Migranten Luxus-Kreuzfahrtschiff fischt 111 Menschen aus dem Mittelmeer

DPA/phi

22.7.2019

Die «Marella Discovery» hat im Mittelmer 11 Gekenterten das Leben gerettet.
Die «Marella Discovery» hat im Mittelmer 11 Gekenterten das Leben gerettet.
Bild: WikiCommons/Spooglecruft

Migranten auf der Flucht nach Europa: Die «Marella Discovery» nimmt gekenterte Migranten auf, während in Mazedonien ein Bus 14 Meter tief abstürzt, weil der Schlepper aus dem Car springt.

Das Kreuzfahrschiff «Marella Discovery» hat vor der griechischen Halbinsel Peloponnes 111 Migranten aufgenommen, die auf dem Weg nach Italien in Seenot geraten waren. Die Menschen, darunter 33 Minderjährige, wurden zum griechischen Hafen Kalamata gebracht. Das teilte die griechische Küstenwache am Sonntag mit.

Aus welchen Staaten die Menschen stammen, blieb zunächst unklar. Seit die Balkanroute weitgehend geschlossen ist, versuchen viele Migranten, mit von Schleusern organisierten Überfahrten aus Griechenland oder direkt aus der Türkei nach Italien zu gelangen. Andere versuchen es weiterhin auf dem Landweg, obwohl Tausende vor allem in Serbien und Bosnien-Herzegowina festsitzen.

Das Pool-Deck des Kreuzfahrtschiffes.
Das Pool-Deck des Kreuzfahrtschiffes.
Bild: PR

Neue Kreuzfahrtschiffe 2019:

Schlepper springt aus Car, das in Graben stürzt

Häufig führt ihr Weg durch Nordmazedonien. Am Freitag wurden in Nordmazedonien 34 Menschen verletzt, als es bei der Flucht eines Schlepper-Kleinbusses vor der Polizei zu einem Unfall kam. Das Fahrzeug war bei Demir Kapija, 45 Kilometer nördlich der griechischen Grenze, führerlos von der Autobahn abgekommen und in einen 14 Meter tiefen Graben gestürzt.

Zuvor war der Fahrer aus dem Fahrzeug gesprungen, um der Polizei zu entkommen. Das berichtete der nordmazedonische Fernsehsender A1 unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Unter den 33 verletzten Migranten waren auch Kinder. Zudem verletzte sich der 24-jährige nordmazedonische Schlepper beim Sprung aus dem fahrenden Kleinbus schwer.

«Ocean Viking» ersetzt «Sea Watch 3»

Migranten aus Afrika wählen meist die Route von der libyschen Küste nach Italien. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen kündigte am Sonntag an, gemeinsam mit SOS Méditerranée ein neues Schiff in das mittlere Mittelmeer zu entsenden, um Bootsmigranten zu bergen. Die 69 Meter lange «Ocean Viking» sei 1986 für die Notfallrettung von bis zu 200 Menschen von Ölplattformen konzipiert worden.

Die «Ocean Viking» soll bald im Mittelmeer Leben retten.
Die «Ocean Viking» soll bald im Mittelmeer Leben retten.
Bild: MSF

Das Schiff fährt unter norwegischer Flagge. Es sei mit vier schnellen Rettungsbooten und einer Klinik mit mehreren Räumen ausgestattet und solle Ende des Monats im Zielgebiet sein. Das Vorgängerschiff «Aquarius» hatte auf Druck Italiens hin 2018 die Suche im Mittelmeer einstellen müssen. Zuletzt sorgte die «Ocean Watch 3» unter Kapitänin Carola Rackete für Schlagezeilen.

Migranten sind nach der Definition der Internationalen Organisation für Migration (IOM) alle Menschen, die ihren Wohnort verlassen – egal aus welchen Gründen, wie lange oder ob freiwillig oder unfreiwillig. Flüchtlinge dagegen suchen Schutz vor Krieg oder vor drohender Verfolgung, etwa wegen ihrer Religion, Nationalität oder politischen Überzeugungen. Damit sind Flüchtlinge auch Migranten.

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite