Übersicht Berset will Beizen für einen Monat schliessen — Schweizer Impfstrategie steht

Agenturen/red

17.12.2020

Gesundheitsminister Alain Berset will dem Gesamtbundesrat am Freitag den «Beizen-Lockdown» vorschlagen. 
Gesundheitsminister Alain Berset will dem Gesamtbundesrat am Freitag den «Beizen-Lockdown» vorschlagen. 
KEYSTONE/ANTHONY ANEX (Archivbild)

Gesundheitsminister Alain Berset will dem Bundesrat die Schliessung von Gastronomie-Betrieben ab Dienstag vorschlagen. Unterdessen legt das BAG die Impfstrategie für die Schweiz fest. Die Ereignisse des Tages im Überblick. 

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat am Donnerstag seine Impfstrategie festgelegt. Prioritär geimpft werden durch das Coronavirus besonders gefährdete Personen, also ältere und Menschen mit Vorerkrankung.

Das BAG legte die Impf-Strategie zusammen mit der Eidg. Kommission für Impffragen (Ekif) fest. Nach den priorisierten Gruppen sollen die Impfstoffe dann allen anderen Erwachsenen zur Verfügung stehen, die sich impfen lassen möchten. Das BAG schreibt, eine Impfpflicht sei seitens Bund nicht vorgesehen.

In der Schweiz liefen die letzten Vorbereitungen, so dass mit den ersten Impfungen im Januar gestartet werden könne. Voraussetzung sei, dass Swissmedic nach Prüfung aller klinischen Daten einen ersten Impfstoff zulassen könne. Die Covid-19-Impfung werde für die Bevölkerung gratis sein. Die Impfung sei von Franchise und Selbstbehalt befreit.

Berset will Beizen ab Dienstag schliessen

Wie «Blick» und «Tages-Anzeiger» am Abend berichteten, will Gesundheitsminister Alain Berset (SP) dem Gesamtbundesrat am Freitag die Schliessung von Gastronomiebetrieben für einen Monat vorschlagen — Ausnahmen gelten für Take-aways, Lieferdienste sowie die Bewirtung von Hotelgästen. Ausserdem sollen Kantone mit einer günstigeren epidemiologischen Entwicklung selbst entscheiden dürfen, ob Restaurants öffnen dürfen.

Ausserdem geschlossen werden sollen sämtliche Freizeitanlagen im Sportbereich sowie Bibliotheken und Museen. Ausnahmen sollen dem «Tages-Anzeiger» zufolge nur für den Reit- und Skisport gelten. 

10 Prozent mehr Fälle

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem BAG am Donnerstag innerhalb von 24 Stunden 5058 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG 102 neue Todesfälle und 216 Spitaleinweisungen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 3'215 '236 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 399'511 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

Der Wochenbericht des BAG zeigt, dass in der Woche 50 30'110 laborbestätigte Fälle verzeichnet wurden (Vorwoche: 27'359). Damit stieg die Anzahl der registrierten Fälle im Vergleich zur Vorwoche um 10,1 Prozent. Die Anzahl Tests stieg um 27 Prozent. Die Inzidenz in den Kantonen lag zwischen 185 Fällen pro 100'000 Einwohner und Woche in den Kantonen Jura und Obwalden sowie 507 Fällen in St. Gallen und dem Tessin.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Laut einer  AFP-Zählung forderte die Corona-Pandemie bereits jetzt mehr als eine halbe Million Todesopfer in Europa..
  • Laut einem Medienbericht schlägt Alain Berset dem Bundesrat weitere Massnahmen vor, darunter einen «Beizen-Lockdown» für einen Monat.
  • Das BAG meldet 5058 Neuinfektionen bei 40'330 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 12,5 Prozent. 102 Personen sind an Covid-19 gestorben, 216 Personen wurden hospitalisiert.
  • Der Bund hat seine Covid-19-Impfstrategie festgelegt: Demnach sollen ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankung als erste geimpft werden – dann das Gesundheitspersonal. 
  • Australien will die Tennis Open im Februar durchführen. Sollen Topathleten bevorzugt geimpft werden? Nein, sagen in einer Umfrage 66 Prozent der Deutschen. Das Rennen um den Impfstoff hat begonnen: Amazon fordert Vortritt für Mitarbeiter.
  • Nach der Impfung mit dem Mittel von Pfizer/Biontech hat eine Frau im US-Staat Alaska allergisch reagiert. Innerhalb von zehn Minuten kam es zu Rötungen und Atemnot.

21.52 Uhr: Wir beenden den Live Ticker am Donnerstag

21.27 Uhr: NGO: Zahl der Selbstverletzungen bei Flüchtlingen während Lockdowns gestiegen

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen wirken sich auf die mentale Gesundheit von Flüchtlingen auf den griechischen Inseln aus. Das geht aus einer Erhebung des International Rescue Committees (IRC) hervor, wie die Hilfsorganisation der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Demnach wurde eine Zunahme der Selbstverletzungen sowie der psychischen Erkrankungen unter den Menschen festgestellt.

Das IRC erhob die Daten von einem Teil der Flüchtlinge, die auf den Inseln Lesbos, Chios und Samos leben. Bei etwa 75 Prozent der mehr als 900 Menschen, denen seit 2018 geholfen wurde, seien diese Symptome festgestellt worden.

Nachdem die griechischen Behörden im März einen Lockdown wegen der Corona-Pandemie verhängten, verzeichnete das IRC einen Anstieg der psychotischen Symptome um 71 Prozent. Die Zahl der Selbstverletzungen sei um 66 Prozent gestiegen. Stand Ende Oktober sei bei 41 Prozent der Menschen eine posttraumatische Belastungsstörung festgestellt worden. 35 Prozent berichteten demnach von Suizidgedanken, 18 Prozent gaben an, einen Suizidversuch hinter sich zu haben.

«Der psychische Gesundheitszustand der Flüchtlinge ist in diesem Jahr beeinträchtigt worden», sagte die IRC-Direktorin für Griechenland, Dimitra Kalogeropoulou. Die Organisation betonte jedoch, dass die Folgen der Corona-Pandemie nur eines von mehreren Problemen seien. Das IRC verwies auch auf die Brände in den Flüchtlingslagern auf Lesbos und Samos, die den Migranten das Leben zusätzlich erschwert hätten.

Im September war das bis dahin grösste Flüchtlingslager Moria auf Lesbos abgebrannt. Daraufhin wurde hastig ein provisorisches Zeltlager errichtet. Aktuell sind dort 7300 Menschen untergebracht. Insgesamt leben mehr als 17'000 Menschen in Flüchtlingscamps auf den griechischen Inseln.

20.42 Uhr: AFP-Zählung: Mehr als eine halbe Million Corona-Todesfälle in Europa

Europa hat als erster Kontinent die Schwelle von einer halben Million Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus überschritten. In den 52 europäischen Ländern wurden insgesamt 500'069 Corona-Tote registriert, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben ergab. Die Region mit der zweithöchsten Zahl an Todesfällen sind demnach Lateinamerika und die Karibik mit 477'404 Toten, gefolgt von den USA und Kanada mit 321'287 Toten.

Ende Oktober wurde Europa — neben den USA — zum Epizentrum der Pandemie. Allein in den vergangenen sieben Tagen starben in Europa den Zählungen zufolge rund 37'000 Menschen. Das ist die höchste Zahl an Todesopfern innerhalb einer Woche seit Beginn der Pandemie. Rund sechs von zehn Toten wurden dabei aus den Ländern Italien, Grossbritannien, Frankreich, Russland und Spanien gemeldet.

Als am stärksten betroffenes europäisches Land, gemessen an der Pro-Kopf-Todesrate, gilt Belgien mit 158 Todesfällen pro 100'000 Einwohnern. Dahinter folgen Italien (110 Todesfälle) und Bosnien-Herzegowina (107 Todesfälle).

Europa ist seit Oktober auch die Region mit den meisten täglichen Neuansteckungen weltweit, insgesamt wurden in der Region 23'059'233 bestätigte Corona-Fälle registriert.

Zahlreiche europäische Länder haben in den vergangenen Tagen weitere Einschränkungen angekündigt, etwa die Schliessung von Geschäften in Deutschland und von Bars und Restaurants in Grossbritannien.

19.53 Uhr: Niederlande beginnen am 8. Januar mit Impfen

Die Niederlande wollen am 8. Januar mit dem Impfen gegen Covid-19 starten. Das kündigte das Gesundheitsministerium in Den Haag an. Voraussetzung ist, dass zunächst die Europäische Arzneimittelbehörde EMA am Montag grünes Licht für die Zulassung des Impfstoffes der Unternehmen Pfizer und Biontech gibt. Anschliessend muss die EU-Kommission noch zustimmen.

Mit dem Impfstart erst in der zweiten Januarwoche entsprechen die Niederlande aber nicht Plänen über einen gemeinsamen Impfbeginn in der EU schon ab dem 27. Dezember wie in Deutschland. In manchen Staaten werde auch erst am 28. oder 29. Dezember begonnen, schrieb EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter. «Das ist Europas Moment.»

Der niederländische Gesundheitsminister Hugo de Jong bekräftigte am Abend im Parlament, dass der 8. Januar der frühestmögliche Termin sei. Die Planung und Organisation müsse «sorgfältig, sicher und verantwortungsvoll» geschehen. Zunächst sollen Mitarbeiter von Pflegeheimen und Behinderteneinrichtungen geimpft werden. Am 18. Januar sollen im ganzen Land 25 Impfzentren einsatzfähig sein.

19.42 Uhr: Gastrosuisse feuert dem Bundesrat noch einmal unter

Zahlreiche Restaurants in der ganzen Schweiz haben vor ihren Betrieben ein Feuer entfacht. Laut Gastrosuisse wollten sie damit ein Zeichen setzen, dass es Konkurse hageln werde, falls der Bund nicht sofortige finanzielle Hilfe für die Branche freigebe.

Die Aktion erfolgte im Vorfeld der neuen bundesrätlichen Pandemie-Entscheide vom Freitag. Gastrosuisse befürchtet, dass die Landesregierung neue Einschränkungen beschliessen wird, wie der Verband. Die Feuer loderten aus Feuerschalen, Finnenkerzne oder Ähnlichem.

Mit der Aktion wolle man ein Zeichen setzen, «dass es brennt in der Branche», liess sich Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer zitieren. «Wir wollen aufzeigen, wie dramatisch die Situation im Gastgewerbe ist», sagte Gastrosuisse-Direktor Daniel Borner an einem Anlass in Lenzburg AG gegenüber Keystone-SDA.

Die Gastrobranche fordert vom Bund sofort A-fonds-perdu-Hilfe von 750 Millionen Franken pro Monat.

19.21 Uhr: Lettlands Regierung verschärft Massnahmen

Auch in Lettland muss sich die Bevölkerung auf strenge Corona-Massnahmen über Weihnachten und den Jahreswechsel einstellen. Die Regierung in Riga verschärfte die geltenden Beschränkungen in dem baltischen EU-Land: Alle Einzelhändler mit Ausnahme von Geschäften des täglichen Bedarfs müssen von 19. Dezember bis 11. Januar schliessen. Auch Anbieter von Dienstleistungen wie etwas Friseure oder Saunas dürfen nicht geöffnet haben.

Museen und Bibliotheken dürfen ebenso wie Sportklubs und Fitness- Studios ab dem 21. Dezember keine Besucher mehr empfangen. Staatliche Institutionen und Unternehmen wurden angewiesen, möglichst auf Homeoffice umzusteigen. Der Schulbetrieb wird auf Fernunterricht umgestellt. Auch wurden teils längere Weihnachtsferien festgelegt.

Lettland mit 1,9 Millionen Einwohnern registriert seit dem Herbst einen rapiden Anstieg der Zahl an Neuinfektionen. Die neuen Corona-Fälle erreichten mit 1040 am zweiten Tag in Folge einen Rekordwert.

18.56 Uhr: EU-Behörde beschleunigt Zulassung von Moderna-Impfstoff

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA will bereits am 4. Januar über die Zulassung eines weiteren Corona-Impfstoffes entscheiden. Es geht um das Präparat des US-Herstellers Moderna, wie die Behörde in Amsterdam mitteilte. Das sind acht Tage früher als zunächst geplant.

Der Impfstoff von Moderna könnte damit aller Voraussicht nach der zweite sein, der in der EU auf den Markt kommt. Bereits am kommenden Montag will die EMA über die Zulassung des Impfstoffes der Hersteller Pfizer und Biontech entscheiden. Sobald dann die EU-Kommission grünes Licht gibt, könnte bereits noch im Dezember in der EU geimpft werden. Die Zustimmung der Kommission gilt als Formsache.

Zuvor hatte die EMA angegeben, dass sie am 12. Januar über den Moderna-Impfstoff entscheiden werde. Das Pharmaunternehmen habe aber bereits am Donnerstag und damit früher als erwartet das letzte Datenpaket übermittelt. «Dieses enthält spezifische Informationen für die Herstellung für den EU-Markt», teilt die Behörde mit. Bei der wissenschaftlichen Bewertung aller Daten und Studien würden aber keine Abstriche bei der Sicherheit und Wirksamkeit gemacht.

Ein Beraterkreis der US-Arzneimittelbehörde FDA hat unterdessen  den Antrag auf Notfallzulassung für den Moderna-Impfstoff diskutiert. Per Video-Schalte besprachen Wissenschaftler, Ärzte und Mitarbeiter von Behörden und Pharmafirmen verschiedene Aspekte des Präparats, seiner Wirksamkeit und Nebenwirkungen für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen.

Zum Abschluss der ganztägigen Sitzung wurde eine Empfehlung an die FDA erwartet, ob der Impfstoff eine Notfallzulassung in den USA bekommen sollte oder nicht. Eine endgültige Entscheidung obliegt dann aber der FDA und wurde bald nach Abschluss des Treffens erwartet. US-Regierungsbeamte hatten bereits erklärt, dass nach einer Notfallzulassung Anfang nächster Woche mit den Impfungen begonnen werden könnte.

18.40 Uhr:  Belastungsgrenze in zwei Solothurner  Spitälern überschritten

Wegen des Coronavirus ist die Belastungsgrenze auf den Intensiv- und Bettenstationen im Bürgerspital Solothurn und im Kantonsspital Olten überschritten. Deshalb werden die beiden Spitäler ab dem 21. Dezember mit zusätzlichem Personal aus Privatkliniken unterstützt. Wenn sich die epidemiologische Situation nicht verbessert, ist die Grundversorgung in allen Spitälern akut gefährdet.

