosion zu sehen. Die Echtheit der Aufnahmen konnte zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Nach offiziell unbestätigten Berichten soll die «Nowotscherkassk» mit Kampfdrohnen und weiterer Munition beladen gewesen sein. Der Chef der ukrainischen Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, sagte in Kiew, dass es künftig keine russische Schwarzmeerflotte auf der Krim mehr geben werde.

Zerstörte Wohnhäuser und Granatenkrater sind auf einem Luftbild von Marjinka zu sehen.
Zerstörte Wohnhäuser und Granatenkrater sind auf einem Luftbild von Marjinka zu sehen.
Libkos/AP/dpa/sda

Die Ukraine hat immer wieder russische Kriegsschiffe bei Angriffen schwer getroffen. Ukrainischen Angaben zufolge sind seit Kriegsbeginn 10 russische Schiffe versenkt und 16 beschädigt worden. Besonders grosse Beachtung fand die Versenkung der «Moskwa», des Flaggschiffs der Schwarzmeerflotte im vergangenen Jahr.

Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj räumte unterdessen den weitgehenden Rückzug seiner Truppen aus der völlig zerstörten Kleinstadt Marjinka im östlichen Gebiet Donezk ein. Die Streitkräfte befänden sich im nördlichen Teil, ausserhalb von Marjinka seien neue Verteidigungslinien vorbereitet worden, sagte der General vor Journalisten in Kiew. Tags zuvor hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu die Eroberung der seit Februar 2022 umkämpften Stadt verkündet.


Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bei einem russischen Angriff auf einen Bahnhof der südukrainischen Stadt Cherson sind nach Angaben der ukrainischen Regierung mindestens ein Mensch getötet und vier weitere verletzt worden.
  • Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj hat einen weitgehenden Rückzug seiner Truppen aus der völlig zerstörten Kleinstadt Marjinka im östlichen Gebiet Donezk eingeräumt.
  • In der Ukraine will die Regierung per Gesetz den Einzug dringend an der Front benötigter Soldaten erleichtern.
  • Die russische Armee hat eigenen Angaben zufolge den völlig zerstörten Ort Marjinka im ostukrainischen Gebiet Donezk erobert. Doch die Ukraine widerspricht: Es werde weiterhin gekämpft.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt sein Militär für den angeblichen Abschuss mehrerer russischer Kampfjets.
  • Die ukrainischen Streitkräfte melden mehrere Schläge auf die Hafenstadt Feodosija auf der russisch besetzten Krim-Halbinsel.
  • Die Ereignisse vom Montag findest du hier.
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  • 21.21 Uhr

    Schwedischer Aussenminister: «Wir freuen uns, Mitglied der Nato zu werden»

    Der schwedische Aussenminister Tibias Billström begrüsste das Ja des türkischen Parlamentsausschusses zum Nato-Beitritt seines Landes.

    Als nächstes sei das türkische Parlament an der Reihe. «Wir freuen uns, Mitglied der Nato zu werden», schrieb Billström auf der früher als Twitter bekannten Plattform X.

  • 20.43 Uhr

    Ukraine meldet Todesopfer bei russischem Angriff auf Bahnhof in Cherson

    Bei einem russischen Angriff auf einen Bahnhof der südukrainischen Stadt Cherson sind nach Angaben der ukrainischen Regierung mindestens ein Mensch getötet und vier weitere verletzt worden. Die Stadt sei «massiv bombardiert» worden, als etwa 140 Zivilisten am Bahnhof auf die Abfahrt eines Zuges warteten, mit dem sie aus der Stadt in Sicherheit gebracht werden sollten, erklärte Innenminister Igor Klymenko im Onlinedienst Telegram.

    Ein Polizist wurde demnach getötet, zwei Zivilisten und zwei Polizisten wurden durch Splitter verletzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, zahlreiche Zivilisten seien zum Zeitpunkt des Angriffs am Bahnhof gewesen. Sämtliche Rettungsdienste seien im Einsatz.

