Corona-Übersicht Ansteckungen weiterhin stabil tief – Lockerungen an der Grenze

Agenturen/red.

15.5.2020

Die Grenzen zu Österreich und Deutschland gehen ab heute auf, Besuche beim im Ausland lebenden Partner werden erleichtert. In der Zentralschweiz gibt es einen neuen Todesfall. Derweil untersucht die WHO den Zusammenhang von Corona und einer Kinderkrankheit. Das Aktuellste in der Übersicht.

Das Wichtigste des Tages in Kürze:

  • Die Zahl der vom BAG gemeldeten Neuinfektionen bewegt sich mit 51 auf dem Niveau des Vortags.
  • Die Grenzen zu Deutschland und Österreich werden ab heute Freitag um Mitternacht wieder geöffnet. 
  • Die gegenseitige Einreise wird wieder erlaubt für Personen, die ihre Partner oder ihre Verwandten besuchen oder an wichtigen Familienanlässen teilnehmen wollen. Einkaufstourismus bleibt jedoch verboten.
  • Laut Seco sind Corona-Hilfskredite im Wert von insgesamt 14,6 Milliarden vergeben worden. In 36 Fällen wird ein Verdacht auf Missbrauch überprüft. 
  • Laut Daniel Koch vom BAG können Demonstrationen auch durch die Kantone nicht bewilligt werden und sind verboten.
  • SBB-Chef Vincent Ducrot empfiehlt das Tragen von Masken in Zügen, eine Maskenpflicht stellt er aber nicht in Aussicht. 
  • Die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich sagt für dieses Jahr einen Absturz des BIP um 5,5 Prozent voraus.
  • Die Coronavirus-Krise wird der Weltwirtschaft in diesem Jahr Einbussen von 5,8 bis 8,8 Billionen Dollar bringen.
  • Der gemeinsame Appell von Kreuzlingen und Konstanz zeigt Wirkung: Der Grenzzaun wird abgebaut. 
  • In Luzern ist eine weitere Person verstorben, die mit dem Coronavirus infiziert war.
  • Die Slowakei ersetzt die Staatsquarantäne durch eine Handy-App.
  • Die Weltgesundheitsorganisation untersucht einen möglichen Zusammenhang zwischen dem neuartigen Coronavirus und einer seltenen entzündlichen Erkrankung bei Kindern.

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 51 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 in allen Kantonen zusammen betrug nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitagabend 1879. Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 1595 an, sechs mehr als am Vortag.

In Luzern ist eine weitere Person verstorben, die mit dem Coronavirus infiziert war. Schweizweit wurden bislang insgesamt 334'274 Tests durchgeführt. Davon waren nach Angaben des BAG elf Prozent positiv.

Ab Samstag wird das Grenzregime zwischen der Schweiz, Deutschland und Österreich gelockert. Wer beispielsweise in einer grenzüberschreitenden Beziehung lebt, Verwandte besuchen will oder im anderen Land eine Zweitwohnung hat, kann die Grenzen passieren. Abgebaut wurde auch der Grenzzaun in Kreuzlingen.

Solange es in der Schweiz noch Neuansteckungen mit dem Coronavirus gebe, gebe es keine volle Lockerung der von den Behörden verfügten Massnahmen, sagte Daniel Koch, Delegierter des BAG für Covid-19, am Freitag in Bern vor den Bundeshausmedien.

Bis Freitag haben rund 123'000 Unternehmen in der Schweiz Covid-19-Kredite in der Höhe von insgesamt rund 14,6 Milliarden Franken ausbezahlt erhalten.Seit dem 11. Mai fahren in der Schweiz wieder 90 Prozent der Züge,, wie SBB-Chef Vincent Ducrot am Freitag vor den Bundeshausmedien sagte. Die Passagierfrequenzen steigen deutlich an.

Die Weltgesundheitsorganisation untersucht derweil einen möglichen Zusammenhang zwischen dem neuartigen Coronavirus und einer seltenen entzündlichen Erkrankung bei Kindern.

22 Uhr: Damit endet der Corona-Ticker für heute

21.27 Uhr: Corona-Rückholaktion in der EU so gut wie abgeschlossen

Die grösste Rückholaktion in der Geschichte der Europäischen Union ist nach Angaben von EU-Ratspräsident Charles Michel fast abgeschlossen. In den vergangenen zwei Monaten sei mehr als 580'000 wegen der Corona-Krise im Ausland gestrandeten EU-Bürgern eine sichere Rückkehr in ihre Heimat ermöglicht worden, teilte er am Freitagabend mit.

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell sagte, damit warteten nur noch rund 10'000 Menschen auf eine Rückkehrmöglichkeit. Nach Deutschland wurden nach Angaben der Bundesregierung rund 240'000 Menschen geflogen. Am deutschen Teil der Rückholaktion waren mehr als 2'000 Mitarbeiter des Auswärtigen Amts beteiligt.

21 Uhr: WHO untersucht möglichen Zusammenhang von Coronavirus und seltener Kinderkrankheit

Die Weltgesundheitsorganisation untersucht einen möglichen Zusammenhang zwischen dem neuartigen Coronavirus und einer seltenen entzündlichen Erkrankung bei Kindern. Es gebe erste Berichte darüber, dass jüngste Fälle der Kinderkrankheit mit dem Coronavirus in Verbindung stünden, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag. Er forderte Mediziner in aller Welt dazu auf, mit der WHO und den nationalen Gesundheitsbehörden zusammenzuarbeiten um das Syndrom «besser zu verstehen».

Erstmals hatten Ärzte in Grossbritannien im April auf das multi-entzündliche Syndrom bei Kindern (MIS-C) hingewiesen, das Ähnlichkeiten mit dem seltenen Kawasaki-Syndrom aufweist. Inzwischen wurde es auch bei mehr als hundert Kindern in New York nachgewiesen, drei von ihnen starben.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Corona-Virus und einem seltenen Syndrom bei Kindern?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Corona-Virus und einem seltenen Syndrom bei Kindern?
Marta Fernández Jara/Europa Press/dpa/Symbolbild

Am Freitag meldete ein Krankenhaus im französischen Marseille den ersten Todesfall durch das Syndrom in Frankreich. Ein Neunjähriger sei infolge «neurologischer Schäden im Zusammenhang mit einem Herzstillstand» gestorben, sagte der zuständige Arzt Fabrice Michel der Nachrichtenagentur AFP. Insgesamt wurden aus Frankreich seit Anfang März 135 Fälle des Syndroms gemeldet. Die Patienten waren zwischen einem und 14 Jahre alt.

20.25 Uhr: Slowakei ersetzt Staatsquarantäne durch Handy-App

Wer aus dem Ausland in die Slowakei einreist, muss nicht mehr zwingend in eines der umstrittenen staatlichen Quarantäne-Zentren. Das Parlament in Bratislava stimmte am Freitag der von der Regierung am Vortag beschlossenen Einführung einer Handy-App zur freiwilligen Überwachung zu.

Die Slowakei hat eine Corona-App eingeführt. 
Die Slowakei hat eine Corona-App eingeführt. 
Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Symbolbild

Wenn sich Rückkehrer aus dem Ausland die App auf ihr Smartphone installieren lassen, dürfen sie die vorgeschriebene 14-tägige Quarantäne auch zuhause verbringen. Sobald sie aber ihre Wohnung verlassen, wird ein Alarmsignal an die Behörden gesendet. Die unter dem Namen «intelligente Quarantäne» eingeführte Alternative solle schon ab kommender Woche eingesetzt werden und die überfüllten Quarantäne-Zentren entlasten, erklärte der konservative Gesundheitsminister Marek Krajci nach der Parlamentsabstimmung.

