Leblos in Pariser Haus gefunden Französische Sängerin Jane Birkin mit 76 Jahren gestorben

AFP/SDA/dpa/pfi

16.7.2023

Die Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin ist tot

Die Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin ist tot

Die britisch-französische Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Birkin Sie wurde unter anderem durch das Lied «Je t'aime... moi non plus» bekannt, das sie 1976 mit ihrem damaligen Lebensgefährten Serge Gains

16.07.2023

Die britisch-französische Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Wie aus Insiderkreisen verlautete, wurde Birkin am Sonntag leblos in ihrem Zuhause in Paris gefunden.

AFP/SDA/dpa/pfi

16.7.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin ist tot. Die britisch-französische Künstlerin ist im Alter von 76 Jahren gestorben.
  • Die gebürtige Londonerin und Wahlfranzösin wurde mit dem Skandallied «Je t'aime, moi non plus» weltbekannt.
  • Sie war Anfang 20, als sie zusammen mit Serge Gainsbourg das Lied ins Mikrofon stöhnte.

Birkin wurde unter anderem durch das Lied «Je t'aime ... moi non plus» bekannt, das sie 1976 mit ihrem damaligen Lebensgefährten Serge Gainsbourg aufnahm.

Gainsbourg hatte sie 1969 bei Dreharbeiten kennengelernt. Manche Radiosender setzten den provokant vorgetragenen Titel eine Zeitlang auf den Index, unter ihnen auch die britische BBC. Neben der Musik war die Schauspielerei die zweite große Leidenschaft Birkins, die in etwa 70 Filmen mitwirkte.

In den vergangenen Jahren hatte Birkin immer wieder gesundheitliche Probleme. In ihrer 2018 erschienenen Biographie spricht sie offen von ihrem Kampf gegen Leukämie. Im September 2021 musste sie wegen eines leichten Hirnschlags ihre Teilnahme am Filmfestival in Deauville absagen.

Durchbruch als Schauspielerin

Zusammen mit Gainsbourg feierte Jane Birkin einige ihrer grössten Erfolge, darunter «La danseuse», ein weiteres erotisches Lied, und «Melody Nelson». Die Wahlfranzösin wirkte zudem in über 50 Filmen mit. In Michelangelo Antonionis «Blow up» spielte sie ein Fotomodell – nur bekleidet mit Kniestrümpfen. In dem prickelnden und erotischen Thriller «Der Swimmingpool» ist sie an der Seite von Romy Schneider und Alain Delon zu sehen.

Die Wahlfranzösin, die am 14. Dezember 1946 in London als Tochter der Schauspielerin Judy Campbell geboren worden war und 1968 nach einer Scheidung England verlassen hatte, wirkte in mehr als 50 Filmen mit. Dazu zählt etwa der Erotikfilm «Egon Schiele – Exzesse» aus dem Jahr 1981. Ihren Durchbruch als Schauspielerin schaffte sie in Michelangelo Antonionis «Blow up» (1966). Darin spielte sie ein Fotomodell, nur bekleidet mit Kniestrümpfen. In dem prickelnden Erotik-Thriller «Der Swimmingpool» ist sie neben Romy Schneider und Alain Delon zu sehen. Jacques Rivette machte sie in seinem in Cannes mit dem Jury-Preis ausgezeichneten Film «Die schöne Querulantin» an der Seite von Michel Piccoli zum Modell eines Malers.

Sex-Symbol der 60er und 70er

Birkin war das Sex-Symbol der 60er und 70er Jahre. Mit diesem Image habe sie sich gar nicht identifizieren können, sagte sie Jahrzehnte später. «Andererseits mochten mich die Leute ja, ich war ja nie so eine gefährliche Frau wie die Bardot, ich war nicht perfekt, und ich blieb bei meinem Mann. Ich war kein Risiko. Die Bardot schon, sie nahm sich die Männer anderer Frauen», sagte sie in einem Gespräch mit der «Zeit».

Birkin war auch die Namensgeberin für die Luxushandtasche aus dem Hause Hermès. Auf die Frage, wie viele dieser sogenannten Birkin Bags sie selbst besitzt, antwortete sie in einem Gespräch der Deutschen Presse-Agentur im Dezember 2022: «Ich habe nur eine. Wer braucht schon mehr als eine Handtasche?»

Nach dem Tod von Gainsbourg veröffentlichte Birkin zahlreiche Alben, viele mit seinen Liedern, aber auch von anderen Songschreibern. Manchmal sang sie auch ihre eigenen Texte. Diese erzählen von ihrer Kindheit, von ihrem Leben. Denn ihr fiel es leichter über sich selbst zu singen als zu reden.

Autoimmunkrankheit schwächte die Künstlerin

Mit «Oh! Pardon tu dormais...» erschien im Jahr 2020 ihr persönlichstes Album. Es handelt von nicht verheilten Wunden und vom Tod. In den vergangenen Jahren erlebte Birkin auch einen schweren persönlichen Schicksalsschlag und hatte mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Im Jahr 2013 verlor Birkin ihre Tochter Kate aus der Beziehung mit dem Komponisten John Barry, den sie 1965 mit nur 19 Jahren geheiratet hatte. Nach dem Selbstmord ihrer 46-jährigen Tochter zog sich Birkin monatelang ganz zurück. Im Jahr 2012 musste sie viele Konzerte wegen einer Autoimmunkrankheit absagen, eine Fehlsteuerung, bei der das Immunsystem den eigenen Körper angreift. Im September 2021 erlitt sie einen Schlaganfall.

Ihr Album «Oh! Pardon tu dormais...» beschrieb sie selbst als ein Werk voller Schmerz. Wobei sie einen Satz von Gainsbourg zitierte: Bei blauem Himmel könne man nichts schreiben, man brauche dazu Wolken und Stürme.