Ergreifender Fund «Diese Flasche enthält die Asche meines Sohnes»

AP/uri

10.9.2019

Brian Mullins wollte noch viel reisen, doch er starb völlig unerwartet mit nur 39 Jahren. Seine Angehörigen schickten seine Asche daraufhin per Flaschenpost auf Weltreise. Dank einer Polizistin geht die nun auch weiter.

Eine Flaschenpost mit der Asche eines verstorbenen Texaners ist wieder zurück im Golf von Mexiko. Strandbesucher hatten die Flasche in der Nähe des Strandes Miramar im Nordwesten Floridas gefunden und an die lokalen Behörden übergeben. Als Polizistin Paula Pendleton vom Sheriffbüro in Walton County die Notizen aus der Flasche las, wusste sie, dass sie helfen musste.

«Diese Flasche enthält die Asche meines Sohnes Brian, der plötzlich und unerwartet am 9. März 2019 starb», stand auf einem Stück Papier geschrieben. Ihr Sohn sei 39 Jahre alt und Fahrer von Abschleppwagen gewesen. «Ich schicke ihn auf ein letztes Abenteuer.»

«Er liebte es, frei zu sein»

Eine zweite Notiz bewegte Pendleton, deren Mann im vergangenen Jahr starb, noch mehr: «Als mein Vater starb, war ich 14 Jahre alt», hatte seine Tochter Peyton geschrieben. «Es hat unsere Familie sehr hart getroffen, und bisher war es ein sehr harter Weg. Aber meine Omi sagt, er liebte es, frei zu sein. Also machen wir genau das.»



Pendleton war von ihren Gefühlen überwältigt. «Ich sass hier in meinem Streifenwagen, und weinte wie ein Baby.» Die Mutter des verstorbenen Mannes hatte auch die Telefonnummer der Familie aufgeschrieben, und vier Ein-Dollar-Scheine dazugelegt, in der Hoffnung, dass Menschen sie anriefen, um sie über die Reise der Flasche zu informieren.

Flasche wurde nun weit vor die Küste gebracht

Pendleton setzte sich mit einem Bekannten zusammen, der ein Charterboot besass, um die Asche bis weit vor die Küste Floridas zu bringen. Am Freitag waren die Flasche, die Dollarscheine und die Asche wieder auf See.

«Er war ein leidenschaftlicher Angler. Er wollte die Welt bereisen», sagte seine Mutter Darlene Mullins. Ihr Sohn sei jedoch nie Hochseeangeln gewesen. Er kam aus Garland, einem Vorort von Dallas, etwa 480 Kilometer von der Golfküste entfernt.

Da sie selbst nicht in der Lage war, die Asche ihres Sohnes zum Meer zu bringen, hatte Mullins die Aufgabe Verwandten anvertraut, die nach Florida fuhren. Während sie Anfang August die kleine Gemeinde Destin besuchten, wurde die Flasche ins Meer entlassen. «Wir dachten, es könnte das Letzte gewesen sein, das wir von der Flasche sehen, sagte Mullins. «Aber wir werden sehen, wo sie wieder auftaucht.»

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