19.50 Uhr: Amnesty: Exzessive Polizeigewalt in Lateinamerika in der Corona-Krise

Die Sicherheitsbehörden in mehreren lateinamerikanischen Ländern haben nach Einschätzung von Amnesty International übermässige Gewalt angewendet, um die Alltagsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie durchzusetzen. Die Menschenrechte dürften aber nicht im Namen des Gesundheitsschutzes verletzt werden, erklärte die Organisation am Freitag.

Dokumentiert wurden demnach fast 60 Vorfälle aus den vergangenen sieben Wochen. So deuteten verifizierte Videos darauf hin, dass Regierungen exzessiv und unnötig Gewalt anwenden liessen, um Menschen zu bestrafen, die Quarantänebestimmungen missachteten. Menschen, die in Armut lebten oder obdachlos seien, sowie Migranten und Flüchtlinge seien überproportional betroffen.

Festnahmen würden nicht als letztes Mittel betrachtet, sondern als erstes, prangerte Amnesty an. Menschen, die gegen Vorschriften verstiessen, sowie auch Migranten, die in ihre Heimat zurückkehrten, würden unter unmenschlichen Bedingungen zusammen in Quarantäne gesteckt. Dabei würden Gebote wie etwa Abstandsregeln nicht eingehalten, und es werde nicht auf das Coronavirus getestet.

Aus der Dominikanischen Republik wie auch aus El Salvador, Mexiko und Puerto Rico gebe es Hinweise darauf, dass Menschen festgenommen würden, die Essen oder Medikamente besorgen wollten. Amnesty warf ausserdem den Sicherheitskräften in Venezuela und Honduras vor, Proteste für eine bessere Lebensmittelversorgung oder andere Grundleistungen zu unterdrücken. Die Organisation prangerte auch Missstände in Kolumbien, Peru, Ecuador, Guatemala und Paraguay an.

19.21 Uhr: New York und Nachbarn wollen Strände für Feiertagswochenende öffnen

New York und seine US-Nachbarstaaten wollen über das anstehende Memorial-Wochenende die Öffnung ihrer Strände wagen. Neben dem Bundesstaat New York werden auch Connecticut, New Jersey und Delaware den geregelten Zugang zum Meer in der Corona-Krise erlauben, sagte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo am Freitag.

Über kontrollierte Eingänge sollen nur so viele Menschen zugelassen werden, dass die Hälfte der Kapazität ausgeschöpft ist, um ausreichenden Abstand zu gewährleisten. Picknick- oder Sportplätze am Meer dürfen nicht benutzt werden. Memorial Day ist am Montag, den 25. Mai.

18.55 Uhr: Neuer Covid-19-Todesfall in der Zentralschweiz

In Luzern ist eine weitere Person verstorben, die mit dem Coronavirus infiziert war. Die Zahl der unter diesen Umständen gestorbenen Luzerner steigt damit bis Freitag auf 20. In der Zentralschweiz kam es damit erstmals seit einer Woche wieder zu einem Todesfall.

Die anderen fünf Kantone meldeten am Freitag keine neuen Todesfälle. Insgesamt sind somit in der Zentralschweiz 61 Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben (LU 20, SZ 23, ZG 8, UR 7, NW 3, OW 0).

Die Zahl der Neuansteckungen erhöhte sich gemäss den bis 18 Uhr vorliegenden Angaben der Kantone bloss um 1 auf 1513. Im Kanton Zug kam ein Fall dazu (198). In den übrigen Kantonen blieben die Zahlen der bestätigten Fälle unverändert (LU 715, SZ 307, UR 92, NW 122, OW 79).

18.20 Uhr: Grenzzaun in Kreuzlingen wird abgebaut 

Der gemeinsame Appell von Kreuzlingen und Konstanz zeigt Wirkung: Der Grenzzaun wird abgebaut. Mit dem Rückbau wird noch am (heutigen) Freitag begonnen. Das haben Vertreter der deutschen und der schweizerischen Behörden entschieden. 

Bald wieder vereint: In der Nacht auf Samstag wird der doppelte Grenzzaun wieder abgebaut. Seit Mitte März trennten wegen der Corona-Pandemie Zäune die beiden benachbarten Städte Kreuzlingen und Konstanz am Bodensee. (Archivbild)
Bald wieder vereint: In der Nacht auf Samstag wird der doppelte Grenzzaun wieder abgebaut. Seit Mitte März trennten wegen der Corona-Pandemie Zäune die beiden benachbarten Städte Kreuzlingen und Konstanz am Bodensee. (Archivbild)
KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Ab Samstag wird das Grenzregime zwischen der Schweiz, Deutschland und Österreich gelockert. Wer in einer grenzüberschreitenden Beziehung lebt, wer Verwandte besuchen will und wer im anderen Land eine Zweitwohnung hat, kann die Grenzen zwischen den Ländern passieren.

Der Beschluss gilt auch für Besitzer von Schrebergärten sowie von Landwirtschafts-, Jagd- oder Forstflächen. Ebenso dürfen Personen einreisen, die Tiere versorgen müssen. Diese Lockerung an den Landesgrenzen tritt um Mitternacht in Kraft.

In Kreuzlingen wird um 19 Uhr mit dem Rückbau begonnen, wie die Thurgauer Staatskanzlei mitteilt. Das hätten Vertreter der deutschen und der schweizerischen Behörden am Freitagnachmittag an einer Telefonkonferenz entschieden.

Deutschland hatte die Grenze zwischen Konstanz und Kreuzlingen am 16. März geschlossen und auf dem Parkareal am Bodensee einen Zaun hochgezogen. Dort trafen sich in der Folge viele Menschen. Am 3. April installierten die Schweizer Behörden auf dem 350 Meter langen Grenzabschnitt einen zweiten Zaun im Abstand von zwei Metern.

Es hätten sich zu viele Personen an der Grenze versammelt, der Gesundheitsschutz sei ungenügend, begründete der Regionale Führungsstab Kreuzlingen den doppelten Zaun. Stabschef Simon Hofmann sprach von «herzzerreissenden Szenen»: Liebespaare, getrennte Familien, Freunde und Kollegen trafen sich am Zaun. Es wurde geküsst, Händchen gehalten und Kaffee getrunken.

17.37 Uhr: Türkische Teenager nehmen Auflagen-Auszeit

Ein paar Stunden frische Luft – die türkischen Behörden haben Teenager am Freitag erstmals nach 42 Tagen wieder ins Freie gelassen. Von 11.00 bis 15.00 Uhr bevölkerten Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren Parks, Strassen und Einkaufszentren.

Einige spielten Fussball, andere Basketball oder liessen Drachen steigen, wie der Fernsehsender Habertürk zeigte. «Wir geniessen unsere Freiheit», sagte der 16-Jährige Ceyhun Gültekin, der sich mit zwei Freunden im Zentrum der Hauptstadt vor einem Schild getroffen hatte, auf dem stand: «Bleib zu Hause Ankara.»

Teenager in der Türkei durften am Freitag erstmals wieder ins Freie.
Teenager in der Türkei durften am Freitag erstmals wieder ins Freie.
Bild: Keystone

Die Regierung hatte vergangene Woche einen «Normalisierungsplan» verkündet, mit dem eine Reihe von Auflagen wegen der Corona-Pandemie aufgehoben wurden. Danach durften am Mittwoch Kinder und Jugendliche bis 14 ein paar Stunden ins Freie, am Sonntag waren Ältere ab 65 an der Reihe.

