Sturmtag Mathis 15 Verletzte nach Zugentgleisungen im Kanton Bern +++ Schon mehr als 5000 Blitze gezählt

smi/uri/gbi

31.3.2023

Der entgleiste Zug liegt in der Nähe des Bahnhofs Lüscherz.
Der entgleiste Zug liegt in der Nähe des Bahnhofs Lüscherz.
Bild: Keystone

Achtung, Sturmböen: Der Bund warnt im Flachland vor Windgeschwindigkeiten bis zu 110 km/h. Erst am Samstagabend soll sich die Wetterlage wieder beruhigen.

smi/uri/gbi

31.3.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bei Zugentgleisungen in Lüscherz BE und in Büren zum Hof BE sind am Freitagnachmittag 15 Personen verletzt worden.
  • Sturm Mathis ist am Freitag durch die Schweiz geweht. Im Flachland wurden Böen von bis zu 122 km/h gemessen.
  • Die Winde bliesen Bäume um und sorgten für Verkehrsbehinderungen.
  • Noch bis Freitagabend muss auf der Alpennordseite mit starken Sturmböen gerechnet werden.
  • Auch am Samstag ist starker Wind zu erwarten.
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  • 22 Uhr

    Wir beenden den Sturm-Ticker vom 31. März 2023

  • 21.37 Uhr

    15 Verletzte nach Zugentgleisungen im Kanton Bern

    Bei Zugentgleisungen in Lüscherz BE und in Büren zum Hof BE sind am Freitagnachmittag insgesamt 15 Personen verletzt worden, eine davon schwer. Mögliche Ursachen sind starke Windböen. Zum Zeitpunkt der Entgleisungen tobte ein Sturm.

    Die erste Entgleisung ereignete sich gemäss einer Mitteilung der Kantonspolizei Bern gegen 16:30 Uhr in der Nähe des Bahnhofs Lüscherz. Dort kippte der Triebwagen der Zugkomposition bei starkem Wind auf die Seite und rutschte einige Meter eine kleine Böschung hinunter.

    Der Zug des Bahnbetreibers Aare Seeland mobil liegt gekippt neben den Gleisen.
    Der Zug des Bahnbetreibers Aare Seeland mobil liegt gekippt neben den Gleisen.
    Bild: Keystone

    Drei im Triebwagen sitzende Personen wurden bei diesem Unfall verletzt, darunter der Lokführer. Sie wurden mit Ambulanzen ins Spital gebracht. 16 Personen befanden sich im Zug. Die Bahnbetreiberin Aare Seeland Mobil sprach auf ihrer Internetseite von einer Entgleisung wegen eines Naturereignisses. Die Polizei untersucht die Ursachen.

    Um 16:50 Uhr entgleiste im rund 40 Kilometer entfernten Büren zum Hof (Gemeinde Fraubrunnen BE) ein Zug des Regionalverkehrs Bern-Solothurn (RBS). Laut der Kantonspolizei Bern wurden dabei zwölf Personen verletzt, eine davon schwer.

    In diesem Zug befanden sich laut Polizeimediensprecherin Magdalena Rast über 50 Personen. Genau zum Zeitpunkt des Unfalls verzeichnete eine Messtation im nahe gelegenen Koppigen BE laut Meteonews eine Böe mit 136 km/h. Das ist Orkanstärke. Der RBS sprach von starken Windböen als möglicher Ursache. Beide Züge entgleisten auf Schmalspurstrecken.

    Auch in anderen Regionen sorgten die starken Winde für Streckenunterbrüche. So meldete der Bahnverkehrsinformationsdienst Railinfo am späteren Nachmittag Unterbrechungen wegen Unwetterschäden zwischen Kerzers FR und Ins BE auf der Linie Bern-Neuenburg.

    Auch die Linie Olten-Luzern war zwischen Sempach-Neuenkirch und Emmenbrücke aus diesem Grund unterbrochen.