Das Bürgerspital Solothurn (BSS) und das Kantonsspital Olten (KSO) sind die einzigen Covid-19 – Behandlungszentren im Kanton Solothurn, wie die Staatskanzlei am Donnerstagabend mitteilte. Die Situation sei in beiden Spitälern wegen der sehr hohen Zahl an Covid-19-Patienten und der sehr hohen Ansteckungszahlen im Kanton äusserst angespannt. Das pflegerische und ärztliche Personal müsse dringend entlastet werden.

Regelmässig seien die Intensivstationen vollständig belegt, das Personal sei zudem seit langem bis über die Belastungsgrenze hinaus gefordert. Eine Verbesserung der Situation sei nicht absehbar.

18.25 Uhr: Berset will Beizen ab Dienstag schliessen

Beizen sollen nach dem Willen von Gesundheitsminister Alain Berset schon ab Dienstag in der ganzen Schweiz schliessen. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger» (kostenpflichtiger Inhalt) unter Berufung auf «bundesratsnahe Kreise».

Demnach schlägt das Innendepartement einen «Beizen-Lockdown» ab dem 22. Dezember vor. Dieser solle genau einen Monat dauern. 

Schlägt einen «Beizen-Lockdown» für vier Wochen vor: Alain Berset.
Schlägt einen «Beizen-Lockdown» für vier Wochen vor: Alain Berset.
KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Wie es weiter heisst, sollen Kantone mit einer günstigeren epidemiologischen Entwicklung jedoch selbst entscheiden dürfen, ob die Restaurants geöffnet bleiben. Entscheidend dafür sei der so genannte Reproduktionswert (R-Wert).

Schliessen sollen zudem alle Freizeitanlagen im Sportbereich sowie Bibliotheken und Museen.

Wie «Blick»  zudem berichtet, will Berset Risikopersonen das Recht auf Homeoffice geben, so wie schon im Frühjahr.

18.04 Uhr: Harter Lockdown trifft in Deutschland auf breite Zustimmung

Der seit gestern geltende harte Lockdown in Deutschland trifft einer Umfrage zufolge in der Bevölkerung auf breite Zustimmung. Im ARD-«Deutschlandtrend» gaben 69 Prozent der Teilnehmer an, die Massnahmen seien angemessen, wie der WDR mitteilte. Lediglich 14 Prozent sagten demnach, die Massnahmen zur Pandemie-Eindämmung gingen zu weit. 16 Prozent äusserten hingegen die Auffassung, die Vorgaben gingen nicht weit genug.

Damit erfährt der harte Lockdown grösseren Rückhalt als der Anfang November verhängte Teil-Lockdown. Im «Deutschlandtrend» Anfang Dezember hatten 53 Prozent die damals geltenden Massnahmen als angemessen bezeichnet, 27 Prozent fanden sie zu weitreichend und 18 Prozent zu lasch.

Tische und Stühle stehen vor einem geschlossenen Restaurant in der deutschen Stadt Hannover.
Tische und Stühle stehen vor einem geschlossenen Restaurant in der deutschen Stadt Hannover.
Hauke-Christian Dittrich/dpa

Bei den geltenden Vorgaben findet der neuen Erhebung zufolge unter anderem das Verbot von Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit breite Zustimmung: 86 Prozent der Umfrageteilnehmer unterstützten dies. Viel Unterstützung finden demnach auch das Verbot von Versammlungen und Feuerwerken auf öffentlichen Plätzen an Silvester und Neujahr (85 Prozent) sowie die Schliessung von weiten Teilen des Einzelhandels und von Dienstleistungsbetrieben (67 Prozent).

Das weitgehende Aussetzen des Präsenzunterrichts an den Schulen finden 68 Prozent aller Befragten gut, 27 Prozent lehnen es ab. Geringer fällt die Unterstützung für die Einschränkung der Betreuung in Kindertageseinrichtungen aus: Hier äusserten 56 Prozent Zustimmung und 36 Prozent Ablehnung.

Gespalten zeigten sich die Befragten bei der Frage, ob es richtig ist, dass Gottesdienste unter bestimmten Hygienevorgaben weiter abgehalten werden dürfen. 50 Prozent unterstützten dies, 47 Prozent lehnten es ab.

Zwölf Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich durch die aktuell geltenden Einschränkungen sehr stark belastet fühlen. 24 Prozent fühlen sich stark belastet, 45 Prozent weniger stark und 19 Prozent gar nicht. Dabei fühlen sich Jüngere stärker beeinträchtigt als Ältere; Menschen mit Schulkindern im Haushalt schätzen die Belastung höher ein als solche ohne Schulkinder.

17.41 Uhr: Polen verhängt Ausgangsbeschränkungen an Silvester und Neujahr

Zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung der Corona-Pandemie hat Polen für Silvester und Neujahr Ausgangsbeschränkungen verhängt. Vom 31. Dezember ab 19 Uhr bis zum 1. Januar 6 Uhr dürften die Bürger ihre Wohnung nur aus einem triftigen Grund verlassen, etwa für den Gang zur Apotheke oder zur Arbeit, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski am Donnerstag in Warschau. «Es geht darum, dass wir zuhause bleiben müssen.» Wer gegen die Regelung verstosse, müsse mit einem Bussgeld rechnen.

Für die Zeit vom 28. Dezember bis zum 17. Januar wird zudem der Lockdown erneut verschärft. Geschäfte in Einkaufszentren müssen schliessen – mit Ausnahme von Lebensmittelläden, Apotheken und Drogerien. Auch Hotels, die in Polen bislang noch Geschäftsreisende aufnehmen durften, müssen ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Es habe zuletzt viele Inserate von Hotels mit Angeboten für vermeintliche «Dienstreisen» in der Ferienzeit gegeben, sagte Niedzielski. Nun sollen nur noch medizinisches Personal sowie Helfer von Armee, Polizei und Feuerwehr bei Bedarf in Hotels unterkommen.

Die Skipisten werden ebenfalls geschlossen. Ausserdem müssen sich alle Personen, die in der fraglichen Zeit mit organisierten Touren aus dem Ausland nach Polen einreisen, in eine zehntägige Quarantäne begeben.

Polen verschärft ab dem 28. Dezember seinen Lockdown. Auch Skipisten werden geschlossen.
Polen verschärft ab dem 28. Dezember seinen Lockdown. Auch Skipisten werden geschlossen.
Bild: Keystone

17.20 Uhr: Schärfere Corona-Massnahmen auf Teneriffa

Die Regionalregierung der Kanarischen Inseln hat die Corona-Massnahmen auf Teneriffa wegen dort steigender Infektionszahlen verschärft und zugleich betont, Urlauber seien weiter willkommen. Touristen aus anderen Teilen Spaniens und aus dem Ausland seien von den verhängten Zugangsbeschränkungen zu der Insel ausgenommen, wenn sie einen negativen PCR-Test vorweisen könnten, der nicht älter als 72 Stunden sein dürfe, teilte das Fremdenverkehrsamt Teneriffas am Donnerstag auf Anfrage mit. Andere Corona-Tests würden nicht akzeptiert.

Am Vortag hatte die Regionalregierung der vor der Westküste Afrikas gelegenen spanischen Inselgruppe für Teneriffa eine Reihe von Massnahmen zur Eindämmung der dort stärker als auf den anderen Inseln steigenden Infektionszahlen angeordnet. Sie gelten ab Freitag für zunächst 15 Tage.

So wird die bestehende nächtliche Ausgangsbeschränkung auf 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr ausgeweitet. Gaststätten dürfen keine Gäste mehr in Innenräumen bewirten und auf Terrassen nur 50 Prozent der normalerweise zugelassen Plätze besetzen. Geschäfte müssen die Zahl der Kunden auf 33 Prozent begrenzen, die Heimatgemeinde darf nicht verlassen werden und Besuche in Altenheimen sind ausgesetzt.

16.50 Uhr: Stadt Lugano verhängt zusätzliche Corona-Massnahmen

Lugano greift im Kampf gegen die Ausweitung der Coronavirus-Pandemie zu schärferen Massnahmen. Unter anderem werde der Weihnachtsmarkt bereits am Freitagabend geschlossen und die Polizei führe häufigere Kontrollen durch, teilte die Stadt am Donnerstagnachmittag mit.

Insbesondere an beliebten Orten wie der Piazza della Riforma oder dem Seeufer sollen Versammlungen von mehr als fünf Personen unterbunden werden, schreibt die Stadt Lugano in einem Communiqué. An diesen Orten würden sich jeweils 50 bis 250 Jugendliche treffen.

Neben dem Weihnachtsmarkt werden am Freitagabend um 19 Uhr auch Glühwein- und andere Getränkestände in der Innenstadt definitiv geschlossen, wie es im Communiqué weiter heisst.

Am Busbahnhof setzt die Stadt eine private Sicherheitsfirma ein, welche Kontrollen durchführt. Ausserdem werden die Luganeser Stadtpärke bereits um 20 Uhr geschlossen.

In den vergangenen Tagen war Lugano für die Durchführung des Weihnachtsmarktes kritisiert worden. In den Medien und auf Social Media-Kanälen wurde debattiert, ob der Luganeser Weihnachtsmarkt zu einem Treiber der Pandemie werden könnte.

Die Stadt Lugano verhängt schärfere Massnahmen im Kampf gegen Corona. Der Weihnachtsmarkt wird bereits am Freitagabend beendet.
Die Stadt Lugano verhängt schärfere Massnahmen im Kampf gegen Corona. Der Weihnachtsmarkt wird bereits am Freitagabend beendet.
Bild: Keystone

16.41 Uhr: Grossbritannien verlängert Kurzarbeitsprogramm wegen Corona bis April

Die britische Regierung verlängert wegen der schweren Corona-Folgen für die Wirtschaft ihre Kurzarbeitsmassnahmen um einen Monat bis April 2021. Das «Furlough»-Programm sieht vor, dass der Staat bei Arbeitsausfall 80 Prozent der Gehälter übernimmt.

Zudem werden die staatlichen Darlehensprogramme bis Ende März ausgedehnt, wie Finanzminister Rishi Sunak am Donnerstag sagte. «Unser Hilfspaket für Unternehmen und Arbeitnehmer ist nach wie vor eines der grosszügigsten und effektivsten der Welt. Es hilft unserer Wirtschaft, sich zu erholen und schützt landesweit Existenzen», sagte Sunak.

Die britische Wirtschaft hatte sich zuletzt etwas vom coronabedingten starken Einbruch im Frühjahr erholt. Im Vergleich zum Stand vor Beginn der Pandemie hinkt die Konjunktur aber weiter kräftig hinterher.

Die staatlichen Darlehensprogramme in Grossbritannien werden bis Ende März ausgedehnt, teilte Finanzminister Rishi Sunak mit. (Archivbild)
Die staatlichen Darlehensprogramme in Grossbritannien werden bis Ende März ausgedehnt, teilte Finanzminister Rishi Sunak mit. (Archivbild)
Bild: Keystone

16.12 Uhr: Über sieben Millionen Corona-Infektionen in Brasilien

Die Zahl der Corona-Infektionen in Brasilien ist auf über sieben Millionen gestiegen. Bislang haben sich in dem grössten Land Lateinamerikas nachweislich 7,04 Millionen Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das Gesundheitsministerium in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) mitteilte.

Allein am Mittwoch wurden demnach 70'574 Neuinfektionen registriert – der höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie. Bislang sind in Brasilien 183'735 Menschen im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 gestorben.

Weltweit liegt Brasilien bei den Infektionen an dritter Stelle hinter den USA und Indien, bei den Todesfällen an zweiter Stelle hinter den Vereinigten Staaten.

Die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro wehrte sich stets gegen harte Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie, regionale Regelungen in einzelnen Bundesstaat wurden teilweise bereits wieder zurückgenommen.

Präsident Jair Bolsonaro präsentiert die Impfstrategie für Brasilien.
Präsident Jair Bolsonaro präsentiert die Impfstrategie für Brasilien.
Bild: Keystone

15.22 Uhr: Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen weiter

Die Eskalation der Coronakrise verschlechtert die Lage am US-Jobmarkt weiter, in der vergangenen Woche beantragten deutlich mehr Menschen Arbeitslosenhilfe als erwartet. Laut Daten des Arbeitsministeriums vom Donnerstag gab es 885'000 neue Anträge auf staatliche Unterstützung, rund 23'000 mehr als in der Vorwoche. Experten hatten mit einem Rückgang auf 815'000 Anträge gerechnet. Zum Vergleich: Vor der Coronakrise hatte die wöchentliche Zahl meist bei ungefähr 200'000 gelegen.

Insgesamt bezogen in den USA zuletzt etwa 20,6 Millionen Menschen eine Form von Arbeitslosenhilfe. Vor einem Jahr waren es lediglich 1,8 Millionen. Angesichts deutlich steigender Infektionszahlen waren zuletzt in vielen Teilen des Landes wieder strengere Massnahmen zur Bewältigung des Coronavirus erlassen worden. Auch der monatliche US-Arbeitsmarktbericht, der ein umfassenderes Bild zum Jobaufbau abgibt, hatte die Erwartungen zuletzt stark enttäuscht.

In den USA beantragen wieder mehr Menschen Arbeitslosenhilfe. (Archiv)
In den USA beantragen wieder mehr Menschen Arbeitslosenhilfe. (Archiv)
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14.45 Uhr: Mehr als 2800 Corona-Neuinfektionen in Israel

Die Anzahl der Corona-Neuinfektionen in Israel ist so hoch wie seit zwei Monaten nicht mehr. An zwei Tagen in Folge überstieg sie die Zahl jeweils 2800, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. Im Gazastreifen überschritt die Zahl der Neuinfektionen erstmals die 1000er Marke. In dem dicht besiedelten Küstenstreifen wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums 1015 neue Fälle gemeldet.

Der Wert in Israel lag zuletzt im Oktober höher. Neue Verschärfungen waren geplant, wenn die Zahl der Neuinfektionen wieder 2500 übersteigt. Sollten die Maßnahmen die Neuinfektionen binnen drei Wochen nicht deutlich senken, würde ein neuer Teil-Lockdown verhängt.