Die Türkei hat fast 145'000 Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 registriert. Etwa 4'000 Infizierte starben.

17.31 Uhr: Klima-Demonstrationen «Die Erde hat CO2rona»

Mit Abstand und Maske gegen den Klimawandel: Statt mit Kundgebungen haben Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten in der Schweiz mit Lärm, symbolischen Aktionen und von zuhause auf ihr Anliegen aufmerksam gemacht. Sie forderten einen Neustart mit einem geänderten System.

Eigentlich wäre am Freitag der Strike for Future geplant gewesen. Wegen des Veranstaltungsverbots wichen die Aktivisten unter dem Motto Challenge For Future auf alternative Aktionen aus. Um 11.59 Uhr sollte mit einem Klima-Alarm daran erinnert werden, dass die Klima-Krise nicht warte.

Eine kleine Kundgebung vor dem Berner Zytgloggeturm war indes in kurzer Zeit vorbei. Zehn Aktivisten und Aktivistinnen waren vor Ort, und die Polizei nahm umgehend Personalien auf.

Die jungen Frauen und Männer riefen im Chor «The Oceans are rising, so are we», also dass sich der Meeresspiegel hebe und sie sich dagegen erheben würden. Auf einem Plakat stand «Die Erde hat CO2rona - die Gletscher schmelzen». Nach fünf Minuten war die Aktion, die um 11.59 Uhr begonnen hatte, vorbei.

Aktivistin Lena Bühler sagte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, die Aktivisten hielten sich an die Corona-Schutzbestimmungen. Sie hielten zwei Meter Distanz ein und trügen Gesichtsmasken. Ein Verbot einer solchen Kundgebung sei unverhältnismässig und deshalb nähmen die Klimaaktivisten allfällige Anzeigen in Kauf.

17.23 Uhr:  240 Milliarden Euro für Eurostaaten

Im Kampf gegen die Corona-Wirtschaftskrise stehen für die Eurostaaten 240 Milliarden Euro aus dem Rettungsschirm ESM bereit. Die ESM-Spitze gab am Freitag endgültig grünes Licht für die Kreditlinien, die zu einem mehr als 500 Milliarden Euro schweren Rettungspaket gehören.

Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz lobte die rasche gemeinsame Reaktion der Europäer auf die Krise. Die schwierige Debatte über einen Wiederaufbauplan steht aber noch aus.

Die EU-Staaten hatten sich im April auf das 500-Milliarden-Euro-Paket als schnelle Krisenhilfe geeinigt. Neben den Kreditlinien aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM gehören dazu das Kurzarbeiterprogramm «Sure» im Umfang von 100 Milliarden Euro und ein 200 Milliarden Euro schweres Kreditprogramm der Europäischen Investitionsbank für Unternehmen.

17.12 Uhr: Bregenzer Festspiele abgesagt

Die Bregenzer Festspiele fallen wegen der Corona-Krise aus. Der Plan der österreichischen Bundesregierung, ab 1. August Veranstaltungen im Kulturbereich für bis zu 1'000 Besucher zuzulassen, biete keine Perspektive, erklärten die Festival-Verantwortlichen am Freitag.

Auf der 7'000 Menschen fassenden Seebühne seien Festspiele mit nur 1'000 Besuchern «wirtschaftlich nicht machbar», so der kaufmännische Direktor Michael Diem. Festspielpräsident Hans-Peter Metzler sprach von einem einmaligen, ausserordentlichen «und für uns traurigen Moment».

Eigentlich sollten die Bregenzer Festspiele vom 22. Juli bis zum 23. August stattfinden. Es ist die erste Absage seit der Gründung der Festspiele 1946. Bis zu 250'000 Musikfreunde müssen in diesem Sommer wegen der Corona-Pandemie auf die besondere Atmosphäre des Festivals am See verzichten. Schmerzvoll ist die Absage aber auch für Hotellerie, Gastronomie und Handel im Land. Laut einer Studie bringt das Festival in der Region rund 100 Millionen Euro Wertschöpfung jährlich.

16.44 Uhr: Corona-Krise verändert Menschenschmuggel

Menschenschmuggler suchen nach Erkenntnissen von Europol angesichts der coronabedingten Grenzschliessungen nach Alternativen, um Flüchtlinge in EU-Staaten zu bringen.

«Verstärkt werden kleine Boote eingesetzt, um Flussgrenzen zu überqueren», berichtete die europäische Polizeibehörde am Freitag in Den Haag. «Zudem werden Migranten in Lastwagen und Güterzügen versteckt, die weiterhin Grenzen überqueren.»

Oft seien die Umstände solcher illegalen Transporte lebensgefährlich. Zudem könne sich infolge der Schliessung von Bordellen und ähnlichen Einrichtungen die sexuelle Ausbeutung verschärfen. Wie in anderen Bereichen der Kriminalität verändere sich durch die Corona-Krise die Dynamik des Menschenschmuggels.

«Wir müssen den grossen Vorteil der geheimdienstlichen Zusammenarbeit nutzen, um gegen diese Arten des international organisierten Verbrechens gezielt vorzugehen; dabei spielt Europol eine Schlüsselrolle», erklärte Exekutivdirektorin Catherine De Bolle.

16.24 Uhr: Erstmals kein neuer Corona-Toter in Dänemark

Erstmals seit knapp zwei Monaten ist in Dänemark an einem Tag kein neuer Corona-Toter gemeldet worden. Das Land bleibt damit bei 537 Covid-19-Todesfällen, wie aus den am Freitagnachmittag veröffentlichten Zahlen des dänischen Gesundheitsinstituts Statens Serum Institut hervorging.

Insgesamt sind jetzt 10 791 Corona-Infektionen in Dänemark nachgewiesen worden, was 185 Fällen pro 100 000 Einwohner entspricht. 8959 davon haben die Erkrankung bislang überstanden. Zahlen des Instituts zeigten, dass es zuletzt am 13. März einen Tag ohne Todesfall gegeben hatte.

Dänemark war in der ersten März-Hälfte besonders früh mit strikten Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus vorgegangen. Seither hat sich die Corona-Lage bei den Dänen deutlich verbessert, die Zahlen der Neuinfektionen und Todesfälle gehen kontinuierlich zurück. Mehrere Corona-Massnahmen wurden seit Mitte April wieder gelockert.

16.24 Uhr: Erstmals kein Todesfall in Dänemark

Erstmals seit knapp zwei Monaten ist in Dänemark an einem Tag kein neuer Corona-Toter gemeldet worden. Das Land bleibt damit bei 537 Covid-19-Todesfällen, wie aus den am Freitagnachmittag veröffentlichten Zahlen des dänischen Gesundheitsinstituts Statens Serum Institut hervorging.

Insgesamt sind jetzt 10'791 Corona-Infektionen nachgewiesen worden, was 185 Fällen pro 100'000 Einwohner entspricht. 8'959 davon haben die Erkrankung bislang überstanden. Zahlen des Instituts zeigten, dass es zuletzt am 13. März einen Tag ohne Todesfall gegeben hatte.

Dänemark war in der ersten März-Hälfte besonders früh mit strikten Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus vorgegangen. Seither hat sich die Corona-Lage bei den Dänen deutlich verbessert, die Zahlen der Neuinfektionen und Todesfälle gehen kontinuierlich zurück. Mehrere Corona-Massnahmen wurden seit Mitte April wieder gelockert.

16.15 Uhr: US-Industrie bremst Produktion in Rekordtempo

Die US-Industrie hat wegen der Corona-Krise ihre Produktion im Rekordtempo gebremst. Die gesamte Produktion – zu der auch Versorger und Bergbau beitragen – schrumpfte mit 11,2 Prozent so stark wie noch nie in der seit 101 Jahren veröffentlichten Statistik.

Die Betriebe des verarbeitenden Gewerbes stellten im April sogar 13,7 Prozent weniger her als im Vormonat, wie die Notenbank (Fed) am Freitag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 13,0 Prozent gerechnet, nachdem es bereits im März einen Einbruch von 5,5 Prozent gegeben hatte.

Die Betriebe des verarbeitenden Gewerbes stellten im April sogar 13,7 Prozent weniger her als im Vormonat, wie die Notenbank (Fed) am Freitag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 13,0 Prozent gerechnet, nachdem es bereits im März einen Einbruch von 5,5 Prozent gegeben hatte.

15.15 Uhr: Das war's

Damit ist die heutige Medienkonferenz der Behörden beendet. Wir danken für das Interesse. 

15.14 Uhr: Fallzahlen und Lockerungen

Wenn die Fallzahlen sinken: Könne man schon sagen, ab welcher Zahl gewissen Auflagen wieder gelockert werden könnten? Nein, sagt Daniel Koch, es gehe dabei immer um eine Gesamtbeurteilung, nicht um einzelne Zahlen. Man beziehe auch immer die Entwicklung in den Nachbarländern mit ein und stehe mit diesen auch in regem Austausch.

15.10 Uhr: Koch lobt Verhalten der Bevölkerung

Daniel Koch gibt an, die Bevölkerung habe sich sehr gut an die Corona-Massnahmen gehalten und sei weiterhin vorsichtig. Das sei wichtig, um die Ausbreitung des Virus im Griff zu haben. Trotz Lockerungen sollte also nicht jegliches vorsichtiges Verhalten nun über Bord geworfen werden, so der Fachmann. 

15.06 Uhr: Züge sind noch nicht voll – wegen Homeoffice

Haben die Leute momentan noch Angst, mit dem ÖV zu fahren? Der SBB-Chef führt aus, aktuell würden noch sehr viele Personen im Homeoffice arbeiten und der ÖV würde aus diesem Grund noch nicht sehr rege benutzt. Angst vor der Fahrt im ÖV sei seiner Meinung nach aber kein Grund für die halb leeren Züge. Bis die Mobilität in den Zügen ihre gewöhnliches Mass  erreicht habe, werde es noch Zeit in Anspruch nehmen. 

15.05 Uhr: Was, wenn die Fallzahlen wieder steigen?

Wie würde das BAG verfahren, wenn die Fallzahlen wieder zunehmen sollten? Könnten Restaurants auch wieder geschlossen werden? Auch wenn es schwierig sei, festzustellen, welche Massnahme zu welchen Folgen führe, behalte man die Situation laufen im Auge, antwortet Koch. Auch die Entwicklung im Ausland. Über zusätzliche Massnahmen würde dann entschieden.

15.03 Uhr: Gibt es in der Schweiz Corona-Hotspots?

Eine Journalistin erkundigt sich nach den aktuellen Corona-Hotspots. Durch das wiederaufgenommene Contact Tracing sei man sicherlich in der Lage, zu sagen, welche Personen besonders von Ansteckungen betroffen seien – und wo sich diese befänden. Daniel Koch führt aus, momentan habe man  nicht genügend Daten, um diese Frage zu beantworten. Generell sei es sehr schwierig, die genauen Ansteckungsverläufe zu analysieren. Laut Koch wäre das ein Projekt für eine wissenschaftliche Studie.

15 Uhr: Wurde ein Paar zurecht gebüsst?

Eine Frage zu einem Fall in Zürich, wo ein Paar gebüsst worden sei, weil es in der Öffentlichkeit den Mindestabstand nicht eingehalten habe. Was gelte da? Koch antwortet: Es gelte das Versammlungsverbot für mehr als fünf Personen, ausser für Familien. Zwei Personen seien also kein Problem.

14.48 Uhr: Demos gegen Corona-Massnahmen ohne Einfluss

Ein Medienschaffender spricht die Kundgebungen an, die momentan in verschiedensten Städten von Gegnern der Corona-Massnahmen organisiert würden. Koch sagt, diese Tatsache werde vom BAG wahrgenommen, habe aber keinen Einfluss auf die weitere Arbeit und weitere Beschlüsse. Die Regelungen, die der Bundesrat beschlossen habe, seien klar.

14.57 Uhr: ÖV okay, Demos nicht – wieso?

Menschenmassen in Zügen und Einkaufscentren seien in Ordnung, politische Kundgebungen dagegen nicht – wie geht das zusammen, Herr Koch? Er glaube nicht, dass das das Gleiche sei, sagt Koch. Im ÖV solle man ja auch zwei Meter Abstand halten und wenn dies nicht möglich sei, solle man Masken tragen. Er glaube nicht, dass man das 1:1 mit dem Versammlungsverbot vergleichen könne, antwortet Koch vage.

Grossraumbüros seien nie verboten, aber die Empfehlung zum Homeoffice bleibe bestehen. Dabei gehe es darum, Pendlerströme im ÖV zu vermeiden.

14.53 Uhr: Keine Ausnahme bei Demonstrationen

Als Antwort auf eine Frage einer Journalistin führt Daniel Koch aus, dass Kundgebungen auch durch die Kantone nicht bewilligt werden dürften. Hierbei gebe es keine Ausnahme, denn Kundgebungen würden gegen das Versammlungsverbot verstossen. 

14.50 Uhr: Binationale Paare brauchen Formulare

Zur Selbstdeklaration für Personen, die ihren Partner in einem Nachbarland besuchen wollen, erklärt Mario Gattiker vom Staatssekretär für Migration: Es müsse ein Formular ausgefüllt werden, das man an der Grenze vorweisen müsse. Wer falsche Angaben mache, müsse damit rechnen, dass dies zu einer Ahndung führe. «Es ist eine sehr einfache, pragmatische Lösung, sehr bürgerfreundlich», sagt Gattiker. Er sei zuversichtlich, dass das funktionieren werde.

14.48 Uhr: Maskenpflicht auf deutschen Schienen

Ein Medienschaffender will wissen, wie man sich in internationalen Zügen in Bezug auf Masken verhalten solle, da in Deutschland und Österreich im ÖV eine Maskenpflicht herrsche. SBB-Chef Ducrot erklärt: In Zügen würden die Regelungen des Landes gelten, auf dessen Terrain man sich gerade befinde.

Das heisst: Schweizerinnen und Schweizer, die mit dem Zug in Deutschland unterwegs sind, müssen eine Maske tragen. Ducrot gibt weiter an, diesbezüglich würden Gespräche mit den deutschen und österreichischen Zollbehörden zu den weiteren und genauen Regelungen laufen.

14.44 Uhr: Wie soll man touristische Reisen aufdecken?

Wie könnten die Grenzer überhaupt merken, wenn jemand aus München zu rein touristischen Zwecken in die Schweiz einreise – was ja weiterhin verboten ist? Christian Bock erklärt, dass dies eine gewöhnliche Befragung sei, wie sie zum Zöllneralltag gehöre. Doch: «Wenn jemand ein Lügenkonstrukt aufbaut, dann haben Sie keine Chance, das zu durchschauen.»

14.42 Uhr: Masken im ÖV

Wie werden die Passagiere im ÖV für das Thema Schutzmasken sensibilisiert? Der SBB-Chef sagt, derzeit gebe es noch genügend Platz. Für die weitergehende Strategie arbeite man mit dem BAG zusammen. 

Das Tragen einer Maske sei wichtig, wenn man sich und andere schützen wolle, den Mindestabstand von zwei Metern aber nicht einhalten könne. Die SBB empfehle das Tragen von Masken in vollen Zügen, werde aber selbst keine Masken-Pflicht einführen.

14.39 Uhr: Unklarheit über Öffnung der Campingplätze

Die nächste Frage: «Wann gehen die Campingplätze wieder auf?»Daniel Koch gibt an, das sei ein Thema, das bei den Bundesratssitzungen immer wieder diskutiert werden, aber: «Wir können den Entscheiden des Bundesrats nicht vorgreifen.» Weitere Auskünfte kann er nicht erteilen. 

14.37 Uhr: Grenzzaun Kreuzlingen/Konstanz

Wird der Zaun zwischen Kreuzlingen und Konstanz wieder verschwinden? Herr Bock von der Zollverwaltung erklärt, dass der deutsche Teil des Zauns in diesen Momenten abgebaut werden solle. Auf Schweizer Seite sei die Gemeinde Kreuzlingen dafür verantwortlich. Inwieweit man den Einkaufstourismus bekämpfen werde, dazu bleibt Bock vage. «Rechnen Sie einfach damit, dass wir da sein werden.»

14.33 Uhr: Fragerunde: Wie steht es um das Thema Hüten? 

Die Journalistinnen und Journalisten dürfen einmal mehr ihre Fragen stellen. Eine Medienschaffende möchte wissen, wie sich der heutige Stand beim Hüten und der Grosseltern-Thematik gestalte. Koch antwortet, ein Verbot habe es nie gegeben, es handle sich vielmehr um eine – nach wie vor bestehende – Empfehlung. Weiterhin rate er der Mehrheit der Grosseltern davon ab, schon wieder in ein «normales Hüte-System reinzugehen». 

Koch betont ein weiteres Mal, dass es nicht darum gehe, dass die Kleinkinder die Grosseltern anstecken könnten, sondern deren Eltern.  

14.30 Uhr: Erschwerte Lehrstellensuche

Rémy Hübschi vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) kommt auf die Lehrstellensituation zu sprechen. Er rechnet mit einer über Jahre hinweg erschwerten Lehrstellensuche. Vor allem in der Westschweiz seien bereits im April weniger Lehrverträge abgeschlossen worden. Man behalte die Situation im Auge, Bundesrat Guy Parmelin habe eine Taskforce eingesetzt.

Bereits zu Beginn der Nullerjahre habe es solche Lehrstellenkrisen gegeben. Im Vordergrund stehe, die Jugendlichen zu unterstützen, mit Beratung und Coaching bis zum Mentoring. «Wir erwarten auch nächstes und übernächstes Jahr eine nicht so einfache Situation», sagt Hübschi. Der Appell an die Jugendlichen sei deshalb, sich jetzt wirklich um eine Lehrstelle zu bemühen statt ein Brückenjahr vorzuziehen. Denn im nächsten Jahr stünden wieder neue Schulabgänger bereit, was die Situation nicht vereinfache.

14.20 Uhr: Hilfskredite für 14,6 Milliarden vergeben

Erik Jakob, Leiter der Direktion für Standortförderung beim Seco, spricht über die Missbrauchsbekämpfung bei den Corona-Krediten für Unternehmen. Insgesamt hätten rund 23'000 Unternehmen einen Kredit in Anspruch genommen. Die Gesamtsumme der gewährten Krediten betrage Stand heute 14,6 Milliarden Franken. 

Am Anfang sei es darum gegangen, den KMU möglichst rasch und unkompliziert zu helfen. Das habe aber natürlich ein gewisses Risiko für Missbräuche beinhaltet. Als Beispiele nennt Jakob die missbräuchliche Verwendung von Krediten oder mehrfache Kreditanträge. Jakob erklärt, nach welchem System Banken und Bürgschaftsorganisationen Missbräuche abklären.

36 Fälle befänden sich momentan in Abklärung, in neun Fällen habe ein Missbrauch bereits ausgeschlossen werden können. Angesichts der geringen Zahl von potenziellen Missbrauchsfällen zeigt er sich zufrieden.

14.15 Uhr: Der SBB-Chef spricht

Vincent Ducrot, CEO der SBB, hat das Wort. Nun könnten auch die Zugverbindungen nach Deutschland und Österreich wieder aufgenommen werden. Er sei dankbar, dass dieser Fahrplanwechsel seit dem 11. Mai gut aufgegleist und vorbereitet worden sei. Zu Stosszeiten würden sich noch nicht alle Pendler an die Empfehlung halten, sich mit Hygienemasken zu schützen.

Das Reisen an Auffahrt und Pfingsten sei erlaubt, sagt Ducrot. Es würden keine speziellen Verstärkungen aufgeboten, doch: «Ich kann Ihnen versichern, man kann sehr gut reisen.» Er hofft auf eine Rückkehr zur Normalität in den nächsten Wochen.

14.13 Uhr: Grenzen gehen auf

Nun spricht Christian Bock, Direktor der Eigenössischen Zollverwaltung. In Absprache mit Deutschland und Österreich würden ab heute alle Grenzübergänge geöffnet. Dieser Vorgang soll bis spätestens nächster Woche abgeschlossen sei. Die Einreise zu rein touristischen Zwecken, zum Tanken oder Einkaufen bleibe aber weiterhin verboten.

14.05 Uhr: Schritte zur Grenzöffnung

Mario Gattiker, Staatssekretär für Migration, hat das Wort. Er wiederholt die bereits aufgegleisten Schritte zur Grenzöffnung. Ab dem 8. Juni sollten voraussichtlich wieder alle Arbeitsgesuche von Bürgern aus EU/Efta-Staaten bearbeitet werden. Am 15. Juni sollten die Grenzkontrollen an den Grenzen zu Deutschland, Österreich und Frankreich wieder aufgehoben werden.

Binationale Paare könnten einander nun wieder sehen, auch wenn sie nicht verheiratet seien oder in eigetragener Partnerschaft leben. Zudem seien auch grenzüberschreitende Verwandtenbesuche wieder möglich. «Diese Regelungen treten um Mitternacht in Kraft», sagt Gattiker. Das System funktioniere per Selbstdeklaration. Diese Lockerungen gelten vorerst für Deutschland und Österreich, jedoch noch nicht für Frankreich, wie Gattiker sagt. Man sei aber mit Paris im Gespräch. Weil Italien von der Pandemie besonders hart betroffen sei, müsse eine Lockerung an der Südgrenze noch warten. 

14 Uhr: Medienkonferenz ist eröffnet

Als erstes hat Daniel Koch vom BAG das Wort. Er bestätigt die neuesten Infektionszahlen: 51 Personen wurden innert 24 Stunden neu positiv auf das Coronavirus getestet. Die Tendenz sei weiterhin sinkend, hält Koch fest.

Er kommt auch auf die Angabe der Kontaktdaten bei Restaurantbesuchen zu sprechen: Dabei gehe es nicht darum, aufzuzeichnen, wer neben wem sass, sondern darum, die Kontakte zwischen Personal und Gästen zurückverfolgen zu können. Sollte jemand vom Personal erkranken, könne man nachverfolgen, welche Gäste von diesem Angestellten bedient wurde.

