Rede zur Lage der Nation Biden thematisiert sein Alter – Ruft zur Verteidigung der Demokratie auf 

dpa/dor

8.3.2024 - 06:20

US-Präsident Joe Biden bei seiner Rede zur Lage der Nation in Washington am 7. März 2024 – hinter ihm US-Vizepräsidentin Kamala Harris (l.) und der republikanische Speaker des Repräsentantenhauses, Mike Johnson (r.).
US-Präsident Joe Biden bei seiner Rede zur Lage der Nation in Washington am 7. März 2024 – hinter ihm US-Vizepräsidentin Kamala Harris (l.) und der republikanische Speaker des Repräsentantenhauses, Mike Johnson (r.).
Bild: IMAGO/ZUMA Wire/Shawn Thew

US-Präsident Joe Biden hat bei seiner traditionellen Rede zur Lage der Nation auch sein Alter thematisiert. Weiter rief Biden rief dazu auf, die Demokratie in den USA mit aller Kraft zu verteidigen.

8.3.2024 - 06:20

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • US-Präsident Joe Biden hat bei seiner traditionellen Rede zur Lage der Nation auch sein Alter thematisiert.
  • Bidens Alter gilt als seine grösste Bürde im aktuellen Präsidentschaftswahlkampf.
  • In Teilen der Bevölkerung und in Bidens eigener Partei hält sich der Enthusiasmus für seine Wiederwahlkampagne daher in Grenzen.
  • Weiter rief Biden rief in seiner Ansprache dazu auf, die Demokratie in den USA mit aller Kraft zu verteidigen.
  • «Mein Vorgänger und einige von Ihnen hier versuchen, die Wahrheit über den 6. Januar zu begraben», sagte er mit Blick auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump und den Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021.

«In meiner Laufbahn hat man mir immer wieder gesagt, ich sei zu jung und zu alt. Ob jung oder alt, ich habe immer gewusst, was Bestand hat», sagte der 81-Jährige am Donnerstagabend (Ortszeit) vor den beiden Kammern des US-Kongresses. Es sei die Idee Amerikas, dass alle gleich geschaffen seien und es verdienten, das ganze Leben lang gleich behandelt zu werden. «Wir sind dieser Idee nie ganz gerecht geworden, aber wir haben uns auch nie von ihr entfernt. Und ich werde mich auch jetzt nicht von ihr entfernen.»

Bidens Alter gilt als seine grösste Bürde im aktuellen Präsidentschaftswahlkampf. Der Demokrat war 2021 als ältester Präsident aller Zeiten ins Weisse Haus eingezogen und will bei der Wahl im November für eine weitere Amtszeit antreten. Sollte er erneut gewählt werden, wäre er am Ende seiner zweiten Amtszeit 86 Jahre alt. In Teilen der Bevölkerung und in Bidens eigener Partei hält sich der Enthusiasmus für seine Wiederwahlkampagne daher in Grenzen.

Der Demokrat macht regelmässig Schlagzeilen mit Patzern und Versprechern. Bei der langen und viel beachteten Rede zur Lage der Nation, die diesmal mitten in den Präsidentschaftswahlkampf fiel, stand Biden deswegen unter besonderer Beobachtung. 

Biden ruft zur Verteidigung der Demokratie auf

Konkurrenten aus den Reihen der Republikaner, allen voran Bidens voraussichtlicher Herausforderer bei der Wahl im November, sein Amtsvorgänger Donald Trump, nutzen solche Fauxpas ausgiebig, um Bidens mentale und körperliche Fitness infrage zu stellen – auch wenn Trump selbst nur vier Jahre jünger ist und selbst regelmässig peinliche Fehler macht.  

Weiter rief Biden rief in seiner Ansprache dazu auf, die Demokratie in den USA mit aller Kraft zu verteidigen. «Die Bedrohung der Demokratie muss abgewehrt werden», sagte Biden. «Mein Vorgänger und einige von Ihnen hier versuchen, die Wahrheit über den 6. Januar zu begraben», sagte er mit Blick auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump und den Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021, als Trump-Anhänger den Parlamentssitz in der Hauptstadt Washington stürmten.

Die Aufständischen, die damals nach Washington gekommen seien, um die friedliche Machtübergabe zu stoppen und den Willen des Volkes umzukehren, seien keine Patrioten gewesen. Die Verschwörung, das Wahlergebnis nachträglich zu kippen, habe «die grösste Bedrohung für die Demokratie seit dem amerikanischen Bürgerkrieg dargestellt», sagte Biden. Doch Amerika sei stark gewesen, und die Demokratie habe sich durchgesetzt.

Biden nannte Trump nicht namentlich, sondern bezeichnete ihn lediglich als seinen Vorgänger. Biden und Trump werden aller Voraussicht nach bei der Präsidentenwahl im November als Kandidaten ihrer Parteien gegeneinander antreten. Trump ging Biden vor dessen Rede in einer Stellungnahme harsch an. Biden lüge wie verrückt, um sich der Verantwortung für die schreckliche Verwüstung zu entziehen, die er und seine Partei in Amerika angerichtet hätten. Er sprach von einer «Horrorshow», die das Land nicht länger hinnehmen könne und nannte als Beispiel Bidens Einwanderungspolitik.

dpa/dor