Kapstadt Südafrikas Nationalversammlung durch Feuer komplett zerstört

sda/dpa/afp/toko

2.1.2022 - 16:52

Brand im Parlament von Südafrika

Brand im Parlament von Südafrika

Im südafrikanischen Parlament in Kapstadt ist ein Brand ausgebrochen. Die Ursache war zunächst unklar.

02.01.2022

Die Nationalversammlung in Kapstadt ist durch ein Feuer komplett zerstört worden. Die seit dem Morgen wütenden Flammen hätten den Sitz der Abgeordneten «komplett verbrannt», sagte am Sonntagnachmittag ein Parlamentssprecher.

2.1.2022 - 16:52

Die Nationalversammlung in Kapstadt ist durch ein Feuer komplett zerstört worden. Die seit dem Morgen wütenden Flammen hätten den Sitz der Abgeordneten «komplett verbrannt», sagte am Sonntagnachmittag ein Parlamentssprecher der Nachrichtenagentur AFP. Das Feuer sei weiterhin nicht unter Kontrolle. Die Ursache für den riesigen Brand, der den gesamten Parlamentskomplex in Rauchwolken hüllte, war zunächst unklar.

Der Brand war gegen 04.00 Uhr (MEZ) im ältesten Flügel des Parlamentskomplexes ausgebrochen und griff von dort auf andere Gebäude über. «Die gesamte Kammer, in der die Abgeordneten sitzen, ist vollständig verbrannt», sagte am Nachmittag Parlamentssprecher Moloto Mothapo.

Kapstadt ist seit 1910 Sitz des südafrikanischen Parlaments, während die Regierung in Pretoria angesiedelt ist. Im Parlament in Kapstadt hatte der damalige Präsident Frederik de Klerk 1990 das Ende des rassistischen Apartheid-Regimes erklärt.

Flammen schlagen aus einem Gebäude des südafrikanischen Parlaments. Feuerwehrleute kämpften seit den frühen Morgenstunden gegen lodernde Flammen an der Rückseite des Gebäudekomplexes, der die Alte Versammlungskammer und den Nationalrat der Provinzen beherbergt.
Flammen schlagen aus einem Gebäude des südafrikanischen Parlaments. Feuerwehrleute kämpften seit den frühen Morgenstunden gegen lodernde Flammen an der Rückseite des Gebäudekomplexes, der die Alte Versammlungskammer und den Nationalrat der Provinzen beherbergt.
Jerome Delay/AP/dpa

Präsident Cyril Ramaphosa, der einen Tag nach der Trauerfeier für den vor einer Woche gestorbenen weltbekannten Menschenrechtler und emeritierten anglikanischen Erzbischof Desmond Tutu noch in Kapstadt verweilte, sprach von einem verheerenden Ereignis. «Der Erzbischof wäre ebenfalls erschüttert gewesen, denn dies ist ein Ort, für den er betete, den er unterstützte und als Hort unserer Demokratie sah», sagte Ramaphosa vor laufenden Kameras. Das Parlament liegt nur wenige Meter von der St.-Georgs-Kathedrale entfernt, in deren Mausoleum Tutus Asche am Sonntagmorgen beigesetzt wurde. Ramaphosa hatte am Samstag Tutus Trauerfeier in der Kathedrale beigewohnt.

Rauch steigt aus dem südafrikanischen Parlament auf.
Rauch steigt aus dem südafrikanischen Parlament auf.
Lyu Tianran/XinHua/dpa

Insgesamt besteht der Parlamentskomplex aus drei Teilen. Der neuere Gebäudekomplex, der von der heutigen Nationalversammlung genutzt wird, stammt aus den 1920er und 1980er Jahren.

Die Rettungskräfte riegelten die Strassen des Viertels rasch ab. Die Absperrungen reichten bis in die Nähe der Kathedrale, in der am Vortag die Trauerfeier für den Friedensnobelpreisträger und Bischof Desmond Tutu stattgefunden hatte und in der Tutu am frühen Sonntagmorgen in einer Urne beigesetzt wurde.

Kapstadt ist seit 1910 Sitz des südafrikanischen Parlaments, das aus der Nationalversammlung und dem Oberhaus - dem Rat der Provinzen - besteht, während die Regierung in Pretoria angesiedelt ist. Im Parlament in Kapstadt hatte der damalige Präsident FW de Klerk 1990 das Ende des rassistischen Apartheid-Regimes erklärt.

Schon im März hatte es in dem Gebäude gebrannt, das Feuer war aber schnell unter Kontrolle gebracht worden. Im April hatte ein Grossbrand am Tafelberg in Kapstadt für Verwüstungen gesorgt. Das Feuer hatte mehrere historische Gebäude erfasst und unter anderem Teile der Universitätsbibliothek zerstört.

sda/dpa/afp/toko