FahrplanwechselDas ändert sich ab heute auf den Schienen
SDA/amo/phi
11.12.2022 - 15:00
Die SBB haben am Sonntag eine erste positive Bilanz zum gleichentags eingeführten neuen Fahrplan gezogen. Nur der Online-Fahrplan und die Anzeigen im Zug liefen noch nicht ganz perfekt, hiess es.
Keystone-SDA, SDA/amo/phi
11.12.2022, 15:00
11.12.2022, 15:14
SDA/amo/phi
Ab heute Sonntag gilt in der Schweiz der neue Fahrplan der SBB. «Der Fahrplanwechsel ist geglückt; der Bahnbetrieb läuft auch unter dem neuen Fahrplan stabil», teilte ein SBB-Mediensprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Einzig das sehr kalte Winterwetter habe am Sonntagmorgen vereinzelt Auswirkungen auf den Betrieb gehabt wie etwa eine vereiste Weiche zwischen Winterthur und Effretikon.
Etwas «holprig» sei das Einlesen der neuen Fahrplandaten in die Informationssysteme für Zugreisende verlaufen. So komme es vor, dass in den Zügen die Informationen nicht oder nicht vollständig angezeigt werden. Zudem zeige der Online-Fahrplan nicht immer alle Echtzeitdaten. Die Fachteams der SBB arbeiteten mit Hochdruck an der Behebung des Problems, hiess es.
Die Durchsagen in den Zügen funktionierten und in den Bahnhöfen seien die Anzeigen korrekt. Die nächste Bewährungsprobe steht dem neuen Fahrplan laut SBB noch bevor: Am Montag startet der Werktagsverkehr mit den vielen Pendlerinnen und Pendlern.
Neuer Fahrplan bringt direktere Verbindungen
Der neue Fahrplan bringt insbesondere mehr direkte Verbindungen zwischen der Ost- und Westschweiz. Neu gibt es zum Beispiel unter der Woche eine stündliche Direktverbindung zwischen Genf und Rorschach SG, wie aus Angaben der SBB hervorging. An Wochenenden gibt es erstmals eine direkte Verbindungen von Genf nach Chur. Auch im Regionalverkehr kommt es zu mehreren Anpassungen.
Ostschweiz und Berner Oberland rücken näher zusammen
Ab Sonntag gibt es unter anderem alle zwei Stunden Direktverbindungen zwischen Romanshorn TG und Interlaken BE. Damit ist das Berner Oberland neu besser an die Ostschweiz und den Grossraum Zürich angeschlossen, wie aus Ankündigungen der SBB hervorging. Zudem profitieren Basel und Olten SO von zusätzlichen Direktverbindungen ins Wallis.
Von Montreux VD fahren Züge direkt nach Interlaken. Möglich wird diese auch touristisch beliebte Golden-Pass-Strecke mit umspurfähigen Bahnwagen: Die Züge in Zweisimmen BE wechseln von Schmal- auf Normalspur und die Reisenden müssen nicht mehr umsteigen, wie die bernische Bau- und Verkehrsdirektion mitteilte.
Zwischen Zürich und Chur verkehren die Intercity-Züge den Angaben der SBB zufolge am Wochenende fast durchgehend im Halbstundentakt. Künftig verkehren zudem am Wochenende zwei Intercity-Direktverbindungen zwischen Genf und Chur. Das Bündnerland sei damit neu direkt aus der Romandie erreichbar, hiess es.
Mehr Züge in Tourismusregionen, neue Direktverbindungen innerhalb der Schweiz und ins Ausland, Ausbau im Regionalverkehr: Der neue Fahrplan verbindet die Schweiz ab dem #Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 noch besser. #sbbcffffshttps://t.co/hlD7gaYzUG
Auf der Gotthard-Achse wird das Angebot insbesondere in den Sommermonaten ausgebaut: Am Freitag gibt es zusätzliche Züge Richtung Süden, am Sonntag in umgekehrter Richtung.
Entlastungszüge für Pendlerinnen und Pendler fahren morgens und abends weiterhin zwischen Zürich und Bern sowie zwischen Zürich und Luzern. Zudem würden teils gestrichene Verbindungen zwischen Zürich und Arth-Goldau SZ bis im kommenden Juni schrittweise wieder eingeführt.
Regionale Verbindungen
Als «historisch» bezeichnete das Verkehrsunternehmen Aargau Verkehr (AVA) den Start der Limmattalbahn. Sie verbindet den Kanton Aargau mit dem Kanton Zürich und fährt von Killwangen AG nach Zürich-Altstetten.
Auf einer etwa gleich langen Strecke von 13 Kilometern nimmt ab dem Fahrplanwechsel die Waldenburgerbahn zwischen Waldenburg BL und Liestal wieder den Betrieb auf.
Willst du sicher sein, ob sich an deiner üblichen Verbindung sonst noch etwas geändert hat, dann wird am besten einen kurzen Blick auf den Fahrplan.
Ausgebauter Fernverkehr
Ausgebaut wird auch das Angebot bei den Zugreisen ins Ausland. Neu verkehrt ein zusätzlicher Nachtzug nach Prag, mit ihm können auch Leipzig und Dresden ab Zürich und Basel per Zug erreicht werden.
Besonders bei Auslandreisen sei der Zug immer mehr das Verkehrsmittel der Wahl, schrieben dazu die SBB. Entsprechend werde es sukzessive auch mehr Plätze in den Nachtzügen nach Hamburg, Berlin, Wien und Graz geben. Mehr direkte Züge gibt es zudem zwischen Zürich und Stuttgart.
Per Fahrplanwechsel gibt es die Ermässigungskarte «Railplus» nicht mehr. Damit konnte im internationalen Personenverkehr 15 Prozent günstiger gereist werden. Die Karte werde im kommenden Jahr europaweit aus dem Verkauf genommen, teilte die Branchenorganisation Alliance Swiss Pass mit.
Stabile Preise
Die Preise im öffentlichen Verkehr (ÖV) bleiben laut der Branchenorganisation nächstes Jahr stabil. Dies, obschon die gestiegenen Strompreise auch die SBB treffen. Das Bundesamt für Verkehr sieht deshalb vor, die Bahnstrompreise zu erhöhen.
Ab Ende 2023 wird ein Abomodell mit Guthaben, vereinfacht ausgedrückt ein «ÖV-Guthaben», eingeführt. Es soll den Kundenverlust bei den Generalabonnementen auffangen. Das Sortiment für Jugendliche wird laut Alliance Swiss Pass preislich attraktiver.
Billetts für Velos oder Hunde zu kaufen soll bereits ab dem aktuellen Fahrplanwechsel einfacher sein. Einen Hunde-Pass gibt es dann auch als Monatsabonnement.
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