WährungsmanipulationUS-Botschafter entschärft Finanzattacke gegen Schweiz
sda/sob
18.12.2020
Der US-Botschafter in der Schweiz, Edward McMullen, beruhigt die Schweiz. Die Einstufung als Währungsmanipulator werde die guten Beziehungen der beiden Länder nicht infrage stellen.
Der Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in der Schweiz, Edward McMullen, hat die US-Einstufung zur Schweiz als Währungsmanipulator relativiert. Die bilateralen Beziehungen zwischen den Ländern hätten sich nicht geändert.
Dies sagte er in einem Interview der Zeitung «Le Temps». An den Beziehungen würde auch die Klassifikation der Schweiz in einem Bericht des US-Finanzministeriums als Währungsmanipulator nichts ändern, betonte der US-Spitzendiplomat.
Der Ton macht die Musik
Es sei «ein rein mechanischer Entscheid», so McMullen. «Es gibt drei Kriterien, die definieren, ob ein Land seine Währung manipuliert oder nicht. Dies basiert auf Fakten. Die Schweiz hatte bereits zwei Kriterien erfüllt und nunmehr erfüllt sie drei.» Die Vereinigten Staaten seien daher verpflichtet, diese Einstufung so vorzunehmen.
Der Botschafter bekräftigte aber, dass es ihm gelungen sei, die Verantwortlichen im US-Finanzministerium über das besondere Umfeld der Schweiz zu informieren, was sich in dem Bericht bereits widerspiegele. «Vergleichen Sie es mit dem Ton, den dieselbe Regierung verwendet hat, als China vor einigen Monaten auf derselben Liste stand», sagte der US-Regierungsvertreter in Bern rhetorisch. Die USA respektieren und bewunderten die Schweiz, unterstrich er.
USA will Freihandelsabkommen
Neben alldem zeigte er sich auch für ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und der Schweiz zuversichtlich. «Es gibt auch einen langen Dialog über das Freihandelsabkommen, der fortgesetzt wird», sagte er diesbezüglich. McMullen habe vergangene Woche im Weissen Haus ein «sehr positives» Gespräch zu diesem Thema geführt. «Ob im Kongress, im Senat oder im Aussenministerium – wir sind vom Wert dieses Freihandelsabkommens überzeugt.»