Höhere Sterberate? Zürcher Unispital untersucht 150 Todesfälle an Herzklinik

fn, sda

8.5.2024 - 14:13

Wären Todesfälle in der Herzchirurgie vermeidbar gewesen? (Symbolbild)
Wären Todesfälle in der Herzchirurgie vermeidbar gewesen? (Symbolbild)
KEYSTONE

Gemäss einem Insider sollen sich in den vergangenen Jahren 150 Todesfälle zu viel ereignet haben. Nun schaut das Unispital genau hin. 

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Das Zürcher Universitätsspital (USZ) hat entschieden, alle Todesfälle in der Herzchirurgie in den Jahren 2016 bis 2020 zu überprüfen. Es wird dafür eine unabhängige Arbeitsgruppe ins Leben rufen. In diesen Jahren war Francesco Maisano Leiter der Klinik.

Das USZ bestätigte am Mittwoch eine entsprechende Meldung des «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF1. Welche Personen die Todesfälle untersuchen werden, ist noch offen, hiess es beim USZ auf Anfrage. Auch zum Zeitplan gibt es noch keine Angaben.

Bereits im Jahr 2018 gab es erste Medienberichte, gemäss denen die Sterberate in der Herzklinik des USZ höher sei als in anderen Spitälern. Daraufhin meldete sich ein Whistleblower bei der Spitalleitung und kritisierte den damaligen Klinikdirektor Francesco Maisano. Es gebe unnötige Komplikationen und gefälschte Berichte.

Im Jahr 2020 musste Maisano das Spital schliesslich verlassen. Sein vorübergehender Nachfolger sagte kürzlich an einem Gerichtsprozess, dass gemäss seinen Angaben wohl 150 Patientinnen und Patienten, die zwischen 2016 und 2020 bei Herzoperationen starben, hätten überleben können. Seinem Vorgänger Maisano machte er dabei schwere Vorwürfe. Dieser arbeitet mittlerweile als Herzspezialist in Italien.