Corona-Übersicht 56 Prozent der Erwachsenen wollen sich laut Umfrage impfen lassen

Agenturen/toko

13.3.2021

Laut einer neuen Umfrage wollen sich 56 Prozent der Erwachsenen in der Schweiz «sicher» oder «eher» impfen lassen.
Laut einer neuen Umfrage wollen sich 56 Prozent der Erwachsenen in der Schweiz «sicher» oder «eher» impfen lassen.
KEYSTONE/Urs Flueeler (Symbolbild)

Laut einer neuen Umfrage wollen sich 56 Prozent der Erwachsenen «sicher» oder «eher» impfen lassen. Die meisten Vorbehalte gibt es in der Westschweiz und unter den jungen Menschen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/toko

13.3.2021

56 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der Schweiz will sich «sicher» oder «eher» impfen lassen. Am kritischsten zur Impfung stehen gemäss einer neuen Umfrage die Menschen in der Romandie und die Jungen. Letztere sind dafür beim Testen vorne.

Von den 18- bis 34-Jährigen wollen sich nur 48 Prozent sicher oder eher impfen lassen. Dies geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Link hervor, die der «Blick» veröffentlicht hat. Dafür wurden Anfang März 1172 Personen befragt.

Bei den 35- bis 50-Jährigen gaben 55 Prozent an, sich «sicher» oder «eher» impfen zu lassen, bei den 51- bis 79-Jährigen war die Impfbereitschaft mit 73 Prozent klar am höchsten.

In der Westschweiz wollen sich nur 23 Prozent sicher impfen lassen, im Tessin 41 Prozent und in der Deutschschweiz 43 Prozent.

Angespannte Corona-Lage in Paris

Wegen der angespannten Corona-Lage hat im Grossraum Paris die Verlegung von Patienten begonnen. Die ersten drei an Covid-19 Erkrankten seien mit dem Helikopter in Spitäler im Westen des Landes verlegt worden, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP mit Bezug auf den Leiter des medizinischen Notfallhilfsdienst des Départements Seine-Saint-Denis. Mindestens vier weitere sollen am Sonntag verlegt werden. Das Departement liegt rund 15 Kilometer östlich von Paris.

Gesundheitsminister Olivier Véran hatte am Donnerstag verkündet, dass sich die Gesundheitsbehörden auf die Verlegung Dutzender, sogar Hunderter Patienten aus den Krankenhäusern aus dem Grossraum Paris vorbereiten. Während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 wurden mit medizinisch umgerüsteten TGV-Hochgeschwindigkeitszügen Hunderte Menschen aus dem Grossraum Paris und dem Elsass verlegt.

Über 100 Millionen Corona-Impfdosen in den USA verabreicht

Die Impfkampagne gegen das neuartige Coronavirus in den USA schreitet weiter in hohem Tempo voran. Inzwischen wurden mehr als hundert Millionen Impfdosen verabreicht, wie aus Daten der Gesundheitsbehörde CDC hervorgeht. Bis Freitagnachmittag wurden demnach 101'128'005 Dosen injiziert.

In den USA sind bereits mehr als 530'000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben und damit mehr als in jedem anderen Land der Welt. In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Neuinfektionen und Todesfälle aber deutlich zurückgegangen. Ausserdem macht die landesweite Impfkampagne schnelle Fortschritte.


Das Wichtigste in Kürze:

  • Wegen der angespannten Corona-Lage hat im Grossraum Paris die Verlegung von Patienten begonnen.
  • Die Generaldirektorin der WTO, Ngozi Okonjo-Iweala, appelliert an die Hersteller von Impfstoffen, den Weg für eine Lizenzfertigung durch andere Unternehmen freizumachen.
  • Die USA haben bereits über 100 Millionen Impfdosen verabreicht.
  • Laut einer neuen Umfrage wollen sich 56 Prozent der Erwachsenen in der Schweiz «sicher» oder «eher» impfen lassen
  • In einem Einkaufszentrum in Martigny VS hat die Polizei fünfzehn Menschen einer Demo-Aktion gegen Corona-Massnahmen gebüsst.