    Laut der ukrainischen Bahngesellschaft Ukrsalisnyzja wurden der Bahnhof und der Evakuierungszug beschädigt. Die Bahnstrecke sei jedoch weiterhin befahrbar.

    Cherson liegt am Fluss Dnipro und ist häufig Ziel russischer Angriffe, seit die Stadt im November 2022 nach monatelanger russischer Besatzung von den ukrainischen Truppen zurückerobert wurde.

  • 17.44 Uhr

    Türkischer Parlamentsausschuss billigt Nato-Beitritt Schwedens

    Der Beitritt Schwedens zur Nato ist einen Schritt näher gerückt. Der auswärtige Ausschuss des türkischen Parlaments votierte nach monatelanger Hängepartie für die Ratifizierung des Beitritts. Jetzt muss noch das gesamte Parlament über das Beitrittsprotokoll abstimmen. Die Aufnahme Schwedens muss von den Parlamenten aller Nato-Mitglieder ratifiziert werden. Die Türkei ist neben Ungarn das letzte Nato-Mitglied, dass dies noch nicht getan hat.

    Schweden hatte ebenso wie Finnland nach dem russischen Angriff auf die Ukraine 2022 seine jahrzehntelange Bündnisfreiheit aufgegeben und den Beitritt zur Nato beantragt. Die Türkei stimmte zwar ebenso wie alle anderen Nato-Mitglieder zu, warf den Beitrittskandidaten aber vor, nicht hart genug gegen kurdische Extremisten vorzugehen und verzögerte die Ratifizierung des Beitritts. Während Ankara dem Beitritt Finnlands in diesem Frühjahr schliesslich zustimmte, machte Präsident Recep Tayyip Erdogan weiter Vorbehalte gegen Schweden geltend.

    Zuletzt stellte er im Dezember eine Verbindung zwischen dem Wunsch der Türkei nach Lieferung von 40 US-Kampfflugzeugen vom Typ F-16 und dem Nato-Beitritt Schwedens her. Ausserdem verlangte er, dass Kanada und andere Nato-Partner ihre Waffenembargos gegen die Türkei aufheben. Die US-Regierung unterstützt zwar den Wunsch Erdogans nach Flugzeuglieferungen, doch im Kongress gibt es starken Widerstand dagegen.

    Auch Ungarn verzögert den Nato-Beitritt Schwedens. Die Regierung in Budapest hat Schweden «eklatante Lügen» über den Zustand der Demokratie in ihrem Land vorgeworfen, aber keine konkreten Bedingungen für die Aufnahme Schwedens in die Nato genannt. Kritiker vermuten, dass sich Ministerpräsident Viktor Orban am Kurs der Türkei ausrichtet.

  • 17.41 Uhr

    Putin empfängt Staats- und Regierungschefs postsowjetischer Länder

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat Vertreter der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) zu einem informellen Treffen in St. Petersburg empfangen. An einer Exkursion zum prächtigen Zarenschloss Peterhof und anderen Sehenswürdigkeiten nahmen unter anderem die Staats- und Regierungschefs von Belarus und jene der zentralasiatischen Republiken Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan, Tadschikistan und Turkmenistan teil. Vertreten waren bei dem traditionell zum Jahresende stattfindenden Treffen auch die beiden verfeindeten Südkaukasus-Staaten Armenien und Aserbaidschan.

    Während eines Spaziergangs unterhielt sich Putin mit dem armenischen Premierminister Nikol Paschinjan, wie die Agentur Interfax meldete. Das ist insofern bemerkenswert, als dass die russisch-armenischen Beziehungen zuletzt angespannt waren, nachdem das autoritär geführte Aserbaidschan im vergangenen September die bis dahin mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region Berg-Karabach eroberte. Viele Armenier warfen ihrer traditionellen Schutzmacht Russland, die auch eigene Soldaten vor Ort stationiert hat, vor, sie damals im Stich gelassen zu haben. Paschinjan blieb danach einigen Treffen mit Russland fern, etwa einem GUS-Gipfel im Oktober in Kirgistan.