  • 20.02 Uhr

    Zwölf Verletzte beim Zugunglück in Büren zum Hof

    Laut der Kantonspolizei Bern hat es beim Zugunglück in Büren zum Hof zwölf Verletzte gegeben. Unter den Verletzten befinden sich drei Kinder. 40 Personen konnten unverletzt geborgen werden.

  • 18.02 Uhr

    Weiterer Zug im Kanton Bern entgleist

    Bei der Entgleisung eines Zugs in Büren zum Hof BE (Gemeinde Fraubrunnen) am Freitag sind laut Kantonspolizei Bern mehrere Personen verletzt worden. Es handelt sich um die zweite Zugentgleisung im Kanton Bern am Freitag.

    Eine Sprecherin der Kantonspolizei Bern bestätigte auf Anfrage von Keystone-SDA entsprechende Medienberichte. Die Entgleisung eines Zuges in der Nähe des Bahnhofs Büren zum Hof sei um 16:50 Uhr gemeldet worden.

    Unter den Verletzten des Zugunglücks in Büren zum Hof BE befindet sich mindestens eine schwer verletzte Person, wie die Kantonspolizei Bern auf Twitter mitteilte. Der Einsatz dauert an. Der Rettungseinsatz läuft. Die Bahnbetreiberin Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) teilte mit, dass ein Teil des Zugs wahrscheinlich aufgrund des Sturmes entgleist und umgekippt sei. Die Zugstrecke zwischen Jegenstorf und Solothurn ist unterbrochen.

  • 17.50 Uhr

    Mehrere Personen bei Zugentgleisung in Lüscherz BE verletzt

    Bei der Entgleisung eines Zugs in Lüscherz BE sind nach Angaben der Kantonspolizei Bern am Freitag mehrere Personen verletzt worden. Der Rettungseinsatz läuft.

    Der Unfall wurde gegen 16:30 Uhr gemeldet, wie ein Sprecher der Kantonspolizei Bern auf Anfrage von Keystone-SDA sagte. Er bestätigte damit mehrere Medienberichte. Der hintere Teil des Zugs sei entgleist und die betroffenen Wagen auf die rechte Seite gekippt.

    Ambulanz und Feuerwehr sind vor Ort. Die betroffene Bahnstrecke ist bis auf Weiteres gesperrt. Der verunglückte Zug des Bahnbetreibers Aare Seeland mobil war in Fahrtrichtung Biel unterwegs.

    Bei einer Zugentgleisung in Lüscherz BE wurden am Freitag mehrere Personen verletzt.
    Bei einer Zugentgleisung in Lüscherz BE wurden am Freitag mehrere Personen verletzt.
    Bild: Keystone
  • 17.02 Uhr

    20 Sturmmeldungen im Kanton Bern

    Bei der Berner Kantonspolizei gingen am Freitag zwischen 9 und 14 Uhr 20 Meldungen im Zusammenhang mit den starken Windböen ein, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Alle Regionen des Kantons seien betroffen. Bäume und Äste seien auf Strassen und Autos gefallen. Die Polizei hatte vorerst keine Kenntnis von verletzten Personen.

  • 16.45 Uhr

    Wollishofen: Baum stürzt auf Auto

    Die Folgen des stürmischen Wetters haltet die Feuerwehr auf Trab. Am Mittag mussten Feuerwehr und Kapo Zürich zur Autobahnausfahrt Wollishofen ausrücken, weil ein umgestürzter Baum ein Fahrzeug getroffen hatte. Der Fahrer blieb unverletzt. 

  • 16.08 Uhr 

    Orkanböe erreicht auf dem Säntis 144 km/h

    Eine Zwischenbilanz der bisher gemessenen Windgeschwindigkeiten hat MeteoNews getwittert. Demnach wurde auf dem Säntis die Orkanböe mit der höchsten Geschwindigkeit gemessen. Sie erreichte 144 km/h. Auch in Steckborn im Thurgau blies es auf einer Höhe von 399 Meter mit gemessenen 122 km/h in Orkanstärke.  