17.43 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

17.26 Uhr: Drei neue Fälle von Blutgerinnsel nach Impfung — Norwegen ruft zu Achtsamkeit auf

In Norwegen sind bei drei jungen Menschen Blutgerinnsel beziehungsweise Hirnblutungen aufgetreten, nachdem sie mit dem Impfstoff des Unternehmens Astrazeneca geimpft worden sind. Wie die norwegische Gesundheitsbehörde Folkehelseinstitutt mitteilte, arbeiten alle drei im Gesundheitswesen. Es werde nun untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Blutgerinnsel gibt. «So etwas ist sehr selten, aber sehr ernst», sagte Steinar Madsen von der Arzneimittelbehörde dem Norwegischen Rundfunk NRK.

Ausserdem seien mehrere Fälle gemeldet worden, in denen junge Geimpfte Hautblutungen oder blaue Flecken bekommen hätten, sagte Sigurd Hortemo vom Folkehelseinstitutt. Das könne ein Hinweis auf eine niedrige Anzahl an Blutplättchen (Thrombozyten) sein, was wiederum innere Blutungen auslösen könne.

Personen unter 50 Jahren, die in den letzten zwei Wochen mit dem Astrazeneca-Wirkstoff geimpft wurden, sind nun aufgefordert, genau auf Nebenwirkungen zu achten und bei Blutungen oder blauen Flecken zum Arzt zu gehen.

In Norwegen wurden bislang 121'820 Dosen des britisch-schwedischen Impfstoffs gegen das Coronavirus verabreicht. Am Donnerstag stoppte die Gesundheitsbehörde die Vergabe des Astrazeneca-Impfstoffes, nachdem in Dänemark ein Mensch kurz nach der Impfung an einem Blutgerinnsel gestorben war. Die Dänen haben bislang aber keinen eindeutigen Zusammenhang feststellen können.

Auch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte erklärt, dass es keine auffällige Häufung von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gebe.

17.11 Uhr: Tausende Teilnehmer bei Demonstrationen gegen Corona-Massnahmen in Deutschland

In mehreren deutschen Städten haben Menschen gegen die bestehenden Corona-Massnahmen demonstriert. In München versammelten sich mehrere Tausend Menschen unter dem Motto «Ein Jahr Lockdown-Politik — es reicht» in der Nähe des bayerischen Landtags. Die Polizei musste eigenen Angaben zufolge die Demonstration am Nachmittag «wegen mehrerer nicht-eingehaltener Auflagen» auflösen. So sei nicht nur die zugelassene Teilnehmerzahl überschritten worden. Vielfach seien die Maskenpflicht ignoriert und der Mindestabstand nicht eingehalten worden.

In Düsseldorf demonstrierten am nordrhein-westfälischen Landtag nach Polizeiangaben rund 2000 Menschen gegen Corona-Einschränkungen. Ausserdem wurden mit einem Wohnmobil-Korso Lockerungen der Corona-Massnahmen gefordert. Mehr als 100 Wohnmobile kurvten dabei durch die Landeshauptstadt, wie die Polizei mitteilte. Auch in mehreren anderen. deutschen Städten gab es Proteste.

16.39 Uhr: Österreich verschiebt Entscheidung über weitere Öffnungsschritte

Österreich wartet mit Lockerungen von Corona-Massnahmen noch weiter ab. Bei Gesprächen zwischen der Regierung und den Bundesländern am Montag seien entgegen früherer Ankündigungen keine Entscheidungen zur Öffnung von Gastronomie oder Veranstaltungen zu erwarten, hiess es aus dem Kanzleramt. Die Regierung wolle die Situation erst noch weiter beobachten.

