Streit um tiefere Tarife Krankenkassen kündigen massenhaft Spital-Verträge

SDA/tafi

6.12.2020

Die Krankenkassenprämien entwickeln sich im kommenden Jahr in den beiden Basel unterschiedlich. (Symbolbild)
Die Krankenkassenprämien entwickeln sich im kommenden Jahr in den beiden Basel unterschiedlich. (Symbolbild)
KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Um tiefere Tarife bei Zusatzversicherungen durchzusetzen, kündigen Krankenkassen zahlreiche Spitalverträge. Die Finma hatte zuvor mangelnde Transparenz bei Leistungen und Preisen bemängelt.

Schweizer Spitäler sind laut einer Recherche der «NZZ am Sonntag» von einer Welle von Vertragskündigungen betroffen. Zahlreiche Krankenversicherer forderten von den Spitälern und den Belegärzten ultimativ tiefere Tarife für das Segment der Patienten mit einer privaten oder halbprivaten Spitalzusatzversicherung. Das betreffe total 1,7 Millionen Personen und ein Prämienvolumen von vier Milliarden Franken.

Die CSS als einer der grössten Krankenversicherungen habe auf Ende Jahr gut 120 Verträge mit Spitälern gekündigt. Fraglich sei, ob sich alle Spitäler mit den jeweiligen Krankenkassen bis Anfang Januar auf neue Verträge einigen könnten. Bei vertragslosen Zuständen drohten die Spitäler, von den Patienten eine Vorkasse zu verlangen.

Hintergrund der Kündigung sind ausführliche Prüfung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma). Die Finma hatte laut «NZZ am Sonntag» festgestellt, dass der privaten Krankenversicherung «zu wenig Transparenz über die erbrachten Leistungen und Preise herrsche.»

Ein Finma-Sprecher habe der Zeitung bestätigt, dass die Behörde klare Forderungen an die Branche stellt. «Für die Zukunft ist zu erwarten, dass Produkte der Krankenzusatzversicherung einen klaren Mehrnutzen gegenüber der Grundversicherung aufweisen, der auch preislich nachvollzogen und verglichen werden kann. Prämienzahlende sollen einen fairen Preis für echte Mehrleistungen zahlen.»

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