  • 17.04 Uhr

    Ukrainischer Oberbefehlshaber gibt weitgehenden Rückzug aus Marjinka zu

    Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj hat einen weitgehenden Rückzug seiner Truppen aus der völlig zerstörten Kleinstadt Marjinka im östlichen Gebiet Donezk eingeräumt. Die Streitkräfte befänden sich im nördlichen Teil, ausserhalb von Marjinka seien neue Verteidigungslinien vorbereitet worden, sagte der General vor Journalisten in Kiew. Tags zuvor hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu die Eroberung der seit Februar 2022 umkämpften Stadt verkündet.

    Gleichzeitig sprach Saluschnyj von der Möglichkeit, dass es den russischen Truppen gelingen würde, die nördlich von Donezk gelegene Stadt Awdijiwka in «zwei bis drei Monaten» zu erobern. «Wir müssen uns nicht an eine bestimmte Siedlung klammern und eine "Show oder Trauer darum veranstalten», sagte er. Zwar werde die Verteidigung so lange wie möglich aufrechterhalten. Jedoch sei es Kiew wichtiger, die Soldaten für eine spätere Rückeroberung aufzusparen.

  • 16.41 Uhr

    Türkisches Parlament nimmt Beratungen über Nato-Beitritt Schwedens wieder auf

    Nach einmonatiger Pause hat das türkische Parlament seine Beratungen über die Ratifizierung des schwedischen Nato-Beitritt wieder aufgenommen. Die Sitzung des aussenpolitischen Ausschusses habe begonnen, sagte der Abgeordnete Utku Cakirözer von der oppositionellen Partei CHP der Nachrichtenagentur AFP. Schwedens Nato-Beitritt sei der zehnte Punkt der Tagesordnung.

    Wenn der Ausschuss zustimmt, wird Schwedens Beitrittsantrag auf Nato-Mitgliedschaft dem Parlament vorgelegt. Im November hatten sich die Ausschussmitglieder nicht auf eine gemeinsame Vorlage für die Parlamentsabstimmung einigen können.

    Anfang Dezember machte dann der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Ratifizierung des Nato-Beitritts Schwedens durch sein Land von einer Bewilligung einer Lieferung von F-16-Kampfjets durch die USA abhängig. Wenn Washington «gleichzeitig und solidarisch» seinen Beitrag leiste, werde das Parlament in Ankara das Gleiche tun, sagte Erdogan. Zudem forderte er eine Aufhebung der gegen Ankara verhängten Waffenembargos durch die Nato-Verbündeten.

    Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte das traditionell blockfreie Schweden bereits im Mai vergangenen Jahres gemeinsam mit dem Nachbarland Finnland die Nato-Mitgliedschaft beantragt. Finnland trat dem Militärbündnis im April bei, Schweden wartet noch auf die Zustimmung der Mitgliedsländer Türkei und Ungarn.

    Ankara verschleppt den Nato-Beitritt Schwedens seit Monaten. Erdogan hatte beim Nato-Gipfel im Juli sein Wort gegeben, dass Schweden beitreten könne, das türkische Parlament hat den Antrag jedoch noch immer nicht ratifiziert.

    Die Türkei hatte ihr Zögern unter anderem mit einem angeblich zu laxen Umgang der schwedischen Behörden mit mutmasslichen PKK-Mitgliedern in Schweden begründet. Schweden sicherte daraufhin unter anderem ein härteres Vorgehen gegen die PKK zu.

  • 13.46 Uhr

    Ukrainische Regierung will Mobilmachung per Gesetz verschärfen

    In der Ukraine will die Regierung per Gesetz den Einzug dringend an der Front benötigter Soldaten erleichtern. Der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal legte dem Parlament dazu zwei neue Gesetze für eine verschärfte Mobilmachung vor. Wegen der andauernden russischen Aggression müssten die Mechanismen der Mobilmachung «verbessert» werden, hiess es in einem der beiden in der Nacht veröffentlichten Gesetzentwürfe. Das Militär hatte mehr Personal für die Front gefordert.