Die Zahl der täglichen Neuansteckungen steigt seit rund zwei Wochen an und lag zuletzt bei 3023. Die 7-Tage-Inzidenz stand heute bei fast 205.

Österreich wartet mit Lockerungen von Corona-Massnahmen noch weiter ab.
Österreich wartet mit Lockerungen von Corona-Massnahmen noch weiter ab.
APA/EXPA/JOHANN GRODER (Symbolbild)

Trotzdem werden schon am Montag Öffnungsschritte gesetzt. Kinder und Jugendliche dürfen landesweit wieder in Kleingruppen Sport und organisierte Freizeitaktivitäten ausüben. Im westlichen Bundesland Vorarlberg, wo die Inzidenz unter 70 liegt, werden zusätzlich auch Gastronomie und Veranstaltungen mit Zutrittstests ermöglicht.

Österreich verfolgt somit eine regional differenzierte Strategie. Aus einigen Gebieten mit sehr hohen Ansteckungszahlen ist die Ausreise nur mit negativem Corona-Test möglich. Darunter ist auch Wiener Neustadt, ein wichtiges regionales Zentrum südlich von Wien. Heute begann die Polizei mit Stichproben-Kontrollen an den Ausfahrtsrouten von Wiener Neustadt.

16.01 Uhr: Millionen Italiener wieder im Lockdown — Öffnungen in Südtirol

Während für Millionen Menschen in Italien ab Montag wieder ein strikter Lockdown gilt, gibt es in Südtirol vorsichtige Öffnungsschritte. Ab Montag können Kinder in der ganzen Provinz wieder Kitas und Grundschulen besuchen, wie die Landesverwaltung mitteilte. Auch Coiffeure und Kosmetiksalons dürfen wieder öffnen. Eine Woche später darf auch der Handel wieder loslegen. Über Ostern vom 3. bis zum 5. April gelten in der beliebten Urlaubsregion allerdings wieder die strengen Corona-Sperren, die für ganz Italien — ausser Sardinien — beschlossen wurden.

Es sei das Ziel, nach den Osterfeiertagen zur «gelben Zone» zu werden, um dann weitere Lockerungen anzugehen, wie die Öffnung von Bars und Restaurants, heisst es in der Mitteilung. Die sind derzeit zu.

Von Montag an werden Regionen wie Latium mit der Hauptstadt Rom, die Lombardei mit Mailand, Piemont, Venetien oder die Emilia-Romagna zu sogenannten roten Zonen. Dort sind dann alle Schulen und Kitas zu, genauso wie Geschäfte. Restaurants dürfen nur Speisen zum Mitnehmen anbieten. Die Bewegungsfreiheit innerhalb der Region ist stark eingeschränkt. Das Haus sollen die Menschen nur noch für notwendige Erledigungen verlassen, wobei Ausnahmen für die Arbeit oder in Notfällen gelten.

Die Zahl der Corona-Infektionen war in den letzten Wochen in Italien kontinuierlich gestiegen. Am Freitag meldeten die Behörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land knapp 27'000 Corona-Neuinfektionen und 380 Tote mit dem Virus binnen eines Tages.

15.36 Uhr: Sechs Tote in jordanischem Spital wegen fehlenden Sauerstoffs

Weil nicht genug Sauerstoff zur künstlichen Beatmung zur Verfügung stand, sind mindestens sechs Covid-19-Patienten in einem jordanischen Spital gestorben. Am frühen Morgen seien die Sauerstoffvorräte in der Klinik in Salt zur Neige gegangen, sagte Gesundheitsminister Nasir Obeidat. Dies habe «wahrscheinlich den Tod von sechs Patienten verursacht». Er habe eine Untersuchung zu der Frage angeordnet, warum in dem staatlichen Krankenhaus nicht genug Sauerstoff zur Verfügung stand.

Gesundheitsminister Obeidat erklärte, er übernehme «die volle moralische Verantwortung» für den Vorfall und habe seinen Rücktritt eingereicht.

In Jordanien wurden bislang mehr als 460'000 Infektionen mit dem Coronavirus und mehr als 5200 Todesfälle registriert. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen steigt seit einigen Wochen.

14.57 Uhr: Erste Corona-Patienten aus Spitälern im Grossraum Paris verlegt

Wegen der angespannten Corona-Lage hat im Grossraum Paris die Verlegung von Patienten begonnen. Die ersten drei an Covid-19 Erkrankten seien mit dem Helikopter in Spitäler im Westen des Landes verlegt worden, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP mit Bezug auf den Leiter des medizinischen Notfallhilfsdienst des Départements Seine-Saint-Denis. Mindestens vier weitere sollen am Sonntag verlegt werden. Das Departement liegt rund 15 Kilometer östlich von Paris.

Gesundheitsminister Olivier Véran hatte am Donnerstag verkündet, dass sich die Gesundheitsbehörden auf die Verlegung Dutzender, sogar Hunderter Patienten aus den Krankenhäusern aus dem Grossraum Paris vorbereiten. Während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 wurden mit medizinisch umgerüsteten TGV-Hochgeschwindigkeitszügen Hunderte Menschen aus dem Grossraum Paris und dem Elsass verlegt.

Wegen der angespannten Corona-Lage in Paris müssen Patienten verlegt werden.
Wegen der angespannten Corona-Lage in Paris müssen Patienten verlegt werden.
KEYSTONE/EPA/MOHAMMED BADRA (Symbolbild)

Um die Kapazitäten für Covid-19-Patienten zu erhöhen, wurden die Krankenhäuser im Grossraum Paris bereits am Montag angewiesen, bis zu 40 Prozent ihrer medizinischen Aktivitäten wie beispielsweise geplante Operationen zu reduzieren.

In Frankreich ist die Corona-Lage mit täglich 20'000 bis 30'000 Neuinfektionen stark angespannt. Vor allem die Situation im Grossraum Paris, in der Region Hauts-de-France und im Süden ist besorgniserregend. Das Land mit rund 67 Millionen Einwohnern hat am Freitag offiziell die Schwelle von 90'000 Corona-Toten überschritten.

Landesweit gilt seit Wochen eine abendliche Ausgangssperre ab 18.00 Uhr. Die Läden und Schulen haben aber weitgehend geöffnet. Restaurants und Kultureinrichtungen sind geschlossen.

14.30 Uhr: WTO-Chefin ruft zu Lizenzherstellung von Impfstoffen auf

Die neue Generaldirektorin der Welthandelsorganisation WTO, Ngozi Okonjo-Iweala, appelliert an die Hersteller von Corona-Impfstoffen, den Weg für eine Lizenzfertigung ihrer Vakzine durch andere Unternehmen freizumachen. Dies sei dringend notwendig, um auch arme Länder mit Impfstoff zu versorgen, sagte die WTO-Chefin der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Es gebe weltweit mehr als 130 Staaten «ohne eine einzige Dosis» Impfstoff. «Das ist nicht akzeptabel, denn es sterben deshalb Menschen.»

Die neue Chefin der Welthandelsorganisation WTO, Ngozi Okonjo-Iweala, kritisiert die reichen Länder dafür, dass sie armen Staaten im Rahmen der Covax-Initiative die Impfstoffe wegkaufen.
Die neue Chefin der Welthandelsorganisation WTO, Ngozi Okonjo-Iweala, kritisiert die reichen Länder dafür, dass sie armen Staaten im Rahmen der Covax-Initiative die Impfstoffe wegkaufen.
KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI

Vakzine für arme Länder zu beschaffen sei im Eigeninteresse der reichen Staaten, betonte Okonjo-Iweala: «Wenn wir nicht weltweit solidarisch handeln, dann werden sich die Virus-Mutationen vervielfachen und uns alle heimsuchen.»