13.50 Uhr: Bundesbehörden informieren erneut

Um 14 Uhr ist erneut eine Pressekonferenz der Behörden angesetzt. Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit und andere Expertinnen und Experten werden erneut über den neuesten Stand der Dinge informieren. «Bluewin» deckt den Anlass im Ticker und per Live-Videostream ab.

13.12 Uhr: Positive erste Bilanz für die Schulöffnung

Der Wiederbeginn der Schulen nach dem Lockdown ist gut gestartet. Zu diesem Schluss kommen Lehrerverbände und die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren nach der ersten Woche mit erneutem Unterricht seit Mitte März.

«Die erste Aufregung hat sich gelegt. Schülerinnen und Schüler wissen nun, welche Schutz- und Hygienemassnahmen sie einhalten müssen, da spielt sich schon ziemlich schnell die erste Routine ein», sagte Dagmar Rösler, Präsidentin des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH), am Freitag der Nachrichtenagentur Keystone SDA. Grundsätzlich seien die Schulen gut gestartet und man mache aus der Situation nun einfach das beste.

Von einem Normalbetrieb wie vor dem 13. März will Rösler jedoch nicht sprechen. Zuviel sei zurzeit nicht möglich, was sonst selbstverständlich wäre. So dürften Schulreisen, Klassenlager oder Projektwochen noch nicht stattfinden. Auch der Sportunterricht sei eingeschränkt und Schwimmunterricht finde an vielen Orten gar nicht statt. «Also auf vieles, was die Schule zusätzlich lebendig, spannend und abwechslungsreich macht, muss verzichtet werden.»

Unterricht nach dem Lockdown in einer Grundschule in Lully bei Genf. (Archiv)
Unterricht nach dem Lockdown in einer Grundschule in Lully bei Genf. (Archiv)
Bild: Keystone

12.52 Uhr: In Katar drohen drakonische Strafen

Das reiche Emirat Katar führt im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine Maskenpflicht ein und droht mit schweren Strafen. Nach Angaben des Innenministeriums drohen Geldstrafen bis zu einer Höhe von umgerechnet knapp 54'000 Franken oder maximal drei Jahre Gefängnis. Die Maskenpflicht gelte für alle Menschen, die das Haus verlassen, teilte das Innenministerium am späten Donnerstagabend auf Twitter mit. Ausgenommen seien Personen, die allein in einem Fahrzeug unterwegs seien.

Nach offiziellen Angaben sind im Land mehr als 28'000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Neben Saudi-Arabien zählt Katar damit zu den am stärksten betroffenen Ländern in der arabischen Welt. 14 Menschen seien an den Folgen der Krankheit bislang verstorben, teilte das Gesundheitsministerium mit.

12.37 Uhr: Wieder Contact Tracing in Graubünden

Nach dem Rückgang der Ansteckungen mit dem Coronavirus hat auch der Kanton Graubünden das Contact Tracing wieder aufgenommen. Das Covid Care Team unter der Leitung des Gesundheitsamtes besteht aus sechs Personen und kann bei Bedarf erweitert werden.

Der Sinn und Zweck des Contact Tracing (Rückverfolgung der Kontakte) besteht darin, positiv auf das Virus getestete Personen zu isolieren und deren Kontaktpersonen unter Quarantäne zu stellen. Bei erkrankten Personen in Isolation und Kontaktpersonen in Quarantäne erfolge eine tägliche telefonische Kontaktaufnahme durch das Covid Care Team, teilte das Bündner Gesundheitsamt am Freitag mit.

Für die Patientenbetreuung sowie für die Betreuung der Kontaktpersonen wurde eine spezifische Software entwickelt, die «Covid Care App Graubünden». Sie wird seit letzten Montag getestet und ab nächsten Montag verfügbar sein. Die Applikation erfülle die hohen Datenschutzanforderungen und gewähre eine hohe technische Sicherheit, betonte das Gesundheitsamt.

12.24 Uhr: BAG meldet 51 Neuinfektionen 

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 51 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden, eine mehr als am Vortag. Dies teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag mit.

Am Donnerstag hatte das BAG 50 neue Fälle bekannt gegeben, am Mittwoch 33 neue Fälle, am Dienstag waren es 36 gewesen und am Montag 39. Insgesamt gab es gemäss den Angaben der Behörde vom Freitag 30'514 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit jeweils tieferen Zahlen am Wochenende. Pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 356 Infektionen.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 in allen Kantonen zusammen betrug nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitagmittag 1'872. Keystone-SDA analysiert die auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden offiziellen Daten und aktualisiert sie zweimal täglich, mittags und abends.

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 1'595 an, sechs mehr als am Vortag. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Mittwochmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG.

Im Regionalkrankenhauses Lugano Civico (Ospedale Regionale di Lugano) wird eine Blutprobe für immunologische Tests entnommen. (Archiv)
Im Regionalkrankenhauses Lugano Civico (Ospedale Regionale di Lugano) wird eine Blutprobe für immunologische Tests entnommen. (Archiv)
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11.55 Uhr: «Das Virus geht vielleicht nie wieder weg»

WHO-Direktor Dr. Mike Ryan hat davor gewarnt, zu versprechen, dass das neue Coronavirus besiegt werden kann. Selbst wenn ein Impfstoff gefunden werde, bräuchte es dazu «massive Anstrengungen», zitiert ihn die «BBC». «Das Virus geht vielleicht nie wieder weg», setzte Ryan nach. «Es ist wichtig, über die Möglichkeit zu sprechen: Das Virus wird vielleicht einfach ein anderer, endemischer Virus in unserer Gemeinschaft.»

11.30 Uhr: Kirche will Halt geben

Das Coronavirus hat auch das kirchliche Leben aus den Fugen gebracht. «Der ganze Lockdown ist aus heiterem Himmel gekommen», sagte der St. Galler Bischof Markus Büchel der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Wir konnten uns nicht gross auf die Pandemie vorbereiten.« Die Kirche sei anfangs in einer Schockstarre gewesen. Erst nach und nach habe man realisiert, was das für die kirchliche Planung heisse.

Der Krisenstab des Bistums St. Gallen sei sofort eingesetzt worden. Die Auswirkungen der Corona-Krise hätten sich aber nicht gleich planen lassen, wie ein Feuer in der Kathedrale, sagt Büchel, der seit 14 Jahren im Amt ist. Der erste Online-Gottesdienst vor leeren Rängen sei «fast unerträglich und unwirklich« gewesen. Nach und nach hätten sich die Priester an die Kameras gewöhnt. Die Übertragungen der Gottesdienste seien sehr positiv aufgenommen worden. So konnten die Menschen zuhause an einer Liturgie teilhaben.

Schon vor der Coronakrise sei das Bistum St. Gallen im digitalen Zeitalter angekommen; von einzelnen Pfarreien würden für Menschen in Spitälern, in Alters- und Pflegeheimen Gottesdienste im Stream angeboten, sagt der 70-Jährige, der auf Reisen häufig auf dem Smartphone in einer Bibel-App liest. Für Besucher sind die Kirchen weiterhin zugänglich. «Am Anfang war eine Angst da, sich ausserhalb der eigenen vier Wände zu bewegen», sagt Büchel. Er sei ihm selber auch so gegangen: »Die Stadt war wie ausgestorben. Das hat eine innere Spannung ausgelöst.» 

