Ticker-Nachlese Selbsttests sollen Anfang April verfügbar sein +++ Mutationen machen 80 Prozent aus

jka

16.3.2021

Die Expertinnen und Experten des Bundes am Dienstag in Bern. 
Die Expertinnen und Experten des Bundes am Dienstag in Bern. 
Bild: Keystone
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  • 15:05 Uhr

    Medienkonferenz beendet

    Damit endet die heutige Medienkonferenz des Bundes. Auch nächste Woche treten die Expertinnen und Experten wieder vor die Bundeshausmedien, dann jedoch am Mittwoch. Wir bedanken uns fürs Mitlesen. 

  • 15:03 Uhr

    Sind neue Varianten tödlicher? 

    Die Erkenntnis, dass die neuen Varianten auch schwerere Verläufe nach sich ziehen würden, sei relativ neu, sagt Mathys. Es gebe aber Erkenntnisse, «dass die britische Variante tödlicher sein könnte». Es brauche dazu aber noch weitere Studien. Man könne aber wohl schon in den nächsten Wochen genauere Aussagen treffen, so Mathys.

  • 15:01 Uhr 

    Warum Veranstaltungen bis genau 50 Personen?

    Mathys sagt, aus epidemiologischer Sicht lasse sich die Zahl 50 für Veranstaltungen nicht exakt begründen. Wichtig seien die Grössenordnungen – und kleine Gruppen dabei bessere als grössere. Er zumindest könne sich 50 besser merken als 40 oder 60. 

  • 15:00 Uhr

    Fragen zum Schutz der Impfung

    Sollen sich Personen unter 16 in Zukunft auch gegen das Coronavirus impfen lassen können? Mathys sagt, momentan seien die Covid-Impfstoffe nirgendwo für Kinder und Jugendliche zugelassen. Es sei ein Fakt, dass das dazu führe, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung nicht vor Corona geschützt sei.

    Nach wie vor nicht geklärt sei die Frage, ob eine gegen Corona geimpfte Person das Virus trotz Schutz nicht weitergeben können. Hauri ergänzt, in einer Institution, in der bereits viele Personen geimpft gewesen seien, sei das Virus ausgebrochen. Im entsprechenden Altersheim hätten alle Personen nur sehr leichte Symptome gehabt.

  • 14:55 Uhr

    Kann man alle Virusvarianten feststellen?

    Ein Journalist spricht Virusvarianten in Grossbritannien an, die durch herkömmliche Tests nicht erkannt werden können und will wissen, ob man diese in der Schweiz aufspüren könne. Man gehe immer davon aus, dass das Virus mutiere, meint Mathys. Auch bestehe das Risiko, dass das Virus erfolgreicher werde. Man überwache die Varianten deshalb aber nicht nur über PCR-Tests, sondern auch über Sequenzierungen. Man habe in der Schweiz die Fähigkeiten, diese Varianten zu detektieren und auch in die internationalen Datenbanken einzugeben. Man sei hier inzwischen im internationalen Vergleich auch sehr weit, so Mathys.

  • 14:54 Uhr

    Anfang April sollen Selbsttests verfügbar sein

    Anfang April sollten Selbsttests in den Apotheken verfügbar sein, sagt Gattoni. Zuerst müssten diese jedoch noch vom BAG validiert werden. Die Sensitivität der Selbsttests muss bei 80 Prozent liegen. Das heisst: Von 100 positiven Personen kann man durch die Selbsttests 80 aufspüren. Mit diesem Wert orientiere sich das BAG an den Empfehlungen der WHO, so Gattoni.

  • 14:51 Uhr

    Impf-Ängste nach Astrazeneca-Meldung

    «Wir haben tatsächlich Anfragen, die von einer gewissen Angst betont sind», sagt Hauri. Er glaube aber nicht, dass das wirklich einen grossen Einfluss auf das Impfziel habe.

  • 14:50 Uhr

    Frage zum geplanten Impfass der EU

    Wird die Schweiz beim geplanten EU-Impfpass mitmachen? Mathys sagt, es sei davon auszugehen, dass viele Länder Einreisebeschränkungen rund um Covid-19 auch in Zukunft beibehalten werden. Die nationalen Massnahmen diesbezüglich müssten in ein europäisches Feld integriert werden und diese wiederum in das globale. Das heisst: Die internationale Entwicklung müsse immer im Auge behalten werden.

  • 14:46 Uhr

    Massentests an Schulen

    Eine Frage zu den Schulen. Wie kann man die Schülerinnen und Schüler besser vor dem Virus schützen? Und was bringen Massentests? Beim BAG heisst es, man behalte die Situation der jungen Menschen im Auge. Hauri weiss, dass die Massentests an Schulen gut akzeptiert würden und damit bereits einige Fälle hätten entdeckt werden können. 

  • 14:44 Uhr

    Herdenimmunität durch Impfung

    Wie viele Personen müssen sich impfen lassen, damit Herdenimmunität entsteht? Bei der bisherigen Corona-Variante müssten gut zwei Drittel der Bevölkerung immun sein, sagt er.  Bei der britischen Virus-Variante steckt eine Person laut Mathys rund 4 bis 5 weitere an. Wie viele Personen dann immun sein müssten, damit das Virus sich nicht weiter ausbreiten könne, lasse sich schwer abschätzen. Es seien aber deutlich mehr.

  • 14:41 Uhr

    Mit negativem Test ins Kino?

    Was spricht dagegen, beim Kinobesuch ein negatives Testresultat vorlegen zu müssen? Das will ein Journalist wissen. Beim BAG überlege man sich solche Dinge natürlich auch. Der Fokus liege derzeit aber noch nicht auf den freiwilligen Selbsttests, sondern vorerst auf den Massentests, sagt Gattoni. 

  • 14:39 Uhr

    Wie lange wird man noch Masken tragen müssen?

    Das komme darauf an, wie viele Leute am Ende geimpft seien oder die Krankheit durchgemacht hätten, sagt Mathys. Je grösser der Anteil der Bevölkerung sei, der ungeschützt ist, desto wahrscheinlicher werde es, dass es wieder zu Ausbrüchen komme. Das könne dann wieder Folgen für das Gesundheitswesen haben, etwa dass die Spitäler voll würden und die Gesundheitsversorgung infrage gestellt werde. Begleitende Massnahmen wie das Tragen von Masken könnten dann wieder angeordnet werden.

  • 14:38 Uhr

    BAG hält an Impfziel fest 

    Eine Frage zum Impfziel des BAG: Bis Ende Juni sollten alle Menschen, die das wollen, gegen das Coronavirus geimpft sein. Mathys sagt, dieses Ziel erachte das BAG nach wie vor als realistisch. Es gebe aber Rahmenbedingungen, die man nur bedingt beeinflussen könne. Die Rückkehr in eine «Halbwegs-Normalität» sei aber nur über die Impfung möglich, deshalb sei das Ziel so wichtig, sagt Mathys.

    Hauri ergänzt, die Kantone würden das Ziel auch kennen. Dieses zu erreichen, sei aber eine Herkulesaufgabe. Er spricht etwa den logistischen Aufwand an, aber auch die Bereitschaft der Bevölkerung, sich impfen zu lassen. Hauri sagt: «Wir wollen erreichen, dass jede Risikoperson bis im Juni geimpft ist.» Ob auch alle anderen bis dahin eine Impfdosis erhalten, könne man sich schon fragen.

  • 14:35 Uhr

    Ausbrüche in Bündner Hotels

    «Wir hatten einen klaren Ausbruch» in St. Moritz, sagt Bühler. Hier sei allerdings das Personal betroffen gewesen. Die Tests hätten ergeben, dass man die Ausbreitung in die Bevölkerung habe stoppen können.

