Geldschwemme in South CarolinaKonto mit 1,8 Milliarden Dollar stellt Gouverneur vor ein Rätsel
Julian Weinberger
27.3.2024
Grosses Rätselraten in South Carolina: Im US-Bundesstaat haben Rechnungsprüfer ein Konto mit 1,8 Milliarden Dollar entdeckt. Woher das beträchtliche Vermögen kommt, ist unklar.
Julian Weinberger
27.03.2024, 22:16
28.03.2024, 09:01
Julian Weinberger
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Unversehens ist der US-Bundesstaat South Carolina zu 1,8 Milliarden Dollar gekommen.
Wer die Unmengen an Geld auf ein Staatskonto eingezahlt hat und aus welchen Gründen, ist aber sowohl für die Politik als auch für Rechnungsprüfer schleierhaft.
Die Herkunft des Vermögens soll nun ein Ausschuss klären. Bis dahin bleibt das Bankkonto unangetastet.
«Das ist nicht gerade vertrauenserweckend»: Beim Thema Geld läuten bei Henry McMaster derzeit alle Alarmglocken – aber nicht etwa wegen eines Lochs im Staatshaushalts. «Die gute Nachricht ist, dass kein Geld verloren gegangen ist.» Ganz im Gegenteil: Der republikanische Gouverneur des US-Bundesstaats South Carolina verfügt unversehens über völlig ungeahnte Geldreserven.
Demnach wurden über die vergangenen zehn Jahre etwa 1,8 Milliarden Dollar auf einem Bankkonto gesammelt. Wer das Geld einzahlte und wofür es gedacht ist, wissen aber weder Buchhalter und Rechnungsprüfer noch die Politik.
«Es ist, als ob Sie in Ihre Bank gehen und der Bankpräsident sagt: Wir haben eine Menge Geld in unserem Tresor, aber wir wissen einfach nicht, wem es gehört», umschreibt der republikanische Senator Larry Grooms den skurrilen Umstand. An Grooms ist es nun auch, Licht ins Dunkel zu bringen. Er steht einem Senatsausschuss vor, der die Herkunft des Geldes klären soll.
1,8 Milliarden Dollar bleiben vorerst unangetastet
Schon jetzt scheint klar: Die mangelnde Kommunikation zwischen dem Schatzamt und dem Rechnungshof des Bundesstaates ist nur eines mehrerer Probleme. Der Rechnungsprüfer «versucht, die Verantwortung für die Beseitigung seines Schlamassels auf den Schatzmeister abzuwälzen», wirft Schatzmeister Curtis Loftis in einem Brief an Senator Grooms dem zuständigen Rechnungsprüfer vor.
Mehr Erkenntnisse erwartet man sich nun bis zur kommenden Woche. Dann statten der oberste Rechnungsprüfer Brian Gaines und Schatzmeister Loftis dem Ausschuss Bericht ab.
Für den Moment bleiben die 1,8 Milliarden Dollar – woher sie auch immer kommen mögen – aber unangetastet. «Das ist eine Menge Geld, und es gibt keinen Grund, es überstürzt auszugeben», erklärte Gouverneur McMaster.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Buchhaltung des US-Bundesstaates Schlagzeilen macht. Weil der oberste Rechnungsprüfer 2023 versehentlich Gelder für Hochschulen doppelt verbucht hatte, musste er nach der Panne seinen Hut nehmen. Noch besorgniserregender: Die Doppelbuchungen waren offenbar nicht ein einmaliger Fehler, sondern eine Fehltransaktion, die bis in die Zehnerjahre zurückreichte.