SVP-Stratege Blocher «Kanton Zürich muss nicht im Bundesrat vertreten sein»

sda

7.10.2022 - 06:01

Das sagt Christoph Blocher zur Bundesratswahl

Das sagt Christoph Blocher zur Bundesratswahl

Anlässlich des 15-jähigen Jubliäums von Teleblocher äusserte sich Alt-Bundesrat Christoph Blocher am Donnerstagabend erstmals öffentlich zur bevorstehenden Bundesratswahl.

07.10.2022

Der Kanton Zürich muss nach Ansicht von alt Bundesrat Christoph Blocher nicht unbedingt in der Landesregierung vertreten sein. Aber sein Ex-Parteichef Toni Brunner wäre ihm lieb. Parteipräsident Marco Chiesa dagegen solle auf sich die Führung der Partei konzentrieren.

Keystone-SDA, sda

Es habe in der Partei genug fähige Leute für den Bundesrat, sagt SVP-Stratege Christoph Blocher. Aber vielfach lehnten diese Politiker eine Kandidatur ab, da sie ein Unternehmen zu führen hätten. Als Beispiel erwähnte er in einem Video-Interview mit Keystone-SDA seine Tochter Magdalena Martullo-Blocher, die nicht einfach sagen könne, sie gehe dann Ende Dezember. Sie stehe in der Verantwortung für ein Unternehmen mit vielen Mitarbeitenden.

So gebe es noch viele, die bei der Anfrage abgesagt hätten. Seine persönliche Meinung sei nach wie vor, dass der ehemalige Parteipräsident Toni Brunner in den Bundesrat gewählt werden sollte. Aber Brunner habe ja einmal mehr abgesagt.

Marco Chiesa soll Parteichef bleiben

Im Gespräch mit seinen SVP-Kolleginnen und -Kollegen sei man sich einig gewesen, dass der Parteipräsident Marco Chiesa sich auf die Führung der Partei konzentrieren sollte. Chiesa könne nicht auf zu vielen Hochzeiten im Rat tanzen.

Der Berner Albert Rösti habe dagegen gesagt, er wolle im Rat politisieren. Auf die Frage, ob der Berner Ständerat Werner Salzmann eher auf seiner Linie liege, sagte Blocher, beide Politiker seien auf seiner Linie. Die Zeit der Flügelkämpfe in der SVP zwischen Bern und Zürich sei vorbei, betonte Blocher. Die Partei trete heute sehr geschlossen auf. So geschlossen, wie keine andere Partei.

Nachfolge von Ueli Maurer:  Politexperte Hermann zu  möglichen Kandidaturen

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Nach dem Rücktritt ist vor der Wahl. Das Kandidatenkarussel ist bereits am Drehen. Für Politexperte Michael Hermann hat die besten Chancen ein volksnaher, aber eher gemässigter Kandidat. Als Favoriten sieht Hermann Albert Rösti, Franz Grüter und Esther Friedli.

03.10.2022

Sitz im Bundesrat «nett»

Zu möglichen Bundesrats-Kandidatinnen und Kandidaten aus dem wirtschaftsstarken Kanton Zürich befragt, sagte der Zürcher SVP-Präsident Domenik Ledergerber in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung», ein Zürcher Sitz im Bundesrat sei nett und grundsätzlich auch sein Wunsch.

Doch für ihn sei eine angemessene SVP-Vertretung im Zürcher Regierungsrat mindestens so wichtig. Die Zürcher Kantonalpartei werde sich bemühen, eine gute Zürcher Kandidatur einzureichen. Auch mit Gregor Rutz werde das Gespräch gesucht. Abgesagt hatte zuvor die als Favoritin gehandelte Zürcher Regierungsrätin Natalie Rickli.

Alt Bundesrat Christoph Blocher (Mitte) sähe nach wie vor am liebsten den ehemaligen Parteipräsidenten Toni Brunner (links) im Bundesrat. Doch Brunner hat abgesagt. (Archivbild)
Alt Bundesrat Christoph Blocher (Mitte) sähe nach wie vor am liebsten den ehemaligen Parteipräsidenten Toni Brunner (links) im Bundesrat. Doch Brunner hat abgesagt. (Archivbild)
Keystone