Coronavirus Erster Coronavirus-Fall in der Armee

SDA

3.3.2020 - 08:27

Auf dem Waffenplatz Wangen an der Aare BE ist ein erster Armeeangehöriger positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Patient ist auf der Krankenstation des Waffenplatzes isoliert worden. (Symbolbild)
Auf dem Waffenplatz Wangen an der Aare BE ist ein erster Armeeangehöriger positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Patient ist auf der Krankenstation des Waffenplatzes isoliert worden. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Ein Armeeangehöriger ist positiv auf den Coronavirus getestet worden. Der Mann befand sich im WK auf dem Waffenplatz Wangen an der Aare BE, wie Armeesprecher Daniel Reist am Dienstag mitteilte. Der Patient ist auf der Krankenstation des Waffenplatzes isoliert worden.

Der Armeeangehörige sei am Montag zum Wiederholungskurs (WK) mit dem Militärpolizeibataillon 3 eingerückt. Bei der Eintrittsmusterung habe der Mann erklärt, dass er sich zuvor in Mailand aufgehalten habe. Ein erster Test durch das ABC Labor Spiez sei positiv ausgefallen. Die Bestätigung durch das Referenzlabor in Genf stehe noch aus.

Der Angehörige wurde den Angaben der Armee zufolge von seinen Kollegen isoliert und auf die Krankenabteilung des Waffenplatzes gebracht. Der Zustand des Patienten sei stabil. Die drei Personen, mit denen er das Zimmer geteilt hatte, wurden in Quarantäne auf der Krankenabteilung versetzt. Für die restlichen Armeeangehörigen, die tagsüber Kontakt mit dem Infizierten gehabt hatten, verhängte der Oberfeldarzt eine vorübergehende Quarantäne über Nacht.

Die Rekrutenschulen und Wiederholungskurse der Armee werden laut Mitteilung unverändert durchgeführt. «Die Armee als strategische Reserve der Landesregierung ist jederzeit bereit, die zivilen Behörden und die Bevölkerung zu unterstützen», heisst es in der Mitteilung.

Soldaten in Quarantäne

Die Einschränkung des Ausgangsrayons sei inzwischen auf alle im Dienst stehenden Truppen in der ganzen Schweiz ausgedehnt worden. Sinn dieser Massnahme sei es, sicherzustellen, dass die Truppe bereit sei, im Bedarfsfall die zivilen Behörden und die Bevölkerung zu unterstützen.

Jeder einzelne positive Befund könnte laut der Armee dazu führen, dass eine ganze Kompanie oder gar mehrere in Quarantäne versetzt werden müssten und nicht mehr einsatzbereit wären. Die Einsatz- und Führungsfähigkeit der Armee müsse gewährleistet bleiben.

Derzeit stehen rund 10'000 Angehörige der Armee im Dienst. Wegen der Gefahr vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus sagte die Armee eine Reihe von Anlässen ab, darunter alle Besuchstage für Angehörigen der Rekruten sowie eine Tagung aller höherer Stabsoffiziere am Mittwoch. Diese wird dezentral per Videokonferenz durchgeführt. Der geplante Anlass «Sicherheit ist auch weiblich» vom Freitag wurde ebenfalls abgesagt.

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