    So soll nun der Beginn des Reservistenalters von 27 auf 25 herabgesetzt werden. Die Armee würde dadurch sofort Zugriff auf zwei weitere Jahrgänge erhalten, potenziell mehr als 400'000 junge Männer. Bereits ausgestellte Wehrdienstuntauglichkeiten sollen dazu erneut überprüft werden, hiess es in dem Entwurf.

    Im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren würden Ukrainer künftig verpflichtet sein, sich ins Wehrregister eintragen zu lassen und diese Daten regelmässig zu erneuern. Musterungs- und Einberufungsbescheide könnten zukünftig auch unabhängig vom realen Aufenthaltsort elektronisch und nicht wie bisher nur in Papierform an die Meldeadresse zugestellt werden. Damit wären auch Männer im Ausland erreichbar.

    Mit einem zweiten Gesetz sollen auch die Strafen für fehlende Angaben im Wehrregister verschärft werden. Beim Ignorieren von Vorladungen würden sofort Freiheitsstrafen statt bisher Geldbussen drohen. Bei Missachtung der Registrierungsvorschriften drohen etwa die Beschlagnahmung von Autos, Kontosperren und ein Verbot, Kredite zu erhalten. Im Ausland lebende Ukrainer könnten bei Konsulaten nur noch neue Ausweispapiere bei Vorlage ihres Wehrregistereintrags erhalten, hiess es.

    In die Gesetzvorlagen können noch Änderungen eingebracht werden. Nach der Verabschiedung ist auch ein Veto von Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht ausgeschlossen. Er hatte eine intensivere Mobilmachung auch wegen der Kosten als heikle Frage bezeichnet. Selenskyj zufolge will die Armee bis zu einer halben Million neuer Soldaten einziehen. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 22 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg.

  • 13.07 Uhr

    Deutscher Top-General warnt vor Schwächung der Bundeswehr durch Litauen-Brigade

    In der Bundeswehr gibt es nach «Spiegel»-Informationen massive Zweifel an der Umsetzung der Pläne des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius zur dauerhaften Stationierung einer Kampfbrigade in Litauen. Wie das Magazin aus einer internen E-Mail berichtete, ist die neue Brigade nach Ansicht von Heeresinspekteur Alfons Mais nicht ohne milliardenschwere Investitionen zu stemmen, da ansonsten die Bundeswehr bei ihren Aufgaben in Deutschland massiv geschwächt würde.

    In dem Schreiben wendet sich Mais dem Bericht zufolge an Generalinspekteur Carsten Breuer und fordert, das Ministerium müsse trotz der gerade erst angelaufenen Planungen für die Brigade dringend über Investitionen für das Projekt nachdenken. Als Grund nennt er die prekäre Lage des Heers.

    «Ich komme leider nicht umhin, erneut zu betonen, dass die materielle Ausstattung des Heeres gemessen an seinen Aufträgen ab 2025 aktuell mehr als grenzwertig und trotz aller positiver Anstrengungen auch zukünftig unterfinanziert ist», schrieb Mais demnach. «Die Decke ist einfach zu dünn.»

    Konkret sei das Heer über alle Materialkategorien, «von A wie Artilleriegeschütz bis Z wie Zeltbahn», nur zu 60 Prozent ausgestattet, zitierte das Magazin aus dem Schreiben. «Die Aufstellung eines neuen Grossverbandes ohne zusätzliche Investitionen wird diese Quote auf 55 Prozent absinken lassen.»