14.27 Uhr: Neuer Höchststand bei Fällen in Deutschland

In Deutschland gibt es einen neuen Höchststand bei der Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus: Die am Donnerstagmorgen vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichte Zahl von 26'923 Neuinfektionen war wegen fehlender Zahlen aus Baden-Württemberg um etwa 3500 zu niedrig ausgewiesen, wie das RKI mitteilte. Mit den fehlenden Zahlen hätte die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei etwa 30'400 und damit erstmals über der 30'000er-Marke gelegen.

Wie eine RKI-Sprecherin sagte, werden die am Donnerstag nicht ausgewiesenen 3500 Neuinfektionen am Freitag in der Statistik ausgewiesen – damit werden die Freitagszahlen an sich zu hoch sein. Auf die für staatliche Massnahmen entscheidende 7-Tages-Inzidenz werde die statistische Ungenauigkeit aber keine Auswirkungen haben, da dafür das tatsächliche Meldedatum der Fälle angesetzt werde.

Passanten laufen durch die seit dem Lockdown beinahe menschenleere Innenstadt von Hannover. Derzeit gehen die Fallzahlen in Deutschland weiter hoch. 
Passanten laufen durch die seit dem Lockdown beinahe menschenleere Innenstadt von Hannover. Derzeit gehen die Fallzahlen in Deutschland weiter hoch. 
Bild: dpa

14.15 Uhr: Extra-Dosen in Impfstoff-Fläschchen von Pfizer 

Einige der Fläschchen mit dem Corona-Impfstoff von Pfizer und Biontech können nach Angaben der US-Arzneimittelbehörde FDA verwertbare zusätzliche Dosen des Vakzins enthalten. Der Inhalt der Glasgefäße sei üblicherweise für fünf Dosen gedacht, schrieb die Behörde am Mittwochabend (Ortszeit) auf Twitter. In manchen Fällen reiche das Präparat der in den USA verteilten Fläschchen aber für eine sechste oder sogar siebte Dosis. Ob auch in für andere Länder vorgesehene Impfstoff-Fläschchen mehr drin ist, war zunächst unklar.

Angesichts des Gesundheitsnotstands im Kampf gegen die Pandemie sei es bis zu einer endgültigen Klärung in den USA zunächst zulässig, den überschüssigen Inhalt eines Fläschchens für Impfungen zu verwenden, so die FDA. Es müsse aber gewährleistet sein, dass diese Menge jeweils für eine komplette Dosis ausreiche, betonte die FDA. Auf keinen Fall dürften Reste aus verschiedenen Fläschchen vermengt werden, warnte die Behörde mit Blick auf das Risiko einer potenziellen Verunreinigung.

Wie das US-Nachrichtenportal «Politico» schrieb, waren Apotheker in Krankenhäusern auf den überschüssigen Impfstoff in den Fläschchen aufmerksam geworden. Da zunächst Unklarheit über die Verwendung geherrscht habe, seien Hunderte von Extra-Dosen weggeworfen worden, seit am Montag in dem Land die Impfungen mit dem Präparat der Unternehmen Biontech aus Mainz und Pfizer aus den USA begannen. Dieses hatte eine Notzulassung der Arzneimittelbehörde erhalten.

In den Impfstoff-Fläschchen von Pfizer/Biontech stecken womöglich mehr Dosen als angegeben. (Archiv)
In den Impfstoff-Fläschchen von Pfizer/Biontech stecken womöglich mehr Dosen als angegeben. (Archiv)
Bild: Keystone

12.49 Uhr: Jede fünfte Person in Genf weist Antikörper auf

22 Prozent der Genfer Bevölkerung haben sich mit dem Coronavirus infiziert und eine Immunabwehr entwickelt. Dies geht aus der zweiten Phase der Seroprävalenzstudie der Universitätskliniken und der Universität Genf hervor.

Für die Studie wurde zwischen Ende November und Mitte Dezember das Blut von 2000 Personen auf Antikörper getestet, die auf eine durchgemachte oder bestehende Infektion hindeuten. Am häufigsten mit dem Virus in Kontakt kamen junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren, mehr als ein Viertel dieser Altersgruppe wiesen Antikörper auf. Kinder unter sechs Jahren (15 Prozent) und alte Menschen (10 Prozent) waren hingegen seltener betroffen.

Die Seroprävalenzrate bei älteren Kindern hingegen war fast gleich hoch wie bei Erwachsenen. «Diese Quote weicht stark von den Ergebnissen am Ende der ersten Welle ab und lässt sich wahrscheinlich dadurch erklären, dass die Schulen während der zweiten Welle geöffnet blieben», sagte Silvia Stringhini von den Genfer Universitätskliniken (HUG) gemäss einer Mitteilung.

Aufgrund der Daten ruft die Epidemiologin zu Vorsicht zwischen den Generationen während den Feiertagen auf, da Kinder genauso leicht infiziert werden können wie Erwachsene – die meisten älteren Menschen über 65 Jahren aber noch keinen Immunschutz aufweisen.

Menschen spazieren Mitte November auf der Promenade de la Treille in der Altstadt von Genf.: Mehr als 20 Prozent der Bevölkerung haben sich bereits mit dem Coronavirus infiziert. (Archiv)
Menschen spazieren Mitte November auf der Promenade de la Treille in der Altstadt von Genf.: Mehr als 20 Prozent der Bevölkerung haben sich bereits mit dem Coronavirus infiziert. (Archiv)
Bild: Keystone

12.10 Uhr: Impfstart in der EU zwischen den Jahren

Wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter mitteilte, wird in den Ländern der EU am 27., 28. und 29. Dezember mit den Covid-Impfungen begonnen. «Es ist der Moment Europas», schrieb von der Leyen. «Zusammen schützen wir unsere Bürger». 

11.46 Uhr: 5058 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Donnerstag 5058 Coronavirus-Ansteckungen bei 40'330 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 12,5 Prozent. 102 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 216 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Am Mittwoch waren es 5625 Fälle gewesen. Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag für die PCR-Tests bei 16,8 Prozent und für die Schnelltests bei 12,9 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 4562,7 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 3'215 '236 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 399'511 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

16'228 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 5883.

11.28 Uhr: 10 Prozent mehr Fälle – regional grosse Unterschiede

10 Prozent mehr laborbestätigte Corona-Fälle als in der Vorwoche und regional grosse Unterschiede – das zeigt der epidemiologische Wochenbericht des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Die Anzahl Tests stieg um 27 Prozent, wie das BAG am Donnerstag mitteilte.

In der Woche 50 wurden laut BAG insgesamt 30'110 laborbestätigte Fälle gegenüber 27'359 in der Vorwoche verzeichnet. Damit stieg die Anzahl der registrierten Fälle im Vergleich zur Vorwoche um 10,1 Prozent.

Dabei zeigt sich regional ein heterogenes Bild: Die Inzidenz in den Kantonen lag zwischen 185 Fällen pro 100'000 Einwohner und Woche in den Kantonen Jura und Obwalden sowie 507 in St. Gallen und Tessin. In 13 Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein nahm die Inzidenz um mehr als 10 Prozent zu, in vier Kantonen (FR, NE, OW, VD) nahm sie um mehr als 10 Prozent ab.