  • 14.40 Uhr

    Bund registriert bereits mehr als 5000 Blitze

    Sturmtief «Mathis» beschert der Schweiz nicht nur den stärksten Sturm des Jahres, sondern auch ein regelrechtes Blitzlichtgewitter: Mehr als 5000 Blitze wurden hierzulande und im grenznahen Ausland bislang registriert, twittert MetoSchweiz. Und das sei noch nicht alles: Wenigstens bis zum Abend seien noch weitere Gewitter zu erwarten.

  • 14.14 Uhr

    Bäume blockieren den Strassenverkehr

    Der Wind riss Bäume um und sorgte auch für Verkehrsbehinderungen. Mehrere Bäume fielen auf Autobahnen und versperrten Fahrbahnen. Betroffen waren die A1 im Kanton St. Gallen zwischen Meggenhus und Rheineck sowie zwischen Lausanne und Genf bei Coppet. Auch auf der A3 im Kanton Schwyz fiel bei der Raststätte Fuchsberg ein Baum in den Fahrbahnbereich. In Uster ZH wurden laut Stadtpolizei die Strassenmärkte vom Samstag vorsorglich abgesagt.

  • 14 Uhr

    Windböen erreichen über 100 km/h

    Im Flachland wurden an mehreren Orten Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h gemessen. In Alpnach im Kanton Obwalden bliesen die Böen mit 108 Kilometern pro Stunde, in Zürich mit 107 Km/h. 

    In den Bergen kam es vor Mittag zu Orkanböen, auf dem Säntis fegten die Winde mit 143 Km/h, wie die Wetterdienste mitteilten. Experten wie Meteorologe Jörg Kachelmann warnten vor tödlicher Gefahr beim Betreten von Wäldern.

    Die heftigste Phase des Sturms wird bis 17 Uhr erwartet. Meteoschweiz warnte teils vor «erheblicher Gefahr» (Stufe 3 von 5). 

Im Verlauf des Freitags werde auf der Alpennordseite starker bis stürmischer Westwind erwartet. «Es muss in den Niederungen mit Windspitzen von 80 bis 110 km/h, in den Bergen von 100 bis 140 km/h gerechnet werden», schreibt das Bundesamt für Wetter und Klimatologie Meteoschweiz. 

Die stärksten Böen würden kräftige Schauer und Gewitter mit sich führen. Die Gefahr von Sturmböen lasse in den Niederungen erst am Samstagabend wieder nach. 

Das Naturgefahrenportal empfiehlt bei solchen Windereignissen wegen möglicher herabfallender Ziegel, umstürzender Bäume und hohem Wellengang, man solle «nach Möglichkeit den Aufenthalt im Freien meiden.»

Verantwortlich für das turbulente Wetter ist das Sturmtief Mathis, das laut den Meteorologen heute Freitag sein Zentrum von den Britischen Inseln zu den Niederlanden verlagert.

Meteorologe Jörg Kachelmann warnt die Bevölkerung von Zürich, sich von Wäldern und generell von Bäumen fernzuhalten:

Courant normal am Flughafen Zürich

Immerhin gibt es neben Schauern, Blitz und Donner zwischendurch auch «ein paar sonnige Auflockerungen», twittert MeteoNews. Die Höchsttemperaturen liegen dabei zwischen 13 und 15 Grad.

Gelassen nehmen die Verantwortlichen des Flughafens Zürich die Situation. Wie üblich bei starkem Wind seien gewisse Gegenstände im Freien befestigt worden, damit sie nicht in Bereiche geweht werden, wo sie gefährlich werden könnten, erklärt eine Sprecherin des Flughafens.

Gemäss Windrichtung landeten die Flugzeuge derzeit auf einer anderen Piste als sonst, Verzögerungen gebe es aber keine. Im Flugbetrieb gelte Wind dieser Stärke noch nicht als Sturm. Aufgrund des Wetters hätten Fluggäste heute keine Verspätungen zu befürchten, so die Sprecherin weiter.