Schüsse in Utrecht Der Täter schoss um sich – die Tramtüren öffneten sich nur langsam

AP/uri

18.3.2019

Bei Schüssen in einer Strassenbahn in Utrecht sind drei Menschen ums Leben gekommen. Augenzeugen berichten, der Täter habe um sich gefeuert – der Tram-Chauffeur die Türen aber erst spät geöffnet.

Nach den Schüssen in Utrecht sind laut den Angaben des Bürgermeister der Stadt drei Menschen getötet und neun weitere verletzt worden, drei davon schwer. Die niederländische Polizei fahndet derzeit nach einem 37-jährigen Mann. Der Verdächtige soll in der Türkei geboren sein, teilte die Polizei auf Twitter mit. Sie veröffentlichte auch ein Foto des Mannes namens Gökmen Tanis aus der Strassenbahn.

Inzwischen wurden auch erste Augenzeugenberichte zur Schiesserei bekannt. Eine Frau sagte der Zeitung NRC, dass ein Mann in der Tram plötzlich aufgestanden sei und mit einer grösseren Waffe das Feuer eröffnet habe. «Ich sass hinten im Tram. Der Täter schoss um sich, schien aber auf Personen zu zielen, die auf den Sitzbänken sassen», erklärte sie.

Passagiere traten Fenster ein

Die Passagiere seien daraufhin aufgesprungen und losgerannt, allerdings habe der Tram-Chauffeur die Türen nicht sofort geöffnet. «Zwei Buben neben mir traten ein Fenster ein, und ich flüchtete nach draussen», beschreibt die Zeugin, wie sie sich rettete. 

Ein Anwohner des Quartiers, in dem es zu den Schüssen kam, sagte gegenüber dem regionalen Radio- und Fernsehsender RTV Utrecht, es seien mehrere Schüsse gefallen. Eine Frau im Alter zwischen 20 und 35 Jahren sei am Boden gelegen und habe gerufen: «Ich habe nichts getan.»

Mehrere Täter möglich

Drei Männer seien daraufhin in Richtung der Frau gelaufen und hätten sie wegziehen wollen. Dann sei es wieder zu Schüssen gekommen. Die Männer hätten daraufhin von der Frau abgelassen.

Der Täter sei auf der Flucht, teilte die Polizei mit. Die Stadt Utrecht rief alle Einwohner auf, vorerst in ihren Häusern zu bleiben. Weitere Zwischenfälle könnten nicht ausgeschlossen werden – und auch nicht, dass mehr als eine Person an der Tat beteiligt sein könnte. Ministerpräsident Mark Rutte bezeichnete die Situation als «sehr beunruhigend».

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