Protest im russischen TV Macron bietet verurteilter Journalistin Schutz an

dpa/uri

16.3.2022 - 10:23

Marina Owssjannikowa wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie während einer russischen Nachrichtensendung ein Protestplakat gegen den Krieg in die Kamera hielt. Frankreich will der Journalistin jetzt Asyl anbieten.

16.3.2022 - 10:23

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat der nach ihrem aufsehenerregenden Protest im russischen Staatsfernsehen verurteilten TV-Journalistin Marina Owssjannikowa Schutz angeboten. «Wir werden selbstverständlich diplomatische Schritte einleiten, um Ihrer Kollegin Schutz zu gewähren, entweder in der Botschaft oder im Asyl», sagte Macron am Dienstag auf die Frage eines französischen Journalisten.

Er werde diese Lösung sehr direkt und konkret in seinem nächsten Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin vorschlagen. «Ich wünsche mir auf jeden Fall, dass wir so schnell wie möglich vollständige Klarheit über ihre persönliche Situation und ihre Möglichkeit, ihre Arbeit fortzusetzen, erhalten.»

Owssjannikowa hatte am Montagabend in den Hauptnachrichten des russischen Staatsfernsehens ein Protestplakat gegen den Krieg in der Ukraine in die Kamera gehalten. Am Dienstag wurde sie zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie in einem zuvor aufgenommenen Video zu Protesten gegen den Krieg von Kremlchef Wladimir Putin in der Ukraine aufgerufen habe. Ob es weitere juristische Konsequenzen zu ihrem Protest im Fernsehen gibt, blieb zunächst offen.

Macron betonte die Solidarität Frankreichs mit den Journalisten, die aus der Ukraine über den Krieg berichteten oder in Russland über den Konflikt informieren wollten und unter Druck ständen. Frankreich verurteile jegliche Inhaftierung von Journalisten, sagte der Präsident während des Besuchs einer Flüchtlingseinrichtung für Menschen aus der Ukraine.

dpa/uri