Laut WahlbeobachterErdogan hatte «ungerechtfertigte Vorteile» bei der Wahl
dpa/twei
29.5.2023 - 15:50
Gemischte Reaktionen nach Erdogans Sieg auf den Strassen Ankaras
In der Stichwahl um die Präsidentschaft in der Türkei ist Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan bestätigt worden. Auf den Strassen der Hauptstadt Ankara sind die Reaktionen gemischt.
29.05.2023
Nach gewonnener Stichwahl ist klar: Recep Tayyip Erdogan bleibt türkischer Präsident. Laut Wahlbeobachtern halfen dem neuen und alten Präsident dabei «ungerechtfertigte Vorteile».
29.5.2023 - 15:50
dpa/twei
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Recep Tayyip Erdogan hat die Stichwahl in der Türkei für sich entschieden und bleibt damit Präsident.
Die türkische Präsidentschaftswahl ist Wahlbeobachtern zufolge mit «ungerechtfertigten Vorteilen» für den nun wiedergewählten Amstinhaber Recep Tayyip Erdogan verlaufen. Die Voreingenommenheit der Medien und Einschränkungen der Meinungsfreiheit hätten zu ungleichen Wettbewerbsbedingungen geführt, teilte die Beobachtermission der OSZE und des Europarats am Montag in Ankara mit. Der Präsident habe von diesen Vorteilen profitiert.
Erdogan hatte am Sonntag eine Stichwahl gegen seinen Herausforderer Kemal Kilicdaroglu gewonnen. Die Wahl wurde bereits im Voraus als unfair kritisiert. Die türkische Wahlbehörde sprach von einer problemlosen Abstimmung. Während der Wahl gab es jedoch vermehrt Berichte zu Übergriffen auf Wahlbeobachter.
Waren Voraussetzungen für demokratische Wahl gegeben?
Erdogan habe etwa offizielle Aufgaben für den Wahlkampf genutzt, so die Beobachter. «Zusammen mit der fortlaufenden Nutzung öffentlicher Mittel für Wahlkampfzwecke verschaffte dies dem Amtsinhaber einen ungerechtfertigten Vorteil.» Anhänger einiger Oppositionsparteien seien weiterhin Einschüchterungen und Schikanen ausgesetzt. Der Wahlbehörde attestierte die Mission zudem Intransparenz.
Öffentlich-rechtliche Sender hätten den Amtsinhaber deutlich bevorzugt, eine «ähnliche Voreingenommenheit wurde in zahlreichen privaten Medien festgestellt», hiess es in dem Bericht. Auch die zweite Runde der Präsidentschaftswahl habe in einem Umfeld stattgefunden, «das in vielerlei Hinsicht nicht die Voraussetzungen für die Durchführung demokratischer Wahlen bietet».