Ärzte und Pflegende kümmern sich am 10. Dezember um Covid-Patienten auf der Covid-19-Intensivabteilung im Stadtspital Triemli in Zürich.
Ärzte und Pflegende kümmern sich am 10. Dezember um Covid-Patienten auf der Covid-19-Intensivabteilung im Stadtspital Triemli in Zürich.
Bild: Keystone

11.13 Uhr: Fallzahlen in USA auf Höchststand

 In den USA haben die Zahlen der täglichen Neuinfektionen und Todesfälle mit dem Coronavirus neue Höchstwerte erreicht. Am Mittwoch wurden binnen eines Tages 247'403 Neuinfektionen und 3656 Verstorbene mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion registriert, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MEZ) hervorging. Die bislang höchsten Werte mit 233 133 neuen Fällen und 3306 Toten waren am 11. Dezember verzeichnet worden.

Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern etwa 16,9 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 307'500 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden die Zahlen – unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert.

10.58 Uhr: Kanton St. Gallen will im Januar mit Impfung starten 

Der Kanton St. Gallen will im Januar gestaffelt mit den Corona-Impfungen starten. Aufgrund knapper Impfdosen wird die breite Bevölkerung wohl erst ab Mai 2021 geimpft werden können.

Die Vorbereitungen für die Impfungen würden bereits auf Hochtouren laufen, teilte die St. Galler Regierung am Donnerstag mit. Mit der Zulassung eines oder mehrerer Impfstoffe gegen Covid-19 werde in Kürze gerechnet.

Zu Beginn verzichtet der Kanton St. Gallen auf Impfzentren in Messe- oder Turnhallen. Es wird in erster Linie auf bestehende Strukturen wie Spitäler und Hausärzte gesetzt. «Der Kanton möchte das Impfen niederschwellig anbieten», heisst es im Communiqué des Kantons.

Bewohner und Mitarbeitende von Alters- und Pflegeheime sollen vor Ort durch niedergelassene Ärzte oder mobile Impf-Teams geimpft werden. In einer zweiten Phase – wenn mehr Dosen an Impfstoff zur Verfügung stehen – sollen weitere Risikopatienten und Betreuende in grossen Arztpraxen geimpft werden können. Für die breite Bevölkerung werden die Impfungen voraussichtlich erst ab Mai zur Verfügung stehen.

10.35 Uhr: Macron positiv auf Coronavirus getestet

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Élyséepalast am Donnerstag mitteilte, hatte er zuvor erste Symptome gezeigt. Macron wird sich demnach entsprechend der geltenden Vorschriften für sieben Tage isolieren. Er werde seine Arbeit von zuhause aus fortführen.

10.24 Uhr: Schwedens König hält Kampf gegen Pandemie für misslungen

Der schwedische König Carl XVI. Gustav ist der Meinung, dass Schweden im Kampf gegen die Corona-Pandemie nicht erfolgreich war.

«Ich denke, wir sind gescheitert», sagte der König in einem Interview, das das schwedischen Fernsehen SVT am Donnerstag ausschnittsweise veröffentlichte. «Wir haben eine grosse Anzahl, die gestorben ist, und das ist schrecklich.» Das schwedische Volk habe unter schwierigen Bedingungen enorm gelitten.

In Schweden sind inzwischen mehr als 7800 Menschen an Covid-19 gestorben. Rund 75 Prozent von ihnen waren älter als 70 Jahre. Das Land hatte bis vor kurzem weniger strenge Coronamassnahmen als andere.

10.11 Uhr: Psychische Belastung stark gestiegen

Die zweite Welle der Corona-Pandemie belastet Schweizerinnen und Schweizer psychisch ungleich stärker als die erste Welle. So berichteten im November in einer anonymen Online-Umfrage der Universität Basel doppelt so viele Menschen von schweren depressiven Symptomen als noch im April.

Die zweite im Rahmen der «Swiss Corona Stress Study» durchgeführte Befragung von 11'612 Personen aus der ganzen Schweiz ergab, dass der Anteil Personen mit schweren depressiven Symptomen seit dem Frühjahr von neun auf 18 Prozent angestiegen ist, wie die Universität Basel am Donnerstag mitteilte. Vor der Pandemie waren es drei Prozent.

Besonders betroffen sind demnach junge Menschen: Beinahe jeder Dritte der 14- bis 24-Jährigen berichtete von schweren depressiven Symptomen. Bei den über 65-Jährigen waren es sechs Prozent. Ebenfalls litten 28 Prozent der Menschen an schweren depressiven Symptomen , die durch die Pandemie finanzielle Einbussen erfahren mussten. Bei den anderen Teilnehmenden waren es halb so viele.

Personen aus der Romandie sind der Umfrage zufolge mit 22 Prozent stärker betroffen als die italienischsprachigen Schweizer (16 Prozent) und die Deutschschweizer (17 Prozent).

Im Spital von Martigny VS wurde ein Corona-Test genommen: In der Romandie sind die Menschen laut der Umfrage am stärksten psychisch durch die Pandemie belastet. (Archiv)
Im Spital von Martigny VS wurde ein Corona-Test genommen: In der Romandie sind die Menschen laut der Umfrage am stärksten psychisch durch die Pandemie belastet. (Archiv)
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9.21 Uhr: BAG legt Covid-19-Impfstrategie fest

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidg. Kommission für Impffragen (EKIF) haben die Covid-19-Impfstrategie festgelegt: Prioritär geimpft gegen das Coronavirus werden besonders gefährdete Personen, also ältere und Menschen mit Vorerkrankung. 

In zweiter Priorität sollen demnach das Gesundheitspersonal und Menschen geimpft werden, die mit besonders gefährdeten Personen zusammenleben. Ziel sei es, so die Zahl schwerer Krankheitsverläufe und Todesfälle zu reduzieren und das Gesundheitssystem zu schützen, heisst es in einer Medienmitteilung vom Donnerstag.

8.36 Uhr: Aargauer Beizen könnten schon Samstag schliessen

Der Bundesrat möchte am 28. Dezember erneut eine Verschärfung der Corona-Massnahmen sprechen. Dem Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati dauert das zu lange. Er erklärte der «Aargauer Zeitung», dass auch im Aargau die Spitäler bereits an ihre Grenzen kämen: «Hochrechnungen zeigen, dass das Gesundheitswesen im Januar überlastet ist, wenn es so weitergeht.» Gallati sagte, er werde beim Regierungsrat deshalb Verschärfungen beantragen, falls der Bundesrat am Freitag keine weiteren Massnahmen beschliesse. «Für mich ist klar: Am Freitag braucht es zusätzliche Massnahmen», erklärte der Gesundheitsdirektor im Interview.

Laut «Aargauer Zeitung» könne der Aargauer Regierungsrat am kommenden Samstag entsprechen das Massnahmenpaket II oder III auslösen. Im ersten Fall würden dann ab Samstag alle Restaurants, Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen geschlossen. Werde auch das Massnahmenpaket III gestartet, kämen zusätzlich die Geschäfte dazu – ausser jenen, die Güter des täglichen Bedarfs anbieten.

