In der Flutregion im südindischen Kerala starten und landen wieder Passagierflugzeuge - jedoch auf einem Stützpunkt der indischen Marine. Der internationale Flughafen von Kochi bleibt geschlossen. Für die Region ist es der verheerendste Monsun seit 100 Jahren.
Bei den Monsunfluten in Südindien ist die Zahl der Toten auf 351 gestiegen. Davon kamen 191 seit dem 8. August ums Leben, wie der Chef der Katastrophenschutzbehörde des Bundesstaates Kerala, P.H. Kurien, am Montag auf Anfrage mitteilte. Die Gesamtzahl berücksichtige alle Opfer der Monsunzeit in Kerala seit Ende Mai.
Der Grossteil der zwischenzeitlich mehr als 100'000 Menschen, die von der Aussenwelt abgeschnitten waren, wurde Kurien zufolge inzwischen gerettet. Rund 6000 Menschen steckten noch auf den Dächern oder den oberen Stockwerken ihrer Häuser fest, davon 1000 in der Stadt Chengannur.
Sie wurden aus der Luft mit Essen und Wasser versorgt. Etwa 600 Boote der Streitkräfte, unterstützt von lokalen Fischern, seien in der Nacht im Einsatz gewesen. Noch am Montag sollten die Rettungseinsätze abgeschlossen sein.
Der Regen hatte am Wochenende nachgelassen, und am Montag fielen nur noch leichte Schauer, so dass die Pegel zu sinken begannen. Die inzwischen gut eine Million Menschen, die in mehr als 3600 Notunterkünften in dem Bundesstaat an Indiens Südwestküste ausharrten, müssten allerdings voraussichtlich noch ein paar Tage dort bleiben, sagte Kurien.
Der internationale Flughafen von Kochi blieb wegen der Fluten weiterhin geschlossen. Auf einem Luftstützpunkt der indischen Marine in der Grossstadt landeten und starteten am Montag aber wieder Passagierflüge.
Die Monsunzeit dauert in Indien von Juni bis September. Die Regenfälle sind unerlässlich für die Landwirtschaft in Südasien, können aber enorme Zerstörungen anrichten. Im vergangenen Jahr kamen dabei in Indien mehr als 1700 Menschen ums Leben. In diesem Jahr sind es bislang fast 1000.
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