  • 12.34 Uhr

    Das ist über das Nawalny-Gefängnis «Polarwolf» bekannt

    Der russische Kremlkritiker Alexej Nawalny lebt noch – nach rund 20-tägiger Funkstille meldet er sich aus einem der härtesten Gefängnisse Russlands zu Wort. Was erwartet ihn im hohen Norden? Mehr dazu kannst du hier nachlesen

  • 10.59 Uhr

    Nawalny versichert, es gehe ihm gut

    Nach seiner Verlegung in eine Strafkolonie in der russischen Polarregion hat der inhaftierte russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny versichert, dass es ihm «gut» gehe.

    «Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Mir geht es gut. Ich bin total erleichtert, dass ich es endlich geschafft habe», schrieb Nawalny am Dienstag auf dem Onlinedienst X, ehemals Twitter.

    Die 20 Tage dauernde Verlegung zu seinem neuen Haftort sei «ziemlich anstrengend» gewesen. Er sei aber «immer noch gut gelaunt, wie es sich für einen Weihnachtsmann gehört», erklärte Nawalny mit Blick auf seine den klimatischen Bedingungen angepasste Winterkleidung und seinen während der langen Reise gewachsenen Bart.

    Nawalny meldet sich aus arktischem Straflager: «Bin guten Mutes»

    Nawalny meldet sich aus arktischem Straflager: «Bin guten Mutes»

    Der inhaftierte Kreml-Kritiker bestätigte nach wochenlangem Rätselraten über seinen Aufenthaltsort, er sei in der Strafkolonie in Jamal-Nenzen angekommen. Das Lager «Polarwolf» gilt als eines der härtesten Gefängnisse Russlands

    26.12.2023

    Ausser einer schneebedeckten und als Hof genutzten Nachbarzelle und einem Zaun vor seinem Fenster habe er bislang wenig von seiner Umgebung gesehen. «Leider gibt es keine Rentiere, aber es gibt riesige, flauschige und sehr schöne Schäferhunde», schrieb er.

    Der Kremlkritiker sitzt eine 19-jährige Haftstrafe ab, im Sommer war er wegen angeblichen «Extremismus» verurteilt worden. Angehörige und Mitstreiter hatten seit Anfang Dezember nichts mehr von ihm gehört.

    Am Montag hatte seine Sprecherin Kira Jarmisch mitgeteilt, dass Nawalny sich in der Strafkolonie Nummer drei in der Ortschaft Charp in dem im hohen Norden Russlands gelegenen autonomen Kreis der Jamal-Nenzen befinde und sein Anwalt ihn besucht habe. Die entlegene Ortschaft Charp mit rund 5000 Einwohnern liegt nördlich des arktischen Polarkreises, in ihr liegen mehrere Strafkolonien.

  • 9.16 Uhr

    Update: Moskau bestätigt Schäden an Kriegsschiff

    Das russische Verteidigungsministerium hat nach dem ukrainischen Angriff auf die von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim Schäden an seinem Kriegsschiff eingeräumt. Das grosse Landungsschiff «Nowotscherkassk» sei Ziel eines ukrainischen Luftangriffs geworden, teilte das Ministerium nach Angaben der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass am Dienstag in Moskau mit.

    Zum genauen Ausmass der Schäden an dem Schiff in dem Hafen der Krim-Stadt Feodossija gab es keine Angaben. Laut Behördenangaben starb ein Mensch, zwei weitere wurden verletzt.

    Die ukrainischen Luftstreitkräfte hatten davor mitgeteilt, das Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte mit Marschflugkörpern zerstört zu haben. Nach Angaben aus Moskau vernichtete die russische Flugabwehr zwei ukrainische Kampfjets, die die «Nowotscherkassk» angegriffen hätten. Die zwei Flugzeuge vom Typ Suchoi Su-24 hätten zu den taktischen Fliegerstaffeln der ukrainischen Luftstreitkräfte gehört und Lenkraketen abgefeuert, teilte das Ministerium in Moskau mit.

    Die Ukraine hatte zwar über den Einsatz der taktischen Kräfte informiert. Angaben zu einer Zerstörung der Kampfjets gab es aus Kiew aber nicht. Die Ukraine hatte immer wieder russische Kriegsschiffe bei Angriffen schwer getroffen.

