Freiburg: 28 Künstler untergetaucht Freiburg: Folkloretruppe aus Burundi verschwindet nach Festival

tsch

23.8.2018

Plötzlich waren sie nur noch zu dritt: Mehrere Künstler aus Burundi sind beim Internationalen Folkloretreffen Freiburg einfach verschwunden.
Plötzlich waren sie nur noch zu dritt: Mehrere Künstler aus Burundi sind beim Internationalen Folkloretreffen Freiburg einfach verschwunden.
Foto: RFI

Das Internationalen Folkloretreffen Freiburg (RFI) feiert die Kulturen der Welt. Doch diesmal endete das Festival mit einem Eklat: Eine Künstlertruppe aus Afrika verschwand spurlos.

Vom 12. bis 19. August fand in Freiburg das Internationale Folkloretreffen statt. Eingeladen waren diesmal auch 28 Künstler aus dem ostafrikanischen Burundi, das als eines der ärmsten Länder der Welt gilt. Wie die «Freiburger Nachrichten» jetzt berichten, kamen allerdings nur 14 der Musiker und Tänzer tatsächlich in der Stadt an. Und es wurden immer weniger: Nach und nach verschwanden einige der Künstler, sodass am Ende gar nur noch drei von ihnen auf der Bühne standen. Und auch von ihnen fehlt heute jede Spur.

«Wir wissen nicht, wohin sie gegangen sind», sagte RFI-Präsident Jean-Pierre Gauch der Zeitung. «Normalerweise fahren wir die Gruppen zum Flughafen, von wo aus sie ihre Heimreise antreten. Die Burundier hingegen waren schon verreist.» Weiter erklärt Gauch, die Künstler hätten angegeben, in ihrer Heimat verfolgt zu werden. «Wir haben sie auf die Möglichkeit hingewiesen, bei der Polizei ein Asylgesuch zu stellen.»

Zu Beginn des Festivals standen noch 14 Burundier auf der Bühne.
Zu Beginn des Festivals standen noch 14 Burundier auf der Bühne.
RFI

Nach dem Verschwinden der Künstler habe die Festivalleitung die Kantonspolizei informiert. «Uns ist wichtig zu zeigen, dass die Teilnahme am Festival nicht eine Eintrittskarte für Europa ist», betont Gauch.

Allerdings: In die Schweiz eingereist sind die Burundier mit einem gültigen Schengen-Visum. Sie dürfen das Land also jederzeit und aus freien Stücken verlassen. «Wir sind nicht die Polizei. Wir überwachen unsere Gäste nicht», sagt Festival-Präsident Gauch. Mittlerweile, so eine Sprecherin beim Staatssekretariat für Migration, seien die «verschwundenen» Künstler, deren Visum am 5. September ausläuft, im Schengener Informationssystem ausgeschrieben.

Bilder aus der Schweiz
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