11 Uhr: Zehn Mal tödlicher als Grippe

Covid-19 ist mindestens zehn Mal tödlicher als die Grippe, meldet «United Press International» unter Berufung auf eine entsprechende Studie. «Leider ist es so, dass für die Öffentlichkeit 0,1 Prozent – die Todes-Rate für Grippe – und ein Prozent schwer zu unterscheiden sind », erklärt Experte Kevin Harrod der US-Zeitung. «Aber wenn wir sagen, gegen 100'000 Grippe-Opfer kommen eine Million Tote durch Covid-19, wird es klar.»

10.25 Uhr: Deutschland lockert Einreiseregime

Die deutschen Bundesländer wollen in den nächsten Tagen ihre wegen der Corona-Pandemie eingeführten allgemeinen Quarantäne-Regeln für Einreisende aus den Nachbarstaaten aufheben. Das Bundesinnenministerium arbeite derzeit an einer neuen Musterverordnung für die Länder, hiess es am Freitag aus dem Ministerium in Berlin. Die Bundesländer hätten sich am Donnerstag nach Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt darauf verständigt.

Derzeit gilt in vielen Bundesländern, dass jeder, der aus einem europäischen Nachbarland nach Deutschland einreist, für 14 Tage in Quarantäne gehen muss. Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte den Ländern empfohlen, die bislang geltenden Quarantäne-Regeln zu lockern und nur noch auf Menschen anzuwenden, die sich zuvor in Drittstaaten aufgehalten haben. Die Entscheidung über die Quarantäne-Regeln liegt alleine bei den Ländern.

Am Dienstag hatte das niedersächsische Oberverwaltungsgericht nach einem Eilantrag eines Ferienhausbesitzers die grundsätzliche Quarantäne-Pflicht gekippt und damit die Diskussion angeheizt. In Nordrhein-Westfalen wurde die Quarantäne-Pflicht bereits am Freitag

10.10 Uhr: Vitamin D beeinflusst Covid-19-Sterblichkeit

Das Vitamin-D-Level des Menschen spielt offenbar eine Rolle bei der Covid-19-Sterblichkeit – und könnte womöglich erklären, warum Kinder von der Pandemie nur selten getötet werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Forschern der Northwestern University in Chicago, Illinois.

Das Team um den Biologen Vadim Backman wertete dazu weltweite Daten – auch aus der Schweiz – aus. Sie konnten in Ländern mit höheren Todes-Raten wie Grossbritannien, Spanien oder Italien bei den betroffenen Patienten einen Mangel an Vitamin D feststellen und Zusammenhänge mit einem hyperaktiven Immunsystem herstellen. 

«Es ist zwar wichtig, dass die Leute wissen, dass Vitamin-D-Mangel wohl eine Rolle bei der Sterblichkeit spielt», sagte Backman bei «Science Daily», relativierte aber auch. «Deshalb muss jetzt nicht jeder Vitamin D nehmen.»

9.10 Uhr: KOF-Forscher rechnen mit tiefer Rezession

Die Coronakrise wird eine tiefe Rezession in der Schweiz auslösen. Die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich rechnet mit einem Absturz des Bruttoinlandproduktes (BIP) im laufenden Jahr um 5,5 Prozent.

Bei ihrer letzten Einschätzung vor acht Wochen war das KOF noch von einem kleinen Wachstum von 0,3 Prozent ausgegangen. Im nächsten Jahr dürfte sich die Schweizer Wirtschaft dann wieder um 5,4 Prozent erholen, teilte die KOF am Freitag mit.

Insbesondere im zweiten Quartal 2020 sei mit einem massiven Einbruch des BIP zu rechnen, erklärten die KOF-Experten. Diese veranschlagen das Minus für die Monate April bis Juni auf «beinahe 10 Prozent».

Die steigende Zahl an Coronavirus-Erkrankungen hatte Mitte März einschneidende Eindämmungsmassnahmen nötig gemacht. Deshalb seien im Gegensatz zu früheren Rezessionen diesmal auch binnenorientierte Sektoren stark betroffen, insbesondere die Dienstleistungen, schrieb die KOF.

Am Arbeitsmarkt wird die Krise ebenfalls deutliche Spuren hinterlassen: Die durchschnittliche Arbeitslosenquote dürfte bis Ende Jahr 4,7 Prozent erreichen und im Jahresdurchschnitt bei 3,8 Prozent liegen. Zum Vergleich: 2019 lag die Arbeitslosenquote im Jahresmittel bei 2,3 Prozent.

Gleichzeitig müssten Bund, Gemeinden und Kantone in diesem und in den nächsten Jahren mit einem starken Rückgang der Steuereinnahmen rechnen. Die KOF beziffert die Ausfälle auf mehr als 25 Milliarden Franken.

Leere Tische bei einem Restaurant auf dem Waisenhausplatz in Bern. (Archiv)
Leere Tische bei einem Restaurant auf dem Waisenhausplatz in Bern. (Archiv)
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8.17 Uhr: Weltweit werden zig Millionen OPs verschobenen 

Hochrechnungen von Wissenschaftlern zufolge könnten infolge der Coronavirus-Pandemie weltweit geschätzt rund 30 Millionen geplante Operationen verschoben oder abgesagt werden. Das geht aus einer Analyse der Universität Birmingham hervor, deren Ergebnisse am Donnerstagabend veröffentlicht wurden. Die Werte gelten dabei nur unter bestimmten Voraussetzungen, etwa der, dass die Kliniken im Mittel drei Monate unter höchster Belastung stehen.

Betroffen vom pandemiebedingten Aufschub sind demnach vor allem orthopädische Eingriffe wie das Einsetzen künstlicher Knie- und Hüftgelenke. Doch die Wissenschaftler rechnen auch damit, dass es weltweit gut zwei Millionen verschobene oder abgesagte Krebs-Operationen geben könnte. Allein in Grossbritannien wird von etwa 36'000 verschobenen Krebs-OPs ausgegangen.

«Der Zustand von Patienten kann sich verschlechtern und ihre Lebensqualität einschränken, während sie auf eine verschobene Operation warten. In manchen Fällen, zum Beispiel bei Krebs, können verschobene Operationen zu einer Reihe von vermeidbaren Todesfällen führen», erklärte Aneel Bhangu, einer der beteiligten Forscher.

Auf die Spitäler dürfte nach der Corona-Pandemie eine Operationswelle zukommen. (Symbolbild)
Auf die Spitäler dürfte nach der Corona-Pandemie eine Operationswelle zukommen. (Symbolbild)
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8.05 Uhr: Chinas Industrieproduktion deutlich gestiegen

In China mehren sich die Zeichen für eine allmähliche Verbesserung der wirtschaftlichen Lage nach dem massiven Einbruch durch die Corona-Krise. Die Industrieproduktion nahm im April überraschend deutlich um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Nationale Statistikbüro am Freitag mitteilte. Es war das erste Mal seit Jahresbeginn, dass die Industrieproduktion im positiven Bereich lag.

Die Zunahme der Industrieproduktion lag deutlich über der Erwartung von Analysten. In einer Befragung der US-Nachrichtenagentur Bloomberg waren Experten von einem Zuwachs von nur 1,5 Prozent ausgegangen. Im März hatte die Industrieproduktion noch mit 1,1 Prozent im Minus gelegen. Im Januar und Februar betrug das Minus zusammengenommen 13,5 Prozent.

Die Einzelhandelsumsätze im April lagen laut Statistikbüro allerdings noch um 7,5 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Das Minus war jedoch deutlich geringer als im März, als es noch 15,8 Prozent betragen hat.

