Klein, schnell und wendig Ukraine versenkt russisches Schiff mit neuartiger Jetski-Drohne

Von Sven Ziegler

6.2.2024

Eine Magura V5 bei der Vorstellung im vergangenen Juli. 
Eine Magura V5 bei der Vorstellung im vergangenen Juli. 
Screenshot X/Defense_UA

Mit einer neuen Seedrohne gelang es der Ukraine vergangene Woche, ein russisches Kriegsschiff zu versenken. Was die Magura kann – und weshalb es schwierig ist, sie effektiv abzuwehren. 

Von Sven Ziegler

6.2.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bei der Versenkung eines russischen Kriegsschiffs im Schwarzen Meer kam vergangene Woche eine neue Drohne der ukrainischen Streitkräfte zum Einsatz.
  • Diese sind klein, wendig und erreichen ein hohes Tempo. 
  • Die Abwehrmöglichkeiten sind beschränkt.

Vergangene Woche gelang der Ukraine im Kampf gegen Russland ein Erfolg: Mit mehreren Seedrohnen versenkte die Marine das russische Kriegsschiff «Iwanowez» im Schwarzen Meer, wie der ukrainische Geheimdienst bekannt gab. Der Angriff sei an der Westküste der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim erfolgt.

Nun werden neue Details zum Militärschlag bekannt. In einem CNN-Interview enthüllt einer der Drohnenpiloten, wie genau der Angriff ablief. Der Pilot gehört laut CNN einer Spezialeinheit des Geheimdiensts an, die bereits in der Vergangenheit Angriffe auf russische Ziele verübt habe. 

Laut dem Drohnenpiloten seien bei dem Militärschlag zehn Drohnen des Typs Magura zum Einsatz gekommen. Sechs davon hätten das Kriegsschiff getroffen und schliesslich zum Sinken gebracht. 

Magura-Drohnen haben laut Angaben des ukrainischen Herstellers SpetsTechnoExport eine Reichweite von rund 800 Kilometern. Damit können sie auch für Angriffe weit hinter der Gefechtslinie eingesetzt werden. Die neueste Version V5, die im vergangenen Juli vorgestellt wurde, kann dabei rund 300 Kilogramm Sprengstoff transportieren.

Auf Jetski montiert

Mit einer Länge von rund 5,5 Metern und einer Breite von lediglich 1,5 Metern ist die Magura-Drohne eher klein, dafür laut Herstellerangaben aber extrem wendig. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 75 km/h und einem Design, das einem Schnellboot ähnlich sieht, soll es für feindliche Kräfte zudem extrem schwierig sein, die Magura mit Radar zu entdecken und abzuwehren. 

Laut dem Drohnenpiloten werden die Drohnen auf einer Art Jetski montiert. Diese werden via Starlink-Satellit aus der Ferne gesteuert. Die Steuerung auf den letzten Metern bis zum Ziel erfolge dann in den meisten Fällen manuell, erklärte der Pilot der CNN. 

Die Abwehrsysteme der russischen Kriegsschiffe seien denn auch nicht darauf ausgelegt, Seedrohnen abzuwehren. Ein Video des Angriffs auf die «Iwanowez», das die ukrainischen Behörden auf der Plattform X veröffentlichten, zeigt, wie zahlreiche russische Abwehrraketen neben den Drohnen im Meer einschlagen, ehe das Schiff sinkt.

Für den ukrainischen Piloten sind die Seedrohnen ein klarer Vorteil im Krieg. «Kein Kriegsschiff kann so gut manövriert werden wie die Magura. Sie sind wahnsinnig agil – und das hilft uns.»