  • 14:34 Uhr 

    Öffnen oder nicht? 

    Eine Journalistin wendet sich an Mathys. Was würde das BAG dem Bundesrat bezüglich der geplanten Öffnungen empfehlen? Mathys sagt, die Lage sei unsicher, aber der Entscheid liege beim Bundesrat. Der Bundesrat werde abwägen, ob weitere Öffnungsschritte vertretbar seien. Als Entscheidungsgrundlage diene eben nicht nur die epidemiologische Lage. Klar sei aber: Diese sei eher ungünstig. Jeder Öffnungsschritt sei in der aktuellen Lage mit einem gewissen Risiko verbunden.

  • 14:28 Uhr

    Hat die 3. Welle begonnen?

    «Nein», sagt Mathys, man könne das nicht eindeutig sagen. Es sei aber möglich, dass der Weg in diese Richtung gehe. Das Pandemie-Geschehen sei sehr komplex. Die neuen Virusvarianten würden das Übertragungsgeschehen begünstigen. Ebenfalls seien mit jedem Öffnungsschritt Risiken verbunden. Gleichzeitig sei man aber auch am Impfen. Das werde auch zum Tragen kommen. Der entscheidende Faktor sei zum Schluss aber: «Wie verhält sich die Bevölkerung?»

  • 14:27 Uhr

    Absprachen mit den Kantonen

    Schliesslich kommt Hauri auf die neue Teststrategie zu sprechen. Es sei wichtig, dass sich die Kantone diesbezüglich untereinander gut absprechen würden. Auch mit dem Bund müsse man sich weiter austauschen. 

  • 14:25 Uhr

    Offene Fragen zur Impfung

    Nun ergreift Rudolf Hauri, der oberste Kantonsarzt, das Wort. Zur Lage in den Spitälern habe er positive Nachrichten. Die Belegung der Intensivbetten sei nach wie vor tief. Auch die Impfungen scheinen Hauri positiv zu stimmen. Aktuell würden aber viele Fragen zur Sicherheit der Impfungen aus der Bevölkerung eintreffen. Auch zu der Impf-Reihenfolge gebe es offene Fragen. Es sei möglich, dass sich diese je nach Kanton leicht unterscheide, sagt Hauri. Das hänge mit den jeweiligen Impfstrategien zusammen. 

  • 14:20 Uhr

    Positives Fazit in Graubünden

    Im Kanton ist man zufrieden mit den Auswirkungen der Massentests. Im Graubünden würden die Fallzahlen weiterhin stagnieren – mit Aufs und Abs, so Bühler. Das sei deshalb überraschend, weil zusätzlich zu den rund 200'000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Winter fast gleich viele Tourist*innen hinzukämen. Dementsprechend hätte eigentlich ein Anstieg der Fallzahlen erwartet werden müssen. Dieser sei aber ausgeblieben. 

    Insgesamt würden alle Mittelschulen im Kanton bei den Massentests mitmachen und 95 Prozent aller Schulen im Kanton. 

  • 14:15 Uhr

    Erfahrungen aus dem Kanton Graubünden

    Jetzt spricht Martin Bühler vom Kanton Graubünden über die Massentests. Im Süden des Kantons seien erste Pilotprojekte durchgeführt worden. Die Massentests hätten nachweislich Auswirkungen auf die Fallzahlen gehabt, so Bühler. Ein Mitarbeiter habe ihm gesagt: «Ihr habt das Virus im Puschlav rausgetestet.» 

  • 14:10 Uhr

    Massentests sollen Lockerungsschritte ermöglichen

    Fosca Gattoni vom BAG informiert nun über die neue Teststrategie, die seit dem 15. März in Kraft ist. Das Ziel sei es, bis zu 40 Prozent der Bevölkerung einmal wöchentlich durchzutesten. Das Ziel dieser Testoffensive sei es, Menschen mit asymptomatischen Fällen zu identifizieren. 