    Die von Russland 2014 unter Bruch des Völkerrechts annektierte Krim ist häufiges Ziel ukrainischer Angriffe. Die Halbinsel dient als wichtiger Punkt in Russlands Krieg gegen die Ukraine - von dort aus werden Moskaus Truppen im Süden des angegriffenen Landes mit Nachschub versorgt. Aus dem Schwarzen Meer greift Russland von Kriegsschiffen aus die Ukraine mit Drohnen und Raketen an. Die Führung in Kiew hat angekündigt, die Krim von der russischen Besatzung zu befreien.

  • 8.35 Uhr

    Russland: Ein Toter und zwei Verletzte auf der Krim

    Die russische Seite gab inzwischen mehr Details zu einem Angriff auf den Hafen der Stadt Feodossija auf der Halbinsel Krim bekannt. 

    Bei dem ukrainischen Angriff auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel ist laut Behörden ein Mensch getötet worden. Es gebe auch zwei Verletzte, teilte der von Moskau eingesetzte Krim-Statthalter Sergej Aksjonow am Dienstag mit.

    Durch die Wucht der Detonation seien sechs Häuser beschädigt worden. Demnach zerbrachen vor allem Fensterscheiben. Bewohner*innen mussten laut Aksjonow bei Verwandten, Freunden und in Notunterkünften in Sicherheit gebracht werden.

    Nach Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte wurde bei dem Angriff in der Nacht zum Dienstag ein Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte zerstört. Das grosse Landungsschiff «Nowotscherkassk» sei mit Marschflugkörpern getroffen worden, teilte der Kommandeur der Luftstreitkräfte, Mykola Oleschtschuk, mit. In sozialen Netzwerken waren Fotos und Videos einer grossen Explosion zu sehen. Die Echtheit der Aufnahmen und die Angaben Oleschtschuks konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

  • 8.10 Uhr

    Ukraine meldet Zerstörung von russischem Kriegsschiff

    Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben nach eigenen Angaben ein Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte auf der von Moskau annektierten Krim zerstört.

    Das grosse Landungsschiff «Nowotscherkassk» sei mit Marschflugkörpern im Hafen der Stadt Feodossija auf der Schwarzmeer-Halbinsel getroffen worden, teilte der Kommandeur der ukrainischen Luftstreitkräfte, Mykola Oleschtschuk, am Dienstag mit. In sozialen Netzwerken waren Fotos und Videos einer grossen Explosion zu sehen. Die Echtheit der Aufnahmen und die Angaben Oleschtschuks konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

    Laut einem Bericht der BBC bestätigte die russische Seite inzwischen, dass das Kriegsschiff bei einem Angriff beschädigt worden sei.

    Der von Moskau eingesetzte Krim-Statthalter Sergej Aksjonow bestätigte bei Telegram in der Nacht eine «feindliche Attacke» samt Detonation und Feuer in der Region Feodossija. Das Gebiet sei abgeriegelt worden, Bewohner*innen einige Häuser müssten woanders untergebracht werden, sagte er. Aksjonow forderte die Menschen auf, Ruhe zu bewahren.

    Nach offiziell unbestätigten Berichten in sozialen Medien soll bei dem Angriff ein mit Drohnen beladenes Schiff getroffen worden sein. Der Chef der ukrainischen Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, sagte in Kiew, dass es künftig keine russische Schwarzmeerflotte auf der Krim mehr geben werde. Die Ukraine hatte immer wieder russische Kriegsschiffe bei Angriffen schwer getroffen.

  • 7.44 Uhr

    Kiew dementiert Einnahme von Marjinka

    Nach monatelangen Kämpfen hat Russlands Armee eigenen Angaben zufolge den völlig zerstörten Ort Marjinka im ostukrainischen Gebiet Donezk besetzt. Marjinka sei nun unter russischer Kontrolle, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Montag bei einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin in St. Petersburg.

    Die ukrainische Armee wies die Behauptungen allerdings zurück. «Der Kampf um Marjinka geht weiter», sagte der für den Frontabschnitt verantwortliche Militärsprecher, Olexander Schtupun, im Fernsehen.

    Es befänden sich weiterhin ukrainische Soldaten innerhalb der Stadtgrenzen, auch wenn die Stadt komplett zerstört sei, sagte Schtupun. Auch unabhängig konnten die russischen Angaben zunächst nicht überprüft werden.

    Rund um Marjinka, das vor Beginn des russischen Angriffskriegs etwa 9000 Einwohner*innen zählte, waren in den vergangenen Wochen immer wieder schwere Gefechte gemeldet worden.

  • 7.22 Uhr

    Selenskyj lobt Militär für Abschuss russischer Kampfjets

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte sein Militär für mehrere angeblich abgeschossene russische Kampfjets. In der Woche vor Weihnachten seien insgesamt fünf feindliche Flieger abgeschossen worden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. «Das ist wirklich beeindruckend!»

    Selenskyj warnte zudem die russischen Piloten, dass die ukrainische Luftverteidigung in Zukunft noch stärker werde, sobald die vom Westen zugesagten F-16-Kampfjets eingetroffen seien.

    An Heiligabend hatte Kiew den Abschuss zweier russischer Kampfflugzeuge der Typen Suchoi Su-34 sowie Su-30CM im Gebiet Donezk und über dem Schwarzen Meer gemeldet. Zuvor hatte es ähnliche Berichte bereits über drei andere russische Jets gegeben.

    Unabhängig überprüft werden konnte das zunächst nicht. Allerdings hatten auch russische Militärblogger von vermeintlichen Abschüssen geschrieben.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt seine Streitkräfte.
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt seine Streitkräfte.
    Javad Parsa/NTB/dpa
  • 6.30 Uhr

    Russische Drohnenschläge auf ukrainische Städte

    Das russische Militär hat mehrere Regionen der Ukraine in der Nacht zum Dienstag mit sogenannten Kamikaze-Drohnen angegriffen. Ukrainische Medien berichteten von zahlreichen Explosionen, die auf den Einsatz der Flugabwehr zurückzuführen waren.

    Neben Mykolajiw und Kriwyj Rih im Süden des Landes berichteten auch andere Regionen in der Zentralukraine von Drohneneinflügen.

    Die zerstörerische Kraft von Drohnen: Ein Mann dokumentiert in Kiew den Schaden, den eine russische Drohne an einem Gebäude angerichtet hat. (22. Dezember 2023)
    Die zerstörerische Kraft von Drohnen: Ein Mann dokumentiert in Kiew den Schaden, den eine russische Drohne an einem Gebäude angerichtet hat. (22. Dezember 2023)
    EPA
  • 3.10 Uhr

    Ukrainische Drohnen treffen Hafenstadt auf der Krim

    Ein ukrainischer Drohnenangriff hat in der Nacht zum Dienstag die Hafenstadt Feodosija auf der von Russland besetzten Krim getroffen. Das bestätigte der von Moskau eingesetzte Krim-Statthalter Sergej Aksjonow, wie die russische Staatsagentur Tass berichtete. Nach seinen Worten gab es im Hafen eine schwere Explosion und einen grossen Brand. Zahlreiche Anwohner*innen seien aus umliegenden Gebäuden evakuiert worden.

    Nach offiziell unbestätigten Berichten in sozialen Medien soll bei dem Angriff ein mit Munition beladenes Schiff getroffen worden sein. Der Kommandeur der ukrainischen Luftstreitkräfte, Mykola Oleschtschuk, sprach auf Telegram von der Versenkung des amphibischen Landungsschiffs «Nowotscherkassk». Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.

    Feodosija liegt auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim, die von Russland besetzt wurde.
    Feodosija liegt auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim, die von Russland besetzt wurde.
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