9-Punkte-Checkliste Darauf musst du beim Wechsel der Bank achten

Von Monique Misteli

3.4.2023

Die Bank wechseln ist mit dem Konto auflösen und ein Neues eröffnen nicht getan. Es gibt Einigees zu beachten.
Die Bank wechseln ist mit dem Konto auflösen und ein Neues eröffnen nicht getan. Es gibt Einigees zu beachten.
Keystone

Daueraufträge, Lastschriften und Co. – die Bank wechseln, klingt simpel, ist es aber nicht. Es gilt einiges zu beachten. blue News hat eine Checkliste erstellt, damit dein Wechsel reibungslos verläuft.

Von Monique Misteli

3.4.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Gemäss dem Vergleichsdienst Comparis denkt jede*r Vierte in der Schweiz darüber nach, die Bank zu wechseln – wegen höheren Zinsen. Ein Bankwechsel klingt banal, ist er aber nicht.
  • blue News zeigt dir, wie du in neun Schritten, woran du bei einem Bankenwechsel denken musst.
  • Das sind: Die Kündigungsfristen einhalten, das neue Konto eröffnen, wem die neue Bankverbindung mitteilen, wie bestehende LSV-Aufträge anpassen, hinterlegte Kreditkarten prüfen, wie das verknüpfte Twint-Konto und das alte Konto löschen, sowie Daueraufträge neu einrichten und den Bankenwechsel kontrollieren.

Ist mein Geld bei meiner Bank noch sicher? Erhalte ich anderswo mehr Zinsen? Kann ich bei einem anderen Finanzinstitut mein Erspartes besser anlegen? Diese und andere Fragen rund ums eigene Geld dürften die vergangenen Tage und Wochen die Menschen häufiger beschäftigt haben als üblich.

Etwa laut einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung des Vergleichsdienstes Comparis soll jeder/jede Vierte in der Schweiz darüber nachdenken die Bank zu wechseln. Der Grund: die grossen Zinsunterschiede.

Das Geld zu einer anderen Bank transferieren, ist im Grunde keine Hexerei. Dennoch gibt es einige Punkte zu beachten.

blue News hat deshalb  für dich in neun Punkten eine Checkliste zusammengestellt, damit dein Wechsel (möglichst) reibungslos verläuft.

Das Privatkonto ist in der Regel das Hauptkonto. Darauf wird der Lohn verbucht, Daueraufträge und Rechnungen bezahlt, Geld aufs Sparkonto übertragen. Deshalb deckt die Checkliste hauptsächlich den Wechsel des Privatkontos ab. Hilfreiche Tipps zum Spar- und 3.-Säule-Konto gibt’s weiter unten.

Schritt 1: Kündigungsfristen

Informiere dich über die Kündigungsfristen, die für dein aktuelles Konto gelten. In der Regel kannst du das gesamte Geld von deinem Privatkonto abheben beziehungsweise transferieren, ohne eine Frist einhalten zu müssen. Die Infos findest du meist in den AGBs deiner Bank.

Hinweis: Willst du mehr Geld auf das neue Konto übertragen, als auf dem alten liegt – etwa, weil du Konten zusammenlegen willst/musst – sind die Kündigungsfristen meist strikter. Das gilt übrigens auch für Sparkonten und das 3.-Säule-Konto. Ein Check lohnt sich also.

Schritt 2: Neues Konto eröffnen

Die Kontoangebote variieren je nach Finanzinstitut. Überlege dir vor dem Eröffnen, welche Kontolösung für dich am sinnvollsten ist. Je nachdem lohnt es sich für dich, gleich auch die Sparkonten inkl. 3a-Konto zu transferieren. Weiterer wichtiger Indikator sind die Kontoführungskosten, die je nach Bank unterschiedlich hoch ausfallen.

Hast du eine Bank gefunden, die deine Bedürfnisse abdeckt, kannst du das Konto entweder online oder in einer Filiale eröffnen. Wichtig: Du musst dich immer ausweisen, am besten mit einer gültigen Identitätskarte oder Pass. Manche Kreditanstalten akzeptieren auch einen gültigen Führerausweis.