    Die Massentests würden etwa in Schulen oder Unternehmen durchgeführt und mittels Speicheltests gemacht. So liessen sich auch Superspreader-Events vermeiden. Das Ziel der Massentests sei es, weitere Lockerungsschritte zu ermöglichen, schliesst Gattoni.

  • 14:06

    Situation in Italien und Österreich

    Mathys spricht die deutlich steigende Anzahl Fälle in den Nachbarstaaten Italien und Österreich an. Noch sei man in der Schweiz und auch in Deutschland in einer besseren Situation. Doch angesichts der möglicherweise kommenden dritten Welle müsse man sich fragen, ob die Schweiz in ein paar Wochen nicht in dieselbe Lage gerate. 

  • 14:04 Uhr

    Todesfälle und Hospitalisationen gehen nicht zurück

    Zwar bestehe bei den Menschen über 65 keine Übersterblichkeit mehr, dennoch hat Mathys keine guten Nachrichten zu den Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19. Die Zahl sei leider nicht rückläufig, ebenso wie jene der Hospitalisationen. Vielmehr stagnierten diese Werte in letzter Zeit. 

  • 14:03 Uhr

    Positivitätsrate stabil

    Die Reproduktionszahl liege derzeit bei 1,13. Die Positivitätsrate sei an den meisten Orten stabil geblieben, sagt Mathys. Es sei aber klar, dass dieser Wert seine Bedeutung in nächster Zeit gewissermassen verlieren werde, weil die Schweiz im Rahmen der Testoffensive mehr teste.

  • 14:02 Uhr

    Corona-Mutationen sind dominant

    Mathys erklärt, es seien gut 17'000 Nachweise der neuen Corona-Varianten erfolgt. Aktuell liessen sich rund 80 Prozent der neuen Fälle auf eine der Varianten zurückführen. Am häufigsten sei dabei die britische Variante, die sich leichter übertrage. 

  • 14:00 Uhr

    Beginn der Medienkonferenz

    Die Medienkonferenz in Bern beginnt. Zuerst spricht Patrick Mathys vom BAG. Die Fallzahlen in der Schweiz würden weiter steigen, die Entwicklung sei unsicher und es stelle sich die Frage, ob die Schweiz an der Schwelle zu einer dritten Welle stehe, sagt er. Während im Februar mehrheitlich eine Stagnation beobachtet worden sei, würden die Fälle seit der letzten Februar-Woche wieder steigen. Seit Montag seien 1438 neue Ansteckungen hinzugekommen – eine deutliche Steigerung im Vergleich zur letzten Woche.

    Aktuell würden sich die Fallzahlen alle vier Wochen verdoppeln, so Mathys. Der R-Wert liege nur noch in drei Kantonen unter 1. 

Am Freitag entscheidet der Bundesrat über die nächsten Öffnungsschritte. Abhängig macht er den Entscheid, ob und wie gelockert wird, von der epidemiologischen Lage. Zur Diskussion stehen etwa die Öffnung der Restaurantterrassen und die Aufhebung der Fünf-Personen-Regel für private Treffen in Innenräumen – neu wären zehn Personen erlaubt. Gleichzeitig warnte Bundesrat Alain Berset am Freitag aber auch vor einer dritten Welle.

Ab 14 Uhr informieren die Expertinnen und Experten des Bundes zur aktuellen Corona-Lage. Folgende Fachleute nehmen an der Medienkonferenz teil: 

  • Fosca Gattoni, stellvertretende Leiterin Sektion Heilmittelrecht, Bundesamt für Gesundheit (BAG)
  • Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, Bundesamt für Gesundheit (BAG)
  • Martin Bühler, Leiter Amt für Militär und Zivilschutz, Chef des Kantonalen Führungsstabes, Kanton Graubünden
  • Rudolf Hauri, Kantonsarzt Zug und Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte