Burka-Verbot Algerischer Aktivist bezahlt in der Schweiz alle Nikab-Bussen

sob

11.3.2021

Der algerische Polit-Aktivist Rachid Nekkaz, links, und Karima im Nikab, demonstrieren in St. Gallen gegen das Burka-Verbot. (Archivbild)
Der algerische Polit-Aktivist Rachid Nekkaz, links, und Karima im Nikab, demonstrieren in St. Gallen gegen das Burka-Verbot. (Archivbild)
KEYSTONE

Der französisch-algerische Polit-Aktivist und Millionär Rachid Nekkaz will in der Schweiz alle Nikab-Bussen übernehmen. Europaweit will er schon über tausend Bussen gegen Nikab-Trägerinnen begleichen haben.

sob

11.3.2021

Er ist schwer durchschaubar, Rachid Nekkaz. Der Franzose mit algerischen Wurzeln ist im Immobiliengeschäft zu Reichtum gekommen. Schlagzeilen macht er aber als Polit-Aktivist. Er setzt sich persönlich und mit seinen Millionen für seine Organisation «Verteidigung der Freiheit» ein. Gemeint ist: Die Freiheit islamischer Frauen, sich zu verhüllen.

Er bezahlt bereits die Nikab-Bussen in den Kantonen Tessin und St. Gallen sowie in zahlreichen europäischen Ländern, darunter Frankreich und Belgien. Nun kündigt er an, er werde die Bussen in der ganzen Schweiz übernehmen. Sich selbst beschreibt er als Gegner der Verschleierung. Er wolle den Frauen aber die Freiheit dazu lassen.

Religionsfreiheit

Nekkaz sagt, der Entscheid des Schweizer Stimmvolks gegen Verhüllung sei zu akzeptieren. «Ich halte aber an meinem Engagement fest, die Religions- und Bekleidungsfreiheit zu verteidigen», sagt er in einem Bericht von «20 Minuten».



Er tue dies für diejenigen, die den Nikab in Europa in acht Ländern (Frankreich, Belgien, Niederlande, Österreich, Deutschland, Dänemark, Bulgarien und Schweiz) frei tragen wollten, aber auch für diejenigen, die den Schleier in der muslimischen Welt nicht tragen wollten, zum Beispiel im Sudan und im Iran.

Burka-Bussen würde Nekkez nicht bezahlen

Er betont, zwischen der Burka und dem Nikab zu unterscheiden. Letzterer sei ein leichter Schleier. Hingegen sehe auch er in der Burka, dem Netzschleier, wie ihn die Taliban vorschrieben, ein Symbol der Unterdrückung der Frau. Eine solche Busse würde er niemals bezahlen: «Meine Frau, eine Amerikanerin, trägt im Übrigen weder Kopftuch, noch Nikab, noch Burkini.»