In einem Schweizer Restaurant wird Mitte Dezember 2020 aufgestuhlt: Im Kanton Aargau droht wegen der Corona-Lage ab Samstag eine Schliessung aller Restaurationsbetriebe. (Symbolbild)
In einem Schweizer Restaurant wird Mitte Dezember 2020 aufgestuhlt: Im Kanton Aargau droht wegen der Corona-Lage ab Samstag eine Schliessung aller Restaurationsbetriebe. (Symbolbild)
Bild:  Keystone

8.26 Uhr: Längere Weihnachtsferien an Nidwaldner Schulen

Im Kanton Nidwalden sollen die Weihnachtsferien um drei Tage bis und mit dem Dreikönigstag verlängert werden. Grund dafür ist die Gefahr, dass es über die Festtage zu mehr Ansteckungen mit dem Coronavirus kommen könnte, teilte die Staatskanzlei am Donnerstag mit.

Statt am 4. Januar soll für die Volksschule und die Unterstufe des Gymnasiums die Schule damit erst am 7. Januar 2021 beginnen. Die nachobligatorischen Schulen sollen den Unterricht bereits am 4. Januar aufnehmen, aber nicht in den Schulzimmern, sondern per Fernunterricht. Dieser soll bis am 15. Januar 2021 dauern.

Das Kollegium St. Fidelis in Stans NW: Die Nidwaldner Schulen starten den Unterricht im neuen Jahr später oder per Fernunterricht. (Archiv)
Das Kollegium St. Fidelis in Stans NW: Die Nidwaldner Schulen starten den Unterricht im neuen Jahr später oder per Fernunterricht. (Archiv)
Bild: Keystone

8.07 Uhr: Schweizer Exporte legen im November wieder zu 

Die Schweizer Exportwirtschaft hat sich im November etwas erholt. Die Ausfuhren stiegen wieder, nachdem die Erholung von der Coronakrise in den beiden Vormonaten ins Stocken geraten war.

Konkret nahmen die Exporte gegenüber Oktober saisonbereinigt um 4,8 Prozent auf 18,76 Milliarden Franken zu. Real – also preisbereinigt – resultierte eine Zunahme um 4,6 Prozent, wie den Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) vom Donnerstag zu entnehmen ist.

In den beiden Vormonat hatten sich die Exporte leicht zurückgebildet, nachdem sie sich davor während dreier Monate zum Teil fulminant vom Corona-Einbruch erholt hatten.

Die aktuellen Werte sind aber nach wie vor von jenen der Vor-Corona-Zeit entfernt. So hatte die Schweizer Exportwirtschaft davor zum Teil pro Monat Waren im Wert von über 20 Milliarden Franken ins Ausland abgesetzt. Als die Krise eskalierte, sanken die Ausfuhren dann auf gut 16 Milliarden Franken.

Rheinhafen in Basel-Kleinhüningen: Im November stieg die Zahl der Schweizer Exporte wieder an. (Archiv)
Rheinhafen in Basel-Kleinhüningen: Im November stieg die Zahl der Schweizer Exporte wieder an. (Archiv)
Bild: Keystone

7.41 Uhr: Deutschland impft wohl direkt nach Weihnachten

Lichtblick inmitten des harten Lockdowns: Voraussichtlich direkt nach Weihnachten werden in Deutschland die Corona-Impfungen starten. Dies geht aus Angaben der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit vom Mittwochabend hervor. Laut «Bild»-Zeitung wollen die Bundesländer die zu der Impfung bevorzugt berechtigten Bürger unmittelbar nach der für Montag erwarteten Zulassung des Vakzins der Firmen Biontech und Pfizer teilweise direkt anschreiben.

Nach den Angaben der Berliner Gesundheitsverwaltung informierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereits die Gesundheitsministerkonferenz der Länder über die erwartete Zulassung und Lieferung des Impfstoffs. Für die Bundesländer ergebe sich daraus der 27. Dezember als Starttermin. Insbesondere solle mit den Impfungen in Pflegeheimen begonnen werden.

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will am Montag ihre Entscheidung über das Biontech-Pfizer-Vakzin fällen. Es wird mit einem positiven Entscheid gerechnet. In mehreren Ländern – darunter den USA, Kanada und Grossbritannien – ist das Vakzin bereits zugelassen.

6.53 Uhr: Auch US-Innenminister Bernhardt hat Corona

In den Vereinigten Staaten ist Innenminister David Bernhardt positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er habe keine Symptome und werde in Quarantäne weiterarbeiten, teilte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch mit. Bernhardt ist das jüngste US-Regierungsmitglied mit einem positiven Corona-Test. Präsident Donald Trump war im Oktober an Covid-19 erkrankt und verbrachte drei Tage lang im Krankenhaus. Am (morgigen) Freitag plant das Weisse Haus, Vizepräsident Mike Pence bei einem öffentlichen Termin gegen das Virus impfen zu lassen.

Der US-Innemnister David Bernhardt spricht Ende Oktober 2020 in Bloomington, Minnesota. 
Der US-Innemnister David Bernhardt spricht Ende Oktober 2020 in Bloomington, Minnesota. 
Keystone

6.05 Uhr: Test Corona versus Grippe zugelassen

Das französische Diagnostikunternehmen Biomerieux hat nach eigenen Angaben die Zertifizierung für den Verkauf eines Tests erhalten, mit dem eine Coronavirus-Erkrankung von einer Grippe unterschieden werden kann. Zudem erfasse der Test zwei andere Atemwegserkrankungen mit ähnlichen Symptomen. Dies teilte der Konzern am Mittwochabend mit. Ärzte sollen damit eine schnellere Diagnose treffen und durch die entsprechende Behandlung sogar Leben retten können, hiess es weiter.

Nach Erhalt der europäischen «CE»-Kennzeichnung werde der Test in Europa und anderen Ländern, die diese Zertifizierung anerkennen, erhältlich sein. Mithilfe eines Nasenabstrichs könnten die Testkits die Grippetypen A und B und Covid-19 sowie zwei weitere Viruserkrankungen nachweisen. Die Tests würden «eine Schlüsselrolle beim Einsetzen des Winters und der Grippesaison spielen», sagte der Forschungsleiter von Biomerieux, François Lacoste, zudem.

Für einen Corona-Test wird ein Abstrich vorgenommen. (Symbolbild)
Für einen Corona-Test wird ein Abstrich vorgenommen. (Symbolbild)
Bild: dpa

6 Uhr: Lage in Deutschland bleibt angespannt

Die deutschen Gesundheitsämter melden 698 neue Todesfälle. Das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Pandemie. Der Höchstwert von 952 Todesfällen war am Mittwoch verzeichnet worden.

Ausserdem wurden 26'923 Neuinfektionen verzeichnet. Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Freitag den Höchststand von 29'875 erreicht.

5.43 Uhr: Twitter löscht Fake News zu Impfungen

Irreführende Tweets und gezielte Falschinformationen zu Impfungen gegen das Coronavirus will der Kurznachrichtendienst künftig mit Warnhinweisen versehen oder gleich ganz löschen. Diese Regelverschärfung kündigte Twitter am Mittwoch über den offiziellen Firmenblog an. Demnach sollen ab kommender Woche nicht nur Tweets entfernt werden, die abstruse Verschwörungstheorien zu Impfstoffen verbreiten wie jene, wonach die Präparate angeblich dazu gedacht seien, die Bevölkerung zu kontrollieren. Auch Falschbehauptungen zu vermeintlichen Gesundheitsschäden durch Impfungen, die wissenschaftlich widerlegt sind, oder die Leugnung jeglicher Gefahr durch das Virus sollen nicht länger geduldet werden.

