Truppe «für alle» Armeechef Süssli will Ausländer und mehr Frauen in Uniform

SDA

26.6.2020 - 04:59

Thomas Süssli, Chef der Schweizer Armee, will den Frauenanteil in der Armee bis 2030 auf 10 Prozent anheben. (Archiv)
Thomas Süssli, Chef der Schweizer Armee, will den Frauenanteil in der Armee bis 2030 auf 10 Prozent anheben. (Archiv)
Source: Keystone

Armeechef Thomas Süssli will den Anteil der Frauen in der Armee bis 2030 von heute knapp 1 Prozent auf 10 Prozent erhöhen. Er kann sich dereinst auch Ausländer im Schweizer Militär vorstellen.

Die Armee mache schon heute vieles für die Integration von Frauen, sagt Armeechef Thomas Süssli. Es fehle aber noch eine Gesamtstrategie. Sie werde derzeit erarbeitet. Es sei falsch, Frauen nur als Lösung für das Bestandsproblem der Armee zu sehen. «Wir erleben Frauen in der Armee als speziell motiviert und engagiert. Oft bringen sie auch neue Denkweisen ein», sagt Süssli in einem Interview der Tamedia-Zeitungen.

Doch die Geschlechterfrage sei nur ein Aspekt. «Mein Ziel ist eine Schweizer Armee für alle», so Süssli. Für alle, die einen Beitrag für die Sicherheit der Schweiz leisten wollten gebe es in der Armee einen Platz – egal welcher Religion, Sprache oder Geschlecht.

Süssli schliesst nicht aus, dass es künftig auch Armee-Imame für Muslime geben könnte. Heute schliesse die Verfassung Ausländer aus. Voraussetzung für den Militärdienst sei das Schweizer Bürgerrecht. Er könne sich aber vorstellen, dass das längerfristig überprüft werde.



Erst kürzlich hatte Süssli gewarnt, bis 2030 könnten der Armee rund 30'000 Soldatinnen und Soldaten fehlen, ein Viertel des Bestandes. Das Nein des Parlaments zum Zivildienstgesetz stelle die Armee vor eine neue Situation. Der Bundesrat wolle wie geplant noch in diesem Jahr in einem Bericht Massnahmen für Zivilschutz und Armee aufzeigen.

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