PhysikForscher messen erstmals Röntgenstrahlen von seltenen Blitzen
ceel, sda
26.4.2024 - 09:35
Schweizer Forschende haben erstmals Röntgenstrahlen eines speziellen nach oben gerichteten Blitzes eingefangen. Das sei entscheidend für die Risikominderung, hiess es von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
ceel, sda
26.04.2024, 09:35
SDA
«Diese Beobachtungen tragen zu einem besseren Verständnis von aufwärtsgerichteten Blitzen bei, der eine der Hauptursachen für Schäden an hohen Gebäuden wie Windkraftanlagen und Telekommunikationstürmen sowie an Flugzeugen bei Start und Landung sind», schrieben die Forscherinnen und Forscher um Farhad Rachidi von der Eidgenössisch Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) in der Studie, die im Fachblatt «Scientific Reports» veröffentlicht wurde.
Aufwärts gerichtete positive Blitze sind relativ selten. Im Gegensatz zu den häufigeren Abwärtsblitzen, die von den Wolken zur Erde zucken, gehen sie von einem hochgelegenen Objekt wie einem Gebäude oder einer Bergspitze aus und breiten sich in Richtung der Wolken aus. Wenn sich die Tentakel eines solchen Blitzes mit den Gewitterwolken verbinden, überträgt sich die positive Ladung der Wolken auf das hochgelegene Objekt.
Besonders gefährliche Blitze
Diese Art von Blitz kann besonders gefährlich sein, da er länger mit einem Gebäude oder einer Struktur in Kontakt bleibt als ein abwärts gerichteter Blitz, wie die EPFL in einer Mitteilung vom Freitag zur Studie erklärte. Dadurch steht mehr Zeit für die Übertragung der elektrischen Ladung zur Verfügung, was zu grösseren Schäden führen kann.
Die Messung der Röntgenstrahlen solcher Blitze führten die Forschenden auf dem Säntis durch. Auf dem Berggipfel im Appenzell steht ein 124 Meter hoher Turm, der laut den Forschenden ideale Messbedingungen liefert.
Der eigentliche Mechanismus, durch den Blitze ausgelöst werden und sich ausbreiten, sei nach wie vor ein Rätsel, hiess von der EPFL. Die Messung der Röntgenstrahlen dieser Blitze trage aber zum Verständnis dieses Mechanismus bei.
Die Beobachtungen am Säntis sind noch nicht abgeschlossen. Als nächstes planen die Wissenschaftler, einen Mikrowellensensor zu der Ausrüstung des Turms hinzuzufügen, um weitere Messungen durchzuführen.
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