Ab Anfang kommenden Jahres will Twitter zudem einen Warnhinweis bei Tweets setzen, die strittige Darstellungen oder unvollständige, aus dem Zusammenhang gerissene Informationen zu Impfstoffen enthalten. Solche Tweets könnten mit weiterführenden Links zu den Twitter-Nutzungsbedingungen und verlässlichen Informationen über das Coronavirus versehen werden, hiess es in dem Blog-Eintrag. Damit wolle der Kurznachrichtendienst den von Wissenschaftlern und Regierungen geführten Kampf gegen die Pandemie unterstützen.

4.34 Uhr: Amazon bittet US-Regierung um Impf-Priorität

Der Amazon-Konzern hat die US-Regierung in einem Schreiben gebeten, bei der Coronavirus-Impfung besonders wichtige Angestellte zu bevorzugen. Dies seien Mitarbeiter in Warenlagern und Datenzentren.

Sie könnten nicht von zu Hause aus arbeiten. Dies schrieb der hochrangige Manager Dave Clark in einem Brief an die US-Seuchenbehörde CDC am Mittwoch (Ortszeit). Der Brief lag der Nachrichtenagentur Reuter vor. Der Detailhändler-Branchenverband U.S. National Retail Federation hat eine ähnliche Bitte eingereicht. Amazon beschäftigt in den USA rund 800'000 Personen.

3.50 Uhr: Volk gegen bevorzugte Topathleten-Impfungen

Eine grosse Mehrheit der Deutschen ist gegen eine bevorzugte Corona-Impfung für Spitzensportler und Profifussballer. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Auf eine entsprechende Frage antworteten 66 Prozent der 2045 Befragten mit «Nein». Nur rund 19 Prozent der Deutschen sind für eine Impfung von Topsportlern, damit sie im kommenden Jahr sicher an Grossereignissen wie den Sommerspielen in Tokio oder der Fussball-Europameisterschaft teilnehmen können. 15 Prozent machten keine Angaben.

EM und Olympia waren wegen der Corona-Pandemie in diesem Sommer abgesagt und auf 2021 verlegt worden. Das Internationale Olympische Komitee um Präsident Thomas Bach warb zuletzt intensiv darum, dass sich möglichst viele Olympia-Teilnehmer vor ihrer Reise nach Tokio impfen lassen. Das IOC bot sogar an, die Kosten für diese Impfungen zu übernehmen. Eine Impfpflicht schlossen die japanischen Gastgeber und das IOC jedoch aus.

Die Mehrheit der Deutschen will keine bevorzugte Impfung von Spitzensportlern. (Symbolbild)
Die Mehrheit der Deutschen will keine bevorzugte Impfung von Spitzensportlern. (Symbolbild)
Bild: Keystone

2.56 Uhr: Australien will Tennis Open im Februar durchführen

Australien hat sich trotz der Coronavirus-Pandemie zuversichtlich gezeigt, die Australian Tennis Open im Februar 2021 durchführen zu können. Die ATP Australian Open sollen nunmehr vom 8. bis 21. Februar im kommenden Jahr in Melbourne stattfinden, teilten die Organisatoren am Donnerstag mit.

Der ursprünglich geplante Termin des Grand Slam Turniers, das eigentlich am 18. Januar beginnen sollte, war aufgrund der Coronavirus-Krise auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden. Die qualifizierten Spieler und ihre Support-Teams müssten nach ihrer Ankunft in Australien aber eine obligatorische 14-tägige Quarantäne absolvieren, hiess es am Donnerstag weiter.

Australien ist weitestgehend coronavirusfrei. Allerdings gibt es immer wieder vereinzelt Coronavirus-Infektionsfälle, die akribisch von den Behörden verfolgt und mit einer strengen Quarantäne belegt werden.

Ob es am Tennis Open im australischen Melbourne im Februar 2021 schon wieder so aussehen wird wie in den guten alten Vor-Corona-Zeiten?
Ob es am Tennis Open im australischen Melbourne im Februar 2021 schon wieder so aussehen wird wie in den guten alten Vor-Corona-Zeiten?
KEYSTONE

1.33 Uhr: EU verspricht gerechte Verteilung des Impfstoffs

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides mahnt die Mitgliedstaaten mit Blick auf die Corona-Impfvorbereitungen zur Eile. «Jeder muss fertig sein, um sicherzustellen, dass der Impfstoff so schnell wie möglich für die Bürger bereitgestellt wird – und das hoffentlich noch in diesem Jahr», sagte sie der «Welt». «Das wäre das schönste Weihnachtsgeschenk für uns alle.» Impfungen stünden allen Mitgliedstaaten «zur selben Zeit und zu denselben Bedingungen» zur Verfügung. Jedes Land erhalte gemessen an der Einwohnerzahl gleich viele Dosen.

Für den Impfstoff der Pharmaunternehmen Pfizer und Biontech will die Europäische Arzneimittelagentur EMA bereits am nächsten Montag (21. Dezember) grünes Licht geben – acht Tage früher als geplant. Deutschland stellt sich auf einen Beginn am 27. Dezember ein. In Grossbritannien, den USA und Kanada ist der Impfstoff bereits auf dem Markt – allerdings mithilfe von Notfallzulassungen.

0.42 Uhr: Öffentliche Impfung von US-Vize Mike Pence

US-Vizepräsident Mike Pence und seine Frau Karen werden am Freitag gegen das Coronavirus geimpft. Sie sollen den Impfstoff vor den Augen der Öffentlichkeit verabreicht bekommen, wie das Weisse Haus am Mittwoch bekannt gab. Zugleich erfuhr die Nachrichtenagentur AP, dass der gewählte Präsident Joe Biden vermutlich in der kommenden Woche ebenfalls öffentlich geimpft wird.

0.05 Uhr: Frau in Alaska reagiert allergisch auf Impfung

Nach der Impfung mit dem Coronavirus-Mittel von Pfizer und Biontech hat eine Frau im US-Staat Alaska darauf allergisch reagiert. Innerhalb von zehn Minuten kam es zu einer schwerwiegenden Reaktion bei der Mitarbeiterin des Gesundheitswesens, wie Beamte in Alaska mitteilten. Sie sei errötet und habe sich ausser Atem gefühlt, berichtete die Ärztin Lindy Jones in Juneau über die Patientin. Als Diagnose ermittelten die Beamten letztlich einen allergischen Schock; die Patientin sei über Nacht im Krankenhaus geblieben und habe sich mittlerweile erholt.

Die US-Behörden hatten Ärztinnen und Ärzte gewarnt, nach seltenen allergischen Schocks bei Impfungen mit dem Stoff des deutschen Herstellers Biontech und dessen US-Partners Pfizer Ausschau zu halten. Grund sind einige wenige allergische Reaktionen, die in der vergangenen Woche in Grossbritannien verzeichnet wurden. Anders als bei den britischen Fällen hatte die Frau in Alaska keine Vorgeschichte allergischer Reaktionen.

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