Gesellschaft Trinkgewohnheiten haben sich verändert

SDA

25.11.2019 - 10:22

Es greifen zwar weniger Menschen als auch schon jeden Tag zu Flasche oder Glas, aber die Zahl der regelmässigen Rauschtrinkerinnen und -trinker hat zugenommen. (Themenbild)
Es greifen zwar weniger Menschen als auch schon jeden Tag zu Flasche oder Glas, aber die Zahl der regelmässigen Rauschtrinkerinnen und -trinker hat zugenommen. (Themenbild)
Source: KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI

Der Anteil der Menschen in der Schweizer Bevölkerung, die alkoholische Getränke konsumieren, hat sich in 25 Jahren kaum verändert. Es trinken zwar weniger Menschen jeden Tag Alkohol, aber die Zahl jener, die sich mindestens ein Mal im Monat betrinken, ist gestiegen.

Etwas mehr als 80 Prozent der Menschen in der Schweiz konsumieren Alkohol. Der Anteil Personen, die täglich Alkohol konsumieren, hat sich von 20 Prozent im Jahr 1992 auf 11 Prozent im Jahr 2017 praktisch halbiert. Das schreibt das Bundesamt für Statistik (BFS) auf Grund von Daten aus der Gesundheitsbefragung 2017 am Montag.

Anstieg bei Rentnern

2017 gaben 15 Prozent der Männer und 7 Prozent der Frauen an, ein Mal pro Tag zu Flasche oder Glas zu greifen. 1992 waren es noch 30 Prozent der Männer und 12 Prozent der Frauen gewesen. Das BFS stellt indes einen «sprunghaften Anstieg» fest beim Übergang ins Rentenalter: 26 Prozent der über 65-Jährigen trinken täglich Alkohol. Dieser Anteil ist in den vergangenen 25 Jahren nur leicht gesunken.

Von einem chronisch riskanten Alkoholkonsum wird gesprochen, wenn ein Mann pro Tag mindestens vier Standardgläser trinkt oder eine Frau mindestens zwei Gläser. Die Definition stützt sich auf eine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Wenn auch weniger Menschen täglich trinken, werden doch zu bestimmten Gelegenheiten grössere Mengen Alkohol konsumiert, vor allem von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Der Anteil der jener, die mindestens einmal pro Monat trinken bis zum Rausch, stieg von 11 Prozent im Jahr 2007 auf 16 Prozent im Jahr 2017.

Die Statistiken zeigen zudem, dass junge Frauen in diesen zehn Jahren beim Rauschtrinken gegenüber den Männern ein Stück weit aufgeholt haben. Bei den 15- bis 24-Jährigen verdoppelte sich der Anteil der Frauen, die mindestens einmal pro Monat trinken bis zum Rausch, von 12 auf 24 Prozent.

Bei den Männern stagnierte die Quote bei 30 Prozent. Unter Rauschtrinken wird bei Männern der Konsum von mindestens fünf Standardgläsern innerhalb weniger Stunden verstanden. Bei Frauen spricht man ab vier Standardgläsern von Rauschtrinken. Rauschtrinken mindestens ein Mal im Monat wird als Risikokonsum bezeichnet.

Unterschiedliche Vorlieben

Die Vorlieben sind beim Griff zu Glas und Flasche je nach Geschlecht und Alter unterschiedlich. Bier und Spirituosen sind in erster Linie bei Männern beliebt. Wein mögen Männer und Frauen in etwa gleichem Umfang. Unter 24-Jährige trinken mehr Bier als Wein und öfter Spirituosen. Alcopops werden hauptsächlich von jungen Leuten getrunken, während über 75-Jährige Wein klar bevorzugen.

Der Anteil der Abstinenten hat sich von 1992 bis 2017 kaum verändert; er stieg um zwei Prozentpunkte auf 18 Prozent. Abstinenz ist bei Frauen häufiger. Fast jede vierte Frau (23 Prozent) rührte 2017 keinen Tropfen an; ebenso 13 Prozent der Männer.

10 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz haben noch nie Alkoholisches getrunken und 8 Prozent sind ehemalige Alkoholkonsumenten und -konsumentinnen. Bei den Frauen ist der Anteil jener, die noch nie ein alkoholisches Getränk zu sich genommen haben, höher als bei den Männern.

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