Sobald das Konto eröffnet ist, erhältst du eine neue Konto-/Iban-Nummer.

Hinweis: Bis du alle Unterlagen für die Kontoeröffnung (E-Banking, Kartencode, etc.) von der Bank erhalten hast, kann es bis zu einer Woche dauern.

Schritt 3: Neues Konto mitteilen

Diese Stellen müssen über deinen Bankenwechsel informiert werden:

- Personalabteilung deines Arbeitgebers
- Krankenkasse
- Steuerverwaltung (kann auch bei der nächsten Steuererklärung aktualisiert werden)
- Vermieter
- Andere (Ausgleichskasse, Pensionskasse, Sozialamt, etc. sofern du Leistungen von solchen Institutionen beziehst)

Schritt 4: Allfällige Lastschriftverfahren neu in Auftrag geben

Rechnungen per Lastschriftverfahren bezahlen ist bequem und verbreitet. Damit die entsprechende Firma den Betrag automatisch deinem Konto belasten kann, musst du bei ebendieser Firma ein neues Formular bestellen. Das muss ausgefüllt und unterschrieben an die Firma retourniert werden.

Das Lastschriftverfahren wird häufig für folgende Rechnungen verwendet:

- Krankenkasse und andere Versicherungen (z.B: Auto- oder Hausratsversicherung)
- Handy-, Internet- und TV-Anbieter
- Kreditkarten
- Serafe
- Elektrizitätswerk
- Verkehrsunternehmen (etwa SBB; ZVV, Bernmobil für Abos)
- Spenden oder andere Mitgliedschaften

Rechnungen, die du per Dauerauftrag, QR-Rechnung oder Kreditkarte bezahlst, brauchen keine Info zu deiner neuen Bankverbindung.

Schritt 5: Kreditkartenhinterlegungen prüfen

Falls du neben dem Privatkonto auch deine Kreditkarte wechselst, musst du natürlich auch die Kreditkartendaten überall mit den neuen Daten aktualisieren. Typische Hinterlegungen sind:

- Abo für Streamingdienst wie Spotify, Netflix oder Disney+
- Onlineshops wie Zalando
- Zeitungsabo

Schritt 6: Allfälliges Twint-Konto löschen

Hast du die Bezahl-App Twint installiert und an deinem alten Konto angehängt, dann lohnt es sich, dies zu löschen. Ob du das einfach in der App oder via Telefonhotline machen musst, ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Sämtliche Informationen dazu findest du in der Twint-App.

Schritt 7: Altes Konto auflösen

Hast du alle Informationen für das neue Konto erhalten (E-Banking, neue Karte und Pin), kannst du das alte Konto online oder am Schalter auflösen lassen.

Tipp: Übertrage einen gewissen Geldbetrag auf dein neues Konto. Denn die Saldierung (Fachjargon für Konto löschen und Geld übertragen) kann einige Tage dauern. Auch die allfällig neue Kreditkarte kannst du noch nicht gebrauchen, weil dazu ein Ausgabelimit definiert werden muss. Das ist aber erst möglich, sobald Geld auf dem neuen Konto eigegangen ist.

Schritt 8: Daueraufträge einrichten

Richte sämtlichen Dauerauftrag wieder ein. Typische Daueraufträge sind:

- Miete
- Krankenkasse
- Übertrag auf Sparkonto
- Einzahlung Säule 3a
- ÖV-Abo
- Andere Rücklagen

Schritt 9: Kontowechsel überprüfen

Hast du den Kontowechsel vollzogen, überprüfe spätestens nach einem Monat, ob du den Lohn erhalten hast, die Miete bezahlt wurde. Seltenere Geldbewegungen, wie Rückzahlung von Nebenkosten oder Wasserabrechnung, können leicht vergessen werden. Deshalb lohnt es sich, auch nach drei bis vier Monaten nochmals zu prüfen, ob der Kontowechsel geklappt hat.

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