Frankreich Macron will neue Ära in den Beziehungen zu Afrika einläuten

dpa

27.2.2023 - 21:28

Der französische Präsident Emmanuel Macron gestikuliert, als er vor seinem Besuch in Zentralafrika im Elysee-Palast in Paris am 27. Februar 2023 eine Rede hält, um Frankreichs überarbeitete Strategie für Afrika zu skizzieren.
Der französische Präsident Emmanuel Macron gestikuliert, als er vor seinem Besuch in Zentralafrika im Elysee-Palast in Paris am 27. Februar 2023 eine Rede hält, um Frankreichs überarbeitete Strategie für Afrika zu skizzieren.
STEFANO RELLANDINI/KEYSTONE

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat eine neue Ära in den wirtschaftlichen und militärischen Beziehungen zu Afrika angekündigt. Demnach will er die Zahl der französischen Soldaten auf dem Kontinent reduzieren.

27.2.2023 - 21:28

Macron kündigte am Montag an, die Zahl der französischen Soldaten in Afrika werde im Rahmen einer neuen Sicherheitspartnerschaft mit den einzelnen Ländern reduziert. Zudem soll eine ehrgeizigere Wirtschaftspolitik den schwindenden Einfluss Frankreichs auf dem Kontinent stärken.

Macron sagte in einer Rede im Élysée-Palast in Paris, Frankreich dürfe sich in den Ländern, die es einst als Kolonialmacht beherrschte, nicht länger einmischen. Afrika sei nicht mehr der Hinterhof Frankreichs. «Es gibt einen anderen Weg», sagte er: «Afrikanische Länder als Partner anzusprechen, mit denen wir Interessen und ausgewogene, gegenseitige Verantwortung teilen.» Der französische Präsident beginnt am Mittwoch eine Afrikareise mit Stationen in Gabun, Angola, der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo.

Wachsende antifranzösische Stimmung

Er kündigte eine neue Sicherheitspartnerschaft mit weniger französischen Soldaten auf dem Kontinent an. Zwar sollten keine Militärstützpunkte aufgegeben werden, sie sollten aber entsprechend den von den afrikanischen Partner geäusserten Bedürfnissen angepasst werden. In Zukunft sollten Stützpunkte, Schulen und Akademien gemeinsam von französischem und afrikanischem Personal verwaltet werden.

«Und ich sage es ganz klar: Frankreichs Aufgabe ist es nicht, alle Probleme in Afrika zu lösen», erklärte Macron.

Eine wachsende antifranzösische Stimmung löste in den vergangenen Monaten in mehreren west- und nordafrikanischen Ländern Strassenproteste aus. Hinzu kommt die wirtschaftliche Präsenz Russlands, Chinas und der Türkei, die französische Beziehungen in die Region unter Druck setzt. Macron räumte ein, Afrika sei heute ein Feld des Wettbewerbs, und forderte die französischen Unternehmen auf, sich der Konkurrenz zu stellen.

dpa