Die WTO-Chefin lobte den britisch-schwedischen Impfstoff-Hersteller Astrazeneca und andere Produzenten dafür, dass sie die Lizenzfertigung ihrer Vakzine bereits ermöglichten. «Deshalb wäre es gut, wenn auch die anderen Unternehmen bereit wären, freiwillig Lizenzen für ihre Impfstoffe zu erteilen.» Es wäre «wunderbar, wenn Biontech und Pfizer mehr tun könnten». Die von den Unternehmen genutzte neue mRNA-Technologie sei ein «fantastischer Fortschritt».

Die WTO-Chefin verurteilte ausserdem, dass reiche Industriestaaten im Rahmen der sogenannten Covax-Initiative der Weltgesundheitsorganisation WHO knappe Impfstoffe, die eigentliche für arme Länder gedacht seien, wegkauften. «Das ist nicht in Ordnung», sagte Okonjo-Iweala der Zeitung. «Sie können nicht mit der einen Hand Hilfen verteilen und mit der anderen zulangen.»

13.38: Frankreich strebt mehr als zehn Millionen Corona-Imfpungen bis Mitte April an

Die französische Regierung hofft darauf, bis Mitte April mehr als zehn Millionen Menschen im Land gegen das Coronavirus geimpft zu haben. «Wir haben uns das Ziel von zehn Millionen Impfungen bis 15. April gesetzt und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir es übertreffen», sagte Regierungschef Jean Castex beim Besuch eines Impfzentrums im westfranzösischen Saint-Maixent-l'Ecole.

«Wir werden im April eine grosse Herausforderung zu stemmen haben, weil wir sehr viele Vakzine haben werden», sagte Castex. «Einigen Kummer» bereiteten jedoch die Hersteller wegen der Verzögerungen bei den Impfstofflieferungen, kritisierte er. Landesweit haben bislang rund 4,5 Millionen Menschen eine Corona-Impfung erhalten.

Frankreich hatte am Freitag die Marke von 90'000 Todesopfern überschritten. Mehr als 4000 Corona-Patienten liegen landesweit auf Intensivstationen — so viele wie seit Ende November nicht mehr.

Wegen der angespannten Lage in den Krankenhäusern der Hauptstadtregion um Paris begannen die Behörden mit der Verlegung von Covid-19-Patienten in andere Regionen. Drei Patienten würden in Kliniken in Westfrankreich gebracht, sagte ein Sprecher der Rettungsdienste im Département Seine-Saint-Denis. Die Gesundheitsbehörden bereiten sich darauf vor, Dutzende oder sogar hunderte Patienten aus dem Grossraum Paris in andere Regionen zu verlegen.

12.54 Uhr: Niederlande: Halten uns bei Impfstoffbeschaffung an EU-Regeln

Die Niederlande haben Vorwürfe Österreichs zurückgewiesen, sich ausserhalb der EU-Vereinbarungen extra Impfdosen zu beschaffen. Das Land erhalte Impfstoffe über den Mechanismus in der EU, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. «Wir halten uns an die Absprachen.»

Die Niederlande nutzten aber den Spielraum «maximal» aus. Kontingente könnten freikommen, weil ein Land verzichte, sagte der Sprecher. Dann könnten andere Länder diese übernehmen. Das hätten die Niederlande getan.

Die Niederlande, die als letztes Land der EU die Impfkampagne begonnen hatten, holen inzwischen auf. Zur Zeit haben etwa 1,4 Millionen Bürger zumindest eine Dosis erhalten. Mehr als 400'000 hätten bereits zweimal eine Spritze bekommen. Das sind etwa 2,5 Prozent der Bevölkerung.

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte einigen EU-Staaten, darunter den Niederlanden, vorgehalten, sich ausserhalb des Verteilungsplans Impfstoffe zu besorgen.

12.31 Uhr: Fast 1800 Corona-Tote binnen 24 Stunden in den USA

In den USA sind den Behörden für den Freitag 1798 Tote im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet worden. Zudem wurden für denselben Zeitraum 61'204 Neuinfektionen registriert, wie aus der Internetseite der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore  hervorging.

Der bisherige Tageshöchstwert an Todesfällen seit Beginn der Pandemie war in den USA am 12. Januar mit 4465 Toten erreicht worden. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden markierte am 2. Januar mit 300'416 ihren bisher höchsten Wert.

Mit bisher mehr als 532'500 Toten und 29,3 Millionen Infizierten sind die USA in absoluten Zahlen, aber nicht gemessen an der Bevölkerung, das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land.

12.02 Uhr: Mehr als 100 Millionen Corona-Impfdosen in den USA verabreicht

Die Impfkampagne gegen das neuartige Coronavirus in den USA schreitet weiter in hohem Tempo voran. Inzwischen wurden mehr als hundert Millionen Impfdosen verabreicht, wie aus Daten der Gesundheitsbehörde CDC hervorgeht. Bis Freitagnachmittag wurden demnach 101'128'005 Dosen injiziert.

In den USA sind bereits mehr als 530'000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben und damit mehr als in jedem anderen Land der Welt. In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Neuinfektionen und Todesfälle aber deutlich zurückgegangen. Ausserdem macht die landesweite Impfkampagne schnelle Fortschritte.

US-Präsident Joe Biden hatte am Donnerstag angekündigt, Impfungen gegen das Coronavirus bis Anfang Mai für alle US-Bürger zugänglich zu machen. Jeder Erwachsene, unabhängig von seinem Alter oder seinen Vorerkrankungen, könne sich dann impfen lassen. Am Freitag kündigte die Regierung audderdem an, dass künftig auch Zahnärzte, Veterinäre und Studenten im Gesundheitswesen Corona-Impfungen verabreichen dürfen.

11.21 Uhr: Astrazeneca begründet gekürzte Lieferungen in die EU mit Exportbeschränkungen

Das britisch-schwedische Pharmaunternehmen Astrazeneca hat erneute Kürzungen bei den geplanten Corona-Impfstofflieferungen in die EU mit Produktionsproblemen und Exportbeschränkungen begründet. Das Unternehmen zeigte sich am Samstag «enttäuscht», die geplanten Impfstofflieferungen in die EU erneut kürzen zu müssen. Astrazeneca arbeite «unermüdlich» an einer Beschleunigung der Lieferungen. Bis Mitte des Jahres sollen demnach nur hundert Millionen Impfstoffdosen an die EU ausgeliefert werden.

Wegen Produktionsschwierigkeiten an Standorten in der EU hatte Astrazeneca angekündigt, Corona-Impfstoffe aus Produktionsstandorten ausserhalb der EU in die EU-Staaten zu exportieren. Aufgrund von Exportbeschränkungen würden die Lieferungen im ersten Quartal nun aber reduziert, hiess es in der Erklärung. «Wahrscheinlich» seien auch die geplanten Lieferungen für das zweite Quartal betroffen.

«Trotz der Herausforderungen» plane das Unternehmen, in der ersten Jahreshälfte hundert Millionen Impfstoffdosen an die EU auszuliefern, darunter 30 Millionen während des ersten Quartals bis Ende März.

Die EU hat bei Astrazeneca bis zu 400 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs bestellt. Bereits zu Jahresbeginn hatte es zwischen Brüssel und dem Unternehmen Streit um das Tempo der Impfstoff-Lieferungen gegeben. Das Unternehmen hatte damals bekanntgegeben, wegen Problemen in einem Werk in Belgien im ersten Quartal deutlich weniger Impfstoff liefern zu können als vorgesehen. Die EU reagierte verärgert, weil Astrazeneca Grossbritannien und andere Nicht-EU-Länder offenbar weiterhin mit ungekürzten Mengen belieferte. Später sagte das Unternehmen dann aber zu, der EU doch mehr Dosen zu liefern.