7.05 Uhr: Millionen für Sport hängen an Bedingungen 

CVP-Bundesrätin und Sportministerin Viola Amherd hat die für den Schweizer Sport zugesagten Millionenbeträge verteidigt. «Unsere beiden Profiligen im Fussball und Eishockey haben eine sehr wichtige Funktion in diesem Land», sagte sie den «Zeitungen der CH-Media» vom Freitag.

Dabei müsse man etwa an die Nachwuchsförderung denken, erklärte sie. Die Situation sei zudem nicht mit dem Ausland zu vergleichen. «Es gibt kaum Fussballmillionäre» in der Schweiz, betonte Amherd.

Obendrein habe die Politik die Vergabe der Steuergelder an Bedingungen geknüpft, hiess es weiter. «Die bestehenden Löhne müssen eingefroren werden, dazu in den nächsten drei Jahren um 20 Prozent gesenkt werden», hob Amherd hervor.

Die Klubs müssten ausserdem selbst einen Effort, wie die Gründung eines Sicherheitsfonds, leisten. Es könne nicht sein, dass man einfach nur von der Hand in den Mund lebe, betonte die Sportministerin. Es brauche künftig eine gewisse Summe Eigenkapital, damit sich die Profiklubs in Krisenzeiten selber helfen könnten.

Ausserdem, so Amherd gegenüber «CH-Media», könnte man darüber diskutieren, ob die Hilfsgelder nicht nur an ein Bekenntnis zur Nachwuchsförderung geknüpft werden sollen, sondern auch ein Engagement zur Frauenförderung im Sport beinhalten sollten, hiess es weiter in dem Interview.

Sportministerin Viola Amherd sieht die Millionen für den Sport gut angelegt. (Achiv)
Sportministerin Viola Amherd sieht die Millionen für den Sport gut angelegt. (Achiv)
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6.06 Uhr: 8'800 Milliarden Einbussen weltweit

Die Weltwirtschaft könnte dieses Jahr 5,8 bis 8,8 Billionen Dollar einbüssen. Dies geht aus einer aktualisierten Schätzung der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) hervor. Das wären 6,4 bis 9,7 Prozent des globalen Bruttoinlandproduktes. Die Prognose ist pessimistischer als noch im April. Damals hatte die ADB globale Verluste von zwei bis 4,1 Billionen Dollar vorhergesagt. Inzwischen haben die Experten die Folgen der weitreichenden Restriktionen in ihre Rechnungen einbezogen.

5.40 Uhr: Wieder Parketthandel an Wall Sreet ab Ende Mai

Der traditionelle Parketthandel an der New Yorker Wall Street soll nach mehr als zweimonatiger Unterbrechung wegen der Coronavirus-Pandemie wieder beginnen. Es steht das Datum am 26. Mai im Raum.

Dabei sollen aber Auflagen zum Schutz vor dem Virus gelten, wie Börsenchefin Stacey Cunningham am Donnerstag (Ortszeit) in der Zeitung «Wall Street Journal» ankündigte. Die Zahl der Händler soll reduziert werden. Ausserdem müssten sie Atemschutzmasken tragen und Abstand voneinander halten.

Der Parketthandel an der Wall Street war Mitte März ausgesetzt worden, nachdem einer der dort Beschäftigten positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Der elektronische Handel wurde jedoch stets fortgesetzt.

5.05 Uhr: Trump will USA auf künftige Epidemien vorbereiten

US-Präsident Donald Trump will die Vereinigten Staaten für Epidemien in der Zukunft wappnen.

«Ich bin entschlossen, dass Amerika voll und ganz auf alle künftigen Ausbrüche (von Krankheiten), von denen wir hoffen, dass es keine geben wird, vorbereitet sein wird», sagte Trump am Donnerstag bei einem Auftritt in Allentown im US-Bundesstaat Pennsylvania. «Unsere Anstrengung beginnt mit der dramatischen Steigerung unserer Reserven.»

Nie wieder werde ein Präsident leere Regale oder abgelaufene Produkte erben – zumindest nicht in den kommenden Jahren, versprach Trump. Das Weisse Haus hatte zuvor mitgeteilt, dass die Regierung an einem «voll ausgestatteten, widerstandsfähigen nationalen Lagerbestand» arbeite, der etwa Schutzmasken vorhalten soll.

Trump hat im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie der Vorgängerregierung von Barack Obama vorgeworfen, für die Startschwierigkeiten seiner Regierung in der Krise verantwortlich zu sein – etwa für anfängliche Probleme mit Tests, die fehlerhafte Ergebnisse geliefert hatten.

Ende April sagte Trump, die letzte Regierung habe seiner eigenen «schlechte, kaputte Tests» hinterlassen – ungeachtet der Tatsache, dass das Coronavirus erstmals Ende letzten Jahres auftauchte. Kritiker werfen Trump vor, selbst nicht energisch genug auf die Krise reagiert zu haben, sodass das Virus die USA weitgehend unvorbereitet traf.

Donald Trump spricht am 14. Mai 2020 vor dem Weissen Haus in Washington zu Journalisten.
Donald Trump spricht am 14. Mai 2020 vor dem Weissen Haus in Washington zu Journalisten.
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4.45 Uhr: US-Klagen gegen China chancenlos

Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestags haben sich in einem Gutachten skeptisch zu US-Schadensersatzklagen gegen China wegen der Corona-Pandemie geäussert. In der von den Grünen-Abgeordneten Jürgen Trittin und Ottmar von Holtz in Auftrag gegebenen 20-seitigen Expertise heisst es, dass sich in diesem Fall die Pflichtverletzung eines Staates kaum als ausschliessliche Ursache eines eingetretenen Schadens beweisen lasse.

«Zwischen dem Ausbruch des Virus in China und dem konkreten Schadensereignis (z.B. einem Geschäftskonkurs) in den USA stehen zahlreiche Handlungen und Ereignisse, die das Schadensereignis nachhaltig (mit) beeinflusst haben könnten.»

1.39 Uhr: Videokonferenz-Teilnehmer nackt unter Dusche

Erfrischender Moment in Brasília: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat eine Videokonferenz mit Unternehmern unterbrochen, weil ein Teilnehmer – wie auf dem Bildschirm im Regierungspalast für alle zu sehen war – eine Dusche nahm. Er hatte offensichtlich vergessen, die Kamera seines Computers auszuschalten.

«Hey, Paulo (Skaf, Präsident des Industrieverbandes des Bundesstaates São Paulo Fiesp), da ist ein Kollege im letzten Feld, der ist rausgegangen», sagte Bolsonaro in einem Audio, das in Brasilien am Donnerstag die Runde machte. Journalisten hatten die Konferenz verfolgt, ohne dass die Teilnehmer dies wussten.

Dann wandte sich der Präsident an Wirtschaftsminister Paulo Guedes, der neben ihm sass. Darauf aufmerksam gemacht, sagte dieser: «Da duscht ein Typ. Er ist nackt in Isolation zu Hause, super. Ihm ist wohl heiss gewesen von dem Gespräch, da hat er eine kalte Dusche genommen.»

Fiesp-Präsident Skaf, der zu der Konferenz eingeladen hatte, entschuldigte sich verlegen. Daraufhin lachte Bolsonaro und sagte: «Wir haben es gesehen, leider. Es war ein ziemlich kurviges Bild.» Medien zufolge soll es sich bei dem Duschenden um einen Berater der Fiesp handeln. Eigentlich ging es bei der Konferenz um Einschränkungen des öffentlichen Lebens und die Wirtschaft in der Corona-Krise.

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