Die EU-Kommission teilte mit, sie habe die Lieferprobleme von Astrazeneca zur Kenntnis genommen. Die Gespräche mit dem Unternehmen dauerten an. «Wir bestehen darauf, dass das Unternehmen alles tut, um seine Verpflichtungen einzuhalten.»

10.48 Uhr: Indien kündigt eingehende Untersuchung zu Nebenwirkungen von Astrazeneca-Vakzin an

Indien beginnt in der kommenden Woche mit einer eingehenden Untersuchung zu möglichen gefährlichen Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca. Hintergrund seien Befürchtungen mehrerer europäischer Länder, wonach der Impfstoff Blutgerinnsel auslösen könnte, sagte N.K. Arora von der indischen Corona-Taskforce der Nachrichtenagentur AFP. In Indien habe es bisher aber noch keine Berichte über solche Blutgerinnsel gegeben.

Dänemark, Norwegen und Island hatten die Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin in dieser Woche ausgesetzt, nachdem bei mehreren Geimpften Thromboembolien aufgetreten waren. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Impfung und den Blutgerinnseln ist nicht belegt. Die WHO und die Europische Arzneimittelbehörde (EMA) empfehlen den Einsatz des Vakzins weiterhin und verweisen darauf, dass Thromboembolien in der Allgemeinbevölkerung genauso oft auftreten wie bei Geimpften.

«Wir schauen uns alle unerwünschten Ereignisse an, insbesondere schwerwiegende schädliche Ereignisse wie Todesfälle oder Krankenhausaufenthalte», sagte Arora. Ein «unmittelbarer Anlass zur Besorgnis» bestehe aber nicht. Die Zahl der unerwünschten Nebeneffekte des Astrazeneca-Impfstoffs in Indien sei «sehr, sehr gering». Die Experten würden nun aber erneut alle gemeldeten Nebenwirkungen prüfen, um festzustellen, ob es darunter auch Fälle von Blutgerinnseln gegeben habe.

Bis Freitag seien 59 oder 60 gegen das Coronavirus Geimpfte in Indien gestorben, sagte Arora weiter. Alle Todesfälle seien «zufällig» gewesen.

10.03 Uhr: Fünf Regierungschefs fordern EU-Gespräche zu Impfstoffverteilung

Fünf EU-Länder dringen auf hochrangige EU-Gespräche für eine gerechtere Verteilung von Corona-Impfdosen. Das derzeitige Bestellsystem würde sonst «bis zum Sommer riesige Ungleichheiten unter Mitgliedsstaaten schaffen und vertiefen», schrieben die Regierungschefs von Österreich, Bulgarien, Lettland, Slowenien und Tschechien an den EU-Ratspräsidenten Charles Michel und die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Der Brief lag der Deutschen Presse-Agentur vor.

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte am Freitag beklagt, dass Impfdosen unter den EU-Staaten nicht anteilig aufgeteilt werden, sondern dass zusätzliche Lieferverträge durch nicht transparente Verhandlungen in einer EU-Steuerungsgruppe zustande kämen. Nach Angaben der EU-Kommission kann es zu Verschiebungen kommen, wenn nicht alle Länder gemäss ihrem Anteil bestellen. Nicht genutzte Kontingente könnten dann unter anderen Mitgliedstaaten aufgeteilt werden.

Laut Kurz haben zum Beispiel die Niederlande und Dänemark Zugang zu wesentlich mehr Impfstoff pro Kopf als Länder wie Bulgarien oder Kroatien. Die fünf Regierungschefs kritisierten, dass die derzeitige Praxis der EU-Vereinbarung über eine anteilige Verteilung widerspreche. «Wir fordern Dich daher auf, Charles, so bald wie möglich eine Diskussion unter Staats-und Regierungschefs abzuhalten», schrieben sie.

9.48 Uhr: 56 Prozent der Erwachsenen in der Schweiz wollen sich impfen lassen

56 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der Schweiz will sich «sicher» oder «eher» impfen lassen. Am kritischsten zur Impfung stehen gemäss einer neuen Umfrage die Menschen in der Romandie und die Jungen. Letztere sind dafür beim Testen vorne.

Von den 18- bis 34-Jährigen wollen sich nur 48 Prozent sicher oder eher impfen lassen. Dies geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Link hervor, die der «Blick» veröffentlicht hat. Dafür wurden Anfang März 1172 Personen befragt.

Bei den 35- bis 50-Jährigen gaben 55 Prozent an, sich «sicher» oder «eher» impfen zu lassen, bei den 51- bis 79-Jährigen war die Impfbereitschaft mit 73 Prozent klar am höchsten.

In der Westschweiz wollen sich nur 23 Prozent sicher impfen lassen, im Tessin 41 Prozent und in der Deutschschweiz 43 Prozent.

Grundsätzlich findet das Impfregime mehrheitlich Anklang, wonach zuerst die hochbetagten Risikopatienten Anspruch darauf haben. Einen allfälligen Impfzwang für das Pflegepersonal sieht die Mehrheit der Befragten kritisch: 48 Prozent wollen das nicht, 38 Prozent befürworten eine Zwang sicher oder eher.

45 Prozent der 18- bis 34-Jährigen haben sich laut der Umfrage schon mindestens einmal auf das Coronavirus testen lassen. Bei den 35- bis 50-Jährigen liegt dieser Anteil bei 40 Prozent, bei den 51- bis 79-Jährigen noch bei 30 Prozent.

Die Hälfte der Befragten zweifelt daran, dass sie bis im Herbst wieder ein normales Leben führen kann. Rund jede und jeder dritte kann sich das dagegen vorstellen.

Laut einer neuen Umfrage wollen sich 56 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der Schweiz  «sicher» oder «eher» impfen lassen.
Laut einer neuen Umfrage wollen sich 56 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der Schweiz «sicher» oder «eher» impfen lassen.
KEYSTONE/Gian Ehrenzeller (Symbolbild)

9.04 Uhr: Polizeieinsatz im Wallis wegen Maskengegnern in Einkaufszentrum

In einem Einkaufszentrum in Martigny VS hat die Polizei fünfzehn Menschen einer Demo-Aktion gegen Corona-Massnahmen gebüsst. Die Personen waren Teil einer rund dreissigköpfigen Gruppe, die sich am Freitagabend im Zentrum einfand, um ohne Schutzmasken einzukaufen.

Die Polizei hatte im Vorfeld Wind von der Aktion bekommen. Als die Beamten gegen 18.00 Uhr im Einkaufszentrum erschienen, setzte sich die Hälfte der Demo-Gruppe Hygienemasken auf und flüchtete, wie die Kantonspolizei Wallis mitteilte. Weitere fünfzehn Personen hätten sich uneinsichtig gezeigt. Diese seien identifiziert worden und hätten eine Busse kassiert.

Die Polizei leitete Ermittlungen ein, um die Organisatoren der Aktion aufzuspüren. Diese müssen mit einer Anzeige rechnen.

Die Kantonspolizei Wallis musste wegen einer maskenlosen Protestaktion in Martigny ausrücken
Die Kantonspolizei Wallis musste wegen einer maskenlosen Protestaktion in Martigny ausrücken
KEYSTONE/OLIVIER MAIRE (Symbolbild)

8.49 Uhr: Rund 12'700 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages rund 12'700 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 12'674 neue Ansteckungsfälle registriert. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stieg weiter auf 76,1. Am Vortag hatte dieser Wert 72,4 betragen.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich den Angaben zufolge auf 2'558'455. Laut RKI wurden ferner 239 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden registriert. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 73'301. Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI mit rund 2,352 Millionen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg zuletzt wieder an, nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf unter 60 gefallen war. Bei dem Wert handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohnern innerhalb dieses Zeitraums. Sie ist ein wesentlicher Massstab bei der Verhängung oder Lockerung